Super Bowl LIII - Patriots vs Rams


Wer gewinnt Super Bowl LIII?


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germanwunderkin

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Naja, die Pats werden sich gedacht haben, dass das FG in jedem Fall reicht, da die derart zahnlose Rams-Offense wohl kaum 2 Scores in 1:20 hinbekommt. Geht der Sneak hingegen schief, die Rams bekommen da den Ball und müssen nur den 1 TD zur OT erzielen...
Ja schon, nur ist ein FG aus 43 Yard auch nicht unbedingt automatic. Vor allem nicht am Ende eines Super Bowls. Gehts daneben, dann stehen die Rams an der selben Stelle, wie wenn das 4 th Down nicht klappt. Dachte nur, wenn man die Gewinn Wahrscheinlichkeiten vergleicht, dass man dann eigentlich ausspielen hätte müssen.
 

Max_well

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Ist das eine Art Fairplay, nichts mehr zu machen, wenn der QB aufs Knie geht um die Zeit auslaufen zu lassen?
Beim 2.Versuch hätte Brady ja nochmal aufs Knie gehen können. Den 3. hätten die Patriots aber mangels Platz ausspielen müssen.

Jap, bei einem Kneeldown wird sich (generell) fair verhalten. Und hätte McVay die beiden Timeouts verwendet, wäre es eng geworden.

Man muss mal nebenbei erwähnen wie schlecht die Refs gestern waren. Der linke Tackle der Rams hat gefühlt bei jedem Snap im 4. Quarter Offensive Holding begangen, mehrere DPIs wurden nicht gecalled, dann der merkwürdige Call am Anfang des Spiel mit Hit on Defenseless Player...
 

liberalmente

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Also ein Leckerbissen war das Spiel aus meiner Sicht wahrlich nicht. Habe heute, natürlich, Urlaub, bin aber während des Spiels kurz eingenickt. Habe zum Glück nur ein, zwei Minuten verpasst. Aber in einem packenderen Spiel wäre mir das mMn nicht passiert. Und das nicht nur im Vergleich zum letzten Super Bowl, der natürlich eine Ausnahme war.

Ich bin allerdings der Meinung, dass es sogar für Belichicks Verhältnisse grandiose Playoffs waren und das Spiel gestern reiht sich da nahtlos ein. Brady ist der GoaT, aber man merkt schon, dass er abbaut. Wade Phillips hat ihn immer wieder gezwungen, outside the numbers zu werfen und das kann er nicht mehr allzu gut. Wer weiß, wie das Spiel ohne den Catch von Gronk ausgeht und das war ein grandioses Play von ihm. Ansonsten war da nicht viel. Edelman natürlich überragend, zurecht MVP.

Und trotz einer gezwungenermaßen konservativen Offense hat Belichick den Chargers gar keine Chance gelassen, die Rams dominiert und die Chiefs lange Zeit dominiert (auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass die Chiefs gewonnen hätten, wenn der coin toss in der OT an sie gegangen wäre, zu dem Zeitpunkt liefen beide Offenses rund). Selbst für einen GoaT-HC ist das bemerkenswert.

Gilmore hat sich zu einem All Pro CB entwickelt, was enorm hilft, aber die Patriots haben keinen Elite Pass Rusher, nicht mal ansatzweise. Über die Zone Blitzes, die er called, wäre sogar Dick LeBeau stolz. Man muss Belichick nicht mögen, wahrlich nicht, aber die Luft für das Argument, er sei nicht der GoaT-HC, wird immer dünner. Für seine Legacy war das ein wichtiger Sieg, weil er mMn zeigt, dass er es auch ohne eine absolute Elite-Version von Brady schaffen kann.

Sean McVay wurden dafür die Grenzen aufgezeigt, das muss man so sagen. Wade Phillips hat die Rams lange im Spiel gehalten. Die Patriots bis weit ins vierte Viertel bei 3 Punkten zu halten ist generell eine Leistung, aber das zu schaffen, ohne auch nur ein bisschen Hilfe von der Offense zu bekommen, ist bemerkenswert.

Ich muss auch sagen, dass mich der Spielverlauf deswegen freut, weil es den Sieg der Eagles nochmal aufwertet. Sie hatten die Patriots nicht am Ende ihrer Dynasty. Und Pederson schenkt Belichick mit seinem Back-up QB 41 Punkte ein, während das Offensive Mastermind McVay mit voller Kapelle abzgl Kupp (und ja, was mit Gurley los ist, ist schwer zu erklären) auf 3 kommt. Als Eagles-Fan ist man natürlich nicht neutral, aber so ganz kann ich mir die Frage, ob die NFL Owner nicht vielleicht The-Next-Doug-Pederson statt The-Next-Sean-McVay suchen sollten, nicht verkneifen.

