UEFA Champions League 2016 / 2017 - Auslosung


Plissken

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Hast du eigentlich den Beitrag gelesen den ich zitiert habe oder grundsätzlich einfach mal den Beisreflex ausgepackt? o_O

Ehm, tschuldigung, ich habe deinen Beitrag gelesen und m.W. korrekt inhaltlich wiedergegeben, du kannst mich ja gerne korrigieren und das war eigentlich auch der Sinn meiner Nachfrage, nichts für ungut. :wavey:

Ansonsten ist das Thema hier ja erstmal erledigt und ich werde es nicht noch mal aufwärmen, ich sage nur, dass mich die Argumente der Befürworter nicht überzeugen, da hier m.E. Ursache und Wirkung durcheinander gebracht werden und die Macht der Zuschauer überschätzt wird - will sagen, der Zuschauer guckt das, was er bekommt und nicht umgekehrt.
 

VvJ-Ente

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Ich finde die 16 fixen Startplätze für die "Big 4" nur konsequent. Die CL ist schon länger eine reine Kommerzveranstaltung mit über 50% von immergleichen Teilnehmern. Und so lange sich erheblich mehr Leute europaweit für die 32 am besten zusammengekauften Truppen interessieren, ist das ja auch völlig legitim. Ajax und Steaua sind ja heute nun auch keine Truppen mit überwiegend einheimischen Spielern mehr, sondern auch weltweit gescoutet und zusammengekauft. Nur eben auf einem niedrigeren Level. (Daher habe ich auch gar nichts mehr gegen die Bayern - inzwischen operieren alle Vereine nach demselben Geschäftsmodell. Und Amateurfußball gucken hilft da auch nicht - in der Kreisliga A in Berlin (9.Liga) weiß ich von mindestens 3 Mannschaften, die ihre Spieler mit Geld anlocken - nicht offiziell und nicht mit Millionensummen, aber mit der Konsequenz, dass den Spielern der Verein am Hintern vorbeigeht und sie bei Abstieg oder wenn der Sponsor abspringt *husch* ganz schnell wieder woanders kicken...)

Ein sportlicher Kompromiss wäre höchstens eine Vorqualifikation für alle. Dann spielt eben der Bundesligavierte eine einfache Vierergruppe mit dem Meister aus Luxemburg, dem zweiten aus Österreich und dem dritten aus der Tschechischen Republik. Dann kommt unser Vierter vermutlich trotz B-Elf und Saisonvorbereitung locker weiter und die "Kleinen" haben ihr Spiel des Jahres, wozu sie nach heutigem Modus mit den ganzen Vorqualifikationen nicht den Hauch einer Chance hätten.

Spannend wird ohnehin wie sich die nächste Zuschauergeneration entwickeln wird. Durch Pay-TV und die späten Anstoßzeiten (und ja, für ein Grundschulkind ist auch ein Heimspiel, das Sonntag 17:30 Uhr angepfiffen wird, ein (zu) spätes Spiel) sehen die Kinder kaum noch Live-Spiele, sondern nur noch die 3-Minuten-Highlight-Reportagen am nächsten Morgen oder im Internet. Von den Jungs in meiner Mannschaft (8-9 Jahre) hat einer(!) das Spiel Bayern-Bremen komplett geguckt, obwohl wegen Ferien und Wochenende und ARD-Übertragung fast alle gedurft hätten. Es war ihnen zu langweilig oder zu unwichtig oder beides. Auch den Bayernfans (4 Stück). Manche wissen gar nicht, dass Messi oder CR7 auch Zweikämpfe verlieren und Fehlpässe spielen können. Kommt in den Zusammenfassungen eben nicht vor.

P.S.:
Ich weiß, ich mache mich unbeliebt, aber mir gefällt die Reform, zumindest der Gedanke dahinter. Champions League bedeutet für mich der denkbar höchstklassigste Fußball. Und dass der 4. aus England, Spanien, Deutschland und auch Italien mich besser unterhält als der Vizemeister in Russland ist mMn sehr wahrscheinlich.
finde ich in Verbindung mit
Lustig aber, dass die Bestandskunden, die keinen Rabatt nehmen, wieder mal doppelt geschröpft werden. Im wahrsten Sinne des Wortes. Deren Erhöhung auf die 69 € für das Komplettpaket, beträgt ~ 3,50 €, meine Erhöhung wird wahrscheinlich 1,75 € betragen. Aber ich muss schon auch sagen, es ist wirklich kein Hexenwerk von Sky einen Rabatt zu bekommen.
schon witzig - die UEFA soll gefälligst in jedem verdammten Spiel absoluten Spitzenfußball zeigen!!! Keine Bums in der Quali, keine Gruppen mit Leicester und Porto und Oberbums!!! Und das ganze niemals nicht für 69 Euro im Monat, Wucher!!!1einself!!!

