Insgesamt lässt sich festhalten, Armstrong hat nichts Neues erzählt Es bleiben die Spekulationen um die Seilschaften mit der UCI und die gekauften Tests. Ich denke, dass ganze System ist nach wie vor falsch. Es wird wahrscheinlich nicht mehr so viel gemacht, wahrscheinlich gibt es in der Spitze aber immer noch überwigend schwarze Scharfe, da muss man sich nichts vormachen. Solange in der UCI nicht aufgeräumt wird, wird sich leider auch nichts ändern. Es bringt doch nichts auf Armstrong einzudreschen und sich über ihn zu empören. Die Medien sollten lieber Druck auf McQuaid machen, um wirklich was zu verändern.
Ich finde es schade, dass der Sport von korrupten Funktionären gelenkt wird, die mit ihrer Geldgier immer mehr die Wirklichkeit verzerren. Genau hier sind die Medien gefragt, um dies aufzudecken und zu ändern. Doch für die ist Sport heute=Unterhaltung. Wo kein Kläger da kein Richter. So können Kriminelle wie Fuentes, Blatter oder Verbrugghen weiterhin ungestört den Sport zu Grunde richten.
Ich kann diese gespielte Empörung, gerade der ÖR Sender, nicht nachvollziehen. "Jahrelanger Betrug am Zuschauer." Ja, und wer hat davon gewusst und mitgemacht? Die ÖR Sender! Spätestens nach 1998, Festinaskandal, hätte denen klar sein müssen, was im Radsport läuft. Stattdessen hat man die Kuh so lange gemolken wie sie Milch gab (bis zum Ende der Ullrich Ära). Als der Radsport dann keine deutschen Sieger mehr hergab, hat man ihn ganz schnell abgeschossen. Und jetzt stellt man sich hin, empört sich und tut so als hätte man von all dem was im Radsport vorging nichts gewusst.:ricardo: Null Selbstkritik oder Reflektion bei den ÖR Sendern. Das Problem im Sportjournalismus ist nunmal, das 90% aller Sportjournalisten einfach nur Fans sind, die den Sprung über die Bande geschafft haben. Die sind alle betriebsblind oder verschließen gezielt die Augen.
Das System Radsport ist doch nur eines von vielen Beispielen, wie es im Sport läuft. In den meisten Verbänden ist Korruption die Normalität, mit fairem Sport hat das wenig zu tun. Solange es aber deutsche Sieger gibt, gibt es auch keine Kritik der deutschen Medien. Bestes Beispiel, ist für mich die Verpflichtung von Guardiola bei den Bayern. Der wird als Heilsbringer für den Fußball gefeiert, wurde aber bereits wegen Dopings zu 7 Monaten Haft verurteilt. In den Medien findet sich kein Wort darüber. Wie kann man denn so jemanden als Helden feiern, während die Radsportler als Kriminelle hingestellt werden? Da fragt man sich manchmal, in was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? Für mich haben die ÖR Medien in erster Linie eine Wächterfunktion, die sie aber überhaupt nicht wahrnehmen. Das Schlimme daran ist, dass dem Volk hier ein vollkommen verzerrtes Bild der Öffentlichkeit vermittelt wird.
Das in anderen Sportarten genauso systematisch gedopt wird und diese mitunter noch korrupter sind, darüber brauchen wir uns glaube ich nicht unterhalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch in einer anderen Sportart eine Atombombe hochgeht. Bestes Beispiel ist hier die Humanplasmaaffäre. In Wien war doch die halbe Biathlonnationalmannschaft zur Blutauffrischung. Die ÖR Sender wollten sich aber nicht den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Sollte es dort keine deutschen Erfolge mehr geben, so sind die ÖR Sender die Ersten, die das sinkende Schiff verlassen und sich empören werden. Was in der Sportberichterstattung momentan passiert, hat mit Sport nichts mehr zu tun, sondern ist schlichtweg Betrug am Zuschauer.