Ja, nur wie kann das denn sein? Sind die mental und körperlich so auf eine Sportart und bestimmte Bewegungsabläufe fixiert, dass ihr Körper und Geist nicht mehr "offen" für neue Bewegungen ist? Man würde doch erwarten, dass sehr gute Sportler einer Disziplin allgemeine Bewegungstalente sind....
Hat da jemand ne Erklärung für?
Ich bin selbst Sportstudent und ein ziemlicher Allrounder. Meine Stärken sind sicherlich die Ballsportarten (insbesondere Fussball und Basketball) aber ich habe in meiner Kindheit trotzdem eigentlich schonmal fast alles ausprobiert. Tenniscamps in den Sommerferien oder der Freizeit, einige Jahre im DLRG, in jeder Schulpause Tischtennis, Volleyball mit Freunden im Sommer im Schwimmbad, einige Jahre auch Skirennen gefahren, Inliner, Fahrrad etc natürlich auch....
Und so oder so ähnlich ist das eigentlich die klassische Sporterfahrung bei Sportstudenten und man hat durch diese vielfältigen Erfahrungen dann auch keine grossen Problemen sich anzupassen und verwandte Sportarten auszuüben... Hatte bis letztes Jahr in meinem Leben noch keinen Handball auf ein Tor geworfen und da dennoch durch die Erfahrungen der anderen Ballsportarten überhaupt keine Probleme. Ich habe mich auch erst in den letzten 2-3 Jahren dann richtig auf Fussball eingestellt und vorher in der Jugendzeit da nicht immer den Ehrgeiz entwickelt in jedes Training zu gehen um eben stattdessen dann auch Basketball oder eben andere Sportarten auszuüben.
Bei Profisportlern gibt es zumeist ja eine relativ frühe Spezialisierung auf eine einzige Sportart und somit dann in der Freizeit wohl auch weniger Motivation und Zeit auch einmal andere Sportarten auszuüben.
Wenn jemand 4-5 Mal die Woche ein hartes Training hat, wird er in der Freizeit zum Ausgleich oftmals wahrscheinlich nicht noch etliche anstrengende Sportarten ausprobieren.
Diese Erfahrung zeigt sich auch bei den Aufnahmebedingungen an den UNIS. Da gibt es in Köln beispielsweise die Regelung, dass Leistungssportler (Mitglieder in einem Bundeskader) sich bei der Aufnahmeprüfung mehr Patzer leisten dürfen als die übrigen Bewerber weil sie eben nicht diese Allrounder Fähigkeiten haben.
Insofern ist mMn ein Sportlehrer fast der perfekte Kandidat für den Wettkampf mit Raab. Der muss in seinem Studium von Fussball, über Tanzen, Turnen, Klettern, Tennis bis zu Badminton eigentlich wirklich alles schonmal gemacht haben und ist je nach Zweitfach dann auch in anderen Disziplinen noch relativ gut. (Gerade Geografie oder Politik sind ja eigentlich in jeder Sendung bei den Wissensspielen irgendwie gefragt)