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Es greift keiner am weil jeder Angst hat um seine Position.
Astana fährt Tempo und am Ende nimmt Aru raus, statt zu attackieren...
Movistar verbrennt das team wieder komplett sinnlos.
Wenn ich die Sky Mannschaft mit 9 Mann zum letzten Berg kommen lassen, dann kann das nichts werden. (In dem Fall waren es 2 Berge am Ende)
Die anderen haben keine Ambitionen auf den Toursieg!
Porte hätte 5km vorm Ziel All In gehen müssen! (ich glaube so schafft er das nicht mehr)
Wer was wagt kann etwas verlieren, aber wer nichts wagt der gewinnt am Ende definitiv nicht!
Der Toursieg ist seit dem Zeitfahren vergeben, wer das nicht erkennt, der hat Tomaten auf den Augen. Froome ist zwar am Berg nicht so dominant wie in den letzten Jahren, aber wenn er jeden im Zeitfahren zwei Minuten mitgibt, das stärkste Team und dazu noch der cleverste Fahrer ist (Abfahrt vom Peyresourde), dann ist das Ding gegessen und das weiß jeder der Konkurrenten. Quintana hat selber gesagt, dass er gern attackiert hätte, das Tempo von Poels aber so hoch ist, dass man gar nicht attackieren kann, weil man dann sofort explodiert. Wie willst du Gas geben, wenn du selbst schon am Anschlag bist? Aru nimmt sicherlich nicht aus Spaß raus, sondern weil er selbst nicht mehr konnte.
Zudem muss man bedenken, dass gestern der erste von 4 Bergetappen war. Da geht man nicht All-In, weil das Selbstmord wäre in Hinblick auf die weiteren Etappen. Porte hat 4:27min Rückstand, wofür soll der alles auf eine Karte setzen? Für den Australier geht es einzig um das Podium. Fährt der zu früh los, bleiben alle hinter Poels und Nieve hängen und warten, bis die den wieder einholen. Selbst ein kleiner Vorsprung hätte Froome nicht beunruhigt, der wäre da sicherlich erstmal nicht mitgegangen. Zudem war es clever von Porte genau dort zu attackieren, wo es am steilsten ist - das war nämlich erst kurz vor Schluss.
Nicht böse gemeint, aber wenn du so ein unglaublich dominantes Team im Feld hast, sind Angriffe gegen den besten Fahrer kaum möglich. Was haben denn die Attacken von Contador gebracht? Außer etwas Spaß hat es z.B. Contador letztes Jahr einmal geschafft, Froome früh zu isolieren. Dann waren aber alle anderen zu doof und Poels & Thomas konnten wieder auffahren. Nun hat Froome noch Nieve, Henao und Landa dazu, Poels ist aktuell in der Wahnsinnsform, den hängst du kaum ab. Sieht man doch, wie er für Froome nochmal geführt hat, dass dieser mit einem kurzen Antritt an Porte wieder ran war, während hinten dann alles explodiert ist.
Da es jetzt schon ein paar Mal erwähnt wurde und ich mich nicht mehr so richtig dran erinnern kann (und auch will ): war es zu Armstrong/US Postal/Discovery Channel wirklich so extrem, dass Armstrong mit 4-5 Helfern in den letzten Berg gefahren ist und diese dann auch den Großteil des Berges hochgefahren sind und die Attacken pariert haben? Klar, sein Edelhelfer (Heras, Popovych , Landis, etc) war meistens bis zum Schluss dabei, aber so extrem, wie es momentan bei Sky ist, hab ich es nicht Erinnerung. Wobei mich meine schlechte Erinnerung auch täuschen kann.
Armstrong hatte meist eine andere Taktik. US Postal/Discovery hat unten in den Berg meist extrem viel Tempo gemacht, bis fast alle Helfer aufgebraucht waren und dann ist z.B. Heras angetreten mit Armstrong am Hinterrad und hat die Abstände hergestellt. Froome fährt da mit seinen Helfern aktuell deutlich konservativer, wobei Heras am Berg sicherlich stärker war als aktuell Poels/Nieve (was aber keine Schande ist, das war quasi so, wie wenn Quintana oder Aru jetzt der letzte Helfer für Froome wäre). Ich finde in der Summe das Sky-Team stärker, was vor allem auch daran liegt, dass es überhaupt kein Team gibt, was nur ansatzweise da ran reicht. Astana eventuell, aber da ist der Kapitän nicht stark genug, um Froome zu gefährden. Nibali, Kangert, Fuglsang sind aber auch eine gute Kombination. Zu Armstrongs Zeiten gab es eben noch Telekom/T-Mobile, die mit Ulle, Klöden und Vino sehr stark besetzt waren, Once mit Beloki/Galdeano/Azevedo. Sky hat da einfach eine unglaubliche Vormachtstellung. Bei Movistar hatte ich neben Quintana/Valverde tatsächlich große Hoffnungen in Moreno und insbesondere in Ion Izagirre - wie der bei der Romandie den Berg hochgeknallt ist... - aber da ist man auch weit weg von der erhofften Form.
Zum Thema Tour vs Vuelta/Giro: Sehe ich genauso, die Tour war in den letzten Jahren nicht so spannend wie ihre spanischen und italienischen Pendants. Die Vuelta letztes Jahr war auch einfach genial, der Kampf von Dumoulin gegen die aufrückenden Aru und Rodriguez, wo es letzten Endes die hervorragende Teamleistung von Astana entschied. Das Thema ist halt - lass Froome mit dem Sky-Team die Vuelta fahren und du hast das gleiche Ergebnis, dafür aber eine wahnsinnig spannende Tour, weil plötzlich die Dominatoren fehlen. Das Ungleichgewicht in Sachen Budget und Fahrer ist halt enorm. Solange das so bleibt, wird es halt enorm schwer. Man stelle sich nur vor, Landa hätte die Giroform vom letzten Jahr
Porte sehe ich morgen eher als Außenseiter. MMn wird sich das zwischen Dumoulin oder Froome entscheiden, wobei ich auf der Strecke auf Froome tippen würde. Der hat doch heute einige Körner gespart und will morgen bestimmt nen weiteren Sargnagel in Sachen Gesamtsieg setzen. Da wird er alles raus holen.
Dumoulin kann ich heute ganz schwer ausrechnen. Kritisch werden da sicherlich die 2,5 Kilometer direkt zu Beginn des Anstieges, wo es fast 10% im Schnitt hat, stellenweise noch mehr. Da wird er auf Froome/Porte verlieren. Ob er das auf den flacheren Kilometern rausfahren, ist fraglich. Der Berg ist extrem unrhytmisch, mittendrin fast eben, dann wieder human ansteigend und plötzlich wieder ein Kilometer mit steilen Abschnitten. Ob das jemanden wie Dumoulin liegen kann, weiß ich absolut nicht. Letztes Jahr hat Dumoulin aber z.B. bei der Vuelta eine kleine Bergankunft gewonnen, die auch extrem steil war. Da bin ich sehr gespannt. Ansonsten Froome natürlich der Topfavorit, aber Porte sehe ich auch nicht weit weg und glaube, dass der auf alle anderen Kandidaten fürs Podium heute Zeit gut machen wird.