Spielt die BBL aus der Not nächste Saison nur mit 16 oder 17 Teams??


theser

Bankspieler
Beiträge
3.299
Punkte
113
Ok, interessant. Wobei Würzburg selber ja noch im Fiba Europe Cup stand und klar fällt ein Teil der Gelder weg, dafür hat man aber auch für zwei Spiele weniger Kosten, kann sich evtl einen Spieler weniger leisten. Dies amortisiert sich wohl nicht?

Problem sehe ich halt einfach schon, wie unprofessionell das Premium-Produkt des deutschen BBalls wirkt, wenn immer wieder jemand finanziell kollabiert. @Nic meinte ja, es gäbe genügend Standorte, die solide arbeiten. Dies wäre definitiv nicht mein Eindruck, wenn ich auch den heftigen Abstand zwischen 1. und 2.Liga sehe. Ich sehe es ja hier bei mir in Tübingen. Die Wirtschaft brummt, aber niemand sponsert.

Mit den 15-Mann-Kadern ist halt auch nicht so easy. Bamberg ging - natürlich auch dank kolossaler Fehler - daran zu Grunde. Ich bin gespannt wie es ALBA nun ergeht. Es fehlen dann vermutlich auch die nötigen Euro um auch in der EL weiter vorne angreifen zu können.
 

Nic

Bankspieler
Beiträge
1.694
Punkte
113
Ist das so? Keine rhetorische Frage, da ich es nicht besser weiß und mich nicht wirklich interessiere für die wacklige Wirtschaft der BBL-Clubs. Es gab und gibt genug Insolvenzen. Ein oder zwei Heimspiele weniger gegen einen meist unattraktiven Gegner voller Unknowns in der Provinz für eine Hälfte der Teams ist so elementar? Die anderen Teams haben doch genug Euro-Ausflüge? Letztes Jahr dürften doch zehn BBLer im Euro-Einsatz gewesen sein...

Wie schon geschrieben wurde ist das wirklich ein großer Unterschied. Internationale Spiele (außer Euroleague) sind für die Teams oftmals sogar Minusgeschäfte aufgrund der langen Reisen. Deshalb haben in der Vergangenheit auch immer wieder BBL Teams ihre Teilnahme an internationalen Turnieren abgesagt.
 

theser

Bankspieler
Beiträge
3.299
Punkte
113
Warum waren dann letztes Jahr über die Hälfte der BBLer im Euro-Einsatz?
 

theser

Bankspieler
Beiträge
3.299
Punkte
113
Dennoch sind wieder über 50% am Start, 9 Teams, die es als offenbar attraktive Chance wahrnehmen.... aber klar, ich möchte auch nicht zweifeln an Deiner Einschätzung. Im Prinzip stoßen (um nicht jammern zu sagen) alle betroffenen Vereine da ins gleiche Horn. Ob dann da wirklich so viel Wahrheit dahintersteckt, angesichts der grassierenden Semi-Professionalität unter vielen Clubs, ist vielleicht eine andere Frage.

Von meinem Standpunkt aus, kann ich nur berichten. Die BBL ist kein attraktives Produkt. Ich gucke gerne die Top-Teams untereinander an, aber wenn jetzt Existenzminimums-Teams wie Jena vs Göttingen oder auch Mega-Bayern vs Winz-Craislheim spielt... womöglich in deren dunkler, muffiger Halle: Nee, danke. Ich befürchte so geht's vielen Interessierten.

Die BBL gibt mMn kein gutes oder professionelles Bild ab, wenn in der EL die deutschen Teilnehmer stets underperformen und in der BBL eine Handvoll Teams von der Hand in den Mund lebt und regelmäßig mal wieder eins finanziell kollabiert. Ich weiß nicht was, aber irgendwas könnte/sollte/müsste doch geändert werden...
 

Schmarrkopf

Bankspieler
Beiträge
3.531
Punkte
113
Dennoch sind wieder über 50% am Start, 9 Teams, die es als offenbar attraktive Chance wahrnehmen.... aber klar, ich möchte auch nicht zweifeln an Deiner Einschätzung. Im Prinzip stoßen (um nicht jammern zu sagen) alle betroffenen Vereine da ins gleiche Horn. Ob dann da wirklich so viel Wahrheit dahintersteckt, angesichts der grassierenden Semi-Professionalität unter vielen Clubs, ist vielleicht eine andere Frage.

