Umfrage: Bücher, die man gelesen haben sollte...


Moritz

Bankspieler
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Die Bücherliste aus dem Thread "wie viele Bücher habt ihr gelesen" hat, zusammen mit der an ihr geäußerten Kritik, bei mir die Frage aufgeworfen, welche Bücher man als Literaturfan gelesen haben muss. Entweder weil sie Meilensteine der Literatur waren, weil sie besonders gut waren oder aber weil ein bestimmter Aspekt daran für euch besonders interessant war/ist. Ich bin gespannt, welche Bücher ihr nennt und warum.

Bücher die mir auf Anhieb einfallen sind:

Der große Gatsby,
Der Pate,
1984
Im Westen nichts neues,
Die Schachnovelle.

Die sind aber alle auch in der Liste vertreten.
 

John Dunbar

Banned
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Der kleine Prinz - das einzige Buch, das sowohl für Kinder als auch für Erwachsene funktioniert (und mein Lieblingsbuch)
Faust I - Zeitlos
1984 - dito
 

theGegen

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Früchte des Zorns - John Steinbeck
Catch 22 - Joseph Heller
Der Zauberberg - Thomas Mann
Faust - J.W. v. Goethe
Der Fänger im Roggen - JD Salinger
Der große Gatsby - F. Scott Fitzgerald
High Fidelity - Nick Hornby
Wonder Boys - Michael Chabon

nenne ich mal spontan.
 

Sgt.Soap

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Franz Kafka-Die Verwandlung
Bertold Brecht-Galileo Galilei
Die Meuterei auf der Bounty
Gepäckschein 666
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Bücher die man gelesen haben muss? Hm, da fällt mir bloß das eigene Sparbuch auf, aber auch nur wenn man vor einem Kauf steht.

Ansonsten denke ich nicht dass es ein MUSS unter den Büchern gibt. Jeder hat andere Interessen, sodass diese Ansichten nie eine Liste ergeben werden mit der alle zufrieden sind. Wie so viele Dinge eine Frage des Geschmacks. Ich würde zum Beispiel nie im Leben etwas anspruchsvolles lesen. Nicht weil ich es nicht verstehen würde sondern vielmehr weil es mich nicht interessiert. Ich lese zur Unterhaltung. Die sicherlich lesenswerten Böll, Grass, Kafka sind meiner Ansicht nach nicht lebenswichtig. Ist mein Wort Gesetz? Nein! :smoke:

Deshalb im Grunde ein eher unsinniger Thread. Da wird man zu keinem Ergebnis kommen sondern nur zu 1000 verschiedenen Meinungen und der Erkenntnis: Alle Bücher sind lesenswert. Und die Bücher die einen interessieren, gleich welcher Substanz, die sind ein muss. :wavey:
 

theGegen

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:thumb: Da hast Du natürlich recht. Ich habe insofern auch nur das empfohlen, was recht bekannt ist bzw. gerühmt und mir gleichzeitig auch extrem gut gefallen hat.
Bis auf "Früchte des Zorns" ist den von mir genannten Büchern gemein, dass sie ziemlich lustig sind.
 

Sgt.Soap

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Die sicherlich lesenswerten Böll, Grass, Kafka sind meiner Ansicht nach nicht lebenswichtig. Ist mein Wort Gesetz? Nein! :smoke:

Kulturbanause! Ich kann verstehen, wenn man "Process", "Das Schloss" und "Amerika" nicht lesen muss, aber "Die Verwandlung" ist nun wirklich eines der Bücher, die man gelesen haben sollte. mMn einer der größten deutschen Schriftsteller aller Zeiten!
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Kulturbanause! Ich kann verstehen, wenn man "Process", "Das Schloss" und "Amerika" nicht lesen muss, aber "Die Verwandlung" ist nun wirklich eines der Bücher, die man gelesen haben sollte. mMn einer der größten deutschen Schriftsteller aller Zeiten!

Ja, Ja... Hab es noch hier herumliegen. Kann sein dass ich ihn gut finde, wer weiß? Aber bisher habe ich "Die Verwandlung" noch nicht konsumiert und habe sie zumindest nicht vermisst.
Und über das "Sollte" kann man halt streiten. Aber ich "Werde". ;)
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
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Kulturbanause! Ich kann verstehen, wenn man "Process", "Das Schloss" und "Amerika" nicht lesen muss, aber "Die Verwandlung" ist nun wirklich eines der Bücher, die man gelesen haben sollte. mMn einer der größten deutschen Schriftsteller aller Zeiten!

