Wolfgang Oswald hat einen bemerkenswerten Artikel auf BoxingPress über Knut Blin geschrieben. Wirklich lesenswert.
Knut Blin letztes Jahr Selbstmord in einer psychiatrischen Klinik verübt. Dabei war er ein guter Amateurboxer gewesen und ein talentierter Berufsboxer.
Wolfgang Oswald erinnert auch daran, daß ein Comebackversuch des labilen Blin von ihm selbst kurz vor dem ersten Fight beendet wurde.
Das war wahrscheinlich der kruziale Punkt im Leben des Knut Blin.
Aus eigener Erfahrung als Betreuer von Boxern weiß ich, wie viel manchmal das Boxen den Leuten hilft ihre Minderwertigkeitskomplexe abzubauen und über den eigenen Schatten zu springen. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ich damals Anfang der 80ger einen kleinen portugiesischen Däumling, voller Komplexe ob seines Wuchses, in dem einzigen Boxkampf den er je gewann zum luxemburgischen Amateurchamp im Fliegengewicht machte. Der Titel war von geringster Bedeutung, aber die Wirkung war riesengroß. Der Junge begann an sich zu glauben und wurde später ein erfolgreicher Gastwirt und war nicht mehr der kleinwüchsige Kellner, der von den Betrunkenen verspottet wurde.
Diese "soziale" Aufgabe der Boxbetreuer, die eine wichtige Kompenente des Amateurboxens in meinen Augen ausmacht, findet man im Berufsboxen immer weniger. Im Preisboxen geht es um Geld, nicht um Gefühle!
Es gibt Ausnahmen. Bei unserem Manager Nic Boes wurden die Boxer aus dem damaligen Zaïre, die damals nach Luxemburg kamen, nicht nur als Ware behandelt. Wir besorgten ihnen Aufenthaltspapiere und eine Arbeit, so dass sie nicht alleine von ihren Gagen im Boxring leben mussten, die ja für Anfänger recht spärlich ausfallen.
Als Marc Mabenga, der erste Boxer aus Zaire in Luxemburg, bei einem Autounfall schwer verunglückte und seine Karriere beenden musste, hat unser Manager sich um ihn gekümmert, sich mit Versicherungen und der Rentenverwaltung auseinandergesetzt, ihm eine Unfallrente gesichert, ihn bei den Formalitäten für die Rückführung der Leiche seiner Gattin beraten und ihn finanziell unterstützt.
Das ist eine Ausnahme im Berufsboxen, obwohl auch heute noch einige wenige Leute im Berufsboxlager (auch in Deutschland) in der Tat eine "soziale Ader" haben.
Was ich untersteichen möchte am Fall Blin. Ein gutes Umfeld, ein gutes Management, das sich nicht nur um das Boxen, sondern auch um den Boxer, kümmert, das ist das Salz in der Suppe.
Menschlicher Erfolg sollte über kommerziellen Gewinn stehen.
Was wäre gewesen, wenn Knut Blin einen Manager wie Nic Boes gehabt hätte, der ihn nicht nur psysisch, sondern auch moralisch betreut hätte? :confused:
Knut Blin letztes Jahr Selbstmord in einer psychiatrischen Klinik verübt. Dabei war er ein guter Amateurboxer gewesen und ein talentierter Berufsboxer.
Wolfgang Oswald erinnert auch daran, daß ein Comebackversuch des labilen Blin von ihm selbst kurz vor dem ersten Fight beendet wurde.
Das war wahrscheinlich der kruziale Punkt im Leben des Knut Blin.
Aus eigener Erfahrung als Betreuer von Boxern weiß ich, wie viel manchmal das Boxen den Leuten hilft ihre Minderwertigkeitskomplexe abzubauen und über den eigenen Schatten zu springen. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ich damals Anfang der 80ger einen kleinen portugiesischen Däumling, voller Komplexe ob seines Wuchses, in dem einzigen Boxkampf den er je gewann zum luxemburgischen Amateurchamp im Fliegengewicht machte. Der Titel war von geringster Bedeutung, aber die Wirkung war riesengroß. Der Junge begann an sich zu glauben und wurde später ein erfolgreicher Gastwirt und war nicht mehr der kleinwüchsige Kellner, der von den Betrunkenen verspottet wurde.
Diese "soziale" Aufgabe der Boxbetreuer, die eine wichtige Kompenente des Amateurboxens in meinen Augen ausmacht, findet man im Berufsboxen immer weniger. Im Preisboxen geht es um Geld, nicht um Gefühle!
Es gibt Ausnahmen. Bei unserem Manager Nic Boes wurden die Boxer aus dem damaligen Zaïre, die damals nach Luxemburg kamen, nicht nur als Ware behandelt. Wir besorgten ihnen Aufenthaltspapiere und eine Arbeit, so dass sie nicht alleine von ihren Gagen im Boxring leben mussten, die ja für Anfänger recht spärlich ausfallen.
Als Marc Mabenga, der erste Boxer aus Zaire in Luxemburg, bei einem Autounfall schwer verunglückte und seine Karriere beenden musste, hat unser Manager sich um ihn gekümmert, sich mit Versicherungen und der Rentenverwaltung auseinandergesetzt, ihm eine Unfallrente gesichert, ihn bei den Formalitäten für die Rückführung der Leiche seiner Gattin beraten und ihn finanziell unterstützt.
Das ist eine Ausnahme im Berufsboxen, obwohl auch heute noch einige wenige Leute im Berufsboxlager (auch in Deutschland) in der Tat eine "soziale Ader" haben.
Was ich untersteichen möchte am Fall Blin. Ein gutes Umfeld, ein gutes Management, das sich nicht nur um das Boxen, sondern auch um den Boxer, kümmert, das ist das Salz in der Suppe.
Menschlicher Erfolg sollte über kommerziellen Gewinn stehen.
Was wäre gewesen, wenn Knut Blin einen Manager wie Nic Boes gehabt hätte, der ihn nicht nur psysisch, sondern auch moralisch betreut hätte? :confused: