nobbylenz
former Box-Tippspiel-Champion
Natürlich darf er. Das Problem ist, dass es nicht verboten ist. Im Gegensatz zu hitting&holding a la Lewis, Bowe oder Holyfield, Hopkins, Ward-mäßigen Kopf- und Ellenbogenattacken, dem Gegner mit dem offenen Handschuh im Gesicht rumfuseln etc, all diese Dinge, bei denen US Referees normalerweise auch noch die Augen zudrücken obwohls verboten ist. Das wäre schon eher Waldis wunder Punkt, wenns mal tough wird geht er ja ein. aber unter den 300Mio Einwohnern wird sich wohl kaum die passende Anstandsdame für Mitchell finden lassen, wobei dessen Chancen in einem Distanzgefecht gg Waldi sowieso nochmal von 0,1 auf glatt 0% schwinden würden
Bei manchen hier steht bei der Bewertung der K's sofort der Schaum vor dem Mund und es werden reflexartig immer dieselben statements gebracht, die durch ständige Wiederholung auch nicht besser werden.
Wie richtig angemerkt, sollte man die Kampfweise von Wladimir auch immer mit denen anderer Top-Leute vergleichen, die das Regelwerk z.T. auch sehr weit zu ihren Gunsten "dehnen" (Hopkins, Ward etc.). Weiteres Beispiel: Auch Holyfield kam mit seinen ständigen Kopfstößen meist gut bei den Ringrichtern durch und hat damit z.B. Tyson nicht unwesentlich "beeindruckt". Und das sage ich als ausgesprochener "Fan" von Holyfield, wenn man es denn so nennen will.
Die entscheidende Frage ist doch dabei, inwieweit nicht "regelkonformes" Verhalten im Ring entscheidend für den Ausgang eines Kampfes ist - und in den allermeisten Fällen war bzw. ist dies nicht kampfentscheidend und schmälert die Leistung des Boxers damit nur unwesentlich.
Bei dem hier in den Raum gestellten Duell Mitchell - Wladimir würde doch niemand ernsthaft behaupten wollen, letzterer hätte "unfaires" Boxen nötig, um so einen Kampf zum derzeitigen Zeitpunkt vorzeitig zu beenden.
Auch würde niemand behaupten, Holyfield hätte gegen Tyson "nur" aufgrund seiner Kopfstöße gewonnen oder Lewis wäre nur aufgrund seines zuweilen praktizierten hitting&holding Kampfstils HW-Weltmeister geworden. Jeder Boxer nutzt den Regel-Spielraum so weit als möglich zu seinen Gunsten aus. Daran ist im Prinzip nichts auszusetzen und die K's (insbesondere Wladimir) stehen da in einer langen "Tradition", was ihre sportlichen Leistungen nicht in Abrede stellt. Die Kritik ist diesbzgl. hier zuweilen sehr überzogen und nicht verhältnismäßig.
Irgendwann langweilt das aber auch, weil es hier schon mehrmals durchgenudelt wurde. Nervig finde ich, dass einige wenige hier vordergründig eine Meinungsführerschaft zu haben meinen, die nur aufgrund der reinen Anzahl an Beiträgen zu immer demselben Thema zustande kommt. Aber gut, kann ich mit leben...