P.P.S.: Max Power scheint auch schon aus der neuen Generation zu sein - ich kann mich noch erinnern, wie er sich hier mal mit einem anderen Ösi beharkt hat, als es um RB oder Austria Salzburg ging. Jetzt muss Salzburg seine besten Spieler nach Leipzig delegie..äh zu fairen Preisen :saint: transferieren und zack, ist der x-fache österreichische Meister für ihn nicht mehr interessant...;)
 
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Plissken

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Ich weiß, ich mache mich unbeliebt, aber mir gefällt die Reform, zumindest der Gedanke dahinter. Champions League bedeutet für mich der denkbar höchstklassigste Fußball. Und dass der 4. aus England, Spanien, Deutschland und auch Italien mich besser unterhält als der Vizemeister in Russland ist mMn sehr wahrscheinlich.

Aber für mich ist Romantik eben auch etwas, das ich mit meiner Freundin gerne habe, aber im Fußball nicht brauche. Sieht nicht jeder so, kann und muss ich respektieren.

Sagen wir es mal so, bei der EM haben @liberalmente die "Kleinen" noch gut unterhalten. :saint:;)

Kumpel von mir war in Lyon für Ukraine - Nordirland. Hat am Anfang natürlich schwer geschluckt (er hatte einfach Lyon gebucht, bevor feststand, wer dort spielt). Aber er war dann total begeistert von der Stimmung, vor allem eben der Nordiren. Und er hat gesagt, dass er im Nachhinein dieses Spiel gegen kein Deutschland Spiel eingetauscht hat, weil das wirklich ein Erlebnis war. Auch das enorm friedliche und lustige Davor und Danach in der Stadt.

Ich finde man muss da auch mehr differenzieren als es der 11 Freunde Artikel tut. Die Briten (+ Irland) und die Isländer tun dem Turnier wahnsinnig gut und ich habe mich mit allen gefreut, dass sie weitergekommen sind. Aber das macht den Modus mit den Gruppendritten nicht besser...

Und langfristig, wenn es für diese Länder auch eher zur Normalität wird, qualifiziert zu sein, wird die Stimmung vielleicht auch nicht mehr so genial sein. Dass die Fans der großen Nationen dekadent sind in dieser Hinsicht und die Vorrunde als pure Selbstverständlichkeit hinnehmen ist ja ohne Zweifel richtig, aber daraus lassen sich nur begrenzt Schlüsse auf EMs in den Jahren 2028 oder 2032 und die kleinen Nationen ziehen.
 

Apollo Schwabing

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Ich finde die 16 fixen Startplätze für die "Big 4" nur konsequent. Die CL ist schon länger eine reine Kommerzveranstaltung mit über 50% von immergleichen Teilnehmern.

Das zieht sich ja durch den ganzen Fussball hindurch und ist im Grunde nur ein weiterer Schritt in der aktuellen Entwicklung.

Aehnliches wird ja auch für die Nationalmannschaftsturniere, den nationalen Pokal oder die heimische Liga (Relegation) gefordert und forciert.
 

liberalmente

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schon witzig - die UEFA soll gefälligst in jedem verdammten Spiel absoluten Spitzenfußball zeigen!!! Keine Bums in der Quali, keine Gruppen mit Leicester und Porto und Oberbums!!! Und das ganze niemals nicht für 69 Euro im Monat, Wucher!!!1einself!!!

Ich sehe da die Korrelation nicht. Ich will schönen Fußball sehen, ja, aber ich hätte natürlich überhaupt kein Problem damit, wenn man global im Fußball eine 0 wegstreichen würde. Nur weil ich guten Fußball sehen will bedeutet es doch nicht, dass ich dafür viel bezahlen will - und ich sehe da keinen Widerspruch, den du geglaubt hast, aufzudecken.

