Studie deckt systematisches Doping in Deutschland auf


Murphy

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Grundfalsch, es wäre dann nämlich kein Betrüger. Warum sollen sich die Profis nicht zudröhnen? Letztlich ist heute Sport ohnehin nur noch reines Entertainment für eine zahlende Masse, welche diesem Gebiet höchste Einnahmen garantiert. Warum soll man Doping illegalisieren, wenn sich dafür kein guter und zwingender Grund findet (wohlgemerkt: in einer freiheitlichen Gesellschaft)? Jeder ab 18 darf seinem Körper antun, was er möchte, vorher sind Eltern und Jugendamt zum Schutze da. I.Ü. setzt Doping nur konsequent fort, was Mutter Natur schon angelegt hat. Ich zB bin gegenüber Usain Bolt offensichtlich genetisch benachteiligt. Mich mit ihm zu messen, wäre ungefähr so als wenn ich gegen eine 12jährige boxe. Wer Doping verbieten will, der soll mir sagen, warum es nicht mehrere Klassen im 100m Sprint gibt (ähnlich dem Behindertensport), wo Leute mit ähnlichen genetischen Anlagen starten. Warum spricht niemand über genetisches Parentaldoping, welches nicht nur mir eine glorreiche Zeit verbaut hat.

Das Problem des Doping ist das Problem einer zunehmend verheuchelten Gesellschaft, die nur noch einem Gott dient: Konsum. Gegen Konsum ist Jahwe ein impotenter alter Greis^^. Daher werden wir noch jahrelang diese Schauspielereien erdulden. Ich habe mich mit Doping abgefunden, genauso wie mit der Söldnermentalität der Profisportler und drücke dann halt wenigstens denen die Daumen "die in dem Rotz noch am edelsten scheinen", zB Jan im Gegensatz zum Lance, zB [Bundesligaverein] im Gegensatz zu Bayern.

Du hast eine einerseits eine sehr zynische Sichtweise und andererseits ein komisches Rechtsverständnis. Natürlich kann jeder im Rahmen der Gesetze die freiheitlichen Dinge tun, die er möchte, solange er andere nicht in dessen Freiheit einschränkt. Ist es aus deiner Sicht allerdings genauso im Ermessen eines jeden einzelnen, sich aufzuputschen und zu dopen und dann wenn gesundheitliche Schäden eintreten, die Gesellschaft um Linderung der Folgen daraus zu ersuchen?

Hinsichtlich der von dir angesprochenen Leistungsklassen kommen wir doch zu dem Schluss, das Spitzensport nichts anderes als eine Industrie ist, von der viele profitieren (Sportartikelfirmen, TV-Sender, Drogenhändler, die Sportler am allerwenigsten). Die Leistungsklassen gewähren doch auch keine Fairness. Vielmehr ist es doch wichtig, wie wir für uns persönlich Sport definieren.
Im Fußball assoziieren die Fans den Erfolg ihrer Mannschaft oftmals auch mit einem persönlichen Erfolg. Es ist ein Mittel dem Alltag zu entfliehen, sich zu freuen und zu leiden. Diese Form der Ablenkung nimmt nüchtern betrachtet paranoide Züge an.
Sport als Form der Bewegung, die uns der Alltag kaum noch bieten kann, hat einen biologischen Wert, Sport mit anderen einen sozialen und gesellschaftlichen Wert, zur Stärken von Bindungen und dem Zusammenhalt der Gemeinschaft. Dabei geht es doch viel weniger um permanente Hochleistung, sondern um Beigeisterung, Spaß und Freude.

Diese ganze olympische Bewegung ist doch von Anfang an ein hochleistungsorientiertes Gebilde, was durch die Entwicklung der Industrie in ihren Möglichkeiten immer weiter ausgereizt wird. Vielleicht sollten wir in unserer Wahrnehmung einsehen, dass die Grenzen zwischen Hobby- und Breitensport zum Hochleistungssport nicht fließend sind, sondern dass Profisportler ein Beruf ist, bei dem man sich frühzeitig dazu entscheiden muss, mit sämtlichen Konsequenzen zu leben, die dieser mit sich bringt. Problematisch ist dabei nur, dass die Grundlagen sehr früh gelegt werden und die Heranwachsenden nicht die Chance haben, realistisch zu betrachten, auf was sie sich einlassen, wenn sie die Karriere wählen.

@ Hans A. Jan
Vielleicht sollten wir unsere Fußball-Fans mal wieder an Toni Schumachers "Anpfiff" erinnern. Doping wurde schließlich in der Bundesliga auch in den 1980er betrieben (Coptagon) nicht ausschließlich zu regenerativen Zwecken, sondern zur Steigerung der Aggression und somit der Leistungssteigerung im unmittelbaren Wettkampf.

Die Verteufelung des Radsport finde ich auch zwielichtig, gerade die Sportarten bei denen es weitestgehend auf körperliche Leistungsfähigkeit ankommt, wie Leichtathletik und Schwimmen, brauchen sich nicht ins stille Kämmerlein zurückziehen.

Zusammenfassend haben wir doch sowieso eine gesellschaftliche Diskussion darüber, wen wir unseren Kindern denn noch zweifelsfrei als Helden präsentieren können.
Wissenschaftler haben unter Umständen ihre Dissertationen nicht selbst erbracht, Politiker sind korrupt, Finanzjongleure Betrüger und gedopte Sportler ebenso. Schauspieler und Musiker haben nicht den Lebenswandel (Sex, Drugs and Rock'N'Roll), der als erstrebenswert erachtet wird. Ganz schön schwierig zu verkraften, für eine Spießerrepublik wie die unsere und nun soll es ggf. noch einem "Kulturgut" wie dem Fußball an den Kragen gehen? Undenkbar. Also wem nacheiferen, wenn doch quasi alle unter dem Verdacht stehen zu schummeln?
 

L-X

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Sehr bezeichnend, dass die Fußball-Mods dieses Thema aus dem heiligen Bereich (aber Assi/Pisse-Diskussionen sind okay) geschoben haben. Was nicht sein darf, ist auch nicht.
Das ist doch eine völlig alberne Unterstellung. Ich frage mich ohnehin, wie man auf die Idee kommen kann, eine sportartenübergreifende Dopingpraxis im Fußballbereich zu thematisieren. :skepsis:

Dazu dann die öffentlich-rechtliche Moral, unkritisch Schwimmen und Leichtathletik mit all seinen fadenscheinigen Helden zu feiern, aber beim Radsport den harten Hund zu spielen. Wenn man ehrlich ist, lag es da nur an den deutschen Dürrejahren, in diesem Jahr hat man schon neidisch auf die Quotenrekorde von Eurosport geguckt.
Siehst du? Schwimmen, Leichtathletik und Radsport - das sind gleich drei verschiedene Sportarten in nur einem Satz. Offenbar wurde "Sport Allgemein" nicht ohne Grund gewählt.
 

Omega

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Sehr bezeichnend, dass die Fußball-Mods dieses Thema aus dem heiligen Bereich (aber Assi/Pisse-Diskussionen sind okay) geschoben haben. Was nicht sein darf, ist auch nicht.

Dazu dann die öffentlich-rechtliche Moral, unkritisch Schwimmen und Leichtathletik mit all seinen fadenscheinigen Helden zu feiern, aber beim Radsport den harten Hund zu spielen. Wenn man ehrlich ist, lag es da nur an den deutschen Dürrejahren, in diesem Jahr hat man schon neidisch auf die Quotenrekorde von Eurosport geguckt.

:laugh2: Aber ich gebe zu, ich war dem Druck von Niersbach, Rauball und natürlich Hoeneß nicht gewachsen und habe den Thread deswegen verschoben. Außerdem habe ich John F. Kennedy erschossen und Ratzinger gezwungen abzudanken.:crazy:

Ich habe j aschon viele lächerliche Vorhaltungen gegenübe Mods gelesen, aber ds schlägt echt vieles:D

P.S. Ach so, weil ich den Osten nicht mag, bezahle ich aus eigener Tasche in paar Schläger um die Rostocker Fans in Verruf zu bringen.
 

