TdF 08 - Dopingfälle


Angliru

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Da es nun wieder durch alle Medien geht, sollte die Doping-Diskussion um Beltran in einem neuen Thread besprochen werden.

Zitat von radsport-news.com

Der Spanier Manuel Beltran ist der erste Doping-Fall der diesjährigen Tour de France. Die französische Anti-Doping- Agentur AFLD bestätigte, dass der 37-jährige Bergspezialist vom italienischen Liquigas-Team vor dem Start der ersten Etappe am vergangenen Samstag in Brest positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden war.
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_50943.htm


Ein 37-jähriger, bereits mehrfach verdächtigter (und schon positiv erwischter) Spanier kann es nicht lassen und dopt mit EPO. Nun werden natürlich wieder die Diskussionen beginnen:

Ist Beltran nur ein Einzelfall, ein alter Ignorant, der auf seine letzten Tage im Radsport nochmal den schnellen Erfolg wollte oder tritt er eine neue Welle los?

Ist es wenigstens ein positives Zeichen, dass sie keinen ambitionierten 25-jährigen erwischen, sondern ein älteres Semester, der in der Blütezeit des Dopings schon aktiv war?

Was passiert mit den anderen, knapp 20 Fahrern, die informiert wurden, dass ihre Blutwerte zu hoch sind? Die Medien machen jetzt daraus ebenfalls ein Spektakel, obwohl in diesem Fall kein Doping vorliegt, da die Blutwerte unter der Grenze sind.

Spekuliert wird, dass z.B. Moreau nicht ohne Grund heute aufgegeben hat. Die auffälligen Fahrer will man sich in nächster Zeit sehr genau anschauen. War Moreau dies bewusst und hat den Weg deshalb nach Hause angetreten?


Der Fall Beltran wird die Tour wieder in den Schatten stellen. Dabei scheint doch dieses Jahr alles anders zu sein. Ausreißer haben deutlich bessere Chancen, starke Fahrer der letzten Jahre zeigen ungeahnte Schwächen (Hincapie!), das ganze Rennen bietet mehr Spannung.

Franke hat mal wieder für alles Beweise, dass das gesamte Feld dopt, kann aber irgendwie nix vorbringen. Er wird sich in den nächsten Tagen auch wieder hochspielen, die Medien werden Schlange stehen.


Und uns, den treuen Radsportfans, die sich zur Not auch den Radklassiker "Rund um den Ladogasee" anschauen würden, bleibt wieder nur die Hoffnung, dass irgendwann alles besser wird. Auch ich bin jemand, der die Dopinggeschichten relativ schnell ausblenden kann, wenn sich die Fahrer an den steilen Rampen quälen. Aber Beltran hat mir heute richtig die Laune versaut. Wollen wir hoffen, dass es ein Einzelfall ist, ansonsten schließt die diesjährige Tour an ihre Vorgänger an.

Und das will niemand sehen...

:(
 

Sevillano

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Ich find es viel schlimmer das es mir egal ist.:(

Es interessiert mich irgendwie nicht. Ich will sehen wie die Jungs am Montag sehen, wie sie nach Hautacam fahren.

Dabei sollte es mich doch eigentlich beschäftigen...
 

GiroTourVuelta

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ARD und ZDF einfach komplett ignorieren und Eurosport schauen, die gehen damit wenigstens sachlich um. Ich habe während der EM keine einzige Stimme gehört, die nach Doping geschrien hat als dort Spieler "fitgespritzt" wurden.:crazy:
Aber irgendeiner muss ja den Sündenbock spielen, da bietet sich der Radsport mit seinem Kontrollsystem nur allzu gut an.;)
Ich habe trotzdem meinen Spaß am Rennen.:jubel:
 

xEr

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Ich habe während der EM keine einzige Stimme gehört, die nach Doping geschrien hat als dort Spieler "fitgespritzt" wurden.:crazy:
Aber irgendeiner muss ja den Sündenbock spielen, da bietet sich der Radsport mit seinem Kontrollsystem nur allzu gut an.;)

Es gibt im Fußball genauso Dopingkontrollen und wenn bei der EM ein Spieler positiv getestet werden würde, hätte es einen Riesenskandal gegeben. Es sind nunmal nicht alle Sportarten so dopingverseucht, auch wenn es dieses jahr echt besser zu sein scheint.
 

Big Shot Rob

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aus dem TdF-Thread:

Edit 2: Mit 37 Jahren nochmal zu den Mitteln greifen. Unfassbar blöd, vor allem, da Beltran schon vor knapp 10 Jahren positiv auf EPO getestet wurde, man ihm aber im Nachhinein nicht mehr sanktionieren konnte. Boah, bei soviel Blödheit dreht sich mir der Magen um, denn jetzt geht diese ganze Sch... wieder los. ZDF+ARD machen Sondersendungen, der allwissende Franke schlägt wieder um sich etc.

