Benjamin
Zahlenfreund
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Einer der wichtigsten Wettkämpfe in einer Saison ist immer das traditionelle Neujahrsspringen, das in Garmisch-Partenkirchen stattfindet. In diesem Jahr gibt es dort ein kleines Jubiläum: Vor exakt 20 Jahren begann an diesem Ort die (mittlerweile längst wieder beendete) RTL-Ära. Zeit, ein bisschen zurückzublicken:
In der Saison 1998/99 war der Stern eines jungen deutschen Springers aufgegangen: Ein gewisser Martin Schmitt war Weltmeister geworden und hatte den Gesamtweltcupsieg geholt. Nur bei der Tournee war er noch leer ausgegangen, auch wenn er zumindest in Oberstdorf und eben beim Neujahrsskispringen triumphiert hatte. Durch seine und Sven Hannawalds Erfolge hatte eine ganz neue Personengruppe begonnen, sich fürs Skispringen zu interessieren: Junge Mädchen, die oft schon stundenlang vor dem Beginn eines Springens an der Schanze standen, um nur ja einen Platz ganz weit vorn zu ergattern, wo sie ideal Autogramme ihrer großen Idole ergattern könnten.
Und das führte letztlich dazu, dass RTL auf den Zug aufsprang, um sich ein Stück vom Skisprungkuchen abzuschneiden. Für viel Geld erwarb RTL die Rechte an der Vierschanzentournee und an einigen weiteren Wettkämpfen. Doch weil die öffentlich-rechtlichen Sender kein Stück weit zurückweichen wollten, kam es dazu, dass RTL tatsächlich erst ab dem Jahr 2000 begann, die Tournee zu übertragen. Der Wettkampf in Oberstdorf und selbst die Qualifikation von Garmisch-Partenkirchen liefen in jener Saison noch in ARD und ZDF, wie auch das TV-Programm vom Silvester 1999 zeigt.
Das Neujahrsspringen 2000 war dann aber der erste Wettkampf, der auf RTL lief. Und bei allen zweifelhaften Entscheidungen des Senders muss man zugeben, dass sie bei RTL doch ein Händchen für gelungene Inszenierungen hatten. Bereits einige Stunden vor dem Beginn des Neujahrsspringens gab es nämlich den ersten Bericht von der Schanze. Um Punkt Mitternacht beendete der große Dieter Thoma seine lange Karriere mit einem letzten Sprung - dem Sprung ins neue Jahrtausend:
Und eben dieser Dieter Thoma sollte dann gemeinsam mit Günther Jauch die Vor- und Nachberichterstattung moderieren. Etwas anderes, wodurch sich RTL auszeichnete, waren die Skisprung-Songs, die RTL produzieren ließ. Auch das gab es bei jenem Neujahrsspringen vor 20 Jahren zum ersten Mal: Die Band PUR sang im Rahmenprogramm ihren Song "Adler sollen fliegen". Ich als Anhänger der klassischen Musik muss zugeben, dass ich die späteren Songs nicht mehr im Kopf habe... aber an diesen ersten der RTL-Skisprungsongs kann ich mich noch erinnern.
Sportlich lief es an jenem Tag allerdings alles andere als gut für die deutschen Adler. Mit den Plätzen 4, 11, 15, 19, 22, 23, 24 wäre man in diesem Jahr wohl einigermaßen zufrieden. Aber dennoch war dieser Wettkampf der Anfang vom Ende der deutschen Tourneehoffnung. Hatte Martin Schmitt in Oberstdorf noch mit durchaus ordentlichem Vorsprung gewonnen, so verlor er in Garmisch-Partenkirchen 23,3 Punkte auf den neuen Tourneeführenden Andreas Widhölzl. Zwar betrug der Rückstand in der Gesamtwertung zu diesem Zeitpunkt immer noch nur 7,8 Punkte - aber wie viele Skisprunginteressierte wissen, gewann Andreas Widhölzl dann auch noch die Wettkämpfe in Innsbruck und Bischofshofen und ließ seinem deutschen Konkurrenten keine Chance mehr.
Tja, wie wird es dieses Jahr laufen? Wer muss dieses Jahr seine Hoffnungen auf den Tourneesieg in Garmisch-Partenkirchen begraben? Bald werden wir es wissen.
Die Historie des Neujahrsskispringens reicht natürlich einige Zeit weiter zurück als nur 20 Jahre. Tatsächlich gelang es in den 67 Jahren Tourneegeschichte gar nicht so vielen Springern, den Wettkampf öfter als einmal zu gewinnen. Die Springer, denen das gelang, sind unten aufgelistet. Der erfolgreichste Starter beim Neujahrsspringen ist der legendäre Jens Weißflog (die Erinnerung an ihn wurde übrigens in der RTL-Ära recht stiefmütterlich behandelt); ihm gelang es als einzigem, viermal in Garmisch-Partenkirchen zu triumphieren.