MS

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Das ist doch eine völlig alberne Unterstellung. Ich frage mich ohnehin, wie man auf die Idee kommen kann, eine sportartenübergreifende Dopingpraxis im Fußballbereich zu thematisieren. :skepsis:

Siehst du? Schwimmen, Leichtathletik und Radsport - das sind gleich drei verschiedene Sportarten in nur einem Satz. Offenbar wurde "Sport Allgemein" nicht ohne Grund gewählt.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mir eine Diskussion mit großem Anklang vorgestellt habe, wo User diskutieren, die ich.kenne und deren Meinung ich teilweise wertschätze. Das Thema Doping besteht in allgemeinen Sport Threads schon. Zudem ist mir ein systematisches Doping im deutschen Fußball (und das behandelt die Studie eben auch) neu. Ich gebe aber zu, dass ich von einigen zu viel erwarte, wenn ich solche Gedankengänge voraussetze. Dass in nem deutschen Forum eher darüber genorgelt wird, dass das Thema in einem falschen Unterforum platziert ist (Haha) und dies mit einem coolen Smiley unterlegt wird hätte ich doch wissen müssen.
 

L-X

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Vielleicht liegt es daran, dass ich mir eine Diskussion mit großem Anklang vorgestellt habe, wo User diskutieren, die ich.kenne und deren Meinung ich teilweise wertschätze. Das Thema Doping besteht in allgemeinen Sport Threads schon. Zudem ist mir ein systematisches Doping im deutschen Fußball (und das behandelt die Studie eben auch) neu. Ich gebe aber zu, dass ich von einigen zu viel erwarte, wenn ich solche Gedankengänge voraussetze.
Ich werde versuchen, in Zukunft auf deine Befindlichkeiten in besonderer Weise Rücksicht zu nehmen. Muss ich dir dafür ständig ein kleines Plätzchen in meinen Gedankengängen freihalten, oder reicht dir ersatzweise auch das einmalige Anzünden einer Kerze?

Dass in nem deutschen Forum eher darüber genorgelt wird, dass das Thema in einem falschen Unterforum platziert ist (Haha) und dies mit einem coolen Smiley unterlegt wird hätte ich doch wissen müssen.
Ach nee, MS spielt mal wieder eine von seinen "deutsches Forum"-, "deutsche Frauen"-, "deutsche Mentalität"-Karten. Wie überraschend und originell.
 

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Du hast eine einerseits eine sehr zynische Sichtweise und andererseits ein komisches Rechtsverständnis. Natürlich kann jeder im Rahmen der Gesetze die freiheitlichen Dinge tun, die er möchte, solange er andere nicht in dessen Freiheit einschränkt. Ist es aus deiner Sicht allerdings genauso im Ermessen eines jeden einzelnen, sich aufzuputschen und zu dopen und dann wenn gesundheitliche Schäden eintreten, die Gesellschaft um Linderung der Folgen daraus zu ersuchen?

Das ist ein sehr gutes Argument, vllt. das Entscheidende! Wer dopt, der dürfte anschließend wg. gesundheitlicher Schäden keine gesellschaftliche Hilfe bekommen und das erscheint kaum durchzuführen - man stelle sich einen gealterten und verarmten Jan Ullrich vor, der sich vor Schmerzen krümmt, aber jämmerlich sterben muss, weil keine Krankenkasse irgendwas übernimmt. So ähnlich funktioniert es ja auch bei der Anschnallpflicht. Die gibt es, weil diejenigen, die sich nicht anschnallen später bei einem Unfall genauso Hilfe fordern und diese Hilfe dann viel teurer kommt als wenn sie sich nicht angeschnallt hätten, was wiederum auf Kosten der Allgemeinheit geht (es sei denn sie sind privatversichert^^).
 

theGegen

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Ich denke schon, dass man mit strafrechtlichen Verfahren - inclusive einer stringenten Umsetzung - ein größeres Abschreckungspotential bewirken könnte.

Dann wandert ein Lance Armstrong oder der Kuchen-Ulle halt 2 Jahre lang ein, wenn die gesetzlichen Strafen entsprechend happig verabschiedet werden. Zusätzlich daraus abgeleitete zivilrechtliche Regress-Ansprüche in Höhe der unrechtmäßig erworbenen Einkünfte plus Strafzuschlag. Wenn sich erweisen sollte, dass bspw. Medien und Sponsoren wissentlich am Betrug beteiligt waren nzw. den Betrug tolerierten, bekommen nicht etwa sie das Remmidemmi-Geld zurück, sondern dieses wandert in einen Sozialfond (z.B. für Breitensport oder Schulsport).

Aber man lässt ja auch Banker für weit folgenreichere Vergehen straffrei ausgehen, deswegen kommen die Sportbetrüger eben auch vergleichsweise glimpflich davon.
 

