The Last Dance


Super-Grimm

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Kenne mich ja in der NBA und auch allgemein mit Basketball nicht so aus, habe aber in Erinnerung, dass Michael Jordan bei seinen letzten Triumphen eigentlich kaum noch spektakuläre Aktionen brachte, sondern sich einfach meist sehr gut in Position brachte, um dann äußerst nervenstark den Distanzwurf unterzubringen.
Stimmt das tendentiell?
Und wenn ja, lag das eher an seiner nicht mehr so ausgeprägten Physis oder war es dem geschuldet, dass er sich dadurch in seiner Sucht nach Erfolg dadurch eine bessere Quote erhoffte?
 

Finch

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Ab wann fängt für dich denn eine spektakuläre Aktion an? :panik: :eek:
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Aber ja, stimmt in etwa. MJ hat sein Spiel umgestellt und hat mit zunehmendem Alter die flashigen Dunks durch einen perfektionierten Fadeaway ersetzt. Das war ein Weg für ihn, auch mit 35 Jahren noch effektiv zu punkten (ja bender, wir wissen es, er hat auch schon mal 5/19 in den Finals geworfen....).
Das muss auch nicht immer alles unspektakulär sein, ich kann z.B. mit den 80% der Top-10 seiner angeblich besten Dunks nichts anfangen. Dafür entdecke ich bei den "langweiligen" Jumpshots immer mehr Feinheiten, die er vorher/nachher oder währenddessen macht und die mich mit der Zunge schnalzen lassen.
 

theser

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Meinem Eindruck nach fraglos die nachlassende Physis, die er mit BBall-IQ/Erfahrung wettmachte. Wie so viele vor und nach ihm auch. Bei "His Airness" natürlich auf einem besonders hohen Niveau.

Und @Finch Seinen Wurf würde ich gar nicht mal also so schön bezeichnen. Sein Dreier war bspw so elends flach, dass bei Anton Gavel (Bamberg/Bayern) immer an Jordan denken musste. Aber er hat halt getroffen. Dennoch optisch weit entfernt von einem Dirk, Reggie oder Ray.
 

Finch

Zuhausegroßmacher
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@theser ja, beim Spot up hast du recht, da kommt er optisch nicht an den von dir genannten vorbei. Beim "Off the dribble" fallen mir aber nicht so viele schönere ein.... ;)
Ich meinte aber auch nicht den reinen Wurf, sondern mehr die Fakes, Flugkurven, Fußarbeit etc. drumherum.
Als Beispiele hier bei 5:02 oder 10:50 (als sogar die Bank der Magic applaudierte...:D)
 

theser

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Ich denke da lag optisch auch viel an seiner weiterhin vorhandenen Hangtime. Er war ja immer noch ein spektakulärer Athlet, nur halfen Fadeawys und Korbleger um Kraft zu sparen. In meiner Zeit erinnerte wohl nur Kobe Bryant ästhetisch an Jordans Style, aber ich denke was Jordan angeht wird mMn auch vieles nostalgisch verklärt, da er so erfolgreich war. Denn was bspw Fakes, Tricks, etc angeht, ist für mich auch Jamal Crawford einer der erstaunlichsten Spieler.


Fadeaways von Bigs wie Nowitzki, Melo oder auch Aldridge waren technisch ne Augenweide, wirkten halt nur anders aus. Aktuell kann ich verdammt viel dem Pull up abgewinnen, grade so ausgebufft wie ihn Kawhi oder Tatum zelebrieren.
 

Eric

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So, mit enormer Verspätung gebe ich jetzt auch mal meinen Senf dazu ab.

Eine handwerklich exzellente gemachte Doku (Old School Rap), aber soviel Neues fand ich jetzt nicht für ältere Semester, die in den 90ern "dabei" waren.

Einige Sachen sind auch "nett" zusammengeschnitten worden. In der Doku siehts so aus, als hätten die Lakers 91 das Game 1 in den NBA Finals durch den Dreier von Sam Perkins gewonnen. Es wurde jedoch einfach unterschlagen, dass Jordan im Gegenzug einen möglichen Game-Winner verworfen hat. Aber Jordan ist halt der Held der Doku, der jeden letzten Wurf trifft, da lässt man solche Kleinigkeiten dann gerne mal unter den Tisch fallen. Dass Pippen Magic Johnson verteidigt hat, war auch kein Plan, sondern das Ergebnis davon, dass Jordan gegen Johnson Foul-Probleme bekommen hatte und Pippen sich als Zweitlösung als bessere Alternative entpuppt hat, bei der man dann geblieben ist.

Bei Pippen hingegen hat man so ziemlich alles aufgefahren, was man gegen ihn vorbringen konnte (Migräne, Wurf von Kukoc gegen die Knicks), um immer wieder zu unterstreichen, das es nur einen "Unfehlbaren" gibt.

Etwas irritiert hat mich, dass man durch das Sehen der Doku den Eindruck bekommen könnte, dass Steve Kerr ein unheimlich wichtiger Spieler gewesen war. Ich vermute mal, er hat soviel Screen-Time bekommen, da jüngere Basketball-Fans ihn als Trainer kennen. Ich hätte mir mehr Material mit Toni Kukoc gewünscht. Kerr war damals nur irgend so ein Bank-Spieler, der hin und wieder mal nen Dreier eingestreut hat (so wie BJ Armstrong im ersten Three-Peat). Kukoc war da schon ein deutlich wichtigerer Spieler, aber aus amerikanischer Sicht wohl nicht so "sexy" und Kerr ist halt auch sehr sympathisch und jemand, der gut erzählen kann.