Geht jetzt nicht darum, Sean McVay zu einem schlechten Coach zu machen, um Gottes Willen. Aber er hat mittlerweile so viel Respekt und Ansehen, dass die Ansprüche dann schon auch höher werden. Und das gestern war eines Top 5 Head Coaches definitiv unwürdig. McVay wird dazulernen, gar keine Frage. Und er ist sehr selbstkritisch, was ich enorm sympathisch an ihm finde. Aber so ein kleines bisschen muss man die Kirche dann auch im Dorf lassen.

Wäre es am Ende für New England nicht schlauer gewesen den 4th and Inch auszuspielen und das Spiel direkt zu beenden, als das FG zu schießen und den Rams zumindest noch eine minimale theoretische Chance zu ermöglichen?

Glaube kaum, dass ein 43 Yard FG von der Wahrscheinlichkeit her besser ist, als 4th und paar cm. Wenn beides nicht klappt, steht man am selben Spot. Wenn man den 4th aber durchbringt ist das Spiel direkt beendet.

Meine erste Reaktion war auch: QB Sneak. Brady ist da ja tödlich. Aber Romo hat ja auch laut nachgedacht und hat dann gesagt, dass in der Mitte Suh und Donald stehen, die genau wissen, dass ein Sneak kommt. Und wenn der Sneak je nicht klappen sollte, dann haben die Rams gute Field Position und brauchen nur den TD zum Ausgleich.

Belichick hat ja auch darüber nachgedacht und natürlich war das Field Goal kein Selbstläufer, aber ich glaube, ich hätte mich am Ende genauso entschieden. 2 Possession Game war die Entscheidung, weil du heutzutage eigentlich keinen Onside Kick mehr hinbekommst. Und auch wenn Gostowski das erste FG verballert hat, ist er normalerweise ja schon sicher. Und 42 Yards waren jetzt keine große Distanz.


Beim Kneel Down am Ende der ersten HZ hingegen hätte ich auch die zwei Timeouts genommen. Und wenn du nur die 3 prozentige Chance auf einen Safety siehst, die musst du ergreifen. Es stand zu dem Zeitpunkt 3:0...
 

Max_well

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Geht jetzt nicht darum, Sean McVay zu einem schlechten Coach zu machen, um Gottes Willen. Aber er hat mittlerweile so viel Respekt und Ansehen, dass die Ansprüche dann schon auch höher werden. Und das gestern war eines Top 5 Head Coaches definitiv unwürdig. McVay wird dazulernen, gar keine Frage. Und er ist sehr selbstkritisch, was ich enorm sympathisch an ihm finde. Aber so ein kleines bisschen muss man die Kirche dann auch im Dorf lassen.
Das war gestern ehrlich gesagt eine der schlechtesten Coaching-Performances die ich seit 2008 gesehen habe. Da gab es null (0!) Adjustments im Offensive Gameplan der Rams. Bei fast jedem Snap gab es Pressure für Goff, die Patriots haben geBlitzed ohne Ende. Dann gehst du in der 2. Halbzeit mehr über Quick Slants und Out Routes, vielleicht mal ein Screen aber davon war GAR NICHTS zu sehen. Da gab es immer und immer wieder Deep Drops und Goff hat auch viel zu lange den Ball gehalten. Manchen Sack den er da eingesteckt hat war einfach nur dumm und erinnert an Deshaun Watson.

Dieses Team hatte so nichts im Super Bowl, geschweige denn in den Playoffs verloren. Da schaue ich mir doch lieber die '06 Bears mit Sexy Rexy an
 

germanwunderkin

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Und trotz einer gezwungenermaßen konservativen Offense hat Belichick den Chargers gar keine Chance gelassen, die Rams dominiert und die Chiefs lange Zeit dominiert (auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass die Chiefs gewonnen hätten, wenn der coin toss in der OT an sie gegangen wäre, zu dem Zeitpunkt liefen beide Offenses rund). Selbst für einen GoaT-HC ist das bemerkenswert.
Das ist wirklich bemerkenswert. Die Pats hatten zu diesem Super Bowl wohl den (auf dem Papier) härtesten Weg seit Ewigkeiten (im Vergleich zu ihren vorherigen SB Runs). Zwei mal 12-4 (jeweils favorisierte Teams) und dann 13-3 aus dem Weg zu räumen zeigt einfach, dass die Pats zu den Playoffs einfach auf den Punkt das beste Team waren und somit völlig verdient den SB geholt haben.
 

