Ich lese hier ja eigentlich nur still mit und will mich nicht einmischen, aber mir fällt es echt schwer nachzuvollziehen, dass Magath anscheinend so wenig Vertrauen entgegen gebracht bekommt.
Schalke hat doch eine Super Saison unter ihm gespielt. Ist nur haarscharf an der Meisterschaft vorbei geschrammt (am Ende hat vielleicht nur ein Heimspiel Sieg gegen Bayern und damit 6 Punkte Vorsprung gefehlt) ist Vizemeister geworden und hat sich für die CL direkt qualifiziert. Das ist doch super und eigentlich sollte so eine Leistung doch auch dazu führen, das man sich ein bisschen was an Vertrauen erarbeitet hat.
Stattdessen wird schon nach einer Niederlage am ersten Spieltage Druck aufgebaut und alles wird in Frage gestellt. Nach dem zweiten Spieltag sieht es schon fast so aus (für den neutralen Zuschauer zumindest), als ob der ganze Laden explodiert. Das kann ich nur schwer nachvollziehen.
Will man keinen Erfolg auf Schalke? Mehr Erfolg als letztes Jahr ging doch kaum noch. Was will man den noch von einem Trainer? Oder sind die Erwartungen so abgehoben, dass man eine Vizemeisterschaft und CL Qualifikationen so garnicht mehr zu schätzen weiß?
Ich finde das echt merkwürdig. Ich hätte gedacht das man nach so einer Saison grenzenloses Vertrauen in den Trainer hat.
Es ist ja schön und gut, dass Magath die CL erreichte. Übrigens mit einem Kader, bei dem die meisten Stammspieler schon vor ihm da waren, da er ja immer gerne betonte, dass er sich mit Altlasten herumschlagen müsse.
Von den Leuten, die er holte, spielten die wenigsten eine große Rolle in der vergangenen Saison und deshalb sollte man und auch er nicht so tun, als habe er da einen Trümmerhaufen übernommen und ein Wunder vollbracht.
Schalke hatte eine schwächere Saison zuvor, das ist richtig aber es ist ja nicht so, als hätte Schalke die ganzen Jahre vor Magath ständig gegen den Abstieg gespielt. Auch unter anderen Trainern holte Schalke die Vizemeisterschaft und spielte CL oder EL und gewann tatsächlich sogar auch Titel.
Das ist es, was mich besonders in der Betrachtung und Bewertung der Arbeit Magaths stört. Es wird so getan, als ob sportlich auf Schalke seit Jahren alles in Schutt und Asche gelegen hätte. Das ist aber nicht der Fall.
Dann kommt hinzu, dass ich persönlich einige Entscheidungen seitens Magath, was die Veränderung des Kaders angeht, schlicht nicht nachvollziehen kann. Er stellt sich hin und schmückt sich damit die Gehaltskosten um 30 Prozent gesenkt zu haben, äußert dies aber zu einem Zeitpunkt, als der Kader ja noch gar nicht in Gänze feststand. Für wie blöd muss der einen halten? Ich möchte gerne wissen, wie der Gehaltsetat nun mit den Zugängen Huntelaar und Jurado aussieht und das möchte ich dann auch noch mit den Ablösen verrechnet sehen.
Bei Kuranyi wusste man, was er in der Liga leisten kann und was nicht. Bei Huntelaar weiß das keine Sau und der dürfte geschätzt auch locker um die 3-4 Millionen pro Jahr schlucken und ist auch nur ein Jahr jünger.
Im Mittelfeld holt er einen Jurado, von dem ich nicht weiß, was der so drauf hat, dazu kenne ich ihn nicht gut genug. Teuer war er jedenfalls schonmal.
Einen Holtby, den man für teures Geld holte, verleiht man immer wieder und holt statt dessen einen Spieler aus Rumänien, den auch keine Sau näher kennt.
Die Innenverteidigung reisst Magath auseinander, setzt Bordon einen Metzelder vor die Nase, der fast ohne jegliche Spielpraxis kommt und düpiert damit so einen verdienten Spieler wie Bordon, der in der abgelaufenen Saison zu den absoluten Topleuten unter den IV der Liga gehörte. Mich wundert es nicht, dass Bordon dann den Rückzug antritt, zumal ein gutes Angebot vorlag. Dann gibt Magath weitere Spieler ab (Westermann (IV), Rafinha (RV) )
und verleiht aber gleichzeitig einen Spieler wie Zambrano, der auf dem Sprung zur Stammkraft war, die Mannschaft kennt und in der vergangenen Saison gute Leistungen brachte, um Leute wie Uchida und/oder Hao zu installieren, die die Sprache nicht kennen, die Kultur nicht kenen und die Mannschaft nicht kennen.
Das sind doch alles Dinge, die man mal hinterfragen und auch in den Vergleich setzen muss. Was haben wir abgegeben und was haben wir dazu geholt? Welche Kosten wurden eingespart und steht das im Verhältnis zu der nun vorhandenen Qualität?
Ich habe da meine Zweifel, dass so viel Ersparnis da ist und trotzdem die Qualität, um die gesteckten Ziele erreichen zu können.
Mir wäre es auch lieber, wenn wir uns so Flops wie einen Sosa in München mal so eben leisten könnten. ****** auf die 9 Millionen sagen die sich da mehr oder weniger. Wir können das aber nicht. Bei uns muss eigentlich jeder Transfer sitzen und die Qualität erhöhen. Bei den Vergleichen Kuranyi/Huntelaar sehe ich das nicht. Bei dem Vergleich Holtby/Deac habe ich da auch meine Zweifel. Bei dem Vergleich Rafinha/Zambrano-Hoogland/Uchida habe ich ebenfalls meine Zweifel.
Dazu kommt die Masse an Abgaben. Zwar kann ich einige Transfers, wie den von Rafinha verstehen, da man nur noch jetzt Ablöse für ihn erzielen konnte und er ein Quertreiber war aber ob der sportliche Verlust im Verhältnis zur Gehltseinsparung steht, bezweifle ich ebenfalls, da Uchida und Hoogland sicherlich auch nicht für nen Appel und ein Ei spielen.
Ich hoffe ja selbst, dass meine Zweifel sich als falsch herausstellen aber was ich bisher gesehen habe macht mich nicht nur nervös sondern macht mir schon Angst denn das war, gerade defensiv, ein Offenbarungseid.