Tommy Burns vs Jess Willard


Devil

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Beide im gleichen Jahr geboren, bei waren Weltemeister. Doch gegeneinander geboxt haben sie nie. Willard war ca 30 KG größer und schwerer. Viele sagen aber, dass sein Sieg gegen Jack Johnson Schiebung war. Burns verteidigte seinen Titel 11 (!) mal in Folge, also deutlich öfter als zB Dempsey. Trotzdem hat er lange nicht so einen großen Namen, obwohl er auch viele Gegner KO schlug ( 8 TVs in Folge waren reine KO-Siege).
 

Big d

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schiebung war es wohl nicht. allerdings war johnson deutlich nach seiner prime. außerdem soll willard eher über die homer simpson taktik gewonnen haben. johnson hat ihn wohl die ersten 15 runden ziemlich vermöbelt und hatte dann keine kraft mehr.

ich kann burns nicht einschätzen, aber willard war ein bum. er war einfach groß und schwer. also ungefähr der timo hoffmann der damaligen zeit:D.

wenn burns was drauf hatte, hätte er klar gewonnen.
 

Versts

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Jack Johnson war seinerzeit (WM von 1908 – 1915) was das Boxtechnische betrifft eine absolute Ausnahmeerscheinung, spielte gewissermaßen gegenüber den anderen boxenden Zeitgenossen in einer eigenen, höheren Liga.

Seine Kämpfe gegen Burns und Willard sind also durchaus »quervergleichstauglich«. Allerdings liegen zwischen diesen beiden Kämpfen 7 Jahre, die bei Johnson gewisse Abnutzungserscheinungen wahrscheinlich machen. Sei’s drum.

Tommy Burns : 1,70m, 1,85m Reichweite, wog beim Johnson Kampf im Jahr 1908 etwas über 74 kg
(HW WM von 1906 – 1908)

Jess Willard : 1,99m, 2,11m Reichweite, wog beim Johnson Kampf im Jahr 1915 etwas über 108 kg
(HW WM von 1915 – 1919)

Jack Johnson, damals 30 Jahre alt, hatte Tommy Burns beim Kampf am 26.12. 1908 schon in der 1. Runde am Boden und anschließend diesen regelrecht vorgeführt. Der Kampf wurde in der 14. Runde abgebrochen.

Jess Willard besiegte am 05.04.1915 den damals 37 jährigen Jack Johnson in der 26. Runde mittels ko.

Burns ein mit allen derzeitigen Wassern gewaschener Taktiker im Ring, behände und schnellfüßig, boxte einen technisch recht ausgefeilten Stil und war gemessen an seinen Körperbau mit einer beachtlichen Schlagkraft und »Kinn« ausgestattet.

Willard trotz seiner Körpergröße recht gewandt, mit einem respektablen Schlagrepertoire, guten Nehmerfähigkeiten und vor allem mit ordentlich Schlagkraft ausgestattet, aber nur mit einer recht behäbiger Beinarbeit – der Rückwärtsgang war wohl oft defekt - gesegnet.
Ein Boxer der ständig nach vorne marschierte mit außergewöhnlichem Punch. (seinem Gegner John Young brach er mit einer Rechten das Genick)

Jess Willard war kein tumber »Haudrauf« und wäre wohl in der Lage gewesen, seine physischen Vorteile zu nutzen und Tommy Burns irgendwann im Kampfverlauf auszuknocken.
 

Harman

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Jack Johnson war seinerzeit (WM von 1908 – 1915) was das Boxtechnische betrifft eine absolute Ausnahmeerscheinung, spielte gewissermaßen gegenüber den anderen boxenden Zeitgenossen in einer eigenen, höheren Liga.

Seine Kämpfe gegen Burns und Willard sind also durchaus »quervergleichstauglich«. Allerdings liegen zwischen diesen beiden Kämpfen 7 Jahre, die bei Johnson gewisse Abnutzungserscheinungen wahrscheinlich machen. Sei’s drum.

Tommy Burns : 1,70m, 1,85m Reichweite, wog beim Johnson Kampf im Jahr 1908 etwas über 74 kg
(HW WM von 1906 – 1908)

Jess Willard : 1,99m, 2,11m Reichweite, wog beim Johnson Kampf im Jahr 1915 etwas über 108 kg
(HW WM von 1915 – 1919)

Jack Johnson, damals 30 Jahre alt, hatte Tommy Burns beim Kampf am 26.12. 1908 schon in der 1. Runde am Boden und anschließend diesen regelrecht vorgeführt. Der Kampf wurde in der 14. Runde abgebrochen.

Jess Willard besiegte am 05.04.1915 den damals 37 jährigen Jack Johnson in der 26. Runde mittels ko.

