Saisonfazit 2015 + Ausblick/Prognosen 2016


Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Da momentan ja nicht viel los ist bleibt Zeit für ein Fazit. Ich werde mich erstmal mit den deutschen Spielern beschäftigen, aber hier kann natürlich alles mögliche zur Saison 2015 und auch an Ausblick auf 2016 rein.

Fangen wir bei den jungen wilden an.

Rudolf Molleker Nr 134 in der Jugendweltrangliste und 15 Jahre alt
Über ihn haben wir hier schon einige Worte verloren. Wer noch kein Bild von ihm hat, kann sich hier eins machen.
Rang 134 ist für einen der vor wenigen Wochen 15 geworden ist schon beachtlich, diese Position wird sich noch etwas verbessern, da er diese Woche aus der Qualifikation heraus unter die letzten 16 beim orange bowl geschafft hat. Ein anderes herausragendes Ergebnis war sicherlich der Sieg bei der U16 Mannschaftseuropameisterschaft. Der Junge ist extrem ehrgeizig und scheint absolut auf dem richtigen Weg zu sein. Ich bin sehr gespannt wie es im kommenden Jahr weitergeht.
http://www.rudi-molleker.de/

Nikola Kuhn Nr. 70/15 Jahre alt
Für ihn ging es ähnlich wie für Molleker steil bergauf. Er ist etwa ein halbes Jahr älter und dementsprechend schon einen Schritt weiter. Bei Kuhn ist es fraglich ob er bei den Senioren für Deutschland spielt, da er in Spanien lebt und früher für Spanien an den Start ging. Vor wenigen Woche wurde er vom Tennismagazin zu dem Thema befragt
Du hast lange für Spanien gespielt und erst vor zwei Jahren die Nationalität gewechselt. Warum spielst du jetzt für Deutschland?

Das ist ein kompliziertes Thema. Der Hauptgrund war, dass Deutschland sich sehr um mich bemüht hat.
http://www.tennismagazin.de/interview/nicola-kuhn-mein-wille-ist-so-gross-wie-der-von-djokovic/2/

Das klingt nicht so als wäre ein erneuter Wechsel ausgeschlossen. Sein Saison Highlight war sicherlich der U16 Davis Cup, wo er ohne Molleker Deutschland ins Finale geführt hat und dort den besten U 16 Spieler Auger-Aliassime besiegt.
Von Kuhn erwarte ich im kommenden Jahr schon das eine oder andere achtbare Resultat bei den Junioren GS, wobei er natürlich noch viel Zeit hat.

Die anderen Junioren sind nicht ganz in der Liga von diesen beiden, da wäre z.B. noch ein Louis Wessels zu nennen der es dieses Jahr mal bis auf Rang 45 bei den Junioren geschafft hat und unter den letzten 32 bei den US Open stand, aber da sieht man dann doch, dass einige gleichaltrige ein gutes Stück weiter sind.

Ebenfalls 17 und ein Stück weiter ist Daniel Altmeier, aber er geht einen komplett anderen Weg und spielt Futures bei den Erwachsenen. Nach dem letzten Herbst und Rang 1001 zum Jahreswechsel hatte ich dieses Jahr etwas mehr erhofft, aber die Entwicklung in dem Alter verläuft immer mit Höhen und Tiefen. Immerhin stand er dieses Jahr im ersten Future Finale.
Diese Woche ist er bei einem Future in Tunesien in Runde 2 gescheitert und nächste Woche steht das letzte Future der Saison an. Momentan steht er an Rang 882 und im kommenden Jahr sollte es möglichst schnell unter die top 500 gehen. Ähnlich wie Zverev, Marterer und Choinski ist er groß gewachsen und muss schauen, dass die Beine schnell genug für Spitzentennis werden.

Das war Teil 1, der nächste Teil wird folgen :)
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Teil 2
Einige ausgewählte Spieler die zwischen 500 und 400 in der Weltrangliste stehen.

Oscar Otte Position im Live Ranking 482/Alter 22
Er stand zu Beginn des Jahres nicht unter den ersten 1000. Erst Ende Januar konnte er seine ersten Punkte in diesem Jahr holen, seitdem geht es steil bergauf. Im Juni konnte er 2 Future in Folge gewinnen und im August ein weiteres Future.
In der Tennis Bundesliga war er mit einem 6:1 im Einzel und einem 7:1 im Doppel der Garant für den Klassenerhalt. Ehemalige top 100 Spieler wie Bachinger, Phau oder Huta Galung waren chancenlos. Besonders interessant war das letzte Spiel gegen Aachen, da Aachen mit der Punktgleichen Mannschaft aus Halle im Fernduell um die Meisterschaft gespielt hat. Aachen gewann nur 4:2 da Otte gegen Bachhinger gewann und das Doppel mit Brown gegen Mayer und Petzschner gewann. Am Ende fehlte Aachen um Cuevas, Kohlschreiber Mayer und co ein Matchpunkt zur Meisterschaft.
Da er bis in den Mai nichts zu verteidigen hat, sollte er sein Career High noch deutlich verbessern erst recht wenn er nochmal an die Form aus diesem Sommer anknüpfen kann.

Tommy Haas 473/37
Zu Tommy ist eigentlich alles gesagt. Mehr als kleine Achtungserfolge waren aufgrund der noch immer schwächelnden Schulter nicht möglich. Es bleibt zu hoffen, dass die Schulter im kommenden Jahr einen würdigen Abschluss zulässt.

