Es gibt eigentlich nur eine Sache die sich der Fußball vom "Vorbild US Sport bzw NBA" übernehmen sollte... Und das ist eine starke Spielergewerkschaft. Und die müssten sich zu Wort melden und dafür sorgen, dass die Anzahl der Spiele begrenzt wird. Die nationalen Ligen, UEFA und FIFA brauchen immer mehr Spiele um noch mehr zu verdienen.... Darunter leitet die Qualität und es geht auf Kosten der Gesundheit der Spieler. Und auch bei vielen anderen Fragen sollten die Spieler und auch Trainer eine Stimme haben. Beim Regelwerk, bei Reformen von Turnieren und auch bei den Austragungsorten. Spanischer Supercup bei den Scheichs? WM in Katar? Da sollten die Spieler früh eine Stimme haben und zumindest mehr medialen Einfluss haben.
Mich nervt an dieser Super League Geschichte tatsächlich am Meisten, dass sich jetzt die korrupten Sportfeinde und Blutsauger von UEFA und FIFA als die Retter der Fußballkultur inszenieren.
Noch ein weiterer Punkt: Man hat hier im Thread oft gelesen, dass sich die Championsleague zugunsten der Topteams entwickelt und für die krassen Niveauunterschiede zwischen Elite Teams und den "normalen Clubs" verantwortlich zeigt. Ich sehe das nicht so. Bei UEFA und FIFA ging die Tendenz doch eher immer in die Richtung, dass man die kleinen Verbände und Länder auf seine Seite ziehen will. Wenn du FIFA Präsident werden willst, sprichst du nicht mit Brasilien und Deutschland sondern mit Fiji, Moldawien, Uganda und Gibraltar. Darum werden die Wettbewerbe aufgebläht oder neue Wettbewerbe geschaffen von denen auch die kleineren Verbände und Länder profitieren. Die großen Clubs und Ligen bringen das große mediale Interesse und damit auch die großen TV Deals. Sie stampfen dann manchmal auch und es gab mehr garantierte Startplätze für die Top Ligen und mehr starre Lostöpfe aber auch immer eine Erweiterung in die Breite um die "Kleinen" auf seine Seite zu ziehen. Es gibt für UEFA und FIFA Personal nur eine Sache die noch wichtiger ist als Geld... Das sind die Stimmen bei der nächsten Wahl...
Ich sehe auch nicht, dass die Championsleague dafür verantwortlich ist, dass die Schere zwischen Arm und Reich auseinandergeht. Die großen Unterschiede liegen doch heute hauptsächlich in der Vermarktung... United, Barca oder Madrid können Werbepartner für sich gewinnen die den offiziellen "Vereins Duschvorhang" präsentieren und erlösen damit mehr als Augsburg und Mainz von ihrem Hauptsponsor kassieren.
Wenn Bayern und Liverpool in der Vorbereitung für einen Monat durch die USA reisen und sportlich wertlose Freundschaftsspiele machen, verdienen sie dabei mehr Geld als bei einem CL Titel.
Und die Entwicklung ist auch nicht aufzuhalten... Der Sport wurde globaler und weniger regional. Die großen Clubs begeistern die Massen und die Elite Clubs lassen sich dieses (internationale) Interesse vergolden. Einige Vereine haben sich den Aufstieg in diese Kategorie erkauft... (City, PSG und davor Chelsea) Aber trotzdem ist es auch weiterhin möglich mit guter sportlicher Arbeit und ohne irrwitzige Ausgaben stetig nach oben zu klettern und sich auf einer höheren Stufe zu etablieren (das hat Atletico in seiner Simeone Ära geschafft und auch der BVB dank Klopp, Leicester macht da auch einen ziemlich soliden Job) während ehemalige Giganten wie Milan ihren Vorsprung durch schlechte Entscheidungen verspielen.
Und auch das Gejammer über die nationale Dominanz einiger Teams finde ich oft übertrieben... Leipzig hatte einen überschaubaren Transfersommer und war bis zum direkten Duell trotzdem in Reichweite der Flick Bayern die letztes Jahr ganz Europa dominiert haben. In Spanien könnte es nicht spannender sein. Dauersieger Juve ist in Italien abgelöst und PSG liegt gleichauf mit Lille. Die einzige Liga die in den letzten Wochen so überhaupt keine Spannung um den Titel zulässt ist die Premier League.... Dabei gibt es dort eigentlich in der Theorie die höchste Dichte an Topteams.