Verteilung der Fernsehgelder gerecht?


KGZ49

Von uns geschieden im Jahr 2013
Beiträge
31.305
Punkte
0
Zuallerst müßten die Amateurclubs mehr Geld bekommen, besonders jetzt nach
der (bescheuerten, aus meiner Sicht) Zerstückelung der BL-Spieltage.
Clubs wie Wolfsburg oder Leverkusen haben natürlich den großen Vorteil das sie potente Geldgeber im Rücken haben, aber Geld allein macht keinen Meister.
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
22.927
Punkte
113
Ort
Hamburg
Watzke hat zu 110 % Unrecht. Sein Modell zielt einzig und allein darauf ab, den Traditions-Ist-Zustand zu zementieren. In Bezug auf Wolfsburg könnte ich das Modell ja noch verstehen, aber was ist mit Vereinen, die gerade dabei sind, sich Tradition durch Eigenleistung zu erarbeiten (Freiburg, Mainz, Bochum, selbst Werder Bremen)? Denen wird jede Chance dazu genommen, da z.B. Dortmund JETZT beliebter ist und es auch immer bleiben wird, weil sie das (Fernseh-)Geld bekommen, um ihre Stellung auszubauen. Nicht nur bei Transfers, sondern bei Marketing, Fanclubbetreuung, Jugendförderung.
Wolfsburg und Hoffenheim sind natürlich wg der 50+1 Regelung problematisch (Wolfsburg VIEL mehr als Hoffenheim), Leverkusen kriegt doch kaum noch was von Bayer. VW kann es aber recht schnurz sein, wieviel Fernsehgeld sie bekommen: es trifft die Kleinen und darauf zielt das Modell doch ab. Es geht Watzke doch nicht um Chancengleichheit gegenüber VW oder Dietmar Hopp. Hopp ist eine Einzelperson, die auch nicht jedes Jahr 30 Mio für Transfers ausgibt - VW ist ein Sonderfall, wo die Unterstützung allein von der Konzernlage, nicht aber von TV-Geld abhängt. Es geht klar um Abgrenzung nach unten.

Dass die Amateurclubs mehr Geld bekommen müssen, sehe ich genauso wie Klaus. Zumal z.B. die Regionalliga bundesweite Reisekosten bei schmaler Attraktivität (2. Profiteams) mit sich bringt. Aber wenigstens in dem Punkt Profi-Zweitteams scheint es ja ein langsames Umdenken beim DFB zu geben.
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Das ist doch absurd. Im gesamten Lebensalltag wird immer mehr durch den Markt regelt, aber wenn es darum geht dass sich auch die armen "Kleinen" ihre Millionäre leisten können, muss plötzlich so ein völlig sinnloses Soli-Prinzip herhalten.
Man muss sich einfach mal vom Gedanken lösen dass der "Beste" auch am meisten verdienen muss. Das ist doch in keinem anderen Bereich anders. Wer das Geld generiert, soll daran auch partizipieren. Anna Kournikova hat auch mehr verdient als Martina Hingis, Oscar DeLaHoya mehr als die gesamte Boxwelt und Ben Stiller ist nicht wirklich der beste Schauspieler, so what?? Wenn es möglich ist den "Verursacher" eindeutigen zu bestimmen (was ja hier ein Musterbeispiel ist) dann gibt es keine einfachere und gerechtere Lösung als die Sache den Markt zu überlassen.

Sein Modell zielt einzig und allein darauf ab, den Traditions-Ist-Zustand zu zementieren.


Wenn du nach Tabellenplatz ausschüttest, zementiert er nicht den ISt-Zustand??
Bei dir steckt der Gedanke dahinter dass man sich den Tabellenplatz anders als "Tradition" sozusagen selber erarbeitet hat, was mMn nicht stimmig ist. Der BVB, Schalke oder was weiss ich waren auch nicht von Geburt an "große" Vereine. Und da steckt auch viel Arbeit und Geld (zB MArketing etc) drin.
Und es ist ja nun grundsätzlich auch nicht so dass die Großvereine ihr Geld von den Bäumen pflücken können. Bis auf die Münchener vllt kalkuliert da auch jeder hart am Limit, zum Teil wesentlich riskanter als irgendein Mittelklasseclub. Es ist ja kein Zufall dass 2 der größten 3 Bundesligavereine finanziell sehr schlecht aussehen. Auf der anderen Seite sind das die Vereine die Deutschland nach außen hin mit schönen Trophäen repräsentieren sollen.

Ich kenne einige Kollegen von mir, die noch Studenten oder Azubis sind und wirklich jeden Cent 3mal umdrehen müssen, und trotzdem holen sie sich irgendwo ein Abo. Einfach weil der Fußball hier eine herausragende Rolle einnimmt. Und das Geld soll dann nicht den Vereinen zu Gute kommen, die man unterstützen möchte?? Das ist also Gerechtigkeit??
Warum schmeißen wir eigentlich nicht die gesamten Eintrittsgelder in einen Topf und teilen es?? HAt ja schließlich nicht jeder 80000 Fans pro Spiel, oder überhaupt ein Stadion wo soviele Leute reinpassen.
Niemand hat was gg einen Leistungsbezug, im Gegenteil. Es ist wichtig um kurz- oder mittelfristigen Erfolg bzw die Arbeit dahinter zu belohnen. Das Verursacherprinzip praktisch vollständig auszublenden ist aber absolut ungerecht und nicht effizient.
 