Jan Choinski 446/19
Choinski war in der Jugend lange nicht allzu erfolgreich. Also kein Vergleich zu Molleker, Kuhn oder Zverev, aber in seinem letzten Junioren Jahr 2014 konnte für einige Überraschungen sorgen. So konnte er sich bei den FO erstmals für ein Junioren GS qualifizieren und besiegte direkt Mitfavorit Tiafoe. In W scheiterte er an Mmoh in 3 Sätzen. Danach spielte er einige Futures, eines konnte er sogar gewinnen, sodass er zwischen W und den USO im erwachsenen Bereich von Position ca 2000 auf 720 stieg.
Den Schwung nahm er zu den USO mit und zog ins HF ein. Seitdem geht es nicht mehr ganz so schnell vorwärts, aber er steht besser in der Weltrangliste als z.B. Marterer im gleichen Alter. Also warum soll es nicht ähnlich wie bei Marterer in Richtung top 200 gehen. Genau wie Marterer in diesem Jahr wird Choinski im kommenden Jahr in Stuttgart sein Debüt im Hauptfeld eines ATP Turniers feiern.

Daniel Masur 409/21
Der 21 jährige Masur ist neben den bekannteren Marterer und Choinski der dritte im DTB B-Kader. Dadurch erhält er vom DTB eine gewisse Förderung und er wird von Kohlmann mitbetreut.
Bei den Junioren schaffte er es bis auf Rang 13. Bei den Herren setzte er seine Bestmarke im September mit Rang 350. Im Gegensatz zu seinen Kollegen im B Kader ist er kein Freund der ganz schnellen Plätze, er favorisiert wie Djokovic die langsamen Hartplätze. Dort muss er punkten wenn er nach Marterer nicht auch noch Choinski vorbeiziehen lassen will, denn dann wackelt auch der Platz im B Kader.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Weiter gehts...

Andreas Beck 389/29
Der 29 hat eine katastrophale Saison hinter sich. Er hat sich eine negative Bilanz erspielt, obwohl er oft bei kleinen Turnieren gesetzt war und ist dementsprechend tief gefallen. Ab den USO hat er keine Turnier gespielt. Momentan habe ich auch keine Ahnung warum. Jedenfalls muss man sich mit 29 Jahren so weit entfernt von der top 100 Gedanken machen ob es Sinn macht weiterhin das Geld mit Tennis zu verdienen.

Tobias Kamke 277/29
Für den Hambrger gilt das gleiche wie für Beck. Macht es auf dem Niveau noch Sinn? 19.Niederlagen in der 1.Runde und keiner weiß warum es diesen Absturz gab. Vor einem Jahr stand er noch in den top 100 und hätte dies Jahr beim Challenger in Liberec nicht mal alles gepasst, dann wäre er ohne diese 90 Punkte nicht mehr unter den ersten 400 und im Gegensatz zu Beck hat er nicht ein viertel der Saison verpasst. Beide waren auch mal Hoffnungsträger. Beck hat es mal auf Rang 33 geschafft, während Kamke deutlich konstanter war und immerhin von 10-14 5 Jahre in Folge unter den top 100 beendet hat. Wollen sie es nochmal wissen oder war es das?

Maximilian Marterer 266/20
Für Marterer wars das jedenfalls noch lange nicht. Die vergangene Saison lief nach Plan. Ich habe genug über ihn geschrieben und werde es weiterhin machen, von daher kann ich mich hier kurz fassen. Ende Oktober wurde er von Djokovic zum Training eingeladen am Ende gab es die üblichen warmen Worte von Nole und Vajda.
2015-Marerer-und-Djokovic_dtb_global.jpg

Ich war überrascht, dass Marterer kaum größer ist als Djokovic. Dafür ist er aber eine richtige Kante für einen Tennisspieler, vielleicht mal ein stündchen weniger im Kraftraum verbringen und etwas mehr für Beweglichkeit tun?
Wie auch immer, für 2016 wird es ohne Verletzung in die top 200 gehen und er sollte sich auf der Challenger etablieren.

Matthias Bachinger 222/28
Im Sommer 2014 war Bachinger kurz davor den Schläger an den Nagel zu hängen. Er selbst sprach später von einer Sinn und Schaffenskrise.
Wenn er könnte, dann würde er trotzdem von vorne anfangen, alles in seinem Leben anders machen. Er hatte in einer schlimmen Sinn- und Schaffenskrise gesteckt, als er im vergangenen August im Flieger nach New York saß, im Gepäck der feste Entschluss, die Profitour für immer zu verlassen. "Es war alles so sinnlos geworden", sagt er, innerlich hatte sich Bachinger schon verabschiedet von seinem Beruf, den er als Last empfand, nicht als Berufung. "Ich habe mich selber am meisten unter Druck gesetzt, ich habe mich von Niederlagen so sehr herunterziehen lassen", erzählt er, "dass ich dadurch meine Lebensfreude verloren habe." Seine Geschichte klingt dramatisch, es ist die eines hochbegabten Tennisspielers, der lange an sich selber zu scheitern drohte. Bis zu den US Open im vergangenen Jahr.