Sagen wir es mal so, bei der EM haben @liberalmente die "Kleinen" noch gut unterhalten. :saint:;)

Mir ging es da explizit um die Stimmung. Und das ist bei einer EM, wo sich alle teilnehmenden Nationen an einem Ort bzw. zumindest in einem Land treffen, etwas anderes als bei Heimspielen in der CL. Zumal die Stimmung in Russland bspw. (ja, auf denen hacke ich gerade ein wenig zu oft herum) ja jedes Mal fürchterlich ist. Sportlich :sleep: :sleep:, Stimmung :sleep::sleep::sleep::sleep: - da ist halt gar nichts.

Ich halte Celtic für fußballerisch überhaupt nicht attraktiv (und auch nicht qualitativ hochwertig), aber bei denen akzeptiere ich natürlich, dass die Stimmung im Stadion genial ist - und dass das einen gewissen Wert hat.
 

L-james

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Sagen wir es mal so, bei der EM haben @liberalmente die "Kleinen" noch gut unterhalten. :saint:;)

Ne EM Endrunde kann man ja wohl schlecht mit nem Clubwettbewerb vergleichen.

Natürlich sind die Natis viel näher beieinander und dort kann man nur maximal gute Jugendarbeit leisten oder gutes Scouting (Potentielle Natispieler im Ausland) um gute Spieler zu gewinnen. Bei den Vereinen regelt man das einfach mit der Kohle. Deshalb können die Isländer auch die Engländer rausschmeißen, in einem Clubwettbewerb liegt die Chance bei weniger als 5% das der PL 4. von einem isländischen Club in der Quali geschlagen werden könnte.

Und wenn man sich anguckt wo die meisten Spieler einer Endrunde kicken, kommt man auch zum klaren Endergebniss top4 Ligen in Europa. Die Leistungsträger von Wales kicken auch alle außerhalb von der walisischen Liga und Länder die mittlerweile vom Material zur Weltspitze gehören (Belgien) spielen 90% im Ausland bzw. top4 Ligen.

Das ist aber auch gut so, auf Nati-Ebene ist es wie gesagt näher beieinander und da hilft reine Nationengröße und finanzielle Mittel nur bedingt, man muss daraus halt was machen und wenn man das nicht macht dann kriegste selbst von kleinen die Hucke voll. Das ist halt auf Clubebene einfach sogut wie nichtmehr möglich.

Der Vergleich hinkt.
 

VvJ-Ente

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Ich sehe da die Korrelation nicht. Ich will schönen Fußball sehen, ja, aber ich hätte natürlich überhaupt kein Problem damit, wenn man global im Fußball eine 0 wegstreichen würde. Nur weil ich guten Fußball sehen will bedeutet es doch nicht, dass ich dafür viel bezahlen will - und ich sehe da keinen Widerspruch, den du geglaubt hast, aufzudecken.
Na du bist ja niedlich - was glaubst du, warum Mannschaften wie Borussia Dortmund, die unter normalen Umständen nicht (mehr) Meister werden können, so starke Spieler holen können? Weil Ingolstadt und Hoffenheim attraktivere Gegner sind als Lille oder Krasnodar? Oder hat das vielleicht doch mit den Nullen auf dem Gehaltsscheck und dem quasi garantierten Zugang zur CL zu tun? Und wenn du nicht bereit bist für die Spitzenkräfte auch Spitzenpreise zu bezahlen, wer soll es dann tun? Die blöden Inselaffen? :clown:
 

liberalmente

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Ich verstehe echt nicht, auf was du hinauswillst bzw. wo du da den Zusammenhang siehst. Jeder ambitionierte Verein muss sich dem Markt stellen und anpassen, das ist klar. Aber dass man sich wünschen würde, dass der Markt überall (lokal bringt nichts, ist ja klar) auf einer niedrigeren Stufe stattfinden würde ist doch normal, wenn man nicht selber Teil des Geschäfts ist. Der Fußball würde ja nicht schlechter dadurch. Das ist ja alles eine theoretisch-utopische Diskussion, weil der Trend ja mal zu 100 % in die komplett andere Richtung geht, aber das ändert doch nichts daran, dass man beide Aussagen völlig problemlos nebeneinander tätigen kann und sich da nichts widerspricht.
 

Apollo Schwabing

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dann bin ich der letzte der möchte das die Reichen noch reicher werden, aber das Problem ist das dadurch eigentlich alle nur verlieren, also geh ich lieber den etwas unschöneren Weg aber habe dadurch eigentlich keine Verlierer und dafür mehr Attraktivität für Zuschauer.

