Im "Hochkochen" nehmen sich hier beide Seiten nicht viel würde ich sagen. Du selbst machst doch auch wieder ein Ding daraus. Wenn ihr diesen Begriff exklusiv auf eine bestimmte Zeit beschränken wollt, dann passt er nicht ganz. Dann war er von mir unpassend gewählt.
Es ehrt dich, dass du die Aussage als unpassend empfindest.
Ja, ich habe ein Ding daraus gemacht, weil ich deine Äußerung eben nicht nur unpassend, sondern unerträglich fand.
Weil sie dem Krieg in keiner Weise gerecht wird. Genau das habe ich (auch mit Blick auf ukrainische Sportler*innen) ausgeführt.
Trotzdem geht es im Kern darum, durch Meldungen / Anzeige über Internetposts und Fotos aus der Vergangenheit eine Entscheidung, die ein Sportgericht getroffen getroffen hat, quasi rückgängig zu machen! Es soll ein Urteil aus der Welt geschaffen werden, weil man sich moralisch daran stört. Sportler/Sportlerinnen sollen entlarvt und an den Pranger gestellt werden.
Dazu habe ich mich in meinem letzten Post einiges geschrieben - auch zu der Wahrscheinlichkeit, dass der normale Fan da etwas zu beitragen kann.
Wenn du von Beginn an darüber ein wenig nachgedacht hättest, hättest du dir die ursprüngliche Äußerung sparen können. Es wäre ein informativer Post wie jeder andere gewesen. Ohne Wertung.
Die FIS soll auf ihr "Fehlverhalten" (nach eurem rein persönlichen moralischen Empfinden!) hingewiesen werden.
Mein „moralisches Empfinden“ ist von den Eindrücken des abscheulichen Kriegs geprägt worden. So etwas kann und werde ich nicht gut heißen.
Kein Krieg ist fair und jeder Krieg ist grausam, von beiden Seiten. Aber man weiß auch, wer der Aggressor ist, weil die Souveränität eines anderen Landes in Frage gestellt wurde. Und an dieser Ausgangslage hat sich nichts, aber auch gar nichts verändert. Im Gegenteil, wenn ich sehe, wie die Ukraine jetzt verschachert werden soll, nur weil sich jeder bereichern möchte.
Und wenn ich Bilder von zerstörten Kindergärten oder Krankenhäusern sehe, wird es mir ganz anders. (Das beinhaltet natürlich jeglichen Krieg, Gaza und Israel, auch die vergessenen Kriege im Sudan und Süd-Ost-Asien.)
Was unterscheidet am Ende mein oder unser persönliches moralisches Empfinden von deinem? Du hängst dich an einem Aufruf des ukrainischen Verbandes auf. Das ist dein persönliches moralisches Empfinden. Macht es dein persönliches moralisches Empfinden damit besser als meines (unseres)?
Wir haben unterschiedliche Meinungen und Empfindungen… soll es geben… Wenn du die ungefiltert raushaust, steht es mir (uns) genauso zu. Und das nehme ich mir raus.
Mit "Beweisen" aus der Vergangenheit. Dein "öffentliches Positionieren" ist schon eine Weile her. Der Mensch ändert seine Meinung eventuell auch mal. Entscheidend ist die Position jetzt! Wenn einer sich jetzt distanziert ist doch völlig egal, was auf einem Foto von 2022 zu sehen ist. Oder was er mal auf x oder Instagram von sich gegeben hat. Im Krieg wird keiner dieser Sportler gewesen sein.
Ich verweise da auf meine Aussage von gestern:
(Unabhängig davon, dass man nicht weiß wieviel damals staatlich vorgeschriebene Propaganda oder auch persönliche Meinung war/ist. Aber genauso wenig weiß man, was heute die eigene Meinung oder doch nur ein Lippenbekenntnis ist.)
Am Ende bleiben immer noch ukrainische Sportler*innen, die russischen/belarussischen Sportler*innen gegenüber stehen, deren Heimatland ihr eigenes Land tagtäglich unerträglichem Leid aussetzen, weil man billigend zahlreiche Tote in Kauf nimmt, nur um eigene Interessen durchzusetzen.
Russische/belarussische Athlet*innen vertreten ihr Heimatland. Ob da jetzt AIN, RUS, BLR… oder whatever steht. Und das kann ich nicht ausblenden.
Ich habe schon vor Wochen darüber geschrieben, dass das Problem darin besteht, dass unterschiedliche Verbände unterschiedliche Entscheidungen getroffen haben. Das mag ich auch eingestehen.
Hier ist allerdings die FIS zuständig, man sollte da auch die Entscheidung des verantwortlichen Verbandes respektieren.
Nach dem 2. Weltkrieg hat keiner danach gefragt, ob Sportler*innen hinter Hitler standen, ob sie den Massenmord an unzähligen Juden, Andersdenkenden, Beeinträchtigten, Kranken… mitgetragen haben oder nicht. Deutschland war für Jahre auch noch nach dem Krieg ausgeschlossen.
Und da hat es mit Sicherheit auch Athlet*innen getroffen, die die Entscheidungen nicht mitgetragen oder sich später distanziert haben. Ich mag Sportlern auch zugestehen, dass sie in einer solchen Situation sich nicht äußern, weil sie Angst vor Repressalien haben.
Ich wehre mich allerdings dagegen, dass man einen Krieg, der aktuell noch läuft, zur Normalität werden lassen möchte, weil sich im Vakuum Friedensverhandlungen nichts bewegt.