Ich finde, man sollte viel eher den Process lesen als die Verwandlung (der ich wenig abgewinnen kann). Aber das ist wohl Ansichtssache ;)
1984 sollte man gelesen haben, weil es so oft zitiert wird und daher bedeutsam ist, aber nicht weil es literarisch hochwertig ist. Ebenfalls aus historischen Gründen nenne ich daher die satanischen Verse (wobei das besser geschrieben ist als 1984). Aber sonst finde ich nur, dass man einfach so viel wie möglich lesen sollte. Es gibt genug bedeutende Bücher, die ich noch lesen muss, und auch genug, die ich empfehlen würde (Der Fremde – Camus, Der Process – Kafka, Per Anhalter durch die Galaxis – Adams, Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär – Moers ...), aber ob man die gelesen haben muss, weiß ich nicht.
 

emkaes

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Hinter der Stirn
Es gibt sowieso keinen Literaturkanon, der irgendwie abgrenzbar wäre. Da ist jeder Versuch per se zum Scheitern verurteilt, weil die "Menschheit" schon zu vieles "Bedeutendes" produziert hat.

Ganz abgesehen davon, dass gerade die Literatur sehr dem Zeitgeist verhaftet ist. Wenn man mal schaut, was sich Anfang des 20 JH. in Deutschland sehr gut verkauft hat und welche Autoren davon heute noch gelesen wird, fällt das schon recht deutlich auf.

Provozierend will ich auch noch Böll nennen. Literaturnobelpreis und sogar erst Mitte der 50er erst in Erscheinung getreten. Außer der "verlorenen Ehre der Katharina Bluhm" (wenn überhaupt) ist da doch bei vielen die heute zur Generation U40 gehören nicht mehr viel bekannt, oder?

Das Kafka als Autor schon zum Allgemeinwissen zählen sollte, sehe ich zwar auch so, aber nun ein Buch zur verpflichtenden Literatur erheben zu wollen?! Zweifelhaft.
 

tal

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Alle vollendeten Romane von Kafka sind Pflicht. :saint:

Ausserdem natürlich das hier:

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Drahtbeen

Von uns geschieden im Jahr 2018
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Kulturbanause! Ich kann verstehen, wenn man "Process", "Das Schloss" und "Amerika" nicht lesen muss, aber "Die Verwandlung" ist nun wirklich eines der Bücher, die man gelesen haben sollte. mMn einer der größten deutschen Schriftsteller aller Zeiten!



Am besten gefallen hat mir von Kafka Amerika - das ist ja auch kein "typischer" Kafka. Der Prozess war ok aber die Verwandlung hat mir gar nicht gefallen. Zum Glück ist die Verwandlung sehr kurz. :)
 

Smokey2020

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Provozierend will ich auch noch Böll nennen. Literaturnobelpreis und sogar erst Mitte der 50er erst in Erscheinung getreten. Außer der "verlorenen Ehre der Katharina Bluhm" (wenn überhaupt) ist da doch bei vielen die heute zur Generation U40 gehören nicht mehr viel bekannt, oder?

Wobei das schon merkwürdig ist. Gerade im Vergleich zu Grass. Böll, auch wenn ihm das heute wohl nicht mehr passen würde, als Mitbregünder einer inzwischen großer deutscher Partei hat wohl sehr viel leserfreundlicher als eben Grass geschrieben. Ich kenne auch niemanden der ihn gelesen hat und nicht schätzt. Ansichten eines Clowns, Billiard um halb zehn....
"Schöne" Erinnerungen
 

theGegen

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....Provozierend will ich auch noch Böll nennen. Literaturnobelpreis und sogar erst Mitte der 50er erst in Erscheinung getreten. Außer der "verlorenen Ehre der Katharina Bluhm" (wenn überhaupt) ist da doch bei vielen die heute zur Generation U40 gehören nicht mehr viel bekannt, oder?....

Ich fühle mich zwar nicht angesprochen, weil Ü 40, aber da das im Smack in Zweifel gezogen wurde und manche argwöhnten, dass ich ein verkappter 16-jähriger sei, darf ich mich dazu äußern. :D

Und zwar hatten wir in der Schule (Mittelstufe 70er Jahre) "Billard um Halbzehn" durchgenommen. Im Gegensatz zu einigen anderen potentiell guten Lektüren, die durch exzessives Schulsezieren drastisch an Sympathie einbüßten, blieb dieser Roman trotz Unterricht prima.
Hatte ich daher auch in späteren Jahren 1 oder 2-mal wiedergelesen und tat dies gerne.

