SGP Klingenthal 2.10 - 3.10.2013


Sprungbärchen1

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Kannst du eigentlich lesen?"
sorry für die provokante frage, aber er sagt wort wörtlich: "Auf Sochi ist alles ausgerichtet. Darum hänge ich auch noch ein Jahr dran".

Wieso willst du es nicht einfach eingestehen das es nun mal so ist?

Was hat das mit nicht Eingestehen oder nicht lesen können zu tun? Er hat jetzt viele viele Jahre gekämpft, noch im oberen Bereich bleiben zu können, sprich im Weltcup. Das hat mehr oder weniger gut funktioniert. Sein Kampfgeist rührt wie er immer wieder betont in erster Linie aus der Lust am Skispringen.

Er will noch nach Sochi, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Aber das wollen eigentlich alle, die jetzt noch aktiv sind. Dementsprechend ist das natürlich das Traumziel, womit er sich zusätzlich motiviert. Aber es bleibt dabei, es ist nicht der einzige Grund warum er noch aktiv ist.
 
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Benjamin

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Naja, der Unterschied zwischen Wellinger in diesem Jahr und Ito vor drei Jahren ist der, dass Ito gerade die letzten beiden Wettkämpfe ausgelassen hat. Er lag in der Gesamtwertung vorn - allerdings nicht so weit vorn, dass er uneinholbar gewesen wäre (tatsächlich hätte Malysz ihn ja möglicherweise noch erwischt, wenn er nicht beim letzten SGP bei rot losgefahren wäre). In dieser Situation die letzten Springen auszulassen und nicht mehr um den Gesamtsieg zu kämpfen, hat eben dafür gesorgt, dass es kein echtes Finale gab, bei dem die beiden Besten nochmals gegeneinander angetreten sind - und es hat eben deutlich gemacht, dass der Gesamtsieg Ito nicht wirklich wichtig ist. Es war - wenn mich nicht alles täuscht - auch das einzige Mal in der Geschichte des SGPs, dass der Gesamtsieger nicht am letzten Wettkampf teilgenommen hat und somit auch nicht bei der Siegerehrung anwesend war. Und es war eine Zeit, zu der noch nicht so viele Springen ausgelassen wurden wie in diesem Sommer. Mit Ausnahme von Stoch und Zauner hatte damals keiner der ersten 15 mehr als zwei Springen ausgelassen; so fiel das einfach stärker auf.

Allerdings hat ja auch Wellinger mehrfach betont, dass ihm der Gesamtsieg nicht wichtig ist. Daher denke ich, dass er vermutlich genauso gehandelt hätte wie Ito, wenn das Finale in Almaty, Nizhny Tagil oder Hakuba stattgefunden hätte und er dann als Führender dorthin gefahren wäre. Hinzu kommt, dass Itos Auslassen insofern fair war, weil er auf diese Weise genausoviele Wettkämpfe hatte wie Malysz und nur einen mehr als Stoch.

Das ist im Übrigen auch etwas, was hängenbleiben wird aus diesem Sommer: Die meisten Athleten sind einfach nicht bereit, mehr als sagen wir mal sieben Einzel zu bestreiten. Wenn man möchte, dass im Sommer tatsächlich die Besten an den meisten Wettkämpfen teilnehmen, dann müsste man die Anzahl der Wettkämpfe etwas senken. Aber diese Diskussion hatten wir ja neulich erst - und ich weiß, dass das schwierig ist, weil jeder natürlich seinen Wettkampf behalten will.
 

Kirsten

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Bardal schreibt auf seiner Homepage auch, dass er überrascht ist, dass er in der Gesamtwertung 3. wurde, obwohl er eben die letzten Springen ausgelassen hat. Da kam ihm der Ausfall von Hinzenbach zu Gute, und wohl auch der Wind in Klingenthal.
Er schreibt auch, dass er vorher gar nicht an die Gesamtwertung gedacht hat. Dass er vor dem Sommer grob festgelegt hat, welche Springen er springen will. Und dass nach den guten Ergebnissen in Almaty und Nizhny Tagil er dann lieber nach Hause gegangen ist, um dann da an der Technik zu feilen.