MS

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Ich werde versuchen, in Zukunft auf deine Befindlichkeiten in besonderer Weise Rücksicht zu nehmen. Muss ich dir dafür ständig ein kleines Plätzchen in meinen Gedankengängen freihalten, oder reicht dir ersatzweise auch das einmalige Anzünden einer Kerze?

Ach nee, MS spielt mal wieder eine von seinen "deutsches Forum"-, "deutsche Frauen"-, "deutsche Mentalität"-Karten. Wie überraschend und originell.

Bleib einfach beim Thema. Dein Geschwafel um irgendwelche Kerzen und dieses Nörgeln sind völlig unnötig.
 

Big d

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Das ist ein sehr gutes Argument, vllt. das Entscheidende! Wer dopt, der dürfte anschließend wg. gesundheitlicher Schäden keine gesellschaftliche Hilfe bekommen und das erscheint kaum durchzuführen - man stelle sich einen gealterten und verarmten Jan Ullrich vor, der sich vor Schmerzen krümmt, aber jämmerlich sterben muss, weil keine Krankenkasse irgendwas übernimmt. So ähnlich funktioniert es ja auch bei der Anschnallpflicht. Die gibt es, weil diejenigen, die sich nicht anschnallen später bei einem Unfall genauso Hilfe fordern und diese Hilfe dann viel teurer kommt als wenn sie sich nicht angeschnallt hätten, was wiederum auf Kosten der Allgemeinheit geht (es sei denn sie sind privatversichert^^).

dann müsstest du aber auch rauchern und alkoholikern medizinische hilfe verweigern...
 

Giftpilz

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Damit es bspw. beim Fußball hauptsächlich darauf ankommt, im Team möglichst geschickt den Ball von A) nach B = Tor zu befördern.
Oder am schnellsten über eine bestimmte Strecke laufen zu können, ohne einer entsprechenden Muskulatur illegal nachverholfen zu haben.

Was würde sich existentiell am Sport ändern, wenn man Rekorde einstampft, bzw. den Faktor einfach ausblendet?
Insbesondere die Leichtathletik hat da ein Problem, denn sie ist so ziemlich der Kern schlechthin des "Olympischen Gedankens", und der lautet seit Wiedereinführung "schneller, höher, weiter" (citius, altius, fortius). Wie radikal kann man eine Erwartungshaltung an Sportarten ändern, bei denen schon in der Jugend Messwerte die größte Rolle spielen? Schon bei den Bundesjugendspielen bekommt man Punkte anhand gelaufener / gesprungener / geworfener Zeiten, Höhen und Weiten. Wie sieht dann der Sport noch aus, wenn man bei Olympia sagt: Die Jagd nach Rekorden (und damit das Duell gegen schon lange zurückgetretene Sportler, deren Leistung wahrscheinlich mit Doping hochgetrieben wurden. Und selbst wenn man hier eine Zäsur macht und alle Rekorde vor Datum X löscht, so werden neue Rekorde wohl wahrscheinlich wieder auch mit Doping erzielt. Das wäre nur ein Neustart, aber keine Lösung) muss aufhören?
Ein sportlich sehr unrealistisches Extrembeispiel, wie es dann aber wohl real in den Medien behandelt würde: Bolt rennt Weltrekord in 9,42 Sekunden, alle anderen 7 Konkurrenten unterbieten nicht mal die 10,3. Das würde als Jahrhundertrennen bezeichnet, obwohl es als Duell stinklangweilig wäre. Laufen dagegen die besten drei Läufer mit einem Abstand von gerade mal 0,05 Sekunden ein, wäre das Rennen zwar sehr spannend gewesen, aber wenn diese Zeiten heute 9,89, 9,92 und 9,94 wären, würde das Rennen über die Jahre hinweg wohl vergleichsweise selten zitiert. Wie du ja schon ansprachst: Hier treibt die Jagd nach den Rekorden das ganze zur Perversion, weil man nicht nur gegen die aktuellen Gegner antritt, sondern gegen jeden, von dem in der Geschichte jemals die Zeit bekannt geworden ist und zum Vergleich herangezogen wird. Und dabei wird der statistische Wert wichtiger als dass sich "die Besten der Aktiven" untereinander messen. Wie pervers Statistiken sein können, wenn sie als Rekorde auch noch gelddotiert werden (und das werden sie sowohl von den Veranstaltern als auch von der Werbeindustrie) sieht man dann am Beispiel Bubka, der wohl schon jahrelang im Training deutlich besser sprang, aber zur Sicherung der Prämien immer nur je einen Zentimeter mehr draufsetzte. Um ein sportliches Duell ging es da im Stabhochspringen gar nicht mehr - der spätere Sieger stieg ja quasi erst bei Höhen ein, an denen fast die gesamte Konkurrenz schon scheiterte, und sprang dann so hoch, wie es finanziell für ihn optimal war, aber nicht nach dem Prinzip "ich gebe immer mein Bestes".