Als Letzter hatte er es noch in die Qualifikation beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres geschafft. Er war erst am Tag vor seinem ersten Match in den USA angekommen. Ohne Erwartungen. So spielte er auch, endlich aggressiv und furchtlos, wie er es kann, nicht zaghaft und ängstlich, wie in den Monaten davor, in denen er bis auf Rang 260 zurückgefallen war. "Matthias ist ein Spieler, der nicht gewinnen, sondern Niederlagen vermeiden will." Das sagt sein Trainer Lars Uebel. Dechiffriert bedeutet das, dass Bachinger lieber auf die Fehler seines Gegners wartet, als selbst die Initiative zu ergreifen. "Ich habe wirklich lange viel zu passiv gespielt", sagt Bachinger. Die US Open haben alles verändert, diese wundersame Reise trug ihn bis ins Arthur-Ashe-Stadium, das größte Tennisstadion der Welt. Mehr als 22 000 Menschen sahen zu, als er in der zweiten Runde gegen Andy Murray antreten durfte. "Das war beeindruckend", schwärmt Bachinger noch heute, "für so ein Spiel nimmt man das alles auf sich." Obwohl er gegen den zweifachen Grand-Slam-Champion verlor, war das sein Wendepunkt, sein Neuanfang, er revidierte seinen Entschluss - und machte weiter...
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/tennis-jahre-wie-diese-1.2518650

Nun danach ging es wirklich aufwärts. Ende 2014 konnte er einige gute Ergebnisse einfahren, aber 2015 war dann wieder durchwachsen. Durch eine Verletzung ab September ging es sogar wieder raus aus den top 200. Mal schauen ob er nochmal solch einen Schub erlebt oder ob er die Sinnfrage diesmal anders beantwortet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Teil 4 Von Verletzungen und dem Weg zurück

Florian Mayer 217/32
Um Flo 2015 zu verstehen muss man 2014 beginnen. Er hatte einen guten Start, konnte in Doha Andy Murray besiegen und erreichte das HF, bei den AO besiegte er mit Youzhny und Janowicz 2 top 20 Spieler und kam zum 3. mal in seiner Karriere unter die letzten 16 bei einem GS. Dort gewann er den ersten und führte auch im zweiten, ehe Ferrer auf Dauer doch zu stark war. Es folgte direkt der Davis Cup gegen Spanien der für ihn persönlich, wie für das Team mit einem Triumph begann und sehr negativ endete. Mayer gewann sein Einzel gegen Feli Lopez in 5 umkämpften Sätzen und nach dem Doppel stand es überraschen 3:0. Leider meldeten sich Mayer, Kohlschreiber und Haas für die unbedeutenden Spiele am Sonntag krank. In den folgenden Wochen ließen die Leistungen von Mayer nach er klagte über Leistenschmerzen. In IW musste er aufgeben und in Miami gewann er die erste Runde um gegen Djokovic nicht antreten zu können. Danach wurde diagnostiziert, dass die Schmerzen von einem entzündeten Schambein kommen. In den folgenden Monaten musste er sein Comeback immer wieder verschieben. Bis er in Monte Carlo 2015 endlich wieder um Punkte spielte. In Fahrt kam er nichts so recht auch bei Challengern ging es teilweise in der ersten Runde raus. Bei den USO musste er in der ersten Runde aufgeben, da es vielen in der Hitze genauso erging, dachte kaum einer, dass die Saison von Mayer schon wieder vorbei ist.
Bei den WTFs machte er imo eine gute Figur als Co-Kommentator. Mit seiner ruhigen Art hat er mir gut gefallen. Sein Spiel auf dem Platz hat mir auch immer gefallen, da es Abwechslung in ein mehr und mehr eintöniges Spiel gebracht hat. Wenn er nochmal richtig fit wird spielt er sich schnell wieder unter die top 50, aber auch bei ihm habe ich meine Zweifel ob er nochmal 100% erreicht.

Gojowczyk 195/26 M Zverev 171/28 Brands 159/28
3 Spieler im besten Alter fürs Tennis und auch diese 3 kamen 2015 von mehr oder minder schweren Verletzungen zurück.
Beginnen wir bei Gojo, der 2014 das beste Jahr seiner Karriere hatte, welches ihn bis auf Rang 79 brachte. Bei den AO 2015 musste er die erste Runde aufgeben. Danach unterzog er sich einer OP am Fuß. Es dauerte über 4 Monate bis er auf die Tour zurückkehrte der erster Sieg nach der OP gelang in der Quali von Stuttgart. Der erste Sieg in einem Hauptfeld im Juli bei einem Challenger. Auf der Tour gelang kein Sieg in einem Hauptfeld nach der OP. So ging es zwischenzeitlich aus den top 200 raus und durch solide Ergebnisse bei Challengern wieder rein. Gojo hat das Zeug weiter vorne zu stehen, aber in diesem Bereich zwischen Rang 100 und 200 sind die Unterschiede minimal, hoffentlich gelingt ihm wieder eine gute Saison.

Ähnliches kann man auch für Mischa Zverev hoffen, denn er hat auch schon die eine oder anderen Verletzung hinter sich. Die zweite Hälfte 2014 fiel er komplett auch und die erste war bescheiden, so konnte er 2015 von ganz unten auf Rang 726 anfangen. Man konnte im Winter viel über die tolle Vorbereitung von Alex und Mischa lesen und das 2015 beide durchstarten wollen. Bei beiden lief die Saison allerdings schlecht an. Jeder top 300 Spieler war zu viel für Mischa, so flog er aus den ersten 1000. Bis er sich bei einem Wildcard Turnier für die Quali von IW anmeldete. Dort gewann er 7 Spiele am Stück eher gegen Amateure als gegen Profis, aber dieser Ausflug gab ihm den Schub um auch in der Quali erfolgreich zu spielen. Er besiegte Nishioka und Ward glatt in 2 Sätzen. Seitdem geht es Schritt für Schritt nach oben. Der jüngere Bruder soll dabei auch eine Hilfe gewesen sein. So sollte eigentlich Alex Zverev in Marseile eine WC fürs Hauptfeld bekommen, da es bei ihm aber noch nicht lief, fragte man an ob Mischa nicht eine WC für die Quali bekommen könnte anstatt der WC für Alex. Trotz solch kleiner Hilfen war führte der Weg natürlich nur aufgrund der verbesserten Leistung nach oben, besonders in München und Stuttgart konnte er überzeugen, wo er aus der Quali in AF bzw VF kam und dort an Murray bzw Cilic scheiterte. Ähnlich gut lief es am Ende des Jahres in der Halle, wo er viermal in Folge die Quali bei 250ern zweimal unter die letzten 16 kam und einmal sogar unter die letzten 8.
Auf schnellen Belägen gehört er noch immer zu den besten in Deutschland. Mit seinem offensivem Spiel und dem guten Händchen am Netz ist er auch ein Mann fürs Doppel. Aus meiner Sicht sollte er dort häufiger antreten. Vielleicht spielen im Davis Cup irgendwann Zverev und Zverev im Doppel.

