Hier ein Interview mit Federer:
Roger Federer, was war mit Ihrer Vorhand los?
Roger Federer: «Es passierten ein paar Fehler zu viel. Ich bin damit auch nicht zufrieden. Es passiert mir eigentlich selten, weil das mein bester Schlag im Spiel ist. Es ist halt ein wenig anders gegen Rafael. Du musst mehr Druck entwickeln. Ich habe einfach ein paar zu viel verpasst. Gerade bei den Breakmöglichkeiten. Und dann kassierte ich dadurch selbst ein Break im zweiten. Das war enttäuschend.»
Was müssen Sie tun, um ihn auf Sand zu bezwingen?
«Diese Fehler nicht machen und meine Chancen nutzen. Ich habe zu Beginn sehr solid gespielt, mir Breakmöglichkeiten erarbeitet. Die paar Fehler haben es gedreht. Aber ich fühle, ich bin absolut an ihm dran. Ich spielte nicht gut und es war trotzdem eng. Das ist das Gute daran.»
Sie haben gegen ihn auf Sand nur 5 von 19 Sätzen gewonnen. Ist das ein mentales Problem? Werden Sie gegen Nadal nervös?
«Nein. Aber er hat auf Sand ein paar Spiele nacheinander gewonnen... Man darf nicht vergessen, dass er ein exzellenter Spieler ist. Und es ist ja nicht so, dass er mit mir auf dem Platz nach Lust und Laune herumspielen kann. Ich kam sehr nahe die letzten paar Male. Aber Sand ist seine bevorzugte Unterlage, nicht meine. Und trotzdem komme ich so nahe. Das ist gut. Ich fühle mich in guter Form für die restliche Sandsaison. Man wird am French Open sehen, wer gewinnt.
Was ist das Schwierigste, wenn Sie sich auf ein Spiel gegen Nadal vorbereiten?
«Es gibt leider keinen Trainingspartner, der wie Rafa spielt. Das ist eigentlich das Schwierigste.»
Wie sehr wirkte der erste Satz im Kopf noch nach, den Sie ja ein wenig aus der Hand gaben?
«Ich war ein wenig enttäuscht, dass ich den Satz verpasst hatte. Dann spielte ich ein schlechtes Game kurz darauf. Das ist immer schlimm, wenn dir das geschieht. Das passiert normalerweise meinen Gegnern. Ich nütze es ja genau gleich aus. Das sind einfach die Minuten, die oft alles entscheiden. Diesmal hat er profitiert. Und nachher war es sicher nicht mehr so einfach für mich.»
Sie haben gesagt, dieses Spiel gebe Ihnen viele Informationen für die kommenden Duelle. Was sind die wichtigsten Aufschlüsse für Sie?
«Für mich ist es eher positiv als negativ, obwohl ich verloren habe. Ich habe gesehen, dass ich nicht weit weg bin. Ich hoffe einfach, dass ich gegen ihn besser spiele, wenn es wichtig wird. Ich muss ihn noch mehr unter Druck setzen. Wenn er in Bedrängnis ist, spielt er nicht gleich. Ich habe zu Beginn sehr gut gespielt, dann aber zu viele Vorhandfehler gemacht. Ich muss schauen, dass mir das nicht mehr passiert.»
Und woran arbeiten Sie konkret?
«Man meint ja immer, ich verliere meine Matches gegen Nadal mit der Rückhand, aber das ist nicht mehr so wie noch vor zwei Jahren. Das konnte ich sicher verbessern. Es ist nun wichtig, dass ich gegen ihn mit der Vorhand eine Differenz herausholen kann. Aber damit ich nicht mehr so viele Fehler mache, muss ich diese trainieren. Und auch weiter Kondition büffeln.»
Keine Beunruhigung beim Schweizer
Federers Blick ging hinterher bereits nach vorne, zum nächsten Turnier Anfang Mai in Rom und zum French Open. Der Schweizer ist dabei durchaus optimistisch. «Nadal hat mich von der Grundlinie aus nicht dominiert. Ich war es, der bei einfachen Bällen die Fehler gemacht hat», sagte Federer. An dieser Schwäche könne er aber arbeiten und deshalb sei er nicht beunruhigt, meinte er. «Entscheidend ist, wie es beim French Open ausgeht. Und über drei Gewinnsätze kann es dann ganz anders laufen.»
Federers Hoffnung, den Spanier dereinst auch auf Sand zu schlagen, lebt weiter. «Ich muss nur warten, bis der richtige Tag kommt, an dem ich ihn bezwinge.»