Da sehe ich eine große Chance für den Radsport, bei dem es schon immer mehr auf das Duell der Athleten untereinander ankam, während die Rekordzeiten, z.B. wie schnell jetzt jemand nach Alpe d'Huez hochgejagt ist, eine recht untergeordnete Rolle spielten. Allerdings ist es auch hier schwer, das System zu verändern, denn die Fahrer dopen, um konkurrenzfähig zu sein, sich dadurch den Job und ein Einkommen zu sichern, und im besten Fall um siegen zu können. Solange sie davon ausgehen können, dass ihre Konkurrenz es ebenso handhabt, fühlen sie sich sogar im sportlichen Sinne dabei nicht mal auf dem falschen Weg, weil sie sich einreden, dass durchs vermeintlich gleiche Doping aller jeder wieder die gleichen Chancen habe.
Und das ist dann auch das Problem der (Ball-)Teamsportarten. Bei denen gibt es diesen Vergleich mit früheren Leistungen auch sehr selten, und die Einschätzung ist dabei recht schwer, wie z.B. Pele sich 50 Jahre später im Fußball geschlagen hätte - da es aber sowieso mehr um das Messen der aktuellen Mannschaften untereinander geht, interessiert es nur wenige. Statistiken sind beim Fußball zwar auch im Kommen, aber immer noch eher ein Spielzeug für Freaks - wieviel ein Spieler tatsächlich rennt, wie schnell er in der Endgeschwindigkeit ist und wie schnell er einen Ball beschleunigen kann, macht das Interesse der Massen sicher kaum aus. Aber da diese vor allem dann zusehen, wenn Erfolg zu erwarten ist, liegt auch hier der Hase im Pfeffer: Weniger Erfolg = weniger Aufmerksamkeit und weniger Einnahmen, und das liegt sicher nicht im Interesse der Berufssportler, der Verbände und oft nicht mal der Fans (die deutschen Fans von Tennis und anderen Sportarten können davon Lieder singen, dass ihre Sportarten im Free-TV dank dieser Argumentationskette wenig stattfinden). Hier wird man also mindestens die Grenzen des Erlaubten weiter ausschöpfen, um konkurrenzfähig(er) zu sein.
 
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Murphy

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Man könnte auch das Leichtathletik-System in ein ausschließlich wettkampfbasiertes übernehmen, indem man nur von Wettkampf zu Wettkampf die Sportler gegeneinander antreten lässt und dann entsprechend in Relation die Leistungen mit einander vergleicht, ohne absolute Werte. Bei den Laufentscheidungen wäre dies sehr einfach, da derjenige, der als erstes im Ziel ist, den Lauf gewonnen hat. Bei den Sprung- und Wurfentscheidungen würde einfach Markierungen angebracht, die deutlich machen, welcher Versuch welches Athleten am weitesten ist. Bei Weitengleichheit gibt es ein Stechen.

Ich bezweifle jedoch, dass dies sowohl die Sportler als auch die Zuschauer sowie die Industrie wollen. Schlussendlich geht es immer auch um die totale Vergleichbarkeit von Leistungen, idealer Weise auch mit anderen Epochen.

Ansonsten Zustimmung zu Giftpilz Ausführungen.
 

theGegen

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Statt Weltrekorde könnten es auch Meeting-Rekorde tun. Die Bahnen, die äußeren Bedingungen (Wetter und Höhe), die Gegner sind ja nicht immer gleich, also auch die Rekorde nicht zwingend vergleichbar.
Und weil Meeting-Rekord auch gleichbedeutend mit Sieg ist, kann man Zeit oder Weite oder Höhe auch auf einen Nebenaspekt reduzieren.
 

