VST Garmisch-Partenkirchen 31.12.19/01.01.20


Benjamin

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Einer der wichtigsten Wettkämpfe in einer Saison ist immer das traditionelle Neujahrsspringen, das in Garmisch-Partenkirchen stattfindet. In diesem Jahr gibt es dort ein kleines Jubiläum: Vor exakt 20 Jahren begann an diesem Ort die (mittlerweile längst wieder beendete) RTL-Ära. Zeit, ein bisschen zurückzublicken:

In der Saison 1998/99 war der Stern eines jungen deutschen Springers aufgegangen: Ein gewisser Martin Schmitt war Weltmeister geworden und hatte den Gesamtweltcupsieg geholt. Nur bei der Tournee war er noch leer ausgegangen, auch wenn er zumindest in Oberstdorf und eben beim Neujahrsskispringen triumphiert hatte. Durch seine und Sven Hannawalds Erfolge hatte eine ganz neue Personengruppe begonnen, sich fürs Skispringen zu interessieren: Junge Mädchen, die oft schon stundenlang vor dem Beginn eines Springens an der Schanze standen, um nur ja einen Platz ganz weit vorn zu ergattern, wo sie ideal Autogramme ihrer großen Idole ergattern könnten.

Und das führte letztlich dazu, dass RTL auf den Zug aufsprang, um sich ein Stück vom Skisprungkuchen abzuschneiden. Für viel Geld erwarb RTL die Rechte an der Vierschanzentournee und an einigen weiteren Wettkämpfen. Doch weil die öffentlich-rechtlichen Sender kein Stück weit zurückweichen wollten, kam es dazu, dass RTL tatsächlich erst ab dem Jahr 2000 begann, die Tournee zu übertragen. Der Wettkampf in Oberstdorf und selbst die Qualifikation von Garmisch-Partenkirchen liefen in jener Saison noch in ARD und ZDF, wie auch das TV-Programm vom Silvester 1999 zeigt.


Das Neujahrsspringen 2000 war dann aber der erste Wettkampf, der auf RTL lief. Und bei allen zweifelhaften Entscheidungen des Senders muss man zugeben, dass sie bei RTL doch ein Händchen für gelungene Inszenierungen hatten. Bereits einige Stunden vor dem Beginn des Neujahrsspringens gab es nämlich den ersten Bericht von der Schanze. Um Punkt Mitternacht beendete der große Dieter Thoma seine lange Karriere mit einem letzten Sprung - dem Sprung ins neue Jahrtausend:


Und eben dieser Dieter Thoma sollte dann gemeinsam mit Günther Jauch die Vor- und Nachberichterstattung moderieren. Etwas anderes, wodurch sich RTL auszeichnete, waren die Skisprung-Songs, die RTL produzieren ließ. Auch das gab es bei jenem Neujahrsspringen vor 20 Jahren zum ersten Mal: Die Band PUR sang im Rahmenprogramm ihren Song "Adler sollen fliegen". Ich als Anhänger der klassischen Musik muss zugeben, dass ich die späteren Songs nicht mehr im Kopf habe... aber an diesen ersten der RTL-Skisprungsongs kann ich mich noch erinnern.


Sportlich lief es an jenem Tag allerdings alles andere als gut für die deutschen Adler. Mit den Plätzen 4, 11, 15, 19, 22, 23, 24 wäre man in diesem Jahr wohl einigermaßen zufrieden. Aber dennoch war dieser Wettkampf der Anfang vom Ende der deutschen Tourneehoffnung. Hatte Martin Schmitt in Oberstdorf noch mit durchaus ordentlichem Vorsprung gewonnen, so verlor er in Garmisch-Partenkirchen 23,3 Punkte auf den neuen Tourneeführenden Andreas Widhölzl. Zwar betrug der Rückstand in der Gesamtwertung zu diesem Zeitpunkt immer noch nur 7,8 Punkte - aber wie viele Skisprunginteressierte wissen, gewann Andreas Widhölzl dann auch noch die Wettkämpfe in Innsbruck und Bischofshofen und ließ seinem deutschen Konkurrenten keine Chance mehr.

Tja, wie wird es dieses Jahr laufen? Wer muss dieses Jahr seine Hoffnungen auf den Tourneesieg in Garmisch-Partenkirchen begraben? Bald werden wir es wissen.


Die Historie des Neujahrsskispringens reicht natürlich einige Zeit weiter zurück als nur 20 Jahre. Tatsächlich gelang es in den 67 Jahren Tourneegeschichte gar nicht so vielen Springern, den Wettkampf öfter als einmal zu gewinnen. Die Springer, denen das gelang, sind unten aufgelistet. Der erfolgreichste Starter beim Neujahrsspringen ist der legendäre Jens Weißflog (die Erinnerung an ihn wurde übrigens in der RTL-Ära recht stiefmütterlich behandelt); ihm gelang es als einzigem, viermal in Garmisch-Partenkirchen zu triumphieren.