Apollo Schwabing

Nachwuchsspieler
Beiträge
14.748
Punkte
0
Ort
Weiss ich nicht.
Ach, der Vertreter des Pleitevereins meldet sich mal wieder zu Wort (wo waren eigentlich Watzke's Interviews zum Thema "Wir spielen auf Unentschieden gegen einen Abstiegskandidat, quasi das Stuttgart-Schalke reloaded, dann haben wir uns den Erfolg verdient :laugh2:)

Zum Thema:

Er hat wohl noch im Hinterkopf dass sein Verein als erster in Deutschland auf die Tradition gepfiffen hat und an die Börse gegangen ist. :D

P.S. Sein Verteilungsschlüssel würde mich aber trotzdem interessieren? Richtet der sich nach den vom Steuerzahler bezahlten Finanzspritzen, nach den rausgschmissenen Millionen für Transfers, nach dem aktuellem Schuldenstand, nach der Anzahl von Trainerentlassungenen oder nach der Anzahl der Freundschaftspiele die die Bayern gespendet haben wenn man mal wieder vor der Pleite stand?

Watzke ist einfach nur ein Ar****....

:sleep:
 

domingo

Bankspieler
Beiträge
7.349
Punkte
113
Warum beim Thema Fußball-Bundesliga immer von "Markt" gesprochen wird erschließt sich mir nicht. Man kann die DFL nicht mit dem freien Markt gleichsetzen.
Im freien Markt verdient derjenige am meisten, dessen Produkt am häufigsten gekauft wird (vereinfacht gesagt). Einer Firma wie Apple macht es dabei überhaupt nichts aus wenn auf ihrem Weg zu gigantischen Verkaufszahlen die anderen Mitkonkurrenten alle pleite gehen.
Und genau da liegt der Unterschied. Dortmund, Bayern und Schalke sind darauf angewiesen, dass Freiburg, Mainz und (hoffentlich in ein paar Jahren wieder mal) Hansa gegen sie spielen und konkurrenzfähig sind.
Also ist Bundesliga nicht gleich freier Markt.
 

birne

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.801
Punkte
0
Ort
Nordbaden
Die Liga ist doch nur attraktiv, wenn es auch Gegner gibt, die mithalten können. Wenn drei oder vier Mannschaften an der Spitze alles andere niedermachen, die Europapokalplätze unter sich aus machen und auch noch alle TV-Gelder kassieren, verliert man jegliche Attraktivität. Was sich dann negativ auf die TV-Gelder auswirken würde.

Natürlich sind der FCB usw. die Publikumsmagneten. Aber ohne Gegner geht's nun mal nicht. Der Star ist die Liga, nicht Klub XY.
 

LeTimmAy

lickface
Beiträge
6.285
Punkte
113
Ort
Düsseldorf
naja wobei der fcb da schon ne sonderstellung einnimmt, weil er der einzige isst der wirklich nen internationalen namen hat, der einzige der sich wirklich um auslandsvermarktung kümmert und auch im nationalen interesse "fernglas-vorsprung" hat.
gerecht wäre da mehr geld durchaus (besonders weil bei den meisten der fc bayern der grund ist bundesliga zu schauen). aber gerecht ist die bundesliga nun nicht.
 

Stevie Pine

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.356
Punkte
63
Die Liga ist doch nur attraktiv, wenn es auch Gegner gibt, die mithalten können. Wenn drei oder vier Mannschaften an der Spitze alles andere niedermachen, die Europapokalplätze unter sich aus machen und auch noch alle TV-Gelder kassieren, verliert man jegliche Attraktivität. Was sich dann negativ auf die TV-Gelder auswirken würde.
Sind Premier League und Primera Division wirklich unattraktiver?
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.398
Punkte
113
Nenn mir ohne zu googeln alle Vereine aus der aktuelle Premier League und Primera Divsion...


was bringen alle? 12 teams würden schon reichen, da gibt es dann immer ein paar interessante spiele.

der aktuelle verteilungsschlüssel ist gegenüber vereinen wie bayern sicherlich ungerecht, aber ich finde die zentralvermarktung eigentlich gut, sorgt eben dafür das die kleinen teams wenigstens einigermaßen mithalten können.

watzkes vorschlag ist :gitche:
 

Langer

Bankspieler
Beiträge
5.950
Punkte
113
Ort
Saarland
Die Liga ist doch nur attraktiv, wenn es auch Gegner gibt, die mithalten können. Wenn drei oder vier Mannschaften an der Spitze alles andere niedermachen, die Europapokalplätze unter sich aus machen und auch noch alle TV-Gelder kassieren, verliert man jegliche Attraktivität. Was sich dann negativ auf die TV-Gelder auswirken würde.

Natürlich sind der FCB usw. die Publikumsmagneten. Aber ohne Gegner geht's nun mal nicht. Der Star ist die Liga, nicht Klub XY.