Von meinem Standpunkt aus, kann ich nur berichten. Die BBL ist kein attraktives Produkt. Ich gucke gerne die Top-Teams untereinander an, aber wenn jetzt Existenzminimums-Teams wie Jena vs Göttingen oder auch Mega-Bayern vs Winz-Craislheim spielt... womöglich in deren dunkler, muffiger Halle: Nee, danke. Ich befürchte so geht's vielen Interessierten.

Die BBL gibt mMn kein gutes oder professionelles Bild ab, wenn in der EL die deutschen Teilnehmer stets underperformen und in der BBL eine Handvoll Teams von der Hand in den Mund lebt und regelmäßig mal wieder eins finanziell kollabiert. Ich weiß nicht was, aber irgendwas könnte/sollte/müsste doch geändert werden...
Ich kann dir nur eins aus Würzburger sicht sagen! Wir hatten in den Heimspielen außer im Finale keine 1300 Zuschauer in der Halle und ich will auch garnicht wissen wieviele davon Freikarten waren!
 

Nic

Bankspieler
Beiträge
1.694
Punkte
113
Die BBL muss definitiv einen Weg finden, wie man dauerhaft ein attraktives Produkt bieten kann und das geht halt mit den Übertragungen los. Niemand schaut Telekom für Göttingen gegen Crailsheim.

Ich denke aber auch, dass da die BBL in 5 Jahren an einem ganz anderen Punkt sein wird. Wird ein spannender Prozess.
 

xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.235
Punkte
113
Die BBL muss definitiv einen Weg finden, wie man dauerhaft ein attraktives Produkt bieten kann und das geht halt mit den Übertragungen los. Niemand schaut Telekom für Göttingen gegen Crailsheim.

Ich denke aber auch, dass da die BBL in 5 Jahren an einem ganz anderen Punkt sein wird. Wird ein spannender Prozess.

Genau diese Einstellung macht den Sport kaputt. Denke mal bei Deiner Aussage darüber nach wie wichtig für viele Göttinger oder Crailsheimer die Teilnahme in der BBL ist. Gerade an diesen kleineren Standorten ist die Identifikation mit dem Verein noch vorhanden. Die BBL Spiele sind echte Highlights an diesen Standorten, da Basketball die allererste Geige dort spielt.

Neben den beiden als Beispiel von Dir genannten Standorten kann man vom derzeitigen BBL Teilnehmerfeld auch noch Vechta, Bayreuth und Giessen nennen. Außer Basketball gibt es da sportlich nichts Nennenswertes. Und somit ist der Basketball dort ein echtes Aushängeschild.

Wenn es danach geht, dass nur noch die Standorte mit den fetten Millionen dabei sind, kannst du die Liga gleich auf 8 Teams kürzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nic

Bankspieler
Beiträge
1.694
Punkte
113
Genau diese Einstellung macht den Sport kaputt. Denke mal bei Deiner Aussage darüber nach wie wichtig für viele Göttinger oder Crailsheimer die Teilnahme in der BBL ist. Gerade an diesen kleineren Standorten ist die Identifikation mit dem Verein noch vorhanden. Die BBL Spiele sind echte Highlights an diesen Standorten, da Basketball die allererste Geige dort spielt.

Neben den beiden als Beispiel von Dir genannten Standorten kann man vom derzeitigen BBL Teilnehmerfeld auch noch Vechta, Bayreuth und Giessen nennen. Außer Basketball gibt es da sportlich nicht Nennenswertes. Und somit ist der Basketball dort ein echtes Aushängeschild.

Wenn es danach geht, dass nur noch die Standorte mit den fetten Millionen dabei sind, kannst du die Liga gleich auf 8 Teams kürzen.

Da hast du mich leider falsch verstanden. Es geht nicht um die Standorte, sondern um das Gesamtprodukt und die Professionalität. Die Liga möchte weiter wachsen, der Anspruch einer deutschen Liga sollte es definitiv auch sein, dass man früher oder später 1-2 Teams hat, die regelmäßig in die EL Playoffs kommen. Um das zu schaffen, braucht es eben auch die kleineren Standorte. Nur müssen diese Standorte tendenziell noch bessere Arbeit machen, weil sie es eben schwerer haben als München, Berlin oder Hamburg. Leider gab es halt in den letzten Jahren einige negative Beispiele.

Für den Sport sind kleinere Standorte toll, da können ganz besondere Geschichten geschrieben werden. Aber um langfristig ein attraktives Gesamtpaket bieten zu können, müssen diese Standorte halt voll mitziehen, was wohl schwer wird. Das ist verdammt schade, aber gar kein böser Wille. Viel mehr „natürliche Auslese“.
 

xraysforever

Bankspieler
Beiträge
4.235
Punkte
113
Das ist keine "natürliche Auslese". Was hat es mit "natürlich" zu tun, wenn die BBL ständig die Einstiegshürden so hoch schraubt, dass am Ende tatsächlich solche Standorte wie Göttingen, Crailsheim, Vechta nicht mehr mithalten können.

Kleinere Standorte haben nicht ein so großes Vermarktungspotential wie München oder Berlin. Es sei denn sie haben einen Mäzen wie z. B. Stoschek in Bamberg.

Und was heißt es "MÜSSEN diese kleinen Standorte halt voll mitziehen"? Glaubst Du nicht, dass dort schon an allen Ecken und Enden alles rausgeholt wird was an finanziellen Mitteln rauszuholen ist.

Stellt sich mir am Ende die Frage: Muss in unserer Gesellschaft immer alles noch besser, noch größer, noch attraktiver werden? Zu welchen Preis? Dieses ständige Wachstumsdenken (in allen Bereichen) muss endlich einmal aufhören. Bezogen auf die BBL haben wir doch aktuell ein Niveau mit dem man zufrieden sein kann. Außer der Tatsache, dass München mit seinem Riesenetatvorsprung die Meisterschaft auf Dauer gepachtet hat.
 

Wueballer

Bankspieler
Beiträge
1.131
Punkte
113
Bezogen auf die BBL haben wir doch aktuell ein Niveau mit dem man zufrieden sein kann. Außer der Tatsache, dass München mit seinem Riesenetatvorsprung die Meisterschaft auf Dauer gepachtet hat.

Soll man damit zufrieden sein?

Aber ja, beim Thema Attraktivität der Liga muss man einfach realistisch sein:

Solange es bei uns kein größeres Mäzenatentum oder Fußballquerfinanzierung wie bei vielen Euroleague und Europecup Teams gibt, wird die Attraktivität des "Produktes" BBL nicht mehr merklich zu steigern sein.

Die Wirtschaft brummt, rein durch Sponsoring scheinen die Budgets aber so langsam an ihre Grenzen zu kommen.

Und genau das ist völlig unabhängig vom Standort. Auch in den sogenannten Metropolen fällt das Geld für den Basketball nicht einfach so vom Himmel. Die "besten" Beispiele sind da Frankfurt , Nürnberg und Köln.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nic

Bankspieler
Beiträge
1.694
Punkte
113
Zufriedenheit = Rückschritt. Natürlich muss man nicht stetig wachsen, aber wenn alle anderen Ligen sich weiterentwickeln, dann sollte man das auch tun. Ich würde in Chemnitz in den nächsten Jahren auch gerne BBL Basketball sehen und hier ist man einfach über die Jahre gesund gewachsen. Daher kann ich die Kritik an den steigenden Anforderungen nicht nachvollziehen. Die sind jetzt auch wirklich nicht aus dem Himmel gegriffen. Ohne einen 3 Mio Etat zB ist man wohl ohnehin nicht wettbewerbsfähig (alleine der TV Vertrag sind rund 750.000€...) und die anderen Anforderungen sollten für jedes Profiteam über die Jahre machbar sein. Im Falle von Nürnberg und Köln scheitert es halt einfach an der Halle, sonst wäre dort BBL mit Sicherheit auch machbar. Aber halt auch nicht von heute auf morgen.

Und wenn diese Dinge in Chemnitz möglich sind, dann sind die auch für viele andere Standorte machbar.
 

theser

Bankspieler
Beiträge
3.299
Punkte
113
"Kams" mit seinem Nischl aka "Das Tor zum Erzgebirge" ist aber auch ne aufstrebende Stadt, in der noch nicht alles so teuer ist. Ich hab mal gelesen: Leipzig ist das neue Berlin, Halle das neue Leipzig und Chemnitz das neue Halle :LOL: (gut, das war aber vor dieser Selbstjustiz-Miliz)

Ich glaub es ist bisschen schwierig, einerseits gibt's ja die Puristen und Sport-Romantiker, die ihre ranzige Halle, Dauergetrommel und die klassischen zigmal sich selbst überholten Fan-Sprüche mit ihren ewig gleichen Schmäh-floskeln lieben (wenn ich noch einmal "Schwarz-weiße-Schiri-Sch****" höre, dreh ich ab) , andererseits gibt's die Wachstums-Enthusiasten und Wirtschafts-Eiferer, die nur die großen Städte und geilsten und hellsten Hallen und vorwiegend Unterhaltung für zahlungskräftige Familien sehen/bieten wollen...

Aber selbst bei Traditionsstandorten wie Crailsheim - wo sonst auch nix los ist - ist die Liebe der Fans nicht unantastbar. Die Merlins hatten auch nur ne Hallen-Auslastung von eher dürftigen 76%. Oder auch die Münchner Fans waren ob der Spiele-Anzahl oder zu wenig gegnerischer Qualität müde und strömten 600 Zuschauer/Spiel weniger ein.... Ich denke auch, es krankt nicht an den Standorten selbst, sondern an der Qualität und Professionalität des Produkts. Ich denke sogar, würde die BBL auf dem Ist-Zustand verharren dürfte DIES den Tod des Sports bedeuten. Andere Ligen ziehen schnell vorbei, Nationalmannschaft wird schlechter, Nachwuchs sieht keine Chance mehr, Basketball wird vergessen.

Ich weiß nicht, vielleicht wird es auch allmählich Zeit für eine "europäische NBA" so wie es EL-Chef Bertomeu vorschwebt. Dann können die großen, stark wirtschaftlich interessierten Clubs die Vermarktung NBA-like überspitzen, während es auf nationaler Ebene eben etwas kleiner zugeht... Die aktuelle 30-Spiele-Euroleague + Playoffs deutet ja schon stark darauf hin. Das wäre dann die "geschlossene Gesellschaft", aber wenn man ehrlich ist... die gibt es jetzt auch schon.
 

Herbipolis

Bankspieler
Beiträge
1.026
Punkte
113
Ort
Würzburg, jetzt näherer Umkreis
Die Einteilung der Basketballfans nach Interessengruppen wäre schon mal sehr interessant. Ich bin bspw. seit 25 Jahren glühender Fan eines NBA Clubs. Darüber bin ich 1998 ab dem ersten Aufstieg von Würzburg in die BBL mit Dirk N. zum Würzburger Basketball gekommen, da für mich bis dahin BBL eine Provinzliga mit muffigem Turnhallenimage war und was in Hagen, Leverkusen, Bamberg, Trier für ein Basketball gespielt wurde, für mich so interessant waren, wie Schönheitstipps von Melania Trump. Den hiesigen Würzburger Basketball verfolge ich seitdem mehr oder weniger intensiv.
Allerdings interessiert mich Euroleague und Co. nicht die Bohne, ich habe gar nicht die Zeit neben NBA, BBL mit "meinem" Club noch mehr Basketball zu verfolgen. Madrid, Istanbul, München etc. dazu habe ich einfach keinerlei Bindung oder Identifikation. Und werde sie wohl auch erst haben, wenn Würzburg da mitspielt :crazy:. Sehr vielen BBL Fans wird es wohl so gehen, dass sie sich hauptsächlich wegen "ihres" Teams für die BBL interessieren, es gibt wohl nur sehr wenige Leute, die Fan eines BBL Teams sind, wenn sie nicht aus dem örtlichen Einzugsgebiet sind. Sprich, ich kann mir nicht vostellen, dass es bspw. Fans von s.Oliver Würzburg in Mecklenburg-Vorpommern gibt, die keinerlei persönlichen Bezug zu Würzburg haben. Und ja, ich denke auch, dass Göttingen vs. Crailsheim zu 98% von Leuten aus den genannten Städten geschaut wird,d.h. kommerziell uninteressant für andere Fernsehsender.

Sogar die Turniere der deutschen Nationalmannschaft interessieren mich zu wenig, als dass ich meine kostbare Freizeit dafür auch noch opfern möchte, von den teilweise schwierigen Sehbedingungen( Uhrzeiten, wechselnde Sender, gar keine Übertragungen) ganz zu schweigen. (Die WM in China dieses Jahr ist übrigens kostenlos für alle bei Magenta Sport schaubar!)
Künstlich Basketball in den deutschen Metropolen zu etablieren, davon halte ich nichts. Aber durch die stetig wachsenden Anforderungen an das (Finanzielle) Umfeld wird wenigstens dafür gesorgt, dass der Wettbewerb nicht komplett auf der Strecke bleibt, wenn sich die Topteams auf der anderen Seite immer stärkere Spieler, tollere Hallen, etc. leisten können. Eine Art Salary Cap wäre da scho irgendwie wünschenswert, wenn ich auch selber keinen Vorschlag habe, wie man das national durchsetzen soll, wenn man will, dass Teams auch auf Euro-Ebene ein Wörtchen mitzureden haben sollen gegen die Barcas und ZSKAS dieser Welt.
 
Oben