Hoelm

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Habe heute Nacht auch nicht geschaut. Nach allem was ich so gelesen habe, hätte ich es toll gefunden, wenn man mal einen Defense Spieler zum MVP gemacht hätte. Viel mehr als Gilmore kannst du auf jeden Fall nicht abliefern und dann bei dem Score....
 

L-james

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Also ein Leckerbissen war das Spiel aus meiner Sicht wahrlich nicht. Habe heute, natürlich, Urlaub, bin aber während des Spiels kurz eingenickt. Habe zum Glück nur ein, zwei Minuten verpasst. Aber in einem packenderen Spiel wäre mir das mMn nicht passiert. Und das nicht nur im Vergleich zum letzten Super Bowl, der natürlich eine Ausnahme war.

Ich bin allerdings der Meinung, dass es sogar für Belichicks Verhältnisse grandiose Playoffs waren und das Spiel gestern reiht sich da nahtlos ein. Brady ist der GoaT, aber man merkt schon, dass er abbaut. Wade Phillips hat ihn immer wieder gezwungen, outside the numbers zu werfen und das kann er nicht mehr allzu gut. Wer weiß, wie das Spiel ohne den Catch von Gronk ausgeht und das war ein grandioses Play von ihm. Ansonsten war da nicht viel. Edelman natürlich überragend, zurecht MVP.

Und trotz einer gezwungenermaßen konservativen Offense hat Belichick den Chargers gar keine Chance gelassen, die Rams dominiert und die Chiefs lange Zeit dominiert (auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass die Chiefs gewonnen hätten, wenn der coin toss in der OT an sie gegangen wäre, zu dem Zeitpunkt liefen beide Offenses rund). Selbst für einen GoaT-HC ist das bemerkenswert.

Gilmore hat sich zu einem All Pro CB entwickelt, was enorm hilft, aber die Patriots haben keinen Elite Pass Rusher, nicht mal ansatzweise. Über die Zone Blitzes, die er called, wäre sogar Dick LeBeau stolz. Man muss Belichick nicht mögen, wahrlich nicht, aber die Luft für das Argument, er sei nicht der GoaT-HC, wird immer dünner. Für seine Legacy war das ein wichtiger Sieg, weil er mMn zeigt, dass er es auch ohne eine absolute Elite-Version von Brady schaffen kann.

Sean McVay wurden dafür die Grenzen aufgezeigt, das muss man so sagen. Wade Phillips hat die Rams lange im Spiel gehalten. Die Patriots bis weit ins vierte Viertel bei 3 Punkten zu halten ist generell eine Leistung, aber das zu schaffen, ohne auch nur ein bisschen Hilfe von der Offense zu bekommen, ist bemerkenswert.

Ich muss auch sagen, dass mich der Spielverlauf deswegen freut, weil es den Sieg der Eagles nochmal aufwertet. Sie hatten die Patriots nicht am Ende ihrer Dynasty. Und Pederson schenkt Belichick mit seinem Back-up QB 41 Punkte ein, während das Offensive Mastermind McVay mit voller Kapelle abzgl Kupp (und ja, was mit Gurley los ist, ist schwer zu erklären) auf 3 kommt. Als Eagles-Fan ist man natürlich nicht neutral, aber so ganz kann ich mir die Frage, ob die NFL Owner nicht vielleicht The-Next-Doug-Pederson statt The-Next-Sean-McVay suchen sollten, nicht verkneifen.

Geht jetzt nicht darum, Sean McVay zu einem schlechten Coach zu machen, um Gottes Willen. Aber er hat mittlerweile so viel Respekt und Ansehen, dass die Ansprüche dann schon auch höher werden. Und das gestern war eines Top 5 Head Coaches definitiv unwürdig. McVay wird dazulernen, gar keine Frage. Und er ist sehr selbstkritisch, was ich enorm sympathisch an ihm finde. Aber so ein kleines bisschen muss man die Kirche dann auch im Dorf lassen.

