Jaja allles total unseriös, als Wirtschaftsunternehmen Kredite aufzunehmen und zu tilgen. Viel einfacher wäre es von deutschen Clubs zu lernen und den Steuerzahler das neue Stadion hinstellen lassen! Blöd nur, dass das in Spanien illegal ist...
Und klar kann man aufhören die Monstergehälter mitzugehen. Dann kann man hoffen, dass man halt zufällig ne Farmliga in der Hinterhand hat, wo man sich noch ein bisschen fit hält und sich für nen Appel und nen Ei vom direkten "Konkurrenten" verstärkt oder man schaut halt zukünftig den Kataris zu wie sie den Weltfußball aufkaufen, was aber vermutlich eh eine Folge der gescheiterten Super League sein wird.
Ist allerdings auch so ne ganz spezielle Eigenart der romantikliebenden Besserfans (oder wie heißt es bei den Querdenkern immer so schön? Der lauten Minderheit), dass man mit den mitgliedergeführten spanischen Großclubs weniger anfangen kann als mit den Scheichspielzeugen. Real Madrid verdankt seinen aktuellen Status keinem Scheich, sondern seiner Historie und da komme ich jetzt zum springenden Punkt, einem visionären Macher, der aus einem maroden, wirklich kurz vor der Insolvenz stehenden Club um die Jahrtausendwende eine Weltmarke gemacht hat. Der Erfolg von Real Madrid in der Neuzeit beruht darauf, dass Perez seiner Zeit um die Jahrtausendwende 5-10 Jahre voraus war. Auch wenn ich den Mann persönlich überhaupt nicht ab kann, die Häme die ihm entgegen schlägt finde ich befremdlich.
1. Weiß ich überhaupt nicht genau wofür die Super League eigentlich gestanden hätte. Ich vermute mal man wurde von der geleakten Ankündigung und dem (durch zahlreiche, natürlich total aussagekräftige und null hinterfragte Twitterschnipsel) entfachten Shitstorm überrumpelt. Zig Abläufe waren unklar. Wie qualifizieren sich die restlichen 5 dafür, lässt man die Tür offen für dauerhafte Erweiterungen der Liga usw.
2. Wer sich das seltsame Wirtschaftsboss-Gebrabbel, dass ich genauso verstörend finde wie die meisten hier, mal genau anhört und überlegt was er einem damit sagen will findet viel wahres darin und leider äußerst wenig gutes (für die Zukunft des Fußballs).
3. War sein bisher größter Fehler, dass er auf die Standhaftigkeit der englischen Clubbesitzer gesetzt hat. Kann man sagen selbst dran Schuld, aber die Jungs sind dran Schuld, dass die Nummer direkt implodiert ist.
Abschließend muss man sagen, ich schaue seit 2-3 Jahren wirklich Null Fußball, hauptsächlich weil mich das heuchlerische "Sport"-First getue, das auf dem obersten Niveau Null, aber auch wirklich absolut Null der Realität entspricht, ankotzt und die Wettbewerbe immer langweiliger werden. Die Super League hätte mich, bei ner entsprechende Entwicklung (Salary Cap, den ich außerhalb einer geschlossenen Liga für völlig utopisch halte, unkompliziertere Regeländerungen #Nettospielzeit usw.) dahingehend sicher zurückholen können, so bleibts halt dabei, dass ich das alles weiterhin abseits davon, dass ich ab CL-Finale mal die Ergebnisse checke nicht weiter verfolgen werde.
Die einzige spannende Frage für mich ist ob Perez mal wieder seiner Zeit voraus war und ob sich die Fans, die jetzt über das Ende der Super League jubeln in 10 Jahren nicht vielleicht doch mal noch fragen ob sie 2021 Kanzler Palpetine für den Sieg über die Handelsföderation zugejubelt haben.
Und meinen langen Monlog beschließe ich mit einem Zitat von Christian Ehring aus Extra 3 von Mittwoch, dass mir aus der Seele spricht:
Das einzige das vermutlich noch wiederlicher ist als geldgeile Typen (gemeint Perez, Agnelli und ihre Super League) sind geldgeile Heuchler (gemeint Ceferin, UEFA/FIFa und ihre neue CL).