Murphy

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Statt Weltrekorde könnten es auch Meeting-Rekorde tun. Die Bahnen, die äußeren Bedingungen (Wetter und Höhe), die Gegner sind ja nicht immer gleich, also auch die Rekorde nicht zwingend vergleichbar.
Und weil Meeting-Rekord auch gleichbedeutend mit Sieg ist, kann man Zeit oder Weite oder Höhe auch auf einen Nebenaspekt reduzieren.

Das hätte allerdings wieder zur Folge, dass Vergleiche zwischen den Jahren stattfinden, es neue Ranglisten gibt und jedes Meeting versucht, jenes zu sein, wo im Vergleich der Meeting, die "besten" Leistungen erzielt werden.
 

L-X

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Ich bezweifle, dass andere Wettkampfformen oder Verfahren zum Vergleich der Leistungen etwas am Dopingproblem ändern würden. Vordergründig mag das in der Leichtathletik oder im Schwimmen attraktiv klingen, aber wenn man Zeiten, Weiten und Höhen durch die einfache Erfassung von Platzierungen ersetzt (im Prinzip wird das beim seit einigen Jahren geänderten Modus der Bundesjugendspiele, bei dem es die Zuordnung von Punkten zu exakten Zeiten, Weiten und Höhen nicht mehr gibt, so praktiziert - das aber nur nebenbei), bleibt das Problem der Einnahme von leistungssteigernden Mitteln doch weiterhin bestehen. Es wird immer noch darum gehen, sich einen Wettbewerbsvorteil oder, wie man es offenbar lieber formuliert, Chancengleichheit zu verschaffen. Beim Skilanglauf beispielsweise hat sich noch nie jemand für Zeiten und Abstände interessiert. Dass man dennoch immer wieder mal einen findet, der mit mehr als Schwarzbrot und (geweihtem ;)) Wasser unterwegs ist, dürfte bekannt sein.
 

L-X

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dann müsstest du aber auch rauchern und alkoholikern medizinische hilfe verweigern...

Das stimmt und genau deswegen vertrete ich ja, Doping zuzulassen, weil einfach keine wirklich guten Gründe dagegen sprechen. Es ist nicht einzusehen, warum der Jurastudent sich vor dem Staatsexamen alles reinpumpen kann, was es gibt, der Student bei der Universiade aber nicht. Es ist nicht einzusehen, warum der Raucher seine Selbstschädigung auf Kosten der Allgemeinheit vorantreiben darf, der Doper aber nicht - beide haben übrigens im Unterschied zum Anschnallen die Gemeinsamkeit, dass die Spätfolgen nur begrenzt mit Gewissheit auf das Rauchen/Dopen zurückgeführt werden können. Am Ende bleibt nur das lächerliche Argument der Fairness und Chancengleichheit - als ob die nicht genauso bei Zugang zu Dopingmitteln gegeben wäre...und natürlich der obligatorische Hinweis auf unsere Kinder - als ob wir denen via TV und Schule nicht schon genug Müll und Lügen auftischen.
 

Jünter

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...Die Studie liegt seit April vor, doch erst nach Berichten der Süddeutschen Zeitung am Wochenende hat Innenminister Hans-Peter Friedrich reagiert. Die Studie ist nun öffentlich, doch nur zum Teil. Statt der 800 Seiten findet man auf der Website des Bundesinstituts für Sportwissenschaft BISp nur 117. Was mit den anderen 680 ist und ob es rechtliche oder andere Gründe gibt, sie nicht zu veröffentlichen, erklärt kein Verantwortlicher....

Anhang anzeigen 5994

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GSWarriors

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Ich habe einen ehemaligen Kollegen aus der Schule, der lange Zeit in der Deutschen Liga gefahren ist gefragt, wie das mit Doping genau aussieht. Er sagt zu mir, dass einfach jeder dopt, das schon mit 16, also im Jugendbereich.

Es gibt 5 Stufen Doping, 1 schwaches, 5 schwerstes. Mit 16 hat man sich zwischen 2 und 3 bewegt. Dies beinhalte auch Blutdoping, Asthma etc...

Man kann sich nicht vorstellen, wie "ver"dopt dieser Sport ist. Man kann einfach sicher sein, dass keiner auf ein Rad steigt, ohne vorher vollgedopt zu sein... Daher gucke ich das auch lange nicht mehr.
 
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