Mann-o-Meter, jeder Thread wird hier irgendwann zum Schumi- oder Montoya-Thread...
Trotzdem will ich noch auf Allen und Karmakaze in Sachen Villeneuve antworten:
Karmakaze
Villeneuve hat die Sache mit der NASCAR erst kurz nach Hockenheim durchsickern lassen. Was für ein Zufall. Einen Tag später hatte er "Kopfschmerzen".
Das Thema Villeneuve und NASCAR habe ich sicher schon weit vor Hockenheim gehört. Villeneuve musste ja schon länger damit rechnen, dass seine F1-Karriere nicht ewig geht und da hat er sich auch wiederholt in die Richtung geäußert, dass die NASCAR interessant ist - sicher aus ähnlichen Überlegungen wie Montoya: weil der amerikanische Monoposto-Rennsport leider ein Trümmerhaufen ist. Ich glaube also nicht, dass es ihm BMW großartig übel genommen hat, falls er sich tatsächlich schon konkret nach etwas anderem umgesehen hat.
Natürlich kann ich nicht sagen, ob es aus einem anderen Grund Knatsch gegeben hat und ob die Kopfschmerzen vorgeschoben waren. Vielleicht war BMW auch über den Abflug genervt, aber vielleicht hat das mit den Kopfschmerzen auch gestimmt. Ich hatte schon während des Rennens gedacht, dass dieser Aufprall nicht ganz ohne war.
An der Interessenlage ändert das allerdings wenig: BMW hat einen jungen Fahrer, dem sie inzwischen einiges zutrauen und dem sie nun schnellstmöglich Rennerfahrung verschaffen wollen, und einen älteren, der dann eben überflüssig wird.
Ich glaube auch nicht, dass die angebliche Unpopularität von Villeneuve in den deutschen Medien BMW großartig beeinflusst hat (als ob Kubica in Dtl. wahnsinnig populär wäre). Höchstens im umgekehrten Sinne, dass seine Popularität nicht so groß war, dass sie so eine Aktion unmöglich gemacht hätte. Villeneuve stand bei BMW sicher nie so hoch auf der Prioritätenliste, aber zu Saisonbeginn war auch kein Fahrer verfügbar, der so eine sichere Bank gewesen wäre, dass sich die Kosten einer Vertragsauflösung gelohnt hätten.
Und Villeneuve hat dieses Jahr eigentlich eine gute Leistung gebracht, aber um sich unersetzlichr zu machen, hätte er Heidfeld klar schlagen müssen, und das hat er auch wieder nicht und mittlerweile hält BMW Kubica für bereit.
Ich denke bei Montoya gab es tatsächlich Krach in der Beziehung zu McLaren, bei Villeneuve hat man einfach nur kühl die Gelegenheit wahrgenommen, die Zukunftsweichen zu stellen. Das ist menschlich unschön und irgendwie auch eine Verrohung der Sitten, aber so ist das leider, und am Ende regeln die Anwälte den Rest über eine Abfindung.
Aber anderswo, z.B. im Fußball, sind die Sitten noch viel verrohter.