Die Zuschauerzahlen sind natürlich ein Argument. Andererseits ist Nizhniy Tagil eine Großstadt mit mehreren hunderttausend Einwohnern, Kuusamo hingegen kaum mehr als ein Dorf. Die Erfahrungen mit Almaty beispielsweise in der Nordischen Kombination zeigen, dass in diesen Ländern in der Nähe von Großstädten durchaus einige Zuschauer auch dann kommen, wenn man quasi keine einheimischen Athleten hat. Und das trifft auf die Russen ja noch nicht einmal zu. Von daher würde ich diesen Ausrichtern durchaus mal eine Chance geben, gerade weil sie klimatisch auch halbwegs gut in den November passen.
Umgekehrt geisterte bereits vor längerer Zeit schon ein Bericht durchs Forum, laut dem Klingenthal es trotz der vergleichsweise guten Zuschauerzahlen nicht schafft, einen Gewinn zu erwirtschaften:
http://www.freiepresse.de/LOKALES/V...cups-schreiben-rote-Zahlen-artikel7646958.php
Hier ist die Rede davon, dass Klingenthal im Jahr 2011 trotz 14.000 Zuschauern einen Verlust von 75.000 € erlitten hat (nebenbei: Ich verstehe deshalb auch nicht ganz, warum dieses Jahr über 10.000 Zuschauer so gejubelt wird - das ist ein Rückgang um fast 30 %, und das, obwohl diesmal der Termin sogar in der Winter- bzw. Fasnetsferien mancher Bundesländer gefallen ist). Wenn man den Veranstaltern nun auch noch die zusätzlichen Kosten einer Schneelagerung über den Sommer beziehungsweise gar einer kompletten Kühlung des Aufsprunghangs aufbürdet, dann dürfte das die Chancen auf einen Gewinn auch nicht gerade erhöhen.
Ob der Werbeeffekt durch das Fernsehen so früh in der Saison so gut ist, wage ich auch zu bezweifeln - wenn man unseren TV-Quoten-Thread verfolgt, kann man auch die Tendenz erkennen, dass die Einschaltquoten bei den Wintersportübertragungen auch erst im Lauf des Dezembers steigen (gestern waren sie zwar auch nicht besonders hoch, was allerdings auch auf die ungeschickte Startzeit, die wegen der Biathlon-WM gewählt werden musste, zurückzuführen ist).
Aber gut, ursprünglich war für Klingenthal ja nächstes Jahr gar kein Termin vorgesehen, von daher ist die jetzige Lösung wohl schon besser - aber auf Dauer steigen dann die Ansprüche an die Veranstalter und mit diesen die Kosten für die Veranstalter immer weiter.