Burns ein mit allen derzeitigen Wassern gewaschener Taktiker im Ring, behände und schnellfüßig, boxte einen technisch recht ausgefeilten Stil und war gemessen an seinen Körperbau mit einer beachtlichen Schlagkraft und »Kinn« ausgestattet.

Willard trotz seiner Körpergröße recht gewandt, mit einem respektablen Schlagrepertoire, guten Nehmerfähigkeiten und vor allem mit ordentlich Schlagkraft ausgestattet, aber nur mit einer recht behäbiger Beinarbeit – der Rückwärtsgang war wohl oft defekt - gesegnet.
Ein Boxer der ständig nach vorne marschierte mit außergewöhnlichem Punch. (seinem Gegner John Young brach er mit einer Rechten das Genick)

Jess Willard war kein tumber »Haudrauf« und wäre wohl in der Lage gewesen, seine physischen Vorteile zu nutzen und Tommy Burns irgendwann im Kampfverlauf auszuknocken.

:thumb: interessant! Habe mal vor einiger Zeit ein wenig über die alten Champions gelesen. Dieser Burns hatte ja nen seltsamen Körperbau.. Man beachte bei einer größe 1.70m die 1.85m langen Arme :eek: Und mit 74 KG die schweren Jung zu verhauen ist auch was..

Und Willard wurde doch von Dempsey kurz und klein geschlagen wenn ich mich nicht irre.
 

Flöpper

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Find es immer sehr schwer, was qualifiziertes über Boxer dieser Zeit zu schreiben. Klar, kann man den Kampfrekord für sich sprechen lassen, aber der sagt auch eben nicht alles.
Und bei Quellen aus der Zeit gibt es sehr schlechte Filmaufnahmen, oft wenig aussagekräftig und natürlich Berichte von Experten. Die sind dann aber oftmals ein wenig zu romantisch/verklärt oder anderweitig motiviert. Das führt dann auch gern mal zu Aussagen, dass ein Sam Langford mit seinen knappen 70 Kilo die gesamte spätere Elite der HW auseinanderngenommen hätte.

Die wahrheit liegt da wie immer in der Mitte. Jack Johnson muss tatsächlich ein Ausnahmekönner gewesen sein. (OT: Hab kürzlich auf WDR eine recht interessante Doku über ihn gesehen, dürfte den ein oder anderen hier sicherlich interessieren - einfach mal googlen!)
Was dahinter kam, insbesondere Burns und Willard ist aber nur sehr schwer einzuschätzen.

Ich vermute mal das Willard aufgrund seiner - für die damalige Zeit enormen - Größe und natürlich der rassisch verklärten Tatsache, dass er den extrem unpopulären Johnson, im Herbst seiner Karriere, geschlagen hatte deutlich besser gemacht wurde, als er tatsächlich war. Er wird kein tumber Kneipenschläger gewesen sein, aber Johnson war 37, hatte unzählige Ringschlachten geschlagen, eine prekäre persönliche Situation und muss auch schlecht trainiert gewesen sein.

Burns lieferte einem jüngeren, fitteren und motivierten Johnson einen durchaus engen Kampf (EDIT: Missvrständlich, der Kampf war eindeutig, aber immerhin keine Abschlachtung - laut Wikipedia brach Burns Johnson auch zwei Rippen) und konnte diesen auch gut treffen. Eigentlich war er - auch hier muss ich mich auf wenig verlässliche Aussagen und Quellen stützen - der einzige Weiße der einem prime Johnson irgendwie gefährden konnte. Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass er starke körperliche Nachteile hatte. Wo heute ein Johnson mit seinen 1,87 schon ein kleiner HW wäre, war Burns ja schon ein Zwerg.

Das könnte dann auch im Kampf gegen Willard ausschlaggebend sein, der war ja mal gute 30cm (!) größer. Eigentlich ein gigantisches Missmatch, aber durch die oben erwähnte bessere Reichweite Burns - und aufgrund der tatsache, dass er einfach der deutlich bessere Boxer gewesen sein müsste - hätte er da wohl trotzdem eine Chance.
 
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Ray

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Jess Willard war kein tumber »Haudrauf« und wäre wohl in der Lage gewesen, seine physischen Vorteile zu nutzen und Tommy Burns irgendwann im Kampfverlauf auszuknocken.

Das denke ich auch ,Willard wäre physisch zuviel gewesen für Burns
 

Flöpper

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Tko 3. Runde.

Die finale »Abschlachtung« des Jess Willard in recht guter Filmqualität :

http://www.youtube.com/watch?v=Eha9nEcrMqQ&feature=related

Sieht nicht gesund aus...da weiß man doch, warum man Boxer nach nem Niederschlag erstmal in die Ecke schickt..

tut einem ja in der Seele weh zu sehen, wie Willard noch versucht aufzustehen und Dempsey schon schlagbereit schräg hinter ihm steht und ihm, sobald der Kampf frei ist, gleich wieder niedschlägt.
 

