München - Er habe einen Traum, hatte Vitali Klitschko noch vor ein paar Tagen verlauten lassen. Der Traum hieß Lennox Lewis.
Für ihn wäre er noch mal in den Ring gestiegen, hätte die Strapazen der Vorbereitung in Kauf genommen, und seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärt. Es ist die einzige offene Rechnung, die Klitschko gerne noch beglichen hätte.
"Der einzige Boxer, der für mich Bedeutung hat"
Nicht der abgesagte WM-Kampf gegen Hasim Rahman, der wegen Klitschkos Kreuzbandrisses platzte, wurmt ihn. Es ist die Revanche gegen Lewis, an den er 2003 nach einem umstrittenen Kampfabbruch seinen Titel abgeben musste, die ihm noch zum sportlichen Glück fehlt.
"Lennox ist der einzige Boxer, der für mich Bedeutung hat", träumte Klitschko und sinnierte über ein Comeback.
Lewis bleibt hart
Doch all die Überlegungen kann sich Klitschko nun sparen, denn Lewis will nicht mehr. Er werde nicht mehr boxen, sagte er, sein Denkmal solle nicht beschädigt werden.
"Um ein großer Champion zu sein, ist es wichtig, Standfestigkeit zu beweisen und bis zum Schluss nicht umzufallen. Ich bin einer von diesen, die das geschafft haben."
Der von Klitschko so hoch Gelobte zeigte sich zudem überrascht vom Ansinnen seines Ex-Gegners. "Ich war geschockt, als ich das hörte, aber ich werde nicht zurückkommen."
Klitschkos Albtraum
Lewis lässt schon lange nicht mehr die Fäuste fliegen. Nach dem WM-Fight gegen Klitschko am 21. Juni 2003 trat er als amtierender Champion ab und erklärte im Februar 2004 seine Karriere endgültig für beendet.
Er habe sich alle Träume erfüllt, sagt Lewis und können deswegen jede Nacht ganz beruhigt schlafen. Ganz anders wohl als Klitschko, für den die ausgebliebene Revanche und das unglückliche Karriereende wohl eher ein Albtraum sind.
Quelle:
Sport1.de