Ich denke mit den neuen Anstosszeiten wird man solche Aussagen in Zukunft revidieren. Und wenn die TV-Anstalten in ein paar Jahren erst merken dass sie den Grossteil ihrer teuer gekauften Rechte in Asien oder USA refinanzieren wird eine 19:00 Uhr Anstosszeit für den z.B. dann komplett zu vernachlässigen deutschen Pay-TV Markt noch eher "human" sein.

Dem Gross der TV Zuschauer aus den kleineren europäsichen Ländern wird dies eher egal sein, weil diese sich dann schon lange nicht mehr für die "CL ohne Bum Teams" interessieren.
 

liberalmente

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Dem Gross der TV Zuschauer aus den kleineren europäsichen Ländern wird dies eher egal sein, weil diese sich dann schon lange nicht mehr für die "CL ohne Bum Teams" interessieren.

Bist du dir da sicher? Ist es nicht eher so, dass Fußballfans, die aus Ländern kommen, wo kein ernstzunehmender Vereins- oder Nationalmannschaftsfußball gespielt wird, dann "Zweitteams" in Europa suchen? Ich meine, ich komme aus Deutschland und du aus Luxemburg, du kannst dich da deutlich besser reinfühlen. ;) Dass du Fan von Bayern bist spricht ja eher für meine These. :D

Bei einer WM gibt es nur 32 Teams, aber die Zuschauer beschränken sich doch nicht auf die 32 teilnehmenden Teams. China hat bisher ja nie teilgenommen und es gibt trotzdem Interesse daran. Und auch an der CL. Warum sollte das in Albanien oder Litauen anders sein?

Ich persönlich vermute, dass deine Aussage (siehe Zitat) eher Wunschdenken ist. Die großen Teams ziehen international Zuschauer, für Rasgrad interessiert sich außerhalb von Rasgrad & Umgebung maximal noch der bulgarische Fußballfan, aber ansonsten doch, sorry, kein Schwein.
 

Wurzelsepp

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Ja, es gibt (noch) das Interesse auch aus kleineren Ländern, Beispiel Schweiz: SRG (öffentliche TV/Radio-Anstalt) hat die Rechte für die CL, und zwar bisher für alle Spieltage. Logischerweise wird da Basel gezeigt plus noch eine andere Paarung, aber auch logisch, dass das Basel-Spiel idR deutlich höhere Einschaltquoten hat. In der CH wird momentan stark und kontrovers diskutiert, was noch "Service Public" ist und was nicht mehr. Im Fall SRG konkret, ob teure CL-Rechte der Auftrag eines ÖR-Senders ist, oder nicht.
Werden die Rechte neu verhandelt, so wird der Druck auf die SRG steigen, die Rechte nicht mehr komplett zu kaufen, oder mindestens den Preis zu drücken. Sollte der Schweizer Meister nicht mehr automatisch qualifiziert sein (das ist noch nicht klar, könnte aber soweit kommen), so besteht wirklich die Gefahr, dass die SRG die CL nicht mehr kauft oder zumindest nicht mehr in dem Ausmass. Für Private ist die Schweiz zu klein/unlukrativ, die SRG ist gerade im TV-Bereich ein quasi-Monopolist. Gehen die Rechte verloren oder verschwinden, so können aktuell die Spiele noch entweder beim ORF oder den Deutschen Sendern geschaut werden (für Romands: France 2??), aber das macht kaum jemand...

... vielleicht kann dann ein Pay-TV-Sender (in der CH Teleclub) oder ein Streamingdienst (DAZN??) in die Bresche springen, aber die haben nie und nimmer die Verbreitung der SRG und sie auch nie erreichen.
 

Apollo Schwabing

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Bist du dir da sicher? Ist es nicht eher so, dass Fußballfans, die aus Ländern kommen, wo kein ernstzunehmender Vereins- oder Nationalmannschaftsfußball gespielt wird, dann "Zweitteams" in Europa suchen? Ich meine, ich komme aus Deutschland und du aus Luxemburg, du kannst dich da deutlich besser reinfühlen. ;) Dass du Fan von Bayern bist spricht ja eher für meine These. :D

Puh, es wird jetzt schwer zu erklären auf was ich im Endeffekt hinaus will. Ich versuche es mal.

Bayern München / DFB Team war aber auch das "letzte Glied" in der Kette von meinem Fussballinteresse. Ich bin aus der Generation wo Fussballinteressierte durch den lokalen Amateurfussball generiert wurden. Zu aller erst war das Interesse am Fussball spielen selbst da, dann kam durch den Eintritt in den Verein das Interesse am Verein selbst, dann mit der Zeit die lux. Nationalmannschaft, dann Bayern / DFB.

