So anscheinend hat man jetzt den Täter identifiziert. Ein 17jähriger soll mit einem Waschbecken-Wurf:idiot: verantowrtlich für den Tod von Raciti sein. Festnehmen hat man ihn aber glaube ich noch nicht können.
Das Wort "Dummheit" ist neu definiert. :idiot:
@ Fresh: Wäre es nicht einfacher für Sicherheit zu sorgen, anstatt umzuziehen?
Dann spielen sie ja ebenfalls vor leeren Rängen. Also ich würde nicht extra nach Frankreich reisen, um Milan zu sehen!
Inter redet übrigens schon von Meisterschaftsverletzung da Inter ohne Zuschauer auskommen muss, die Roma hingegen nicht.
Was in den Samstagsausgaben der nichtitalienischen Zeitungen noch als Kurzmeldung zu übersehen gewesen war, schaffte es innert 24 Stunden auf die Titelseiten und in die Hauptausgaben der TV-Nachrichten; Catania auf Augenhöhe mit Klimawandel und toten IrakerInnen. «Bigotterie am Ball» («Tages-Anzeiger»), «Tod und Spiele» (FAZ) oder «Verrottetes Spiel» (NZZ) hiessen die Überschriften, und die KommentatorInnen sprachen mit einer Stimme: Tragisch, aber nicht überraschend, was passiert sei, und wenn Italien jetzt nicht endlich reagiere, sei es wohl zu spät. Die «Süddeutsche Zeitung» titelte «Das Spiel ist aus» und schenkte damit all jenen italienischen Funktionären und PolitikerInnen Glauben, die in den ersten Tagen nach den Vorfällen versicherten, nun werde nichts mehr sein wie zuvor. Die Palette der drastischen Massnahmen zur Eindämmung der Fussballgewalt reichte vom sofortigen Abbruch der laufenden Meisterschaft über Spiele vor leeren Rängen bis zur Mindestmassnahme von zwei abgesagten Spieltagen. Dies erinnerte in grotesker Weise an die Hysterie beim letztjährigen Calciopoli-Skandal, dem Bestechungsskandal im italienischen Fussball. Im ersten Moment waren die Hände verworfen, drakonische Strafen gefordert worden. Die Urteile waren schliesslich extrem verwässert. Und so währte auch hier die Forderung nach drakonischen Strafen nicht lange.
Nach vier Tagen medial inszenierter Staatstrauer war klar: Bereits am kommenden Wochenende wird wieder gespielt, und leere Ränge wird es nur dort geben, wo der Beton zu augenscheinlich bröckelt oder den Vereinsbossen die Lobby in Verband und Liga fehlt.
Auffällig an der aktuellen Berichterstattung und den Kommentaren ist einmal mehr, wie ungestraft beim Thema Fangewalt Fakten verdreht und Äpfel und Birnen vermischt werden dürfen. Wer mehr Härte gegenüber Randalierern fordert, punktet, Argumentationsketten bleiben unüberprüft. Dass Peter Hartmann, als «Sportjournalist des Jahres» gekrönt, die italienischen Ultras in der NZZ «Fussballpunks» nennt, gehört dabei noch zu den harmloseren Missgriffen. So wurden ebenfalls in der NZZ (bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr) die Katastrophen von Bradford (1985, 56 Tote) und Sheffield (1989, 96 Tote) im direkten Zusammenhang mit Hooliganismus erwähnt, obwohl in keinem der Fälle Randale auch nur eine Nebenrolle spielte. In Bradford brannte wegen einer weggeworfenen Zigarette die alte Holztribüne ab, und die flüchtenden ZuschauerInnen rannten gegen verschlossene Notausgänge. In Sheffield liessen überforderte Polizisten viel zu viele Liverpool-Fans in denselben Tribünentrakt. Im entstehenden Gedränge wurden die Menschen gegen den Zaun am unteren Tribünenende gedrückt. Im Gegensatz zu den Fans, die das Unheil sofort erkannten und Leute aus dem überfüllten unteren Trakt in den sicheren zweiten Rang hochzogen, weigerte sich die Polizei viel zu lange, die Tore im Zaun zu öffnen und die Fans aufs Spielfeld zu lassen. Das Nachrichtenmagazin «Facts» hatte schon im letzten Mai, nach den Ausschreitungen beim Meisterschaftsfinale FCB - FCZ, von «Rowdys» geschrieben, die im Sheffielder Hillsborough-Stadion 96 Menschen «erdrückten und zertrampelten».