Der dritte im Bunde ist Daniel Brands. 2013 gehörte er noch zu den Aufsteigern und beendete die Saison auf Rang 54. Im Januar 14 lieferte er sich noch eine Schlacht mit Simon bei der AO, die er mit 16:14 verlor. Im Februar ließen die Leistungen nach und im März gab es die Diagnose Pfeifferisches Drüsenfieber. Im Sommer wollte er scheinbar zu früh zurückkehren, denn er fiel nochmal 3 Monate aus und flog aus den top 300. Nach holprigem Start ging es in diesem Jahr langsam aber sich nach oben. Er scheute sich auch nicht vor Future Turnieren. Bei 3 Starts konnte er zwei gewinnen. Im Oktober gab er in Valencia mit einem Sieg über Kyrgios das erste Lebenszeichen auf der großen Tour von sich. 2016 sollte es mehr Hauptfeldspiele als die 3 von Valencia in diesem Jahr geben.
3 Spieler zwischen 100 und 200, die wieder in die top 100 wollen. Bei optimalem Verlauf ist das auch möglich, aber in dem Bereich spielen alle einen guten Ball, was den Weg zurück sehr schwierig gestaltet. Hoffen wir mal auf eine Saison ohne Verletzungen, damit sie ihr Geld noch ein paar Jahre auf der Tour verdienen können.

Julian Reister 29 und Cedrick Marcel Stebe 25 wären auch im besten Alter fürs Tennis und wollten dieses Jahr zurückkommen. Nur beide sind erneut verletzt und ihre Zukunft ist mit Fragezeichen versehen.
Reister hatte Ende 13 sein Career High mit Rang 83. 2014 fiel deutlich bescheidener aus. Ab Juli wurde er von Verletzungen ausgebremst. Im Februar 15 spielte er ein Turnier und im Sommer spielte er 3 weitere. Das waren die Aktivitäten für 2015. Kein Wunder das er nur auf Rang 563 zu finden ist. Noch schlechter sieht es bei Stebe aus. Im September 2013 verletzte er sich wie Mayer am Schambein, nach 1,5 Jahren kehrte er bei einem Future in der Türkei zurück. Um beim zweiten Future sich erneut zu verletzen. Diagnose: Stressfraktur im rechten Schambein.
Im April gab er sich im Interview mit dem TM noch kämpferisch und hoffte auf ein Comeback vor den USO. http://www.tennismagazin.de/intervi...nterview-die-emotionen-spuere-ich-heute-noch/
Seitdem ist es allerdings sehr still geworden und wir sprechen mittlerweile von fast 2,5 Jahren Verletzungspause. Wenn es zu Beginn 2016 nicht zu einem Comeback reicht, geht die Geduld mit dem Körper sicherlich auch irgendwann zu Ende und Stebe war vielleicht der taletierteste seiner Generation.

Bei den bekannteren deutschen Spielern ist mittlerweile jeder zweite verletzt oder er kommt von einer Verletzung, da fragt man sich schon warum die Spitzenspieler mit wenigen Ausnahmen quasi nie verletzt sind. Falsches Training? Bessere Nachbereitung? oder einfach nur Pech?
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Kommen wir nach all den Verletzungen zu Spielern die mit ihrer Saison relativ zufrieden sein können, zumindest waren sie nicht lange Zeit verletzt.

Dustin Brown 118/31
Nur 2010 und 2014 war Brown besser als in diesem Jahr. Sein Highlight war natürlich der Sieg gegen Nadal in Wimbledon. Leider werden sich solche Glanzleistungen immer mit mehr oder minder geschenkten Spielen abwechseln. Er spielt nun mal mit extremen Risiko und mit 31 wird ihn auch keiner mehr ändern. Seine Spiele sind im Schnitt wohl die kürzesten auf der Tour, aber dafür mit die unterhaltsamsten. 2016 erwarte ich das es genauso weitergeht wie dieses Jahr, mit Licht und Schatten um Rang 100.

Michael Berrrer 115/35
Noch zufriedener ist sicherlich Michi Berrer, sogar so zufrieden, dass er überlegt sein Karriereende zu verschieben. Es war immerhin sein bestes Jahr seit 2011. Für die AO Quali hat es leider nicht gereicht, dennoch wird er in Australien antreten und ob es danach weitergeht und wie lange noch ist momentan noch offen.