Die Leute aus meinem Bekanntenkreis die sich eher regelmässig für Fussball interessieren haben en Gros diesen Werdegang hinter sich. Jene die sich nur ab und an für Fussball interessieren, meistens dann wenn z.B. ein Finale / Turnier ansteht sind eher jene die mit einer anderen Sportart oder einem anderen Hobby aufgewachsen sind. Dieses Verhältniss ändert sich aber wenn ich mir meine Bekannten ansehe die deutlich jünger sind. Da fällt die "aktive Karriere" weg, die spielen / haben selbst nicht Fussball gespielt aber interessieren sich doch für Fussball, dies dann als Konsument/Zuschauer.

Andererseits erlebe ich die Situation dass der Amateurfussball immer mehr mangels Mitglieder und Ehrenamtlichen mit ihrer Daseinsberechtigung zu kämpfen hat. Dies hat direkt jetzt nix mit den aktuellen Entwicklungen in der CL zu tun, wenn man aber sieht wie sich diese Entwicklunglen wie ein Rattenschwanz bis hinunter an die Basis hinziehen findet man einen Zusammenhang: man gräbt langsam aber sicher immer mehr dem Amateurfussball das Wasser ab (finanziell als auch in punkto "Atraktivität", sprich manchmal das Highlight sich mit den Grossen zu messen).

Ich breche das ganze einmal runter: Die Topeuropateams wollen fixe Startplätze, die Traditionbundesligateams wollen fixe Bundesligaplätze (Relegation), der Profifussball will den Sonntagnachmittag für sich, im Pokal will man gesetzt sein und Freilose haben. Aehnliches passiert eine Etage dann tiefer: deutsche Amateurvereine müssen sich mit Marketingsrechten (Videos, Liveticker) rumschlagen, luxemburgische Topteams wollen die restlichen finanziellen Krümel die übrig bleiben auch für sich behalten, Forderung nach Freilosen im Pokal etc sind dort auch gang und gebe. Dass dann dem lux. Verband irgendwann die Möglichkeit genommen wird mal ein Spiel gegen einen Grossen wie Deutschland, Frankreich, Spanien bestreiten zu dürfen macht die ganze Sache nicht besser.

Das ganze scheint also ohne Geld, sowohl oben als unten, nicht mehr zu funktionnieren. Die "da Oben" ändern eben die CL, die "da Unten" fusionnieren mit anderen kleinen Vereinen oder verschwinden von der Bildfläche. Ich frage mich dann nur wo, wenn diese Entwicklung weitergeht, der Pool an Fussballspielern herkommen soll, der a) den Fussball so populär macht und b) die Spieler irgendwann auch stellen soll um diese Popularität mit atraktiver CL und Co aufrecht zu erhalten.

Ich schliesse mit einem Szenariowechsel ab:

Warum hatte der Tennis einen Boom in den Achtzigern? Hätte es diesen Boom auch gegeben wenn man Graf/Becker von vorneherein von den grossen Turnieren ausgeschlossen hätte weil Deutschland keine "Tennisnation" ist? Und warum ist dieser Boom mittlerweile abgeebbt (medial als auch in den Tennisvereinen)?

Ich weiss, man kann dies nicht 1:1 übertragen, es sollte aber klar sein was ich damit meine.

:wavey:
 
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Tuco

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Die Vereine sind aber doch ohnehin viel mehr auf Asien und Nordamerika hin ausgerichtet als auf kleinere europäische Länder. Wenn da tatsächlich das Interesse am Fußball nachlassen sollte, sind das doch aus Sicht von Bayern & Co. zu vernachlässigende "peanuts", so lange in China und den USA die Tendenz stimmt.

Eine "Superliga" könnte allerdings auf der anderen Seite für Vereine wie Ajax & Co. durchaus auch eine Chance sein. Da ist zwar der nationale Markt nicht konkurrenzfähig, der lokale oftmals allerdings aber sehr wohl. Wenn dann der nationale Faktor wegfällt und sie direkt auf europäischer Ebene mit den anderen Standorten konkurrieren, dürfte die Situation immerhin deutlich besser sein als derzeit.
 