Ich sehe das bezüglich McVay anders. Aus meiner Sicht hat McVay im Endeffekt keine schlechtere Performance abgeliefert als BB. Man muss sich mal die Gegebenheiten anschauen. Der beste Offensivspieler der Rams in dieser Saison, der auch in MVP-Diskussionen aufgetaucht ist, war im Endeffekt nicht vorhanden. Keine Ahnung was mit Gurley war, aber er stand im Endeffekt nicht zu Verfügung. Dann hat sein QB, der ja den größten Einfluss hat, einen rabenschwarzen Abend erwischt. Ist ja nicht so dass Goff nicht die Optionen und Möglichkeiten bekommen hat freie Mitspieler zu finden, nur hat er ständig falsche Entscheidungen getroffen und statt freieste Receiver anzuspielen, in Doppeldeckungen geworfen und allgemein bei jedem Druck einen schlechten Wurf nach dem anderen geworfen. Am krassesten war wo Cooks mutterseelenallein in der Endzone ist und Goff viel zu lange braucht um ihn zu sehen und zu werfen, was soll McVay denn machen wenn selbst solche krassen Dinger nicht gehen bei Goff?

Beide Defensiven haben gut gespielt und beide Offensiven waren eher schwach. Der Unterschied zwischen BB und den Pats zu McVay und den Rams war, dass BB einen Edelman in MVP-Form hatte, was McVay als Gegenpart mit Gurley nicht hatte und dass Brady selbst an einem schwachen Tag, es halt trotzdem schafft klar freie Targets, hauptsächlich Edelman, zu finden und dennoch bisschen was hinzukriegen. BB hat doch im Endeffekt genauso vorsichtig gecallt wie McVay auch und genauso wenig Antworten auf die gegnerische Defense gefunden, was nicht unverständlich ist wenn die Offensive nicht richtig funzt, dein QB eher einen schwachen Tag hat und es über das ganze Spiel ganz eng ist.

Ich würde mal behaupten, wenn Gurley 100% fit gewesen wäre, dann hätte McVay auch mit der gestrigen Performance gute Chancen gehabt diese Patriots zu schlagen. Es hätte einige 3 and Outs weniger gegeben und ein Spieler wie Gurley wenn er regelmäßig auf dem Feld steht, zieht eine große Aufmerksamkeit auf sich und von seinen Qualitäten müssen wir dann auch nicht sprechen. Die Offense der Rams war mit Kupp und Gurley phantastisch in dieser Saison, selbst wenn du Kupp rausnimmst und Goff mit einem schwachen Abend, hast du mit einem fitten Gurley immernoch eine andere Offense als wenn der auch nocht rausbricht. Ich tu mich schwer McVay für irgendwas groß zu kritisieren oder seine Performance als richtig schwach einzustufen, man sah auf der anderen Seite mit dem wohl besten Coach aller Zeiten, dass auch die sich in diesem Spiel extrem schwer getan haben.

Pederson hatte nominell letzte Saison den backup QB, aber Foles hat auf MVP-Niveau gespielt und war mit einem starken Brady auf Augenhöhe. Wenn du Pederson z.B. Ertz wegnimmst (im Vergleich zu Kupp und vor allem Gurley) und ein Foles ähnlich wackelig spielt wie Goff, dann kriegen die Eagles von den letztjährigen Pats die Hucke voll. Man kann aber beide Superbowls eh schlecht vergleichen, letztes Jahr war es ein schönes Spiel mit starken Offensiven und in diesem Jahr war es eine Defensivschlacht mit schwachen Offensiven und das auf beiden Seiten.

McVay hat im Endeffekt normal seinen Job gemacht, zu ewarten dass unter diesen Umständen er dann Risiko geht und zaubert, halte ich für utopisch, dafür waren die Ausfälle außerhalb als auch auf dem Rasen für die Rams einfach zuviel des Guten. Trotzdem hat McVay aber seiner Offense um Goff Möglichkeiten gegeben, was im Endeffekt die Leistung von McVay sogar noch als gut dastehen lässt, wobei das natürlich schwer ist so einzuordnen bei diesem Spielverlauf, aber irgendwo sind einfach Grenzen erreicht und dann kann das selbst der beste Coach der Welt nicht mehr auffangen.

Die gestrigen Rams waren in der Offensive meilenweit von den Rams dieser Saison entfernt. Das lag aber nicht an McVay sondern am nicht vorhandenen Personal in erster Linie in Person von Gurley und auch Goff mit einem brutal schlechten Abend. Sind die dabei und bewegen sich auf Durschnitts-Niveau, dann machen die Rams aufgrund der guten Defense der Pats zwar nicht ihre üblichen 30+ Punkte (vll. nichtmal 20+), aber es reicht um diesen Superbowl zu gewinnen und McVay hochzujubeln, so ist er ein noch zu junger und grüner Coach, was ich für die falsche Schlussfolgerung halte.
 