Vielleicht hatte ich auch insofern großes Glück, dass mir in Englisch (und vor allem Englisch-LK) Salingers "Fänger im Roggen" erspart blieb. Das hatte ich schön mit ca. 16 selbst gefunden und verschlungen und mich einfach köstlich amüsiert und diesen Helden Holden Caulfield fand ich einfach richtig. Richtig im Sinne von "korrekter Typ". Mit 16 kann man gut nachempfinden, wenn einem manches so richtig verhasst ist, wie bspw. so Typen à la Stradlater. Außerdem ist das Buch absolut modern geblieben, obwohl es schon 1951 (!!!) erschienen ist.
Ich lese es häufig und in regelmäßigen Abständen und dann am liebsten ratzfatz weg, in 3-4 Sequenzen. Ich halte es für ein absolutes Durchrasseln-Buch und hätte es garantiert komplett ätzend gefunden, wenn wir das im Englisch-Unterricht zerpflückt und durchgepflügt hätten.

Stattdessen bekamen wir (glücklicherweise insofern) in Englisch LK "Franny and Zooey" vorgesetzt und zwar von einer Frau Dr. Doppel-Name, die eben ihren Doktor über Salinger gemacht hatte. Gefühlt einen ganzen Monat lang ging es im Unterricht über das Kapitel mit Salingers pedantischer Beschreibung des Badezimmerinventars, was in dieser Doppelerzählung gerade mal 3-4 Seiten ausmacht. Das hätte ich beim Catcher nicht ertragen.

Ganz groß ist die Erzählung "A nice Day for Bananafish" - das darf man gerne getrost sezieren und analysieren; das lohnt sich und weil es eben eine kurze Erzählung ist, hat man den Clou auch in angemessener Zeit verstanden.

Ich habe in Deutsch mündlich den Autorenschwerpunkt Salinger gewählt. Das war clever von mir: der hatte nur 4 bis 5 Romane / Erzählbände veröffentlicht und war danach der große Schweiger. Und mit diesen paar Bänden war ich bestens vertraut. Unschön war, dass ich während der Prüfung auf meine Wahlepoche Romantik und auf meine Wahlgattung Fabel festgenagelt wurde und bevor ich mit Salinger zum großen Triumph ausholen konnte, war die mündliche vorbei, für die ich dann leider nur 9 Punkte bekam - sonst hatte ich in Deutsch-Grundkurs zumeist meine 10 - 12 Punkte.

Dieses alberne Prüfkollegium hat immer gelacht, wenn ich bei der Romantik so Ausdrücke über "das Land, wo die Pomeranzen blühn" fallen ließ und über die Fabel fabulierte. Ich glaube, die 9 Punkte gab es vor allem aufgrund des humoristischen Faktors, wobei ich schon lieber ernsthaftere 13 Punkte dank Salinger gehabt hätte.

Jedenfalls ist "Billard um Halbzehn" ein gutes Buch, gefiel mir weit besser als "Kathi Blum".
 

HeroPodkolzin

Nur echt mit Kartoffel
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Alle vollendeten Romane von Kafka sind Pflicht. :saint:

Das kann man ihm natürlich schon negativ anrechnen, das Ende eines Romans ist doch das Entscheidende, gerade wenn es um eine Situation geht, die sich zuspitzt (wie beim Process). Nach dem Process und Amerika dachte ich beim Schloss noch, dass vielleicht der Ansatz eines Endes kommt, aber da war nichts und das ist schon recht enttäuschend. Anderen Autoren gegenüber wäre es wohl gerecht, ihn an seinen tatsächlichen Leistungen und nicht nur an seinem Potential zu messen. Er kann sehr bedrückende Welten beschreiben, aber kommt dann nicht mehr weiter (und ist deswegen aus meinen Top5-Lieblingsautoren rausgerutscht).
 

Smokey2020

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Das kann man ihm natürlich schon negativ anrechnen, das Ende eines Romans ist doch das Entscheidende, gerade wenn es um eine Situation geht, die sich zuspitzt (wie beim Process). Nach dem Process und Amerika dachte ich beim Schloss noch, dass vielleicht der Ansatz eines Endes kommt, aber da war nichts und das ist schon recht enttäuschend. Anderen Autoren gegenüber wäre es wohl gerecht, ihn an seinen tatsächlichen Leistungen und nicht nur an seinem Potential zu messen. Er kann sehr bedrückende Welten beschreiben, aber kommt dann nicht mehr weiter (und ist deswegen aus meinen Top5-Lieblingsautoren rausgerutscht).

Das ist vielleicht einer der vielen Punkte, die Faszination und Mythos Kafka ausmacht. Adorno schrieb (sinngemäß) über ihn, dass man immer meint ihn jetzt fassen zu können, und dann entzieht er sich wieder in neue Tiefen und Abgründe. Das wäre, wenn es immer ein Ende geben würde, vielleicht schwerer.

Und Literaturbewertung ist nie gerecht!
 
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