Solomo

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Das ganze scheint also ohne Geld, sowohl oben als unten, nicht mehr zu funktionnieren. Die "da Oben" ändern eben die CL, die "da Unten" fusionnieren mit anderen kleinen Vereinen oder verschwinden von der Bildfläche. Ich frage mich dann nur wo, wenn diese Entwicklung weitergeht, der Pool an Fussballspielern herkommen soll, der a) den Fussball so populär macht und b) die Spieler irgendwann auch stellen soll um diese Popularität mit atraktiver CL und Co aufrecht zu erhalten.
Das hat jetzt vielleicht nicht den direkten Bezug, aber was mir dazu einfällt: Ich habe ja schon öfter geschrieben, dass ich Fan und Funktionär eines aktuellen Kreisligisten bin. Bei uns in Oberbayern geht das seit ca. 15 Jahren mit der C-Klasse los, dann B-, A-, Kreisklasse, Kreisliga, Bezirksliga, Bayernliga, Regionalliga, Rest bekannt. Andere Bezirke fangen erst ab der A-Klasse mit dem echten Wettbewerb an, C- und B-Klasse gehören den Reserven, die dann nicht aufstiegsberechtigt sind. Kreisliga ist also doch ziemlich weit unten.
Vor 26 Jahren sind wir das erste mal seit ich dabei bin in die Kreisliga aufgestiegen. Unser Spielertrainer war ein Mitte- bis Enddreißiger, der mal Bayernliga gekickt hatte, der Rest des Teams kam aus der eigenen Jugend. Bei einem Großteil der Teams sah es ebenso aus und so pendelte man halt je nach Talentlevel der Jugend zwischen A-Klasse und Kreisliga, wenn es optimal lief auch mal Bezirksliga. Geld spielte, außer beim Trainer, eigentlich keine Rolle, es gab keins. Mannschaftsausflüge, mal ein Trainingslager, ab und an Gratisessen fürs Team. Damals gab es noch eine weitere Liga, die Bezirksoberliga, zwischen Bezirksliga und Landesliga.

Heute schaut die Situation so aus: 90% der Vereine bis zur A-Klasse zahlen ihren Spielern Geld und/oder locken mit Arbeitsplätzen. In der Kreisliga laufen jede Menge Spieler rum, die früher im Bereich Landes- bis Bayernliga gespielt haben und das sind nicht nur die jeweiligen Spielertrainer. Manche Namen findet man immer bei dem Verein, der gerade finanziell im Aufwind ist. Ganz besonders krass war es bei einem Verein, der immer in der A-Klasse war. Irgendwann hat ein Geschäftsmann massig Geld reingepumpt und sie sind bis zur Bezirksliga marschiert, dort abgestiegen. 2013/2014 spielten sie mit uns in der Kreisliga und waren Herbstmeister. Im Winter hat der Geschäftsmann das Engagement beendet. Daraufhin haben etwa ein Dutzend Spieler sofort den Verein verlassen, der daraufhin noch abgestiegen ist und heute wieder hinten in der A-Klasse mitkickt.
Viele Vereine der Region haben kaum noch Jugendmannschaften, teilweise auch gewollt und es gibt viele Spielgemeinschaften, damit man die Jahrgänge noch voll bekommt. Wir setzen hingegen fast komplett auf die eigene Jugend, mangels großer Sponsoren oder attraktiver Arbeitsplatz-Connections bleibt uns auch keine andere Wahl. Allerdings hätten wir vor vier Jahren auf den Zug aufspringen können, haben uns aber dagegen entschieden. Wir haben aber jetzt zwei, drei schwächere Jahrgänge, was uns weh tun wird. Zudem tun wir uns immer schwerer, Jugendtrainer zu finden.

Was ich damit sagen will, bis in die untersten Amateurklassen dreht sich heute schon fast alles ums Geld. Was in ein paar Jahren mMn riesen Probleme machen wird, weil immer weniger Vereine sich darauf konzentrieren, die Kinder und Jugendlichen gut auszubilden. Was dazu kommt, bei vielen dieser "Geldvereine" geht die Zahl der Zuschauer seit Jahren immer mehr zurück. Teilweise kommen die Zuschauer zum Spiel der 2. Mannschaft, weil da die einheimischen Jungs spielen, und gehen dann heim, bevor die erste Mannschaft antritt.
 

xEr

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Eine "Superliga" könnte allerdings auf der anderen Seite für Vereine wie Ajax & Co. durchaus auch eine Chance sein. Da ist zwar der nationale Markt nicht konkurrenzfähig, der lokale oftmals allerdings aber sehr wohl. Wenn dann der nationale Faktor wegfällt und sie direkt auf europäischer Ebene mit den anderen Standorten konkurrieren, dürfte die Situation immerhin deutlich besser sein als derzeit.