Ich sags gerne nochmal, für sehr viele Athleten ist der SGP nur Nebensache, erst recht, wenn im Winter Olympia oder ne WM ansteht. Das sind die Saisonhöhepunkte, auf die das ganze Training ausgerichtet wird. Es interessiert einen herzlich wenig, im sommer alle SGPs zu springen, evtl die Gesamtwertung zu holen, um dann im Winter evtl nicht fit zu sein. Die Jungs trainieren im Sommer viel an Technik, trainieren sich Musekln an etc. Da sind SGPs Standortbestimmungen, mehr nicht
 

Benjamin

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Das stimmt ja - und ich werfe in der gegenwärtigen Situation auch keinem Springer vor, dass er so vieles auslässt. Es ist aber trotzdem richtig, dass vor ein paar Jahren die meisten Springer eben doch noch an fast allen Sommerwettkämpfen teilgenommen haben, weil es eben nicht so viele gab.

Es ist ja nicht nur der Sommer - auch im Winter ist ja schon davon gesprochen worden, noch ein paar weitere Wettkämpfe durchzuführen. Das zusätzliche Klingenthal-Wochenende nächsten Winter ist ein Anfang - eine Verlängerung der Saison über Planica hinaus für Wettkämpfe in Russland oder so ist durchaus auch schon mal angeklungen. Es gab ja sogar den Vorschlag, den Weltcup über den Sommer auszudehnen. Mein Horrorszenario ist einfach, dass sich das Skispringen insgesamt so entwickelt wie der Tennissport, wo es wenige große Veranstaltungen gibt, an denen alle teilnehmen - und am Rest immer nur ein paar von den Guten.

edit: Noch eine kleine Zahlenspielerei: Obwohl dieser Sommer die meisten Wettkämpfe hatte, reichte Wellinger die geringste Gesamtpunktzahl seit 10 Jahren, um den SGP zu gewinnen.
 
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Skispringen4Fan

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Und mal am Rande: Witzig, wie sich die Wahrnehmung hier im Forum ändert, wenn es um das Auslassen von Wettkämpfen geht.
SGP-Sieger Itô wurde hier vor drei Jahren kritisiert, weil er entschieden hatte, Liberec und vor allem Klingenthal auszulassen. Bei Wellinger scheint das nun was ganz anderes zu sein.:ueberleg:

Nun ja ich war zur der Zeit noch nicht im Forum aktiv, aber wenn die letzten Springen zu dieser Zeit in Japan statt gefunden hätten wäre Ito auch mitgesprungen. Vor heimischem Publikum zu starten sollte man auch wenn es nur ein SGP ist von den Springern schon erwarten. Und selbst der so Sommer-scheue Gregor Schlierenzauer ist ja vor heimischem Publikum mitgesprungen ;)
 
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Kirsten

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Das stimmt ja - und ich werfe in der gegenwärtigen Situation auch keinem Springer vor, dass er so vieles auslässt. Es ist aber trotzdem richtig, dass vor ein paar Jahren die meisten Springer eben doch noch an fast allen Sommerwettkämpfen teilgenommen haben, weil es eben nicht so viele gab.

Es ist ja nicht nur der Sommer - auch im Winter ist ja schon davon gesprochen worden, noch ein paar weitere Wettkämpfe durchzuführen. Das zusätzliche Klingenthal-Wochenende nächsten Winter ist ein Anfang - eine Verlängerung der Saison über Planica hinaus für Wettkämpfe in Russland oder so ist durchaus auch schon mal angeklungen. Es gab ja sogar den Vorschlag, den Weltcup über den Sommer auszudehnen. Mein Horrorszenario ist einfach, dass sich das Skispringen insgesamt so entwickelt wie der Tennissport, wo es wenige große Veranstaltungen gibt, an denen alle teilnehmen - und am Rest immer nur ein paar von den Guten.