Im Ergebnis ist es für mich so gewesen, dass Phil Jackson und Pippen am sympathischsten rübergekommen sind, letzterer gerade, weil es für ihn nicht immer rund lief. Tja, und BJ Armstrong ist eindeutig ein Vampir. Auch die grau gefärbten Haare können nicht davon ablenken, dass er vor 30 Jahren aufgehört hat zu altern.
 
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PhilIvey

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Etwas irritiert hat mich, dass man durch das Sehen der Doku den Eindruck bekommen könnte, dass Steve Kerr ein unheimlich wichtiger Spieler gewesen war. Ich vermute mal, er hat soviel Screen-Time bekommen, da jüngere Basketball-Fans ihn als Trainer kennen. Ich hätte mir mehr Material mit Toni Kukoc gewünscht. Kerr war damals nur irgend so ein Bank-Spieler, der hin und wieder mal nen Dreier eingestreut hat (so wie BJ Armstrong im ersten Three-Peat). Kukoc war da schon ein deutlich wichtigerer Spieler, aber aus amerikanischer Sicht wohl nicht so "sexy" und Kerr ist halt auch sehr sympathisch und jemand, der gut erzählen kann.

das fällt ganz besonders bei Game 7 gegen die Pacers 1998 auf. Vermutlich die beste Performance von Kukoc in den Playoffs ever, aber davon sieht man da nicht viel.
 

Burns

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Armstrong fand ich schon stärker als Kerr, Steve habe ich immer eher in einer Liga mit Craig Hodges oder Trent Tucker gesehen. Ansonsten hätte ich auch lieber mehr von Kukoc gesehen, das habe ich auch vermisst.
 
G

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Guest
Jordans Einfluss auf die Dokus hin oder her. Der Zuschauer bekommt schon den Eindruck, dass Jordan ein Tyrann mit veralteter Mentalität war. Was aber durch die Doku wieder zum Vorschein kam, ist wie viele legendäre Momente Jordan in seiner Karriere hatte. Und zweifellos war die Schlusssequenz im NBA-Finale 1998 das Heldenhafteste und Beeindruckendste, was man im Mannschaftssport jemals gesehen hat. Einzig Maradonas Solo und Hand Gottes im Spiel gegen England sind da vergleichbar. Egal wie gut Lebron ist, solche Heldenmomente und hollywoodreife Sequenzen hat er noch nicht liefern können.
Was man in der GOAT-Debatte natürlich auch nicht ausblenden darf, ist der Faktor Charisma und Aussehen. MJ hatte von beidem einfach verdammt viel. Seine Präsenz war bei den Clips spürbar und haben Jordans aktuellen Legendenstatus sicherlich weiter gesteigert. Dessen Heldentaten lassen die Großtaten heutiger NBA-Stars doch klein erscheinen. Jordan hat sowohl Charisma/Präsenz, Statistik und Narrativ auf seiner Seite.
Ich bin wahrlich kein Nostalgiker, aber gut hat mir auch die Rivalität in den 90ern gefallen. Die NBA und ihre Spieler waren da noch keine große Familie wie heute. Die Teams pflegten auch eine eigene Identität mit Wagenburgmentalität. Dieses Freund/Feind Denken fehlt mir heute.
Dass Jordan heute auch auch dominieren würde, ist in meinen Augen keine Frage. Kawhi Leonard, der zwar etwas größer und länger als Jordan ist, aber nicht über Jordans vertical und finesse verfügt, gehört zu den besten Spielern der NBA. Sein Offensivspiel ist doch fast eine 1zu1 Kopie zum Jordan der Jahre 96-98.

BTW: Alle reden, welch physische Ausnahmeerscheinung Lebron ist. Für mich ist allerdings Jordan der physisch wohl perfekteste Basketballspieler aller Zeiten. Ohne Schuhe etwa 1,95 m groß mit einer 2,10 m Spannweite (nur 3 cm kleiner als die von Lebron) und den Händen eines 2,35 m Mannes (Lebron hat übrigens für seine Größe relativ kleine Hände).
 

Chef_Koch

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BTW: Alle reden, welch physische Ausnahmeerscheinung Lebron ist. Für mich ist allerdings Jordan der physisch wohl perfekteste Basketballspieler aller Zeiten. Ohne Schuhe etwa 1,95 m groß mit einer 2,10 m Spannweite (nur 3 cm kleiner als die von Lebron) und den Händen eines 2,35 m Mannes (Lebron hat übrigens für seine Größe relativ kleine Hände).


Die Größe der Hand ist aber ab einem gewissen Grad bedeutungslos und die Spannweite ist nur defensiv nützlich. Bei der Physis geht es eher um Kombinationen. Jordan hatte natürlich einzigartige Voraussetzungen durch die Mischung aus Länge, Speed, Explosion und Vertical. Lebron hat aber genau das ebenfalls, teilweise mehr, vor allem kommt jedoch zusätzlich noch seine Kraft und Masse. Und das geht Jordan ab.
 

Joey

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Ich bin wahrlich kein Nostalgiker, aber gut hat mir auch die Rivalität in den 90ern gefallen. Die NBA und ihre Spieler waren da noch keine große Familie wie heute. Die Teams pflegten auch eine eigene Identität mit Wagenburgmentalität. Dieses Freund/Feind Denken fehlt mir heute.

Da gebe ich dir absolut recht. Nichts war größer als eine Rivalität, die sich über Jahre hinzog. Heutzutage gibt's das leider nicht mehr.

Passend dazu Larry Bird über das Verhältnis zu Magic

 
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