Aber eigentlich nur dann, wenn die Superliga die nationalen Ligen ersetzt (für die Topclubs). Ansonsten ist es ja nur ein anderes Format als die CL. Ich halte letzteres auch viel für realistischer.
Wenn es aber wirklich als große europäische Liga umgesetzt wird, dann dürfte es tatsächlich sehr interessant für Clubs aus wirtschaftlichen starken, aber kleinen Ländern sein. Also z.B. Holland, Österreich, Schweiz. Wie du sagst sind da durchaus lokale Märkte mit viel Potential vorhanden.
 

Tuco

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Aber eigentlich nur dann, wenn die Superliga die nationalen Ligen ersetzt (für die Topclubs). Ansonsten ist es ja nur ein anderes Format als die CL. Ich halte letzteres auch viel für realistischer.
Wenn es aber wirklich als große europäische Liga umgesetzt wird, dann dürfte es tatsächlich sehr interessant für Clubs aus wirtschaftlichen starken, aber kleinen Ländern sein. Also z.B. Holland, Österreich, Schweiz. Wie du sagst sind da durchaus lokale Märkte mit viel Potential vorhanden.


Ich denke eben, dass ersteres nur eine Frage der Zeit ist und die zweite Variante dafür nur eine Vorstufe wäre. Irgendwann dürfte eine europäische Liga als ausschließlicher Wettbewerb für die Beteiligten kommen. Vielleicht dann mit ca. 30 Teilnehmern plus Playoffs, also die US-Variante. Und da wären dann sicherlich auch Vereine aus kleineren Ländern dabei.
 

liberalmente

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Ich bin ja großer Fan des auf Ausgeglichenheit basierenden (oder diese zumindest anstrebenden) US-Systems. Es ist für mich ganz schwer vorstellbar, dass es zu so einer Abspaltung kommt, aber ich fände das, wenn man es wirklich konsequent durchzieht, gar nicht schlecht. Eine Superliga mit Vertretern aus vielen Teilen von Europa, im Franchise System. Und die nationalen Ligen als Ersatz für das College System in den USA. Entgegen der Wahrnehmung einiger Europäer ist die Identifikation der Amerikaner mit den Colleges ziemlich hoch. Bei uns wären das dann eben keine Alumni, sondern eher regionale Bezüge. Aber nur weil Bayern, Barca & Co nicht mehr mitspielen würden bedeutet es nicht, dass der Wettbewerb darunter langweilig wäre. Im Gegenteil, man könnte das ganze finanziell normalisieren und "normaler" machen.

Theoretisch denkbar wäre sicher auch eine Draftvariante für die Superliga (wenn es als Franchise System aufgebaut ist, damit es da auch keine allzu großen arbeitsrechtlichen Hürden gibt). Und für die Vereine aus den nationalen Ligen kann es ein Vergütungssystem geben, so dass es sich für sie finanziell lohnt, seine Spieler in die Superliga zu verlieren. Innerhalb dieser würde es dann keine Ablösesummen mehr geben, aber Geld genug würde generiert werden. Könnte btw den Spielern zugute kommen, wobei es sicherlich auch einen Salary Cap geben müsste.

Übrigens ist es, entgegen der vielleicht vorherrschenden Meinung, keinesfalls so, dass ein Verein zwingend einen allmächtigen Besitzer haben muss. Selbst in der NFL gibt es eine sehr erfolgreiche Franchise, die den Mitgliedern (Aktionären, aber ein elementarer Unterschied muss das nicht sein) gehört. Das hat in den USA keine Tradition, aber das bedeutet nicht, dass man so ein Franchise System nicht auch ohne Besitzer führen könnte.


Aber ich bezweifle, dass ich derart weitreichende Reformen noch erleben werde. Da müsste sooo viel geändert werden, auch in der Detailarbeit.
 