4x: Jens Weißflog
3x: Bjoern Wirkola, Gregor Schlierenzauer
2x: Jochen Danneberg, Matti Nykaenen, Andreas Felder, Noriaki Kasai, Janne Ahonen, Anders Jacobsen

Schanzendaten

K-Punkt: 125 m
Hillsize: 142 m
Offizieller Schanzenrekord: 143,5 m (Simon Ammann, 1.1.2010)
Inoffizieller Schanzenrekord: 145 m (Anders Jacobsen, 31.12.2014)

Quelle: http://www.skisprungschanzen.com/DE...n/Garmisch-Partenkirchen/0593-Olympiaschanze/


Zeitplan

Montag, 30.12.2019


17.30 Uhr: Mannschaftsführersitzung

Dienstag, 31.12.2019

11.45 Uhr: Offizielles Training
14.00 Uhr: Qualifikation

Mittwoch, 01.01.2020

12.30 Uhr: Probedurchgang
14.00 Uhr: Wettkampf

Quelle: medias1.fis-ski.com/pdf/2020/JP/3123/2020JP3123PROG.pdf


TV-Zeiten

(wird sicher live übertragen)


Start- und Ergebnislisten

Zwischenstand in der Tourneewertung nach Oberstdorf
Startliste Training und Qualifikation
Ergebnis Training
Ergebnis Qualifikation

Startliste Wettkampf
Ergebnis Probedurchgang
Ergebnis Wettkampf
Zwischenstand in der Tourneewertung
 
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Benjamin

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Ich denke, es ist in diesem Fall übersichtlicher, die Änderungen im Vergleich zu Oberstdorf festzuhalten - wenn es denn welche gibt.


Adrian Sell ersetzt Richard Freitag

Neu hinzukommen

Federico Cecon und
Alex Insam
 
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Benjamin

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So, Oberstdorf ist Geschichte, Garmisch steht an. Ich habe nochmal aus aktuellem Anlass ein bisschen recherchiert. Ryoyu Kobayashi ist nun der vierte Springer in der Geschichte, der fünf Tagessiege in Folge bei der Vierschanzentournee geholt hat. Die anderen drei sind Helmut Recknagel, Sven Hannawald und Kamil Stoch. Sechs Tagessiege bei der Tournee in Folge hat noch niemand geschafft, und diesen Rekord könnte Kobayashi am Neujahrstag aufstellen. Wenn die Bedingungen stimmen, gibt es wohl auch nicht viele Springer, die ihn daran hindern können.

Übrigens gibt es keinen Springer, der genau 4 Tagessiege am Stück geholt hat. Alle anderen Serien umfassten höchstens 3 Siege. Sämtliche Siegesserien bei der Tournee habe ich hier mal aufgelistet:

ZahlVornameNachnameLandBeginnEnde
5​
Helmut​
Recknagel​
DDR​
Innsbruck 1958​
Innsbruck 1959​
5​
Sven​
Hannawald​
GER​
Oberstdorf 2001​
Oberstdorf 2002​
5​
Kamil​
Stoch​
POL​
Bischofshofen 2017​
Bischofshofen 2018​
5​
Ryoyu​
Kobayashi​
JPN​
Oberstdorf 2018​
Oberstdorf 2019 ??​
3​
Olaf​
Bjoernstad​
NOR​
Oberstdorf 1953​
Innsbruck 1954​
3​
Max​
Bolkart​
GER​
Oberstdorf 1959​
Innsbruck 1960​
3​
Toralf​
Engan​
AUT​
Oberstdorf 1962​
Innsbruck 1963​
3​
Bjoern​
Wirkola​
NOR​
Garmisch 1967​
Bischofshofen 1967​
3​
Bjoern​
Wirkola​
NOR​
Oberstdorf 1968​
Innsbruck 1969​
3​
Yukio​
Kasaya​
JPN​
Oberstdorf 1971​
Innsbruck 1972​
3​
Karl​
Schnabl​
AUT​
Garmisch 1975​
Bischofshofen 1975​
3​
Jens​
Weißflog​
DDR​
Garmisch 1984​
Bischofshofen 1984​
3​
Matti​
Nykaenen​
FIN​
Garmisch 1988​
Bischofshofen 1988​
3​
Kazuyoshi​
Funaki​
JPN​
Oberstdorf 1997​
Innsbruck 1998​
3​
Andreas​
Widhölzl​
AUT​
Garmisch 2000​
Bischofshofen 2000​
3​
Janne​
Ahonen​
FIN​
Oberstdorf 2004​
Innsbruck 2005​
3​
Wolfgang​
Loitzl​
AUT​
Garmisch 2009​
Bischofshofen 2009​
3​
Peter​
Prevc​
SLO​
Garmisch 2016​
Bischofshofen 2016​
2​
Aulis​
Kallakorpi​
FIN​
Oberstdorf 1954​
Garmisch 1955​
2​
Torbjoern​
Ruste​
NOR​
Innsbruck 1955​
Bischofshofen 1955​
2​
Willi​
Egger​
AUT​
Innsbruck 1962​
Bischofshofen 1962​
2​
Torbjoern​
Yggeseth​
NOR​
Bischofshofen 1963​
Oberstdorf 1963​
2​
Veikko​
Kankkonen​
FIN​
Garmisch 1964​
Innsbruck 1964​
2​
Ingolf​
Mork​
NOR​
Oberstdorf 1970​
Garmisch 1971​
2​
Rainer​
Schmidt​
DDR​
Oberstdorf 1971​
Garmisch 1973​
2​
Toni​
Innauer​
AUT​
Oberstdorf 1975​
Garmisch 1976​
2​
Toni​
Innauer​
AUT​
Bischofshofen 1976​
Oberstdorf 1976​
2​
Pentti​
Kokkonen​
FIN​
Innsbruck 1979​
Bischofshofen 1979​
2​
Hubert​
Neuper​
AUT​
Garmisch 1980​
Innsbruck 1980​
2​
Jens​
Weißflog​
GER​
Oberstdorf 1990​
Garmisch 1991​
2​
Toni​
Nieminen​
FIN​
Innsbruck 1992​
Bischofshofen 1992​
2​
Andreas​
Goldberger​
AUT​
Innsbruck 1993​
Bischofshofen 1993​
2​
Martin​
Schmitt​
GER​
Oberstdorf 1998​
Garmisch 1999​
2​
Adam​
Malysz​
POL​
Innsbruck 2001​
Bischofshofen 2001​
2​
Sigurd​
Pettersen​
NOR​
Oberstdorf 2003​
Garmisch 2004​
2​
Janne​
Ahonen​
FIN​
Bischofshofen 2008​
Bischofshofen 2008​
2​
Gregor​
Schlierenzauer​
AUT​
Garmisch 2010​
Innsbruck 2010​
2​
Thomas​
Morgenstern​
AUT​
Bischofshofen 2010​
Oberstdorf 2010​
2​
Gregor​
Schlierenzauer​
AUT​
Oberstdorf 2011​
Garmisch 2012​
2​
Anders​
Jacobsen​
NOR​
Oberstdorf 2012​
Garmisch 2013​
2​
Gregor​
Schlierenzauer​
AUT​
Innsbruck 2013​
Bischofshofen 2013​
2​
Daniel Andre​
Tande​
NOR​
Garmisch 2017​
Innsbruck 2017​