Wenn sie die Wettkämpfe noch viel erweitern, wird es so passieren. Also nicht ganz dein Horrorszenario, aber dann werden mehr Wettkämpfe ausgelassen werden, ganz klar. So ne Saison ist kräftezehrend, wenn sie noch länger wird, brauchen die Jungs auch Erholungsphasen zu Hause
 

Hakuba

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...Mein Horrorszenario ist einfach, dass sich das Skispringen insgesamt so entwickelt wie der Tennissport, wo es wenige große Veranstaltungen gibt, an denen alle teilnehmen - und am Rest immer nur ein paar von den Guten.
...

Sehe ich genau so.

Sollte sich das in diese Richtung entwickeln, bedeutet das auch eine weitere Ausgrenzung der nichteuropäischenTeams.

Wellinger hat sich in diesem Sommer Springen ausgesucht, für die er nicht weiter als ca. 500 km reisen musste. Da fällt es leicht, sich zwischendurch die gute Form, die man hat, durch Heimtraining zu erhalten, sich auf weniger Springen zu konzentrieren und bei diesen dann viele Punkte einzufahren.
Springer aus Asien und Amerika könnten das nicht nachmachen, da es schlicht und ergreifend gar keine oder nur mal ein, zwei Springen gibt, die nahe bei ihnen stattfinden. Sie sind gezwungen, die weiten Strecken zurückzulegen und geraten dann immer stärker in einen Teufelskreis aus ermüdend langen Reisen und Auslandsaufenthalten auf der einen und schwächeren Ergebnissen mit weniger Punkten.

Team Japan hat diese Gefahr in diesem SGP offensichtlich erkannt und die Springer, auf die man für die OS die meisten Hoffnungen setzt, beizeiten rausgenommen.

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Nun ja ich war zur der Zeit noch nicht im Forum aktiv, aber wenn die letzten Springen zu dieser Zeit in Japan statt gefunden hätten wäre Ito auch mitgesprungen. Vor heimischem Publikum zu starten sollte man auch wenn es nur ein SGP ist von den Springern schon erwarten. Und selbst der so Sommer-scheue Gregor Schlierenzauer ist ja vor heimischem Publikum mitgesprungen ;)

So war das auch nicht gemeint. Ito wurde angekreidet, dass er das Finale auslässt, und das, obwohl er gar nicht sicher damit rechnen konnte, den Gesamtsieg zu holen. Bei Wellinger hingegen wird das Auslassen eher als vernünftig angesehen.

SGP-Finale in Hakuba fänd ich irgendwie ne gute Idee. Wirds leider nur nicht geben...
 

Kirsten

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Springer aus Asien und Amerika könnten das nicht nachmachen, da es schlicht und ergreifend gar keine oder nur mal ein, zwei Springen gibt, die nahe bei ihnen stattfinden. Sie sind gezwungen, die weiten Strecken zurückzulegen und geraten dann immer stärker in einen Teufelskreis aus ermüdend langen Reisen und Auslandsaufenthalten auf der einen und schwächeren Ergebnissen mit weniger Punkten.

Team USA war jetzt 3 Monate am Stück in Europa. Hat sich das reisen also gespart. Denke, die Kanadier haben sich da angeschlossen.
Erspart einem ne MEnge Stress, andererseits sind die Kosten nicht wirklich gering. Und 3 Monate von zu Hause weg sein ist auch nicht jedermans Sache
 

Hakuba

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Team USA war jetzt 3 Monate am Stück in Europa. Hat sich das reisen also gespart. Denke, die Kanadier haben sich da angeschlossen.
Erspart einem ne MEnge Stress, andererseits sind die Kosten nicht wirklich gering. Und 3 Monate von zu Hause weg sein ist auch nicht jedermans Sache

Genau das meine ich ja. Ob man nun immerzu hin- und herfährt oder drei Monate am Stück in Europa ist, das schlaucht ungemein, mal ganz abgesehen von den Kosten. Bei USA und Kanada gehts ja mit der Ernährung sicher ganz gut, aber Japaner fühlen sich so lange ohne ihr gewohntes und vernünftiges Essen körperlich nicht mehr wohl. Und die Familien fehlen natürlich auch. Dazu kommt Langeweile. Alles Faktoren, die einen wirklichen Nachteil darstellen, aber von denen die begünstigt sind, nicht gesehen werden.
 