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nbatibo

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Natürlich kann man das Ding auch als Defensivfeuerwerk verkaufen, aber selbst das war es für mich nicht zu 100%...

Alleine was Goff an einfachen Pässen liegen oder gar übersehen hat, wie Edelmann immer wieder machen konnte was er wollte usw...

War wirklich harte Kost und dafür muss ich mich jetzt Richtung Feierabend quälen...
:D
 

Max_well

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Ich sehe das bezüglich McVay anders. Aus meiner Sicht hat McVay im Endeffekt keine schlechtere Performance abgeliefert als BB. Man muss sich mal die Gegebenheiten anschauen. Der beste Offensivspieler der Rams in dieser Saison, der auch in MVP-Diskussionen aufgetaucht ist, war im Endeffekt nicht vorhanden. Keine Ahnung was mit Gurley war, aber er stand im Endeffekt nicht zu Verfügung. Dann hat sein QB, der ja den größten Einfluss hat, einen rabenschwarzen Abend erwischt. Ist ja nicht so dass Goff nicht die Optionen und Möglichkeiten bekommen hat freie Mitspieler zu finden, nur hat er ständig falsche Entscheidungen getroffen und statt freieste Receiver anzuspielen, in Doppeldeckungen geworfen und allgemein bei jedem Druck einen schlechten Wurf nach dem anderen geworfen. Am krassesten war wo Cooks mutterseelenallein in der Endzone ist und Goff viel zu lange braucht um ihn zu sehen und zu werfen, was soll McVay denn machen wenn selbst solche krassen Dinger nicht gehen bei Goff?
Absoluter Schwachsinn. Bei McVay gab es das ganze Spiel über keine Adjustments. Belichick hatte das Spiel von der ersten Sekunde an unter Kontrolle und McVay konnte nichts dagegen werfen.

Immer wieder schön hier mal reinzuschauen, so viele Stammtisch Phrasen wie hier findet man sonst sehr selten. Kein Wunder, dass mich die Football Kultur in D ankotzt und jedes Public Viewing mich zum Suizid treibt.
Das lag aber nicht an McVay sondern am nicht vorhandenen Personal in erster Linie in Person von Gurley und auch Goff mit einem brutal schlechten Abend.
Auch absoluter Schwachsinn. Die (nicht existierende) O-Line hat den Rams das Spiel gekostet. Hör auf hier Goff ständig Vorwürfe zu machen, wenn du bei 90% deiner Pass Plays unter Pressure stehst und die Pocket collapsed siehst du kein Land. Pats vs. Giants vielleicht, erinnerst du dich? Ist ganze zwei mal schon passiert. Ähnliches Spiel, Giants D-Line zerstört Brady. Hätte man da eine Leiche anstatt Logan Mankins gehabt würde Brady jetzt mit 8 Ringen da stehen.

Ein zu spät geworfener Ball auf Cooks ändert hier nicht das komplette Spiel, das waren fehlende Gameplan Adjustments und generell schwache Preparation auf Hightower, Van Noy und co.
 

TraveCortex

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Als Eagles-Fan ist man natürlich nicht neutral, aber so ganz kann ich mir die Frage, ob die NFL Owner nicht vielleicht The-Next-Doug-Pederson statt The-Next-Sean-McVay suchen sollten, nicht verkneifen.

Naaa jaaa. @L-james hat schon viele gute Punkte gebracht. Man sollte aber auch mal bedenken: McVay ist vor ein paar Tagen 33 Jahre alt geworden. Peterson war 50 beim SB-Gewinn (ähnlich wie Bill), das sind mal eben 17 Jahre Erfahrung. Mit 33 war der noch Backup bei Favre, Kapuzen-Bill war Assistentcoach bei den Giants und Andy Reid noch OL-Coach am College. ;)

Man kann Sean kritisieren, sollte aber auch bedenken, wie ungewöhnlich es ist, so weit in so jungen Jahren mit einem Team zu kommen. Zumal mit einem Team, dass bei seiner Übernahme noch sehr im Zeichen des Umbruchs stand. Ich denke, man muss ihm da auch noch etwas Zeit geben, ist auch keine Schande gegen die Patriots ausgecoacht zu werden.
 

Tiro

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Geht jetzt nicht darum, Sean McVay zu einem schlechten Coach zu machen, um Gottes Willen. Aber er hat mittlerweile so viel Respekt und Ansehen, dass die Ansprüche dann schon auch höher werden. Und das gestern war eines Top 5 Head Coaches definitiv unwürdig. McVay wird dazulernen, gar keine Frage. Und er ist sehr selbstkritisch, was ich enorm sympathisch an ihm finde. Aber so ein kleines bisschen muss man die Kirche dann auch im Dorf lassen.