Jan-Lennard Struff 107/25
Bei Struff kommt sicherlich weniger Euphorie als bei Berrer auf, wenn er an die zurückliegende Saison denkt. Ich für meinen Teil habe ihn zumindest deutlich höher erwartet. Zumindest stehen die Chancen auf eine direkte Teilnahme im Hauptfeld ganz gut. Nach der Absage von Monaco fehlen nur noch 8 Absagen, damit er direkt im Hauptfeld steht und das ist i.d.R. bei einem GS der Fall.
Eine richtige Erklärung für seinen Absturz konnte er selbst auch nicht geben, aber der Entschluss im August zu Carsten Arriens zu wechseln scheint richtig gewesen zu sein, denn seitdem läuft es wieder. Im September gewann er direkt 2 Challenger. Auch als Davis Cup Chef hat mir Arriens gut gefallen, von der daher bin ich vorsichtug optimistisch, dass Struff im kommenden Jahr an 2014 anknüpfen kann.

Benjamin Becker 97/34
Er ist aus meiner Sicht ein typischer Spieler der unter dem Radar spielt. Er ist hinter Haas, Kohlschreiber und Mayer mit Abstand die deutsche Nummer 4 der letzten 10 Jahre, aber sein Name ist in D weitgehend unbekannt. Sicherlich hatte er 2006 bei seinem Aufstieg und als er die Karriere von Agassi beendete ein paar Schlagzeilen, aber andere weitaus weniger erfolgreiche Spieler wurde doch mehr gehypt. Und dennoch ist Becker mit 34 Jahren noch immer die deutsche Nummer 3 und vor einem Bachinger, Kamke oder M Zverev.
Bei den GS konnte er erstmals seit 2006 wieder die 3.Runde erreichen und das gleich zweimal hintereinander in Melbourne und Paris. Daneben gab es auch einige ärgerliche Niederlagen in der 1.Runde, aber das ist auch normal in diesem Alter.
Auch 2016 traue ich Becker nochmal eine Saison in diesem Bereich zu. Erst recht wenn er diesmal während der Rasensaison bei vollen kräften ist, denn konnte er sein einziges Tunier gewinnen und stand 2014 zuletzt in einem ATP Fiale.

Alex Zverv 83/18
Er ist die große Hoffnung. Wenn er nicht Deutschlands nächster top 10 Spieler wird, wer dann?
Ich bin sehr gespannt auf sein 2016. Zu sehr sollte er nicht auf die Rangliste schauen. Wenn er sich Stück für Stück weiterentwickelt dann bleiben am Ende nicht viele die ihn besiegen können und dann stimmt die Ranglistenposition automatisch.
Ein AF bei einem GS traue ich ihm im kommenden Jahr durchaus schon zu.

Philipp Kohlschreiber 34/32
Über ihn persönlich kann man ja denken was man will, aber er liefert seit rund 10 Jahren seine Leistung so konstant ab wie kein anderer Spieler unter deutscher Flagge. Gerade bei GS und den Turnieren in D ist er in der Regel zur Stelle. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Unterm Strich steht das er 9 mal die Runde der letzten 16 erreicht hat. Was für das jeweilige Turnier Rang 9-16 bedeutet. Das ist für einen Spieler der sich in der Regel zwischen 20 und 40 aufhält durchaus überdurchschnittlich. Nebenbei gewann er 4 seiner 6 Titel auf deutschem Boden, also da wo es zählt ist er i.d.R. in Form.
Natürlich denkt der hiesige Tennisfan bei Kohlschreiber auch an den Skandal von Frankfurt oder das Verzichten auf Olympia 2012. Zuletzt in der Domenikanischen Republik sollte er sich aber etwas Kredit zurück erspielt haben. Dieser Ausflug passte sicherlich keinem Spieler in den Saisonplan. Zverev meldete sich frühzeitig verletzt und Benjamin Becker erkrankte vor Ort, da kann man sich schon vorstellen was ohne einen Kohlschreiber in top Form passiert wäre. Insgesamt hatte Kohlschreiber dieses Jahr etwas pech und musste sich ab und an unter Wert geschlagen geben. In München spielte er ein tolles Turnier, seine Leistung im Finale reicht normal in München auch zum Sieg. Nur diesmal stand Andy Murray auf der anderen Seite.In Halle traf er in Runde 1 auf Federer, hatte den Sieg auf dem Schläger und verlor den dritten im TB. Durch die Niederlage flog er aus den ersten 32 und zog für W auch noch Djokovic.
Ohne dieses Pech kann es durchaus ein besseres 2016 werden. Er selbst träumt ja davon nochmal in die top 10 zu kommen.
Ich habe schon oft Spieler aus den Top Ten geschlagen. Ich weiß, dass ich das Potenzial habe, dort hinzugelangen“, so Kohlschreiber, „aber ich brauche die Konstanz auf hohem Niveau dazu. Das war immer die Schwierigkeit.“
http://tennisnet.com/de/herren/atp/...hlschreiber-hat-seinen-unerfullten-Traum-noch

Das sehe ich durchaus anders als er, auch wenn ich mal eine Lanze für ihn brechen wollte. Denn gegen die top 10 hat er sich lediglich ein 1:15 in den letzten beiden Jahren erspielt.

Das war es zum nationalen Tennis von mir, wenn ich es schaffe, dann schreibe ich ähnliches in Kurzform auch für die Internationale Spitze.
 