Dass es auch anders geht, haben die Springer im Übrigen auch schon bewiesen: Die längste Serie mit lauter verschiedenen Tagessiegern gab es in den 80er-Jahren. Von Garmisch-Partenkirchen 1985 bis Bischofshofen 1987 gewannen 11 verschiedene Springer die 11 Wettkämpfe: Jens Weißflog, Matti Nykaenen, Hroar Stjernen, Pekka Suorsa, Pavel Ploc, Jari Puikkonen, Ernst Vettori, Vegard Opaas, Andreas Bauer, Primoz Ulaga und Tuomo Ylipulli, die auch noch aus 6 verschiedenen Nationen kamen.
Zum Vergleich: Die letzten 10 Wettkämpfe gingen gerade mal an zwei verschiedene Springer.
Dabei ist die letzte etwas längere Serie mit lauter verschiedenen Siegern auch noch gar nicht so lang her. Von Innsbruck 2014 bis Garmisch 2016 gab es in immerhin 8 aufeinander folgenden Wettkämpfen 8 verschiedene Sieger. Dies waren Anssi Koivuranta, Thomas Diethart, Stefan Kraft, Anders Jacobsen, Richard Freitag, Michael Hayböck, Severin Freund und Peter Prevc - immerhin auch aus 5 verschiedenen Nationen.
 

Pirkko

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Ich habe noch eine Aufgabe für die Statistikfreaks: Ich weiss, dass Janne Ahonen einer von drei oder vier Springern war, der den Tourneesieg ohne Tagessieg holte. Wer waren die anderen?
Danke schon mal fürs suchen hier und für alle anderen schon recherchierten Statistiken
 

nummer5

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Ich habe noch eine Aufgabe für die Statistikfreaks: Ich weiss, dass Janne Ahonen einer von drei oder vier Springern war, der den Tourneesieg ohne Tagessieg holte. Wer waren die anderen?
Danke schon mal fürs suchen hier und für alle anderen schon recherchierten Statistiken

Es waren insgesamt 8 Springer.

98/99 Ahonen
88/89 Laakonen
86/87 Vettori
71/72 Mork
70/71 Rask
69/70 Queck
55/56 Kamenski
54/55 Silvenoinen
 

Anne

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Laut ZDF Text ist die Tournee für Freitag zuende. Seinen Startplatz übernimmt Adrian Sell.
 

Domen4Fan

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Hui 133 Meter Hamann! (y)

Wow dafür das er zuletzt im FIS-Cup unterwegs war, ist Sell ganz schön weit gesprungen...
 

Benjamin

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133 Meter schon von Hamann... da werden sie früher oder später verkürzen müssen.
 

Domen4Fan

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Puh wenn Bär so weiter springt ist er bald im COC...

Hui damit setzt sich Klimov erst mal deutlich ab!
 
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