Vorgeführt würde ich das jetzt auch nicht nennen. Bis zum ersten Niederschlag in der 5ten verlief der Kampf ausgeglichen und man hätte auch Gamboa leicht vorne haben können. Und in Runde 9 war Crawford selbst kurz angeschlagen und am schwimmen. Im Grunde baute sich Crawfords Sieg über Gamboa mehr auf seine körperlichen Vorteile auf. Erst als Gamboa in der zweiten Kampfhälfte öfter hart getroffen und dann erneut niedergeschlagen wurde, konnte sich Crawford durchsetzen. Crawford nahm in dem Kamof auch einige Treffer, zeigte schlechte Aktionen, schlug öfter daneben uä. Eine Vorführung, wie ich sie definiere, hätte bei diesem Riesen/Größenunterschied von Crawford schon besser aussehen müssen, es sei denn man reduziert es aufs Ergebnis, die Niederschläge.
Ja, es war aber der Startschuss einer genialen Karriere und einer imposanten boxerischen Entwicklung.
Ich mag mich noch gut erinnern, wie er 2013 auf einer HBO Undercard als Späterersatz für Mike Alvarado den bekannten Puncher Breidis Prescott auspunktete. Im selben Jahr langweilte er gegen Andrey Klimov so fürchterlich, dass HBO sich weigerte den ersten Titelkampf gegen Ricky Burns zu übertragen.
Gleich darauf kriegte er gegen Gamboa eine zweite Chance sich auf HBO profilieren. Und was es für eine Schlacht war gegen Gamboa... Crawford zeigte neue Facetten wie Durchhaltewillen und Killerinstinkt und begeisterte die Boxfans.
In den folgenden Kämpfen gab es boxerisch und vom Unterhaltungswert eigentlich kaum mehr was auszusetzen. Und "the rest was history" wie man so schön sagte.
Sagenhafte Karriere, die mit dem Sieg über Canelo noch vergoldet wurde.
Crawford müsste sich vor keinem Gegner in der Boxgeschichte verstecken.