Wie geschrieben ist es sehr schwer für eine Franchise wie Utah, ihn nicht zu verlängern. Und ich werde die Jazz dafür auch nicht kritisieren. Fänd es selbst eine sehr schwere Entscheidung und ich wollte diese nicht treffen.
Das Utah nicht LA ist, ist richtig. Trotzdem ein gefährliches Argument. Denn genau deshalb kann man es sich auch deutlich schwerer erlauben seine Resourcen "falsch" einzusetzen. Und die finanziellen Mittel werden - trotz aller Beteuerungen - in solch einem Markt sehr begrenzt sein. Im schlechtesten Fall kosten Gobert und Mitchell ab 2021 60-65% des Caps. Darum wird es sehr schwer ein Contender zu bauen. Und Goberts Vertrag muss nicht nur zum Ende "schlecht" sein. Der Supermax ist so gestaltet, dass max 15 Spieler pro Saison dieses Kriterium erfüllen können. Daher ist diese Vertragshöhe selbst für einen Top 10-15 Spieler der Liga schon eher kritisch im Vergleich zu anderen Verträgen. Deshalb meine Zweifel. Keine leichte Situation für die Jazz.
Es wäre ein Gamble, keine Frage.
Wirtschaftlich, aus der Sicht der Besitzer könnte ich es verstehen, wenn man Gobert nicht bezahlt, denn es wäre eine Spekulation mit mehr Geld als wir alle zusammen höchstwahrscheinlich in unseren ganzen Leben verdienen werden.
Aus meiner Perspektive als Sportfan geht es um Erfolge und Titel. Und aus der Sicht sieht die Sache, wenn sich keine fetzen Trademöglichkeit für Gobert auftut, für mich ziemlich klar aus. Mit dem jetzigen Kern und geschicktem Management hat man eine realistische, wenn auch nicht riesengroße Chance, die NBA zu gewinnen. Wie viele Versuche, in der NBA einen Titelaspiranten aufzubauen, enden irgendwo im Niemandsland oder mit einem guten Regular Season Team ohne Chancen in den Playoffs?
Mit Bogdanovic und RON hat man zwei weitere Key-Player vorerst langfristig ans Team gebunden. Mike Conleys auslaufender Vertrag ist nächstes Jahr ein verdammt gutes Trade-Asset, um sich weiter zu verstärken. Andererseits könnte er auch noch für ein paar Jahre ein wertvoller Veteran in der Rotation werden, sollte er zu vernünftigen Konditionen verlängern. Joe Ingles wäre ein Jahr später auch ein auslaufender Vertrag zum traden. Außerdem hat man seine eigenen Draftpics für die nächsten Jahre noch und einen ganzen Haufen Second Rounder, welche Gold wert sein können, wenn man Conley oder Ingles gegen eine längerfristige Verstärkung eintauschen will. Wichtig wäre es auch, Clarkson im Sommer zu halten. Gelingt dies, so ist die Situation auch mit zugeballertem Cap gar nicht so schlecht.
Ohne sportlichen Erfolg kommt kein brauchbarer Free Agent nach SLC, wenn man ihn nicht brutal überbezahlt. Ohne Gobert gibt es keine hinreichenden sportlichen Gründe für Free Agents, zu den Jazz zu kommen. Es ist mir klar, dass die besten Spieler, die für MLE oder Minimum in frage kommen, höchstwahrscheinlich woanders unterschreiben werden, aber als Contender sollte man da schon akzeptable Spieler für die zweite 5 finden. Auch für Spieler wie Bradley oder Niang wird es attraktiver, zu brauchbaren Konditionen zu verlängern, wenn man ein Winning Team ist, was wichtig für die Tiefe der Mannschaft wäre. Auch erhöhen die vielen Picks die Chance, NBA-fertige Rollenspieler im Draft zu ziehen.
Gobert, Mitchell, Bogdanovic, O'Neale, Clarkson sowie Conley oder Ingles bzw gute Spieler, die man für deren Verträge ertradet, wären schonmal 7 mindestens sehr brauchbare Spieler für eine Playoffrotation(Vorausgesetzt latürnich die Trades werden nicht versemmelt) für die nächsten Jahre. Darauf lässt sich aufbauen. Auch mit zugeschissenem Cap.