MrStylo

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.693
Punkte
83
Oscar Otte Position im Live Ranking 482/Alter 22
Er stand zu Beginn des Jahres nicht unter den ersten 1000. Erst Ende Januar konnte er seine ersten Punkte in diesem Jahr holen, seitdem geht es steil bergauf. Im Juni konnte er 2 Future in Folge gewinnen und im August ein weiteres Future.
In der Tennis Bundesliga war er mit einem 6:1 im Einzel und einem 7:1 im Doppel der Garant für den Klassenerhalt. Ehemalige top 100 Spieler wie Bachinger, Phau oder Huta Galung waren chancenlos. Besonders interessant war das letzte Spiel gegen Aachen, da Aachen mit der Punktgleichen Mannschaft aus Halle im Fernduell um die Meisterschaft gespielt hat. Aachen gewann nur 4:2 da Otte gegen Bachhinger gewann und das Doppel mit Brown gegen Mayer und Petzschner gewann. Am Ende fehlte Aachen um Cuevas, Kohlschreiber Mayer und co ein Matchpunkt zur Meisterschaft.
Da er bis in den Mai nichts zu verteidigen hat, sollte er sein Career High noch deutlich verbessern erst recht wenn er nochmal an die Form aus diesem Sommer anknüpfen kann.



Jan Choinski 446/19
Choinski war in der Jugend lange nicht allzu erfolgreich. Also kein Vergleich zu Molleker, Kuhn oder Zverev, aber in seinem letzten Junioren Jahr 2014 konnte für einige Überraschungen sorgen. So konnte er sich bei den FO erstmals für ein Junioren GS qualifizieren und besiegte direkt Mitfavorit Tiafoe. In W scheiterte er an Mmoh in 3 Sätzen. Danach spielte er einige Futures, eines konnte er sogar gewinnen, sodass er zwischen W und den USO im erwachsenen Bereich von Position ca 2000 auf 720 stieg.
Den Schwung nahm er zu den USO mit und zog ins HF ein. Seitdem geht es nicht mehr ganz so schnell vorwärts, aber er steht besser in der Weltrangliste als z.B. Marterer im gleichen Alter. Also warum soll es nicht ähnlich wie bei Marterer in Richtung top 200 gehen. Genau wie Marterer in diesem Jahr wird Choinski im kommenden Jahr in Stuttgart sein Debüt im Hauptfeld eines ATP Turniers feiern.

Zu den beiden kann ich auch was erzählen, aber zuerst einmal vielen Dank für deine tolle Porträts und die grosse Mühe die du dir gemacht hast! :thumb:

Also Otte verfolge ich schon ein paar Jahre, bedingt durch geographische Nähe und hab auch schon Medenspiel gegen gezockt. Sehr schneller Arm, gutes Händchen, hat rel. lange gebraucht bis er seriös trainiert. War lange bei Goellner in der Akademie, wo es relativ "lasch" zugeht.
Ist jetzt seit etwa nem Jahr oder so bei Alexander Flock, auch mit Choinski trainiert er oft. hat allemal das Talent dazu Top 100 zu kommen. aber so richtig bin ich nicht überzeugt das er dauerhaft konsequent bleibt.

Choinski war in der Jugend immer Top 3 in Deutschland, auch International recht erfolgreich, hat nur relativ spät und recht wenig ITFs gespielt. Sehr gross und kräftig, aber dennoch schnell und dazu trainiert er super seriös!!! würde extrem viel drauf setzen das er Top60 wird in spätestens 3 Jahren
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.237
Punkte
113
Ort
Austria
Federers provisorischer Turnierplan für 2016 ist draussen, und da gibt es doch einige Überraschungen. Nach dem Saisonstart in Brisbane und den Australian Open folgen Rotterdam, Dubai und Indian Wells. (so weit, so gut) Danach ist offenbar eine komplette Sand-Pause bis zu den French Open in Paris eingeplant...das wäre dann doch eine bemerkenswerte Pause. Ich denke jedoch, dass Roger - wenn er sich gut fühlt - sicher eine WC für Monte Carlo, Rom oder Madrid annehmen wird.
Ansonsten gehts in Stuttgart und Halle auf Rasen weiter, gerade in Stuttgart hat er ja für einen wahren Ticket-Run gesorgt was man so liest. Dann Wimbledon, danach die Olympischen Spiele (wo Roger fix mit Martina Hingis im Mixed antreten wird). Danach der normale Saisonverlauf mit Cincinnati, US Open und dem Herbst wie gewohnt Shanghai, Basel und Paris-Bercy...wenn alles glatt läuft noch die Tour Finals in London.
 

Nico1

Administrator
Beiträge
9.443
Punkte
0
Echt coole Übersicht, vor allem für jemanden wie mich, der nur die großen Turniere verfolgt. Die deutschen Spieler werden uns wohl frühestens in ein paar Jahren wieder Vergnügen in der Spitze bereiten.

Ich hoffe für nächstes Jahr in der Weltspitze, dass 2-3 junge Spieler (nicht Deutsche) den Durchbruch schaffen, dass Nole nicht mehr so dominant ist und dass Roger seiner letzten Grand Slam gewinnt!
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Schöne Idee auch, Prognosen abzugeben. Um dann nächstes Jahr zu sehen, was dabei herausgekommen ist. Wenn ich Zeit habe, werde ich demnächst noch meinen Senf zu den Spielern abgeben.

@Nico
Welche jungen Spieler könnten das sein, die so einen Sprung machen, dass sie an Djokovic kratzen könnten? Mir würde da nur Kyrgios einfallen, der sowohl das entsprechende Alter als auch das Talent dafür mitbringt, aber in Sachen Entscheidungsfindung und Spieltaktik häufig viel zu unseriös spielt, auch wenn er viel Potential besitzt. Bei Thiem und Dimitrov bin ich skeptisch, dass es so weit nach vorne geht. Top 10 ist natürlich drin.
Ansonsten ist die talentierte Garde um Coric, Chung und Zverev noch zu jung, um ganz oben angreifen zu können. Obwohl der Profisport natürlich immer Überraschungen bereithält.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nico1

Administrator
Beiträge
9.443
Punkte
0
Thiem könnte in die Top 20 aufrücken. Für Dimitriv ist es mE jetzt oder nie, der bleibt sonst ein ewiges Talent.