Jup. Bei Begriffen wie Offensive Genius/Wunderkind/Mastermind muss man sich dann eben auch an einem anderen Maßstab messen lassen. Klar, spielen da auch die Medien eine gewisse Rolle, aber magere 3 Punkte sind dann einfach zu wenig.
Wenn man jetzt einen Shootout gegen die Pats mit 3-10 Punkten verloren hätte, geschenkt, aber unter den Umständen.
Bin wirklich mal gespannt, wie die Rams das verkraften, wären ja nicht das erste Team, das eine solche Niederlage nicht wirklich gut wegsteckt - zumal die Defense ja wirklich ihren Soll mehr als erfüllt hat.

Gemessen an den anderen 5 SB Wins dürfte das wohl der Sieg sein, auf den man immer zeigen kann, wenn jmd. unverständlicher Weise daran zweifelt, ob Bill der Größte ist. Das dürfte das schwächste Pats Team sein und man schafft es trotzdem den Titel zu holen.

Leid tut es mir dann doch für Reid und die Chiefs - nie war ein Superbowl wohl so greifbar.


McVay hat im Endeffekt normal seinen Job gemacht, zu ewarten dass unter diesen Umständen er dann Risiko geht und zaubert, halte ich für utopisch
Wenn man unter normalem Job versteht, bei 4&3 an der 42 Yards Linie der Patriots zu punten, dann hat er tatsächlich normal seinen Job gemacht.
 

TraveCortex

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Leid tut es mir dann doch für Reid und die Chiefs - nie war ein Superbowl wohl so greifbar.

Man sollte aber auch nicht zu sehr im Moment gefangen sein. Gegen die Chiefs hätte es für die Rams mMn ganz anders ausgesehen, denn da hätten sie ihre Offensive viel besser zum Laufen bekommen und ich meine damit nicht nur die Run-Offense. ;)

EDIT: Mir tut es übrigens nicht für die Chiefs und Saints Leid (wie so vielen Anderen): Hatten beide Heimvorteil und es damit selbst in der Hand und haben es nicht hinbekommen.
 
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Tiro

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Man sollte aber auch nicht zu sehr im Moment gefangen sein. Gegen die Chiefs hätte es für die Rams mMn ganz anders ausgesehen, denn da hätten sie ihre Offensive viel besser zum Laufen bekommen und ich meine damit nicht nur die Run-Offense. ;)

Klar. Ich war jetzt auch nicht davon ausgegangen, dass die Chiefs den Rams defensiv ähnlich die Grenzen aufgezeigt hätten, aber eine gute Chance hätte ich ihnen schon ausgerechnet. Aber grundsätzlich stimme ich dir schon zu - nach solch einem Spiel ist man tendenziell eher "prisoner of the moment".

Immer wieder schön hier mal reinzuschauen, so viele Stammtisch Phrasen wie hier findet man sonst sehr selten. Kein Wunder, dass mich die Football Kultur in D ankotzt und jedes Public Viewing mich zum Suizid treibt.

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G

Gelöschtes Mitglied 31

Guest
Nick Foles hat als letzter Spieler einen TD im Super Bowl geworfen. :crazy:
 

L-james

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Immer wieder schön hier mal reinzuschauen, so viele Stammtisch Phrasen wie hier findet man sonst sehr selten. Kein Wunder, dass mich die Football Kultur in D ankotzt und jedes Public Viewing mich zum Suizid treibt.

Wow :crazy:, keine Ahnung was für Probleme du hast, aber wenn ich dazu dienen soll dass du dir mal Luft verschaffen kannst, ich kann es ertragen.

Wenn dir mit Gurley, Goff und Kupp in verschiedenster Art und Weise so eine Achse wegbricht in einem Superbowl gegen die Patriots, dann finde ich es alles andere als Schwachsinn wenn man McVay auch etwas in Schutz nimmt. Wir sprechen hier von Schlüsselspielern, Goff wird über die Saison als Top10 QB eingestuft, vor dem schwächeren letzten Viertel der Saison sogar Top5. Klar hat er auch von McVay enorm profitiert, aber er hat es einfach gut umgesetzt was ihm angeboten wurde. Gurley war in der erweiterten MVP-Diskussion und ist ein Top3 RB der Liga und zuguterletzt war auch ein Kupp sehr wichtig für die Rams-Offense. Das ist verheerend wenn dir das komplett wegbricht, du kannst im Endeffekt in jedem Team so eine 3er-Achse rausnehmen und die Offense ist 1-2 Klassen schlechter einzustufen. Dennoch hat McVay seinem QB Möglichkeiten gegeben, nicht in der Häufigkeit wie gewohnt und natürlich war Goff auch oft unter Druck, aber es waren genügend freieste Targets da um die Offense zumindest in dieser dezimierten Besetzung einigermaßen am Laufen zu halten, selbst das ging nicht, weil Goff desolat war an diesem Abend.