Ebenfalls gern zitiert als Beispiel der Ultragewalt wird dieser Tage der Münzenwurf gegen Schiedsrichter Anders Frisk im Römer Olympiastadion. Dass die Münze damals von der Haupttribüne geflogen kam, wo angeblich die letzten Zivilisierten unter Italiens Tifosi sitzen, bleibt unerwähnt. Fragen zur Gründlichkeit der Recherche (Autor Dirk Schümer berichtete aus Venedig) wirft auch die Behauptung der FAZ auf, das Stadion in Palermo würde «mit wackelndem Rohrgestänge und bebendem Beton den Sicherheitsstandards nicht genügen», schreibt doch «La Repubblica» am selben Tag, Palermo sei neben Rom, Turin und Siena eines jener lediglich vier Stadien in Italien, die «komplett der geforderten Norm entsprechen».
In der ohnehin lauten und einseitigen Debatte über die Gewalt bei Sportanlässen werden nun Parallelen zur Fanszene in der Schweiz gezogen. Der Tenor: Aufgepasst, sonst erleben wir bei uns in Kürze ähnliche Tragödien. Es lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf die Eigenheiten jener Fankreise, die hierzulande als «Ultras» gelten, als bedingungsloses Gefolge eines Vereins. Die meisten Schweizer Fankurven werden von inoffiziellen Fangruppierungen dominiert, die Wert darauf legen, dem Verein zwar jede erdenkliche Huldigung entgegenzubringen, jedoch nie in dessen Abhängigkeit zu geraten. Sich vom Verein Choreografien oder Eintrittskarten sponsern zu lassen oder sich diese gar zu erpressen, wie in Italien mancherorts üblich, kommt nicht infrage. Als FCZ-Sportchef Fredy Bickel «seiner» Südkurve vor zwei Jahren ungefragt und öffentlich einen Unterstützungsbetrag in Aussicht stellte, reagierten gegnerische Fans mit einer deftigen Schmähung. Die Südkurve, neben der Basler Muttenzerkurve die grösste in der Schweiz, finanziert sich wie alle andern inoffiziellen Gruppen und Dachverbände nebst an Spielen gesammelten Spenden durch den Verkauf eigener Fanartikel. Weil diese nicht nur günstiger sind als die offiziell vom Klub hergestellten, sondern in der Regel auch besser aussehen, kommen dabei beträchtliche Summen zusammen. Davon wiederum wurde auch schon der FCZ-Nachwuchs unterstützt - mit einem vierstelligen Betrag, aber ohne Pressekonferenz.
Beim FC Basel kam es nach den Ausschreitungen nach dem verlorenen Meisterschaftsfinale gegen den FC Zürich vom 13. Mai 2006 nicht zur Abschottung, stattdessen herrscht seither ein intensiver Austausch zwischen «aktiven Fans», wie Ultras auch genannt werden, und dem FCB-Vereinsvorstand, namentlich Vizepräsidenten Bernhard Heusler. Im September vergangenen Jahres stellten sich ExponentInnen der Muttenzer Kurve in einer Podiumsdiskussion den Fragen und Anschuldigungen rund um den 13. Mai. 700 ZuhörerInnen brachten den Saal der Uni Basel damals an seine Kapazitätsgrenze. Das letzte Treffen mit Heusler fand am vergangenen Montag statt, in den Räumen des Basler Fanprojekts. Bei den Grasshoppers verhandelten FanvertreterInnen monatelang und abseits jeden medialen Interesses mit dem Verein, um die Aufhebung von als ungerecht empfundenen Stadionverboten zu erwirken - mit einigem Erfolg. Und der Dachverband 1879 der Fans des FC St. Gallen organisierte diese Woche einen Informationsabend mit einem Stadtpolizisten zu den Fragen rund um das Hooligangesetz. Basisdemokratie oder kriminelle Strukturen? Von Letzteren ist in Italien durchaus zu Recht die Rede. Dort sind zahlreiche Kurven, so auch jene Catanias, von Rechtsextremen und Kriminellen infiltriert, was sich an entsprechenden Bannern und Spruchbändern ablesen lässt. Lazio Roms Ultragruppierung «Irriducibili» kontrollierte über Jahre weite Teile des Ticketings und des Fanartikelverkaufs, obwohl der Boss der «Irriducibili», wie etwa in einer BBC-Dokumentation zu Hooliganismus, aus seinen menschenverachtenden Ansichten nie einen Hehl gemacht hat. Als die «Irriducibili» vor drei Jahren durch Gewalt den Abbruch des Römer Derbys erzwangen, spannten sie mit ihren einstigen Erzfeinden und heute ebenfalls rechten Ultras der AS Rom zusammen. In Catania ist der Platzwart selbst Mitglied der Ultragruppierung, die für die Ausschreitungen verantwortlich war. Seine Wohnung im Stadion diente als Schleuse für Fans, die Kontrollen zu umgehen. Und als Lager für Eisenkugeln, Stahlstangen, Sprengkörper.