Vll schafft auch Wawrinka mal eine konstante Saison, auch wenn er nicht mehr zum Nachwuchs zählt.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.237
Punkte
113
Ort
Austria
Thiem steht schon in den Top 20 ;) Wawrinka sehe ich - wenn er seine Sachen beisammen hat - als einen der größten Herausforderer für Djokovic im kommenden Jahr. Rafa kann sicher - insbesondere auf Sand - wieder ein gehöriges Wort mitreden, sicher mehr als dieses Jahr. Dennoch scheint Djokovic momentan überhaupt keine Probleme mehr mit Rafas Spiel zu haben, egal auf welchem Belag. Stan stellt da schon (an guten Tagen) eine andere Hürde dar. Bei Murray muss man schauen wie die Vorbereitung läuft und wie sehr in der erwartete Nachwuchs vom Tennis ablenkt. Federer ist sowieso immer noch ein Dauerbrenner, dennoch wird der Mann 35 und man kann sich einfach nicht mehr all zu große Sprünge von ihm erwarten. Wenn Roger sein Niveau des Jahres 2015 halten kann, und Novak eventuell mal etwas nachlässt, dann traue ich Federer aber vielleicht sogar den ersehnten 18. GS Titel zu.
Laut Bresnik hat Thiem 2 Wochen recht gut trainiert auf den Kanaren, er holt sich vor den Feiertagen noch Spielpraxis in der tschechischen Meisterschaft, bevor es am 25.12. nach Australien geht. Es konnte auch ein fixer Physio verpflichtet werden (hab den Namen grad nicht mehr im Kopf, aber jemand der der schon mit Sampras, Becker und zuletzt Li Na gearbeitet hat)..das ist gerade bei ihm enorm wichtig. Wenn die körperliche Verfassung passt, dann wird er wohl zumindest die Ranglistenposition dieses Jahres halten können...für mehr müsste er bei den Grandslams und Masters endlich fettere Punkte einfahren.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Danke für euer Lob

@MrStylo
Das es bei Goellner nur lasch zugeht ist schade und überrascht mich etwas. Manche sind als Trainer besser im Jugendbereich oder Breitensport aufgehoben, was ja grundsätzlich nicht negativ ist.
Choinski und Otte haben sich auch bei der DM durchgesetzt, also auch noch ein schöner Abschluss für die beiden.

Thiem hat letztes Jahr mit den Siegen in Nizza, Umag und Gstaad gezeigt, dass er zu den besten auf Sand gehört. Dem sollte er imo auch in der Saisonplanung Rechnung tragen und mehr auf diesen Belag setzen. Ich würde an seiner Stelle Rotterdam, Marseile und Dubai weglassen und dafür in Südamerika spielen. Bei der Rasansaison ist es ähnlich, keine Ahnung warum er Stuttgart, Halle, Nottingaham und Wimbledon am Stück spielt, da sollte er sich eine Pause nehmen, denn die wichtigen Tuniere für ihn sind davor und danach.
Bei voller Fokusierung auf die rote Asche traue ich Thiem den Sprung unter die top 10 zu. Das hängt natürlich auch immer von der Auslosung ab, aber wenn die passt, dann kann ein Thiem auch mal schnell unter den letzten 4 von Paris stehen.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.237
Punkte
113
Ort
Austria
Thiem wird auch die Sandsaison in Südamerika spielen in der kommenden Saison, hat Bresnik ebenfalls bestätigt. Außerdem wird er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Rio auslassen, da man ja dafür nun auch keine ATP-Punkte mehr kriegt. Überhaupt wird sich zeigen dass viele Spieler außerhalb der Top 10 Rio auslassen werden, da die Chancen auf eine Medaille doch auf einen sehr kleinen Kreis reduziert sind - das sagt die Erfahrung der letzten zig Grandslams ;) Top-10 sehe ich kommendes Jahr noch sicher nicht, dazu hat er zu viele Hänger drin während dem Jahr und eben insbesondere zu viele unnötige Niederlagen bei den großen Turnieren. Wenn er aber mit verbessertem Return (ganz große Baustelle) und insgesamt konstanterem Spiel (wenn die schnellen Schläge mal nicht so laufen) eine ganze Saison durchspielt, dann sehe ich ihn sicher leicht verbessert - sprich Richtung Top 15.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Prognosen sind um diese Jahreszeit schwer...kurz und knapp vlt so:

- Djokovic zementiert sich als Nr. 1 und gewinnt minimum 2, maximum 3 GS Titel (glaube 4 schafft er nicht ganz, da kommt wieder irgend einer wie Stan dazwischen)

- Nadal wird stärker sein als 2015. Wenn er seine 100% wieder erreichen sollte, sind die FO nach wie vor im Sack. Die Frage ist wie nah kommt er an seine Topform heran? Schätze voll erreichen wird er sie nicht mehr (2008-2010 und 2013 war er wohl am allerbesten), aber vlt nochmal nah dran kommen.

- Stan ist eine Wundertüte. In Melbourne und Paris muss man ihn wieder weit vorn haben, heisst Sieger, Finalist oder Semi. Wimbledon und New York liegen ihm weniger, da ist die Zeit kürzer zumm Ausholen und er hat doch große Schwingbewegungen auf beiden Seiten.

- Federer wird in Wimbledon nach wie vor weit oben dabei sein, wenn er nicht total abbaut.
Warum er in Rio mit Hingis Mixed spielen will, erschliesst sich mir nicht. Heisst das indirekt er rechnet sich im Einzel 0 Chancen auf ne Medallie aus? Scheint so.


Die Anderen (Cilic und Co) werden wohl ähnlich wie dieses Jahr spielen, wobei gerade Cilic vlt wieder besser sein wird, und Leute wie Tsonga und Monfils den Anschluss nach ganz oben eher verlieren.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Thiem wird auch die Sandsaison in Südamerika spielen in der kommenden Saison, hat Bresnik ebenfalls bestätigt. Außerdem wird er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Rio auslassen, da man ja dafür nun auch keine ATP-Punkte mehr kriegt. Überhaupt wird sich zeigen dass viele Spieler außerhalb der Top 10 Rio auslassen werden, da die Chancen auf eine Medaille doch auf einen sehr kleinen Kreis reduziert sind - das sagt die Erfahrung der letzten zig Grandslams ;) Top-10 sehe ich kommendes Jahr noch sicher nicht, dazu hat er zu viele Hänger drin während dem Jahr und eben insbesondere zu viele unnötige Niederlagen bei den großen Turnieren. Wenn er aber mit verbessertem Return (ganz große Baustelle) und insgesamt konstanterem Spiel (wenn die schnellen Schläge mal nicht so laufen) eine ganze Saison durchspielt, dann sehe ich ihn sicher leicht verbessert - sprich Richtung Top 15.
Na scheinbar ist meine Prognose bezüglich Olympia dieses Jahr nicht so falsch ;)
Fraglich welche Auswirkung diese Entscheidung auf Olympia haben wird. Wenn man sich z.B. an 1996 erinnert, da haben nur wenige Top Spieler an Olympia teilgenommen, weil es keine Punkte gab. Heute werden imo die Top Spieler mit realistischen Medaillen Chancen trotzdem spielen. Olympia hat in den Köpfen der Spieler an Bedeutung gewonnen. Aber dahinter wird es sicherlich einige Absagen geben, gerade von Spielern die Sandplatz bevorzugen.
Top 10 wäre schon ein optimaler Verlauf für Thiem, aber so alt wie die top 10 momentan ist, halte ich es nicht für ausgeschlossen. Bis auf Nadal und Djokovic kann er auf Sand jeden besiegen. Den amtierenden FO Sieger Wawrinka hat er z.B. in Madrid 2014 besiegt. Von daher kann es wenn er einen Lauf hat und er bei einem 1000er oder am besten in Paris ein gutes Draw hat sehr schnell nach oben gehen. Wenn nicht dann wird er dennoch das Jahr besser beenden als in diesem.

Mit Kyrgios erwarte ich einen noch jüngeren Spieler in den top 20. Auch bei ihm würde ich bei optimalem Verlauf den Sprung in die top 10 nicht ausschließen. Er hat so viel Talent, die Frage ist nur ob er sich mit Nebenschauplätzen befasst oder den richtigen Durchbruch schaffen will. Kyrgios kann jedem gefährlich werden besonders auf Rasen.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
- Federer wird in Wimbledon nach wie vor weit oben dabei sein, wenn er nicht total abbaut.
Warum er in Rio mit Hingis Mixed spielen will, erschliesst sich mir nicht. Heisst das indirekt er rechnet sich im Einzel 0 Chancen auf ne Medallie aus? Scheint so.

Mir erschließt sich deine Schlussfolgerung nicht. Federer ist doch immer bei mehr als einem Wettbewerb gestartet. Bei Olympia geht es um Medaillen und der einfachste Weg diese zu holen ist ein Mixed mit Hingis. 2012 hat Hingis Federer noch abgesagt.
Ich sehe nicht warum Federer nicht mit Hingis spielen sollte, es ist eher ziemlich sinnvoll.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.237
Punkte
113
Ort
Austria
Ich sehe nicht warum Federer nicht mit Hingis spielen sollte, es ist eher ziemlich sinnvoll.

sehe ich ähnlich...so übermäßig anstrengend sollte der Sommer mit Olympia dann auch nicht sein, dass Federer gemeinsam mit Hingis nicht im Mixed antreten kann. Die Chancen auf eine Medaille mit ihr sind sicher nicht schlecht, auch wenn man abwarten muss wie beide zu der Zeit in Form sind und wie sie miteinander harmonieren (eigentlich müsste das eine oder andere Turnier vorher gemeinsam trainiert werden). Ich finde jedenfalls auch nicht, dass Roger da einen großen "Fehler" machen würde - im worst Case scheidet man halt vor dem Semifinal aus und das wars dann auch.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Ok, aus "Medaillen Sicht" macht s natürlich Sinn. Dachte da spontan an Becker und Stich ´92 in Barcelona. Die Beiden rechneten sich im Einzel jeweilse nicht viel aus und schieden auch früh raus, gewannen dafür aber die Doppelkonkurrenz.


KURZ NOCH WAS ZU 2015:

Djokovic hat den Laureus leider nicht gepackt. Die Jury wählte den Triathleten Jan Frodeno.
Schade, hätte es Djokovic mehr als gegönnt.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.237
Punkte
113
Ort
Austria
KURZ NOCH WAS ZU 2015:

Djokovic hat den Laureus leider nicht gepackt. Die Jury wählte den Triathleten Jan Frodeno.
Schade, hätte es Djokovic mehr als gegönnt.

hä? meinst du die grade gesendete Wahl zum Deutschen Sportler des Jahres 2015?? der Laureus Award für 2015 wurden doch schon im April (an Djokovic) verliehen...?
 
Oben