Ich glaube kaum, dass ein Beltran nur jetzt einmal zur Tour dopt, dein "nochmal" deutet darauf hin, dass du das meinst. Wir brauchen uns nichts vorzumachen, das Doping nicht nur in den Toprängen der Pro-Tour-Rennen auch weiterhin ein gebrauchtes Mittel ist.

Jeder, der auffliegt, ist ein gutes Zeichen für die Aktivitäten gegen Doping. Interessant dabei ist, dass die Fahrer in der Mehrzahl in Frankreich auffliegen (in Deutschland gibt es ja kaum Rennen). Das sind auch klare Hinweise dafür, wo man etwas tun will und wo nicht.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich allzu viel im Feld geändert hat, was Doping betrifft. Festmachen will ich das recht einfach an dem jahrelangen Hinterherhinken der französischen Teams, die in den Bergen nie eine konstante Chance gegen den Rest haben. Das war früher so und ist heute immer noch so (Caisse ungleich frz. Team;)). In allen anderen Teams kann ich Doping nicht ausschließen, dafür habe ich noch vor kurzem zu viele seltsame Dinge in Bezug auf meine Facharbeit über Doping im Radsport gelesen.
 

Big Shot Rob

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Es gibt im Fußball genauso Dopingkontrollen und wenn bei der EM ein Spieler positiv getestet werden würde, hätte es einen Riesenskandal gegeben. Es sind nunmal nicht alle Sportarten so dopingverseucht, auch wenn es dieses jahr echt besser zu sein scheint.

Es ist immer die Frage, wie oft, wann und wo man kontrolliert. Solange Doper nicht von der Kontrolle überrascht werden, ist es schwer sie positiv zu testen. Dafür haben sie zu viele technische Mittel um ihre eigene Probe zu manipulieren.
 

Angliru

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Es gibt im Fußball genauso Dopingkontrollen und wenn bei der EM ein Spieler positiv getestet werden würde, hätte es einen Riesenskandal gegeben. Es sind nunmal nicht alle Sportarten so dopingverseucht, auch wenn es dieses jahr echt besser zu sein scheint.

Nur ein kleines Beispiel zum Thema Doping und Fussball:

Auf der berühmten Liste von Fuentes fanden sich nicht nur Radsportler, wie man das inzwischen annehmen muss, da Fuentes inzwischen als Synonym für den "dopingverseuchten" Radsport herhalten muss.

Auf der guten Liste befanden sich ebenso Fussballer, Leichtathleten, Tennisspieler u.a. .So wurde auch mal der Name Nadal im Umlauf gebracht, aber da er Spanier ist, verblaste dieses Gerücht. Ebenso hatte Fuentes angedeutet, dass Spieler von Real Madrid und Barcelona Kunden von ihm waren. Fuentes wollte angeblich auspacken, erhielt danach aber Morddrohungen von spanischen Fussballfans und dann war die Sache gegessen. Fuentes hatte Angst und verlor nie wieder ein Wort darüber.

Nicht zu vergessen der EM-Star Fabio Cannavaro. Von ihm gibt es eine Videoaufnahme, wie er Kreatin gespritzt bekommt. Kreatin ist offiziel kein Dopingmittel, aber extrem umstritten. Was passierte? Praktisch nix.

Der Umgang im Fussball mit Doping ist ganz anders. Natürlich hat man bei einer Mannschaftssportart einen geringeren Anreiz zu dopen, da man die Erfolge nicht allein erzielen kann. Trotzdem ist halt der Fussball das liebste Kind der Nation(en) und wird mit Samthandschuhen angepackt.

Ob nun der Radsport die dopingverseuchteste Sportart ist oder nicht, sie ist auf jeden Fall die Sportart mit den besten Kontrollen.
 

Drago

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EPO zu nehmen ist heute ne extrem grosse Dummheit, anders kann man´s nicht nennen. :wall:

Man könnte es ja gleich mit Kortison versuchen was heutzutage jeder Hausarzt feststellen kann. :laugh2:
 

Buster D

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Wollen wir hoffen, dass es ein Einzelfall ist, ansonsten schließt die diesjährige Tour an ihre Vorgänger an.

:confused:

Warum sollte es ein Einzelfall sein? War doch nur eine Frage der Zeit und das es Beltran trifft, war nun wirklich keine Überraschung. Die Vertreter der "alten Generation" sind garantiert nicht sauber, wenn überhaupt muss man auf die Jungen hoffen, aber auch bei denen sind Zeifel angebracht.
 

theGegen

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:confused:

Warum sollte es ein Einzelfall sein? War doch nur eine Frage der Zeit und das es Beltran trifft, war nun wirklich keine Überraschung. Die Vertreter der "alten Generation" sind garantiert nicht sauber, wenn überhaupt muss man auf die Jungen hoffen, aber auch bei denen sind Zeifel angebracht.

