Hallöle!
Für mich wäre Prime-Tyson gegen Prime-Vitaly nix wo ich spekulieren müsste. Kein anderer war schneller, konnte als kleiner HW sogar größere ausjabben, hat schönere Kombinationen geschlagen, hatte mehr Siegeswillen, einen "mörderischen" Punch und (kämpferisch-positive) Bösartigkeit als der junge Eisenmichl unter Cus.
Das war ein Boxer, nach dessen Bau sie die Gussform weggeworfen haben.
Bei allem Respekt vor Vitalys heutiger, von den anderen HWs begünstigter Leistung, aber gegen einen jüngeren Mike wäre er wahrscheinlich verzweifelt. Seine "Ich bring mein Kinn in Sicheheit und lehne mich zurück"-Verteidigung hätte ihm Null gebracht, weil ihm Mike in diesen Situationen Leber, Nieren und Rippen hoch zum Schwanenhals geprügelt hätte. Er hätte wenig getroffen und wäre ständig entsetzt gewesen, wie jemand der ihn als kleinerer aus der Distanz trifft plötzlich wieder so nah an ihm dran ist, dass es wirklich weh tut.
Ich bin fest überzeugt, außer einem Langstreckenlauf hätte VK kein geeignetes Mittel gefunden sich des Pitbulls, welcher Mike war, zu erwehren.
Wie es heute aussieht?
Hmmm, ich weiß es nicht. Ich gebe genausowenig auf Pressemitteilungen die Mike zum Vollzeit-Psycho machen, wie auf die, die ihn zum wunderbar Geheilten erklären.
Was er in der ersten Runde des Williams-Kampfes zeigte, hat mir bis zur Verletzung gut gefallen. Er hat (endlich wieder) versucht Kombinationen zu schlagen, war nicht nur auf das "One-Hit-Wonder" aus.
Aber selbst wenn Kopf und Herz noch einmal wirklich wollen, macht der Körper noch mit?
Ich weiß es einfach nicht.
Selbst den heutigen Mike würde ich bei ernsthaftem Training (Ja, da spricht der Fan aus mir!
) höher einschätzen als Sanders, der VK aber auch genug Schwierigkeiten machte.
Bei aller Wertschätzung für andere Boxer, es gab und gibt keinen der Boxen so substantiell verkörpert hat wie Mike.
Für Ali sind wir früh aufgestanden um schönes Boxen zu sehen, für Mike sind wir aufgestanden im Wissen, dass wir kurz darauf wieder schlafen gehen können.
Ali, Holy, Lewis, sie alle hatten etwas menschliches, der junge Mike hatte etwas übermenschliches. Er schien nur für einen Zweck geschaffen, die Schwächen seines Gegners gnadenlos aufzudecken und zu nutzen.
Er wird nie mehr der Dominator werden, der er hätte sein können. Aber wenn er sich die Hyänen vom Hals hält, endlich wieder einen Trainer/Promoter findet die es ehrlich mit ihm meinen, sich seine heutige Situation ohne Schönfärberei anschaut, ernsthaft seinen "Job" macht und wieder ein wenig Selbstvertrauen gewinnt, dann kann er jedem der heute "ganz oben" steht ein paar sehr unangenehme Minuten bescheren.
Ich glaube timeout4u hat es mal geschrieben, Mike braucht keine Boxlehrer mehr, er braucht Motivatoren.
Und sollte er die finden, dann gnade Big George den "Spitzen-HWs".
Völlig verfanned
s.