Versts

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Sieht nicht gesund aus...da weiß man doch, warum man Boxer nach nem Niederschlag erstmal in die Ecke schickt..

tut einem ja in der Seele weh zu sehen, wie Willard noch versucht aufzustehen und Dempsey schon schlagbereit schräg hinter ihm steht und ihm, sobald der Kampf frei ist, gleich wieder niedschlägt.

Ja, der Kampf war schon extrem brutal und der Filmausschnitt zeigt nur die 1. von 3 Runden. ( Der komplette Kampf ist übrigens auch auf dieser »Seite« zu sehen)

Der kleinere Dempsey hat mit seinen Schlagserien und mit seinem Killerinstinkt
Willard förmlich überrollt.

Nach der 1. Runde schien der Kampf vorbei zu sein und Dempsey hatte den Ring schon verlassen, aber die Demütigung war noch nicht zu Ende. Willard hatte noch nicht aufgegeben und sich dem Kampf erneut gestellt...


Ein »Kampfbericht«

»East side boxing
Dempsey and Willard: The Worst Beating in Boxing History
by B. R. Bearden«

http://www.eastsideboxing.com/DempseyvsWillard.html

Jess Willard ist nichts desto trotz, steinalt geworden. ;-)
 

Harman

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Jack Johnson muss tatsächlich ein Ausnahmekönner gewesen sein. (OT: Hab kürzlich auf WDR eine recht interessante Doku über ihn gesehen, dürfte den ein oder anderen hier sicherlich interessieren - einfach mal googlen!)

:thumb: hab ich mir gestern angekuckt. Tolle Doku über einen tollen Menschen der nicht beugen wollte. Danke für den Tip! :wavey:
 

Devil

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According to his biographer, Burns insisted, "I will defend my title against all comers, none barred. By this I mean white, black, Mexican, Indian, or any other nationality. I propose to be the champion of the world, not the white, or the Canadian, or the American. If I am not the best man in the heavyweight division, I don't want the title."
Burns was also the first heavyweight champion to give a Jewish boxer a shot at the crown. Burns defeated Joseph 'Jewey' Smith in a fight staged in Paris. He also fought a bout with a Native American on his way to the Championship. According to one biography, he also had two black sparring partners and was married for a brief time to a black woman. At a time when most white fighters adhered to the so-called "color-line", refusing to fight African Americans, Burns had half a dozen contests with black boxers prior to his clash with the legendary Jack Johnson.

Ich verstehe nicht ganz warum Burns einen so unklanghaften namen hat. Er hat den Titel 11 mal erfolgreich verteidigt und war im gegensatz zu dempsey und co bereit gegen alle rassen anzutreten.
 

theIrish

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schiebung war es wohl nicht. allerdings war johnson deutlich nach seiner prime. außerdem soll willard eher über die homer simpson taktik gewonnen haben. johnson hat ihn wohl die ersten 15 runden ziemlich vermöbelt und hatte dann keine kraft mehr.

ich kann burns nicht einschätzen, aber willard war ein bum. er war einfach groß und schwer. also ungefähr der timo hoffmann der damaligen zeit:D.

wenn burns was drauf hatte, hätte er klar gewonnen.

Ein bum? verglichen mit wem? Alexeev? :laugh2:

Johnson war past prime aber Johnsons größter Sieg war auch gegen einen past prime Man der 6 Jahre nicht geboxt hatte.


Beide im gleichen Jahr geboren, bei waren Weltemeister. Doch gegeneinander geboxt haben sie nie. Willard war ca 30 KG größer und schwerer. Viele sagen aber, dass sein Sieg gegen Jack Johnson Schiebung war. Burns verteidigte seinen Titel 11 (!) mal in Folge, also deutlich öfter als zB Dempsey. Trotzdem hat er lange nicht so einen großen Namen, obwohl er auch viele Gegner KO schlug ( 8 TVs in Folge waren reine KO-Siege).

Beide haben nie gegeneinander geboxt weil Burns Willard's Promoter war, sowie auch sein eigener.


Man sollte nich vergessen das damals teilweise noch 45 runden geboxt wurde.
Willard hatte einen statischen stil aber einen ziemlich guten jab und ne brutale rechte ich denke das er Burns irgendwann erwischt hätte.
Burns hat was die besseren gegner angeht fast nur leute KO geschlagen die zwischen 180 und 190lbs wogen. Willard hat da mit Dailey, Jack und Floyd Johnson schon andere kalieber KO geschlagen.
 
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