Ich erkenne die Klitschkos beide als Weltmeister an. Ich schrieb nie etwas anderes und habe nicht vor, es zu ändern. Daß mir der Kampf zwischen, meinetwegen, Austin und Klitschko weitestgehend egal gewesen ist, bezieht sich eher darauf, daß ich dem Geschehen entspannt zuschauen konnte, weil ich für keine der beiden Seiten sonderlich ausgeprägte Sympathien entwickelt habe. Damit werte ich niemanden ab.
Natürlich mag ich zumindest Wladimir nicht besonders; das liegt an der hündischen Ergebenheit, mit der sich Vertreter deutscher Medien dem Ukrainer gerne nähern. Zum anderen daran, daß ich ihn lange nicht für so gut halte, wie man ihn darstellt - im Gegensatz zu seinem Bruder. Das heißt nicht, daß er derzeit nicht doch der Beste oder einer der Besten ist. Ob und wenn ich vor einem Kampf gegen die Klitschkos votiere - bisher habe ich fast immer auf einen Sieg der beiden getippt und hier nur die Möglichkeiten ihrer Gegner wohlmeinend erörtert - dann tue ich das nicht, weil mir wenig an der Gewichtsklasse liegt.
In der jüngsten Vergangenheit gab und gibt es Weltmeister, die in meinen Augen aus rein sportlichen Gründen unwürdig gewesen sind, ihre Titel zu tragen. Ob diese Herren nun Shannon Briggs oder Valuev heißen - es ändert nichts an der Tatsache, daß auch ein Austin nicht über Gedeih oder Verderb der Division entschieden hätte. Das Schwergewicht ist für meine Begriffe äußerst dürftig besetzt. Das bezeugt ein dominanter Wladimir mindestens genauso gut wie er es bei einer hypothetischen Niederlage gegen Austin getan hätte.