:thumb::thumb:
Volle Zustimmung, mehr gibts dazu nicht zu sagen.
 

Omega

Fußball-Moderator a.D.
Beiträge
12.475
Punkte
0
Sind Premier League und Primera Division wirklich unattraktiver?

Die Primera division in meinen Augen ganz eindeutig ja und die Premier League hat auch die Zentralvermarktung.

Watzke ist in meinen Augen extrem kurzsichtig. Das "Verursacherprinzip" wird doch bereits ausreichend über Eintrittsgelder und Sponsoren abgedeckt.

Solche Töne habe ich z. B. aus Bremen oder auch aus Hamburg (weil von Watzke genannt) noch nicht gehört.

Im Übrigen finde ich, dass ein Verein der zig Mio. verbrannt hat und nur auf Grund der Verzweiflung der gutgläubigen Stadionkäufer überhaupt noch existiert, etwas mehr Demut und Zurückhaltung an den Tag legen sollte.

:clown: wird es auch, wenn die Schalker die Dortmund Optionen löschen, damit die nicht mehr Geld bekommen.

Aber watzke muss ja auch seine 600 T€ Jahresgehalt rechtfertigen.:crazy:
 

Buscho

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.074
Punkte
0
Die Intention des Zecken-Chefs ist doch klar. Seinem Club geht es finanziell weiterhin schlecht, so wie meinem Club auch.
Da will er natürlich weitere Einnahmen generieren und ich bin da sogar rein aus Eigennutz für meinen Club gar nicht so abgeneigt ihm beizupflichten.

Er hat ja auch nicht ganz unrecht. Die von ihm genannten Vereine sind tatsächlich die Fanmagneten.
Sieht man ja Wochenende für Wochenende, was bei den Radkappen aus WOB oder bei Leverkusen auf Reisen geht und beispielweise bei Schalke oder Doofmund und Bayern. Da gibt es schon immense Unterschiede.
Da zu äußern, dass man dies stärker gefördert bzw. belohnt sehen will, ist für mich noch nachvollziehbar.
Es steht ja auch außer Frage, dass Vereine bzw. Werksmannschaften wie eben Wolfsburg und Leverkusen einen Wettbewerbsvorteil aufgrund der im Hintergrund stehenden potenten Werke haben. Wolfsburg ist definitiv nicht darauf angewiesen, eigene im Verein generierte Einnahmen vorzuweisen. Sie würden dennoch immer im großen Stil investieren können, solange bis VW sagen würde jetzt ist Feierabend. Wolfsburg hätte für die aktuelle Saison ohne Schwierigkeiten im gleichen Stil investieren können, auch wenn sie nicht die garantierten CL-Einnahmen hätten verplanen können. Ich gehe sogar soweit, dass ich sage, Wolfsburg ist sogar rein theoretisch potenter als Bayern München. Die Bayern hätten einen Ribery nach meiner Meinung in jedem Fall ziehen lassen, wenn man in dieser Saison nicht CL gespielt hätte und für ihn die angeblichen Angebote tatsächlich dagewesen wären. Wolfsburg wäre in der gleichen Situation nicht darauf angewiesen gewesen, einen solchem Werben anderer Clubs nachzugeben.

Im Gegenzug zieht Wolfsburg aber nicht mal bruchteilmäßig Fans in seinen Bann wie es eben die Bayern tun. Somit profitieren ja auch andere Geschäftsfelder wie eben das TV, die Printmedien, Sponsoren usw. in einem ganz anderem Maße von den Bayern als von den Wolfsburgern. Mit Berichten über Bayern München erreiche ich ganz andere Einschaltqouten und verkaufe größere Auflagen meiner Zeitung als mit Berichten über Wolfsburg.
Warum sollten Bayern München und andere Zuschauer-/Fanmagneten dann nicht auch in größerem Maße von den dadurch generierten Einnahmen profitieren?

Andererseits würde dies zu einem weiteren Auseinanderklaffen innerhalb der Liga führen und Überraschungen immer geringer werden.
Es würde sich so gestalten, dass letztlich immer die selben 5 bis 6 Mannschaften die ersten 6 Plätze unter sich ausmachen. In der Liga wären das vermutlich Bayern, Bremen, Doofmund, Schalke und dazu Wolfsburg als Werkself und noch Hoffenheim mit Hopp, vielleicht Leverkusen. Selbst Stuttgart würde ich dann mittelfristig nicht mehr mit ganz oben sehen.
Außerdem würde das von Watzke geforderte den Leistungsgedanken einschränken. Die Platzierung in der Liga wäre für die vorgenannten Mannschaften nicht mehr ganz so entscheidend bzw. würde diese trotz evtl. schlechter Leistungen noch stärker belohnen als denjenigen, der durch sportliche Leistung einen vorderen Platz erkämpft hat und aufgrund dessen Belohnung verdient hätte.

Dennoch ist Watzkes Sichtweise irgendwo verständlich und auch nicht ganz falsch. Ohne Mannschaften wie Bayern, Schalke, Doofmund, Bremen wäre die Liga wohl wesentlich langweiliger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben