Teaser Voting Nr. 3
Keine persönliche Geschichte, aber dafür eine, die unweit von meiner Haustür passierte:
Wir schreiben den 10. Juli 1994, es war Sommerloch. Die deutsche Fußballnationalmannschaft hatte sich bei der WM achtbar geschlagen und ist nur knapp an den hochfavorisierten Schrotthändlern aus Bulgarien gescheitert und bis zu Baresis und Baggios Schüssen in die Erdumlaufbahn dauerte es noch 7 Tage.
Gut also, dass an dem Tag ein der Nievenheimer Jörg Zars seinen Kaiman Sammy zum Badesee mitgenommen hat. Blöd für ihn aber gut für das Loch, dass er ihn freigelassen und Sammy im See verschwunden ist, der daraufhin evakuiert werden musste. Es folgten 5 Tage voll von verrückter Berichterstattung. Irgendwelche Alligatorexperten meldeten sich zu Wort und wurden zum Tatort bestellt, jeder wusste besser, wie kompliziert es werden würde, das Tier wieder einzufangen. Obwohl es nur ein kleiner Kaiman war, könne dieser in freier Wildbahn rasant wachsen und dennoch in diesem Territorium immer wieder Schutz finden und praktisch wäre der Badesee nie wieder als solcher zu nutzen. Dann wurde schon Vollzug gemeldet, dass das Ungeheuer erschossen wurde....einen Tag später wurde er aber wieder gesehen. Die BILD berichtete protokollarisch, was alles in der letzten Nacht unternommen wurde. In einem ganzen Absatz wurde beschrieben, wie gruselig es war, als die Augen des Alligators das Scheinwerferlicht reflektierten und man war sich sicher, dass Sammy mittlerweile schon eine Größe von 4m oder mehr erreicht habe und man müsse aufpassen, dass das Ungeheuer nicht das Gelände verlassen und ganz Dormagen zerstören würde.....
Ende vom Lied: Ein Taucher holt Sammy nach 5 Tagen mit der bloßen Hand aus dem Wasser. Die Bilder von dem Tier nach der Ergreifung führten bei mir zu Lachanfällen. Irgendwer lieferte passend dazu noch eine Parodie von "I shot the sherrif (but I didn't shoot the crocodile)".
Naja, die ganz Aktion hat den Besitzer wohl ein paar Mark gekostet.