Nicht erst seit vergangenem Wochenende, schon seit Jahrzehnten fehlt es in Italien an Strategien gegen Fangewalt und an flächendeckender Fanarbeit. Der Polizeikastenwagen, der in Catania alleine und in wilden Kurven auf den wütenden Mob zuraste, steht bildhaft für die Planlosigkeit eines Staates. Ein Feindbild Polizei, wie es viele italienische Ultras kultivieren, existiert in der Schweiz so nicht. Nach der kollektiven Festnahme Basler AnhängerInnen in Zürich Altstetten im Dezember 2004 widmete die Muttenzer Kurve der Zürcher Polizei eine farbenfrohe Choreografie im St.-Jakob-Park. Das wars mit der Rache. Der Rest der Aufarbeitung folgte auf dem Rechtsweg: eine Anzeige gegen die für den Einsatz verantwortlichen Polizisten.
Jedenfalls lief das Spiel, viele Polizisten waren schon im Stadion und draußen hielten sich 100 bis 200 Jugendliche aus Catania auf, die keine Karten für das Derby hatten. Der harte Kern der Ultras hat Dauerkarten und war im Stadion. Jugendliche aus Catania, die meisten zwischen 14 – 17 Jahre alt, griffen die ankommenden Fans aus Palermo an, die gelangten dann aber doch recht zügig ins Stadion und die Aggression richtete sich plötzlich gegen die Polizei. Erst später kamen dann auch Ultras aus dem Stadion dazu.
''Circa una settimana è trascorsa dagli ormai noti fatti di Catania.
La morte dell’Ispettore Raciti ha catalizzato le attenzioni,anche morbose,di tutta l’opinione pubblica nazionale,col risultato di innalzare vertiginosamente la tensione e le aspettative nei confronti di provvedimenti che,spesso in questi casi,rischiano di ispirarsi più a reazioni emotive che a principi di legalità e di ordine pubblico.Anche il decreto approvato nelle ultime ore non è sfuggito a questa logica.
Tanti,troppi sono i contenuti che oltrepassano i confini delle libertà personali di ogni libero cittadino-tifoso.A questi contenuti non possiamo che esprimere la nostra totale contrarietà,non perchè vogliamo che nel calcio prosperi la violenza,ne’ perchè chiediamo qualsiasi forma di impunità verso chi di noi si rende protagonista di reati,tanto meno perchè auspichiamo che altre morti restino sul cemento dei nostri stadi.
Se davvero necessario era mettere nuovamente mano alle leggi in materia di calcio e ordine pubblico,sarebbe stato opportuno coinvolgere chi di questi temi mastica quotidianamente,e,a maggior ragione chi è destinato o subisce passivamente questi provvedimenti.
Noi ci abbiamo provato da anni,consapevoli di aver commesso nella nostra storia tanti errori e tantissime idiozie(peraltro pagate con gli interessi),ma le orecchie dei palazzi che contano sono rimaste sorde alle nostre istanze.
Ancora una volta c’è stato bisogno di un evento tragico per accellerare le decisioni,al punto di varare un decreto legge in poco meno di un’ora e mezza ad opera di politici totalmente estranei agli argomenti in campo.
Ancora una volta gli interessi e il business hanno prevalso sulla vera volontà di cambiamento,fermarsi più a lungo sarebbe costato troppo.
Da qui la nostra decisione:
a tempo indeterminato fermare il nostro tifo per 45’ in occasione delle partite della Sampdoria,nel resto della partita saremo quelli di sempre,quelli che rendono una semplice partita di calcio qualcosa di unico alla faccia di chi pensa allo stadio come ad un teatro.
Un pensiero in questa scelta va anche e soprattutto a tutti quei tifosi che,per colpe certo non loro,sono costretti a vedersi chiuse le porte dei loro stadi e dover rinunciare perciò a seguire la propria squadra.''
Ultras Tito Cucchiaroni ‘Paolo Mantovani’