Russischer Angriffskrieg - Auswirkungen Tennistour


Ist es angesichts des Angriffskrieges richtig, russische SportlerInnen von Wimbledon auszuschließen?

  • Ja, es darf keine Bühne für mögliche russische Propaganda geben

    Stimmen: 31 52,5%
  • Nein, ein pauschaler Ausschluss von Einzelsportlern ist überschießend

    Stimmen: 28 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    59

Sportsfreund09

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Ich verstehe zumindest aus ihrer Sicht, dass sie keine handshake Bilder mit russischen Kontrahentinnen um die Welt gehen lassen will.

Was genau wäre denn schlimm daran? Ein normaler Handshake, wie er bei 99,9% der Matches normal und üblich ist, würde auf der Welt keinen Menschen jucken.

Und nehmen wir mal an, Kasatkina und Svitolina würden sich nach einem Match sogar umarmen und ganz betont eine Geste der Freundschaft und Versöhnung zwischen Ukrainern und Russen senden. Wer würde das denn schlimm finden? Das wäre ein viel stärkeres Signal gegen den Krieg als diese pauschale Missachtung jeden Sportlers mit russischer oder weissrussischer Nationalität, die Svitolina auf dem Court unbedingt demonstrieren will.
 

Furiosa

Weiches Brötchen
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Was genau wäre denn schlimm daran? Ein normaler Handshake, wie er bei 99,9% der Matches normal und üblich ist, würde auf der Welt keinen Menschen jucken.

Und nehmen wir mal an, Kasatkina und Svitolina würden sich nach einem Match sogar umarmen und ganz betont eine Geste der Freundschaft und Versöhnung zwischen Ukrainern und Russen senden. Wer würde das denn schlimm finden? Das wäre ein viel stärkeres Signal gegen den Krieg als diese pauschale Missachtung jeden Sportlers mit russischer oder weissrussischer Nationalität, die Svitolina auf dem Court unbedingt demonstrieren will.

Svitolina hat doch einen klares und reifes Statement abgegeben warum sie sich so verhält. Wer das liest und sie danach immernoch nicht versteht wird es halt nie tun und ihr Verhalten generell als Rassismus abstempeln. Kann man so machen, bleibt man aber halt ein kleiner Idiot.

Es ist schön, dass du dich in ihrer Situation moralisch noch höherwertiger verhalten würdest, deine beschriebene fiktive Situation klingt auch nicht übel. Ist aber natürlich auch ziemlich easy gesagt vom heimischen PC aus. Ich denke nicht, dass Svitolina (oder Kostyuk oder jede andere Ukrainerin auf der Welt) momentan scharf darauf sind, ein "Zeichen der Versöhnung" zu setzen.
 
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Finn-Lady

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Was genau wäre denn schlimm daran? Ein normaler Handshake, wie er bei 99,9% der Matches normal und üblich ist, würde auf der Welt keinen Menschen jucken.

Und nehmen wir mal an, Kasatkina und Svitolina würden sich nach einem Match sogar umarmen und ganz betont eine Geste der Freundschaft und Versöhnung zwischen Ukrainern und Russen senden. Wer würde das denn schlimm finden? Das wäre ein viel stärkeres Signal gegen den Krieg als diese pauschale Missachtung jeden Sportlers mit russischer oder weissrussischer Nationalität, die Svitolina auf dem Court unbedingt demonstrieren will.

Ähm sorry... ein normaler Handshake würde niemanden jucken, aber eine Umarmung zwischen Svitolina und Kasatkina würde plötzlich quasi die Welt verändern? Es wäre eine Geste, ja, die beide - wie ich sie einschätze - sicher auch nicht ausschließen. Aber nur der jeweils anderen gegenüber. Weil sie sich dann als Menschen schätzen. Aber eine Umarmung auf einem Tennisplatz irgendwo in der Welt würde letztendlich niemanden interessieren und wäre noch nicht einmal eine Randnotiz wert (außer natürlich bei uns hier im Forum).

Nicht die Ukrainer*innen sind es am Ende, die ein Zeichen setzen müssten - sei es auf dem Tennisplatz oder doch eher auf politischer Ebene. Ihrem Heimatland wird massiv Unrecht getan wird, es wird zerstört und täglich sterben zig Menschen. Und dann soll Svitolina ein Zeichen der Versöhnung senden? Das ist meiner Meinung nach etwas zu viel verlangt.

Warum du permanent nur die pauschale Missachtung von Sportler*innen mit russischer oder belarussischer Nationalität thematisierst und victim blaming betreibst, kann ich persönlich einfach nicht nachvollziehen.
 

Tuco

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Oh oh, da könnte es zu einem emotionalen und schwierigen Finale kommen. Svitolina vs Sabalenka möglich, ich will mir nicht vorstellen wie das abläuft nach dem Match (****** auf den Handshake), bei der Zeremonie, Rede, Fotos...
Weiß nicht wie Svitolina gegenüber Rybakina steht?
Am besten Jabeur nimmt da einfach alle raus und wir haben Ruhe im Karton.

Bei allem Verständnis für Svitolina, gegenüber Rybakina wäre so ein Verhalten dann wirklich nicht mehr nachvollziehbar. Die hat doch schon vor Jahren (wenn auch nicht aus politischen Gründen) genau das gemacht, was die "Schließt alle Russen und Belarussen aus!"-Fraktion fordert und die andere Nationalität angenommen, die mit dem Krieg nichts zu tun hat. Da wäre der Grund dann nur noch, dass sie gebürtige Russin ist, und das kann es doch eigentlich nicht sein. Mehr kann man doch kaum tun um sich von Russland zu distanzieren als für eine andere Nation aufzulaufen, außer vielleicht sich wie Swiatek aktiv für die Ukraine zu engagieren, und das kann man kaum von allen Spielern so erwarten.
 