Skispringen4Fan

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So war das auch nicht gemeint. Ito wurde angekreidet, dass er das Finale auslässt, und das, obwohl er gar nicht sicher damit rechnen konnte, den Gesamtsieg zu holen. Bei Wellinger hingegen wird das Auslassen eher als vernünftig angesehen.

SGP-Finale in Hakuba fänd ich irgendwie ne gute Idee. Wirds leider nur nicht geben...

Ah so desu :idee: Gomenasai :schaem: Habe ich falsch verstanden.

Ich kann nicht verstehen warum man Ito das angekreidet hat. Er hat es wahrscheinlich wie heute auch zusammen mit Nori, Taku und Shimizu gemacht um sich perfekt auf die Olympiasaison vorzubereiten.

Und zu den langen Aufenthaltszeiten im Ausland. Ja das ist leider wahr :hmpf: Nur wie will man es anders machen wenn 90% der Begeisterung für diesen Sport in Europa herrscht :hmpf:
 
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heywoodu

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Mein Horrorszenario ist einfach, dass sich das Skispringen insgesamt so entwickelt wie der Tennissport, wo es wenige große Veranstaltungen gibt, an denen alle teilnehmen - und am Rest immer nur ein paar von den Guten.

I can understand what you mean, but it's a pretty different thing. In tennis there are the 4 Grand Slams, and all of the world's best are there (except for injuries and things like that of course). In ski jumping there would be the Vierschanzentournee, WM and Olympics as biggest events, and for these events it is the same as the Grand Slams in tennis, the world's best are all there as long as they are qualified and healthy.
 

Hakuba

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Ah so desu :idee: Gomenasai :schaem: Habe ich falsch verstanden.

Kein Problem!:)

Und zu den langen Aufenthaltszeiten im Ausland. Ja das ist leider wahr :hmpf: Nur wie will man es anders machen wenn 90% der Begeisterung für diesen Sport in Europa herrscht :hmpf:

So wie es jetzt ist, ist es bereits ungerecht und offensichtlich auch nicht zu ändern, wahrscheinlich, weil die einflussreichen Nationen dies nicht wollen.
Ein Grand Slam-System würde die Ungerechtigkeit m. E. noch verstärken.

Die Begeisterung sollte eben nicht das ausschlaggebende kriterium sein, weil diese sich ja gar nicht erst entwickeln kann, wo kaum mal ein Springen stattfindet. Siehe Almaty vor kurzem.


I can understand what you mean, but it's a pretty different thing. In tennis there are the 4 Grand Slams, and all of the world's best are there (except for injuries and things like that of course). In ski jumping there would be the Vierschanzentournee, WM and Olympics as biggest events, and for these events it is the same as the Grand Slams in tennis, the world's best are all there as long as they are qualified and healthy.

My point against a Grand Slam system is that meant an even bigger disadvantage to jumpers from overseas. If you have VST, World Nordic Championships, Flying Championships and the Olympics as Grand Slam competitions then you have only Grand Slams held in Europe (except for the case that the Olympics are held in America or Asia which is only every eight or more years). In Tennis the four Grand Slams are distributed to three continents!
Therefore, if the FIS would like to implement a system of Grand Slam competitions on the one and minor competitions on the other hand they should create one Grand Slam in both America and Asia every season to give the jumpers from overseas the chance to gain big points on their homeground as well.
 

Andib.

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(und denkt bitte daran, dass der Andi noch Schüler ist.. . bei einem Springer in dem Alter zählt nicht nur, auf was er "Lust" hat, sondern was möglich ist und was gemeinsam mit Schule und Trainer abgesprochen wird)
 
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