Hier fallen Bezeichnungen wie "ausgecoacht" oder "der Mastermind konnte die Erwartungen nicht erfüllen", ich halte das alles für eine überzogene und falsche Berurteilung. Nochmals, wenn dir so dermaßen die Schlüsselspieler wegbrechen und das in einem Superbowl gegen BB und die Pats, was soll denn ein McVay noch machen? Er hat ja selbst ohne Kupp und Gurley seinem QB durchaus Möglichkeiten gegeben um das Spiel auch zu gewinnen, aber der ist auch noch komplett weggebrochen mit der Nichtleistung. Irgendwo muss man finde ich auch fair bleiben und akzeptieren dass mit sovielen Ausfällen kein Coach der Welt so ein Spiel gewinnen kann.

Es ist jetzt einfach einem McVay eine schlechte Leistung nachzusagen und ihm mit die Hauptschuld zu geben. Nimm doch mal bei den Pats statt Brady einen Hoyer rein, Edelman und Michel raus und dann gucken wir mal ob am gestrigen Abend die Patriots überhaupt auf mehr als 3-6 Punkte kommen. Das gleiche Spiel können wir auch mit den anderen Teams und deren Übungsleitern machen, nimm Pederson letztes Jahr Foles in MVP-Form weg und geb ihm den von den RS-Spielen + Ertz und Blount komplett raus und jeder spricht davon dass BB einen Pederson ausgecoact hätte. Nimm Payton einen Brees, Kamara und Ingram usw. usw., da sind Grenzen erreicht die niemand mehr auffangen kann.
 
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Tony Jaa

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Hier fallen Bezeichnungen wie "ausgecoacht" oder "der Mastermind konnte die Erwartungen nicht erfüllen", ich halte das alles für eine überzogene und falsche Berurteilung. Nochmals, wenn dir so dermaßen die Schlüsselspieler wegbrechen und das in einem Superbowl gegen BB und die Pats, was soll denn ein McVay noch machen?

Häh? Es hat doch einen Grund, warum die Spieler "weggebrochen" sind (Ausnahme Kupp).
Kupp ist auch nicht der go-to-guy gewesen. Die Rams haben das Laufspiel einfach nicht etabliert bekommen. Ob Gurley nun angeschlagen war oder nicht, Anderson hat davor auch überragende Stats geliefert.
Und Goffs Wegbrechen hatte auch was damit zu tun, dass er die ganze Zeit unter Druck war, weil die O-Line völlig dominiert wurde.
Das ist in etwa so als würde man schreiben, dass der Trainer nichts dafür kann, dass seine Mannschaft keine Tore schießt.
NE war für mich klar überlegen, und hat trotz einer starken Rams-Offense und eines schwachen Brady locker gewonnen. Wie man da die Trainerleistungen in einem Topf werfen kann, ist mir völlig unbegreiflich. Der Wunderknabe wurde völlig ausgecoacht.
 

L-james

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Häh? Es hat doch einen Grund, warum die Spieler "weggebrochen" sind (Ausnahme Kupp).
Kupp ist auch nicht der go-to-guy gewesen. Die Rams haben das Laufspiel einfach nicht etabliert bekommen. Ob Gurley nun angeschlagen war oder nicht, Anderson hat davor auch überragende Stats geliefert.
Und Goffs Wegbrechen hatte auch was damit zu tun, dass er die ganze Zeit unter Druck war, weil die O-Line völlig dominiert wurde.
Das ist in etwa so als würde man schreiben, dass der Trainer nichts dafür kann, dass seine Mannschaft keine Tore schießt.
NE war für mich klar überlegen, und hat trotz einer starken Rams-Offense und eines schwachen Brady locker gewonnen. Wie man da die Trainerleistungen in einem Topf werfen kann, ist mir völlig unbegreiflich. Der Wunderknabe wurde völlig ausgecoacht.

Kupp alleine ist nicht der go to guy, aber er ist ein Faktor und in der Summe mit den anderen ist das halt richtig herb.