Romaniac84

 
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Ok- mit Kostjuk ist somit der vorläufige Scheitel an Lächerlichkeit erreicht. Dann lieber von Anfang an Politik und Sport trennen
 

L-james

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Kasatkina die einzige in diesem ganzen Business mit gewaltigen Cojones und einem Rückgrat, der Rest sollte sich schämen.
 

gentleman

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Die Teilnehmerliste für die umstrittene, von Gazprom organisierte Exhibition in St. Petersburg liest sich ziemlich illuster... Medvedev, Bublik, Khachanov, Griekspoor, Shnaider, Kudermetova oder auch Youzhny, Tipsarevic und Mansour Bahrami. Die Optik ist hier natürlich keine gute... Rublev bleibt solch einem Event zum Glück fern.
 

Jerry

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Aus dem Artikel

Der Tennissport hat für gutes Geld schon längst eine moralisch konsequente Linie verlassen. Saudi-Arabien kauft sich Jahr für Jahr tiefer in den Sport ein, China ist trotz der ungelösten Peng-Shuai-Kontroverse wieder Gastgeber großer Events und Turniere in Katar oder Dubai gelten als fixer Bestandteil des Kalenders. Doch wer diese Beispiele als Rechtfertigung heranzieht, macht es sich leicht. Gerade Medvedev, der als ehemalige Nummer eins international eine große Plattform hat, und Bublik, der sich gern als unabhängiger Freigeist präsentiert, hätten hier Möglichkeiten, um ein gezieltes Zeichen zu setzen.

Ich finde der Artikel macht es sich leicht, in dem er behauptet dies als Rechtfertigung macht es leicht.
Ich kann sogar einen Medvedev besser verstehen mal wieder in der Heimat spielen zu wollen als einen Alcaraz und Sinner, die sich in Saudi Arabien zum King krönen lassen wollen.
Und natürlich finde ich die Haltung von Rublev deutlich besser.
 

gentleman

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Aus dem Artikel



Ich finde der Artikel macht es sich leicht, in dem er behauptet dies als Rechtfertigung macht es leicht.
Ich kann sogar einen Medvedev besser verstehen mal wieder in der Heimat spielen zu wollen als einen Alcaraz und Sinner, die sich in Saudi Arabien zum King krönen lassen wollen.
Und natürlich finde ich die Haltung von Rublev deutlich besser.
Ich halte deinen Ansatz mit dem "Mal wieder in der Heimat spielen zu wollen" für die russischen Spieler zwar für nachvollziehbar und legitim, aber insgesamt gehe ich da nicht mit und der Vergleich mit dem Six Kings Slam hinkt für mich dann schon. Russland hat immerhin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg samt Invasion in der Ukraine gestartet und wir wissen alle, wie lange und wie grausam das jetzt schon geht und vielleicht noch gehen wird. Zudem dürfte es sich bei den Veranstaltern mit Gazprom und den Organisatoren wirklich um sehr Putin-nahe Personen und Organisationen handeln. Ob man sich dem auch als Russe für die Propaganda gemein machen muss, halte ich schon für sehr fragwürdig. Saudi-Arabien und China wurden im Artikel ja auch genannt, nur geht es dabei primär um Kritik an der Menschenrechtssituation in den jeweiligen Ländern, was für die Betroffenen vor Ort natürlich nicht wirklich besser ist, aber die Situation ist dann schon eine andere als mit Russland. Dass Saudi-Arabien international in der Sportwelt längst ein gern gesehener und akzeptierter Investor und Partner ist, wissen wir alle, darüber können wir auch diskutieren, es lässt sich aber kaum mehr ändern und im Gegenteil wird deren Engagement in den nächsten Jahren noch stärker wachsen. Dass sich die Weltelite dort dann die Petrodollar-Millionen-Schecks bei einem Turnier abholt mag auch alles andere als positiv sein (übrigens auch Medvedev dabei gewesen), aber trotzdem finde ich es in der derzeitigen weltpolitischen Situation nochmal krasser, bei einem von Putinleuten gesponsorten und organisierten Propaganda-Event in St. Petersburg aufzuschlagen. Versteh mich nicht falsch, die genannten Teilnehmerinnen und Teilnehmer können das gerne tun, aber ich seh es wie gesagt deutlich kritischer als bspw. den Six Kings Slam (den ich auch nicht gut finde) mit Alcaraz, Sinner und Co.

Das noch was ich zum Event gefunden habe auf Twitter:
Since the inaugural edition in 2022, Gazprom has been the main sponsor of the NPT. The company is a major financial pillar of Russia’s wartime budget and, according to multiple investigations, funds volunteer battalions fighting against Ukraine. The full sponsor and partner list for this year’s event has not yet been released. For years, the organizers have presented the tournament as a symbol of “overcoming isolation” and a tool of “sports diplomacy.” The event is supported by local authorities and sanctioned officials, who also take part in the NPT trophy ceremonies. Tournament PR was previously managed by Vera Podguzova, a relative of Vladimir Putin and senior vice president at the PSB, a bank which serves the military-industrial complex and is under Western sanctions. The event’s lead organizer, Natalia Kamelzon, likes pro-Putin content on social media and follows pro-Kremlin accounts. During the ongoing war, Kamelzon also ran a Moscow club championship where one team played wearing “Russian Army” shirts with the Z symbol. The ATP and WTA do not intervene and have not imposed restrictions or penalties on players who take part in the NPT. Back in 2022 the ATP continued its cooperation with Russian tennis officials: Kamelzon organized an ATP tournament in Israel. In 2024, an ATP event was planned in Spain with Alexey Selivanenko, vice president of the Russian Tennis Federation, set to serve as tournament director - but it was later cancelled.
 
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