Ich halte es schon für etwas überraschend, wie auch für einen Einzelfall bezüglich eindeutigem Regelverstoß.
Eigentlich müsste nämlich gerade so ein "alter Dopinghase" wie Tricky es besser wissen, wie der übliche Schmu verschleiert werden kann.

Das lässt wiederum 3 Schlüsse zu:
a) das Team (bzw. deren medizinische Abteilung) hat gepennt.
b) er selbst hat die Vorsichtsmaßnahmen schlampig ausgeführt. (in Spanien)
c) die Kontrollen bzw. der Nachweis sind griffiger geworden. :thumb:

Damit wieder zurück zu Einzelfall und Überraschung. Wenn tatsächlich die "alte Generation" ungeniert und auf ähnliche Weise unsauber wie vorher rumradeln würde, dann hätte man zum jetzigen Zeitpunkt schon keinen Einzelfall Tricky gehabt, sondern nur noch eine stark geschrumpfte und übersichtliche Anzahl von einer Handvoll Klassementsfahrern. Der Rest wäre schon vor der Tour oder während der ersten beiden Etappen aufgeflogen.

Nachwievor muss man natürlich davon ausgehen, dass betrogen wird, was die Grenzwerte hergeben.

Wieso sollte sich auch ausgerechnet der Radsport anders verhalten, als andere Sportarten, bei denen gesundheitsgefährdendes Nachhelfen einen Vorteil bringt?

Der flächendeckende Betrug findet vielleicht heutzutage in geringerem Umfang und stark reduzierten Grenzwerten statt. Oder: es werden andere Methoden und Mittelchen angewandt, die besser mit den neuen Grenzwerten, den gründlicheren Aufdeckungsverfahren korrespondieren.

Voraussetzung dafür ist eine hervorragende medizinische Abteilung des Teams. Entweder um legale Methoden zu optimieren, die zu einer Leistungssteigerung führen oder um die Grenzwerte kontrolliert und knappstmöglich zu unterschreiten. Ein duldsamer und betriebsblinder nationaler Verband kann auch recht nützlich sein.

Liquigas zum Beispiel sehe ich nicht in der 1. Liga von Radsportteams mit 1-A-Medizinerteam.
CSC, Astana neuerdings und die US-Teams dürften da state-of-the-art sein.
Die Spanier drücken gerne das ein-oder-andere Auge zu, Hauptsache im Wettbewerb fliegt keiner auf.
Jedenfalls sehe ich die Italiener nicht als grundverdächtig an - die haben da ein sehr lästiges CONI.

Ich hoffe, dass die Tourdirektion der ASO keine Sippenhaft für Liquigas verhängt, sollte die B-Probe das Ergebnis bestätigen.

Für einen Kreuiziger (als Beispiel für einen "jungen Hoffnungsträger") wäre das nämlich jammerschade. Und ein Pippo Pozzato könnte/würde auch noch ganz anders hinlangen, wenn er sich über die Regeln hinweggesetzt hätte.
 

De Dreier

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Für alle, die sich für Doping interessieren ist das hier eine tolle Seite:

Steroid Nation

Da bekommt man sehr viele, sehr tiefe Einsichten geliefert und Radsport steht da nicht im Focus. Kann man etliche Stunden verbrennen, so interessant ist die Seite.:thumb:
 

Aronofsky

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War doch nur eine Frage der Zeit bis der erste aus den Rennen genommen wird. Theoretisch könnten sie jeden Tag einen überführen falls sie wollten. Die Tour macht sich von Jahr zu Jahr immer lächerlicher.
 

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Es gibt im Fußball genauso Dopingkontrollen und wenn bei der EM ein Spieler positiv getestet werden würde, hätte es einen Riesenskandal gegeben. Es sind nunmal nicht alle Sportarten so dopingverseucht, auch wenn es dieses jahr echt besser zu sein scheint.

Man könnte bei den Fußballern eine ähnlich beliebig lange Liste mit Dopingfällen aufzählen.
Jedoch sehe ich das Problem darinn, dass es im Fußball um Milliarden geht und dort viele mächtige Funktionäre sitzen, die kein Interesse am Anti Dopingkampf haben. Da werden dann einfach mal ein paar lapidare Kontrollen auf EPO durchgeführt, lächerlich.
Wo sind denn die Blutpässe, wo sind denn die Hormonprofile?:laugh2:
Das "Kontrollsystem" des Fußballs hinkt dem des Radsports um Lichtjahre hinterher.;)
 
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