Hast du Gurley über die RS gesehen? Er war im erweiterten MVP-Kreis, der hat einfach nur zerstört in dieser Offensive. Natürlich spielt es eine Rolle ob er fit ist und auf dem Rasen oder überwiegend nur an der Seitenlinie zugucken muss. Zumal Gurley ja nicht nur einfach laufen kann, er dient auch als Passempfänger und ist im Endeffekt eine flexible Waffe der Offense die unersetzlich ist.

Goff war natürlich oft unter Druck, dennoch hat er auch relativ klare und einfache Möglichkeiten bekommen um freie Mitspieler zu finden, aber auch in solchen Situationen hat er durchgehend falsche Entscheidungen getroffen. Er war einfach komplett neben der Spur und hatte die Hosen voll. Dann wird er öfter unter Druck gesetzt und kann nicht so performen wie über weite Strecken der Saison, aber das bedeutet nicht dass du klarste Chancen auch herschenken musst.

Das ist in Summe einfach zuviel und ist nicht die Schuld von McVay. BB mit McDaniels auf der anderen Seite haben auch nicht vielmehr zusammenbekommen, nimm denen Brady, Edelman und Michel und die kriegen vll. überhaupt keine Punkte aufs Board und das Spiel geht mit ähnlich viel Ausfällen auf beiden Seiten mit 3-0 oder 6-3 für die Rams aus und niemand redet was von auscoachen.
 

heiko2183

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Beim spielentscheidenden Touchdown Drive hat Kapuzen Bill seine Heavy (Run) Formation auf dem Feld. 2 Tight Ends, Fullback, Running Back und nur ein Wide Receiver.
Und dann sieht man mit diesem Personal drei Mal in Folge EMPTY Formation! Totale Verwirrung bei der Defense und drei Pässe später sind die Pats an der 2 Yard Linie und rushen zum Touchdown. Genau mit solchen Überraschungen kannst du in einem zähen Spiel den Unterschied machen.

Aber bei den Rams gab es keine Anpassung. Die sind einfach 60 Minuten lang immer wieder mit dem Kopf gegen eine Betonwand gerannt in der Hoffnung, dass die Wand nachgibt. Keine Kreativität, keine Adjustments. Natürlich war Goff nicht gut, natürlich fehlt Kupp. Was auch immer das Problem mit Gurley war (wenn er schwer verletzt gewesen wäre, hätte er überhaupt nicht gespielt. Nach den Tracking Daten war er der schnellste Spieler auf dem Feld) auch das wurde schlecht moderiert. Selbst wenn die Rams wissen, dass er aus welchen Gründen auch immer nicht topfit ist. Dann setze ich ihn zumindest in den ersten Drives als Ablenkungsmanöver ein und lasse ihn Routes laufen weil er totzdem von der Defense respektiert wird... Teilweise war da Anderson bei eindeutigen Passing Downs auf dem Feld und wurde von der Defense einfach ignoriert.
Das hat keinen Sinn ergeben. Zumal Pässe auf die Running Backs das ganze Jahr der Schwachpunkt der Pats Defense waren und auch zum Comeback der Chiefs in der zweiten Halbzeit geführt haben.

Ich will nicht wissen wie man andere Coaches nach diesem Playcalling durch den Fleischwolf gejagt hätte. Das war eine ziemlich bescheidene Vorstellung von McVay. Das soll nicht heißen, dass er ein mieser Coach ist. Aber in der Partie gestern hat er keine Antwort gefunden und am Meisten muss man sich wundern, dass es den Eindruck hatte, dass er nicht einmal nach Lösungen sucht und stattdessen auch nach 45 miesen Minuten wohl noch Hoffnung hatte, dass irgendwann Plan A doch noch funktioniert wenn man es nur oft genug probiert.

Die Pats sind so gut weil sie überragend gecoacht werden. Brady hin oder her. Das Geheimnis des Erfolgs ist Pragmatismus und Anpassungsfähigkeit... Situational Football.
Und in der Hinsicht gab es für McVay eine ziemlich böse Lehrstunde vom Master. Ich mag die Pats nicht aber der Respekt vor Belichick könnte nicht größer sein.
 

germanwunderkin

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Kupp alleine ist nicht der go to guy, aber er ist ein Faktor und in der Summe mit den anderen ist das halt richtig herb.

Kupp fehlt doch nicht erst seit gestern. Da ist mittlerweile lange genug vergangen um System Anpassungen vorzunehmen. Kann ich auch Gordon als fehlend bei den Pats dazu nehmen? Das führt doch so zu nichts.
 
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