Jordan bezieht diesen Ruf aus den Erfolgen der Bulls, aber es stellt sich mir die Frage, inwiefern er in den Jahren vorm großen Teamerfolg seiner Mannschaft und letztlich dadurch auch sich selbst im Weg gestanden haben könnte.
Natürlich mussten sich die Mitspieler (v.a. Pippen) erst einmal verbessern, bis die Bulls mit den Pistons mithalten und sie letztlich übertreffen konnten (bevor das Folgende überinterpretiert wird, betone ich hier, dass ich das für am meisten entscheidend halte), aber möglicherweise liegt auch etwas an der fehlenden klareren Linie - die sollte eigentlich einzig vom Coach kommen und nicht zusätzlich und möglicherweise widersprechend von einem irrenden Spieler wie Jordan.
Ich hatte es ja vor einiger Zeit schon gesagt, dass ich fest daran glaube, dass im Team bessere Leistungen erbracht werden können, wenn nur einer letztlich das Sagen hat (und das ist bei den Spurs nicht mal Duncan, sondern Popovich - TD handelt dabei als verlängerter Arm des Coachs und schaltet sich ein, wenn er der Meinung ist, dass ein Spieler diesen Weg nicht befolgt oder dass die Mannschaft nicht 100% gibt) und wenn die Spieler ihre Leistung aus Überzeugung, einem gemeinsamen Ziel und Spaß dabei beziehen. Furcht ist unnötig für Respekt (und Jordan wurde gar auch mal handgreiflich, um den Spielern seine Meinung einzubläuen).
Sätze wie "gib ihm den Ball und du bekommst ihn nicht mehr von mir" zeigen doch nur, dass Jordan zum damaligen Zeitpunkt nicht das Geringste davon verstand, dass jeder Spieler in einem Team einen Beitrag leisten kann. Die Erfolge der Bulls haben ja letztlich gezeigt, dass diese angeblichen Nulpen doch ihren Wert hatten.