VvJ-Ente

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Was ich damit sagen will, bis in die untersten Amateurklassen dreht sich heute schon fast alles ums Geld. Was in ein paar Jahren mMn riesen Probleme machen wird, weil immer weniger Vereine sich darauf konzentrieren, die Kinder und Jugendlichen gut auszubilden. Was dazu kommt, bei vielen dieser "Geldvereine" geht die Zahl der Zuschauer seit Jahren immer mehr zurück. Teilweise kommen die Zuschauer zum Spiel der 2. Mannschaft, weil da die einheimischen Jungs spielen, und gehen dann heim, bevor die erste Mannschaft antritt.
Das wirklich schlimme am Unwesen der "Geldvereine" in den unteren Klassen ist, dass du als "normaler" Verein kaum noch Chancen hast, eine Mannschaft aufzubauen. Die ziehen dir ja jeden, der einigermaßen geradeaus laufen kann, raus, in dem sie mit genug Scheinen winken. Und zurück bekommst du diese Spieler nicht mehr. Die waren dann zumindest mal 2 Spieltage für 2 Minuten in der Landesliga auf dem Feld (damit sie nicht mehr ohne Sperre wechseln können) und Kreisliga ist unter ihrer Würde. Aber das müsste vielleicht mal in einem Extrathread diskutiert werden...
 

muju90

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Das wirklich schlimme am Unwesen der "Geldvereine" in den unteren Klassen ist, dass du als "normaler" Verein kaum noch Chancen hast, eine Mannschaft aufzubauen. Die ziehen dir ja jeden, der einigermaßen geradeaus laufen kann, raus, in dem sie mit genug Scheinen winken. Und zurück bekommst du diese Spieler nicht mehr. Die waren dann zumindest mal 2 Spieltage für 2 Minuten in der Landesliga auf dem Feld (damit sie nicht mehr ohne Sperre wechseln können) und Kreisliga ist unter ihrer Würde. Aber das müsste vielleicht mal in einem Extrathread diskutiert werden...

So war bzw ist es auch bei uns: Wir waren über einige Jahre eine gestandene Mannschaft mit jungen Leuten, die auch im dritten Jahr endlich in die A-Klasse aufgestiegen ist. Dort sind dann nach einer weiteren Saison insgesamt fünf von uns jungen Leuten gegangen, wegen Geld und weil sie es nochmal in höheren Klassen versuchen wollten. Jetzt, nach zwei Jahren hat sich aber gezeigt, dass es für weiter oben nicht langt, aber sie sind zu stolz um wieder zu uns zurückzukommen und spielen stattdessen bei einem anderen A-Ligisten, der eben Geld zahlt. Das ist wirklich traurig, da wir in der alten Konstellation problemlos aufgestiegen wären in dieser oder der letzten Saison, so spielst du irgendwo im Mittelfeld :(
 

liberalmente

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So war bzw ist es auch bei uns: Wir waren über einige Jahre eine gestandene Mannschaft mit jungen Leuten, die auch im dritten Jahr endlich in die A-Klasse aufgestiegen ist. Dort sind dann nach einer weiteren Saison insgesamt fünf von uns jungen Leuten gegangen, wegen Geld und weil sie es nochmal in höheren Klassen versuchen wollten. Jetzt, nach zwei Jahren hat sich aber gezeigt, dass es für weiter oben nicht langt, aber sie sind zu stolz um wieder zu uns zurückzukommen und spielen stattdessen bei einem anderen A-Ligisten, der eben Geld zahlt. Das ist wirklich traurig, da wir in der alten Konstellation problemlos aufgestiegen wären in dieser oder der letzten Saison, so spielst du irgendwo im Mittelfeld :(

Das ist bei dem Amateurverein, zu dem ich halte, zum Glück anders. Also das mit dem stolz. Der Verein bezahlt auch nichts (ist der Nachbarort, war in meiner Jugend eine Spielgemeinschaft mit meinem Heimatverein, dieser bezahlt aber die erste Mannschaft seit ~ 10 Jahren und sieht mich seitdem nicht wieder; denn so wenig ich gegen Kommerz im Profifußball habe, Amateurfußball heißt für mich nicht ohne Grund so - wenn ich wirklich ästhetisch guten Fußball sehen will schaue ich sowieso Profifußball...) und hat im Laufe der Jahre bis auf einen schon alle, die recht gut waren, verloren. Die haben es höherklassig probiert, was ihnen auch niemand übel genommen hat. Geschafft hat es keiner und dann sind sie alle zurückgekommen (nicht auf einmal, Schritt für Schritt halt).

Deswegen macht es mir auch Spaß, die Mannschaft zu verfolgen. Habe mit dem Großteil selber zusammengespielt und die machen das einfach wirklich nur zum Spaß. So, wie es eben sein sollte, im Amateurbereich.
 
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