4x: Jens Weißflog
3x: Bjoern Wirkola, Gregor Schlierenzauer
2x: Jochen Danneberg, Matti Nykaenen, Andreas Felder, Noriaki Kasai, Janne Ahonen, Anders Jacobsen
Schanzendaten
K-Punkt: 125 m
Hillsize: 142 m
Offizieller Schanzenrekord: 143,5 m (Simon Ammann, 1.1.2010)
Inoffizieller Schanzenrekord: 145 m (Anders Jacobsen, 31.12.2014)
Quelle: http://www.skisprungschanzen.com/DE...n/Garmisch-Partenkirchen/0593-Olympiaschanze/
Zeitplan
Montag, 30.12.2019
17.30 Uhr: Mannschaftsführersitzung
Dienstag, 31.12.2019
11.45 Uhr: Offizielles Training
14.00 Uhr: Qualifikation
Mittwoch, 01.01.2020
12.30 Uhr: Probedurchgang
14.00 Uhr: Wettkampf
Quelle: medias1.fis-ski.com/pdf/2020/JP/3123/2020JP3123PROG.pdf
TV-Zeiten
(wird sicher live übertragen)
Start- und Ergebnislisten
Zwischenstand in der Tourneewertung nach Oberstdorf
Startliste Training und Qualifikation
Ergebnis Training
Ergebnis Qualifikation
Startliste Wettkampf
Ergebnis Probedurchgang
Ergebnis Wettkampf
Zwischenstand in der Tourneewertung
In der Saison 1998/99 war der Stern eines jungen deutschen Springers aufgegangen: Ein gewisser Martin Schmitt war Weltmeister geworden und hatte den Gesamtweltcupsieg geholt. Nur bei der Tournee war er noch leer ausgegangen, auch wenn er zumindest in Oberstdorf und eben beim Neujahrsskispringen triumphiert hatte. Durch seine und Sven Hannawalds Erfolge hatte eine ganz neue Personengruppe begonnen, sich fürs Skispringen zu interessieren: Junge Mädchen, die oft schon stundenlang vor dem Beginn eines Springens an der Schanze standen, um nur ja einen Platz ganz weit vorn zu ergattern, wo sie ideal Autogramme ihrer großen Idole ergattern könnten.
Und das führte letztlich dazu, dass RTL auf den Zug aufsprang, um sich ein Stück vom Skisprungkuchen abzuschneiden. Für viel Geld erwarb RTL die Rechte an der Vierschanzentournee und an einigen weiteren Wettkämpfen. Doch weil die öffentlich-rechtlichen Sender kein Stück weit zurückweichen wollten, kam es dazu, dass RTL tatsächlich erst ab dem Jahr 2000 begann, die Tournee zu übertragen. Der Wettkampf in Oberstdorf und selbst die Qualifikation von Garmisch-Partenkirchen liefen in jener Saison noch in ARD und ZDF, wie auch das TV-Programm vom Silvester 1999 zeigt.
Das Neujahrsspringen 2000 war dann aber der erste Wettkampf, der auf RTL lief. Und bei allen zweifelhaften Entscheidungen des Senders muss man zugeben, dass sie bei RTL doch ein Händchen für gelungene Inszenierungen hatten. Bereits einige Stunden vor dem Beginn des Neujahrsspringens gab es nämlich den ersten Bericht von der Schanze. Um Punkt Mitternacht beendete der große Dieter Thoma seine lange Karriere mit einem letzten Sprung - dem Sprung ins neue Jahrtausend:
Und eben dieser Dieter Thoma sollte dann gemeinsam mit Günther Jauch die Vor- und Nachberichterstattung moderieren. Etwas anderes, wodurch sich RTL auszeichnete, waren die Skisprung-Songs, die RTL produzieren ließ. Auch das gab es bei jenem Neujahrsspringen vor 20 Jahren zum ersten Mal: Die Band PUR sang im Rahmenprogramm ihren Song "Adler sollen fliegen". Ich als Anhänger der klassischen Musik muss zugeben, dass ich die späteren Songs nicht mehr im Kopf habe... aber an diesen ersten der RTL-Skisprungsongs kann ich mich noch erinnern.
Sportlich lief es an jenem Tag allerdings alles andere als gut für die deutschen Adler. Mit den Plätzen 4, 11, 15, 19, 22, 23, 24 wäre man in diesem Jahr wohl einigermaßen zufrieden. Aber dennoch war dieser Wettkampf der Anfang vom Ende der deutschen Tourneehoffnung. Hatte Martin Schmitt in Oberstdorf noch mit durchaus ordentlichem Vorsprung gewonnen, so verlor er in Garmisch-Partenkirchen 23,3 Punkte auf den neuen Tourneeführenden Andreas Widhölzl. Zwar betrug der Rückstand in der Gesamtwertung zu diesem Zeitpunkt immer noch nur 7,8 Punkte - aber wie viele Skisprunginteressierte wissen, gewann Andreas Widhölzl dann auch noch die Wettkämpfe in Innsbruck und Bischofshofen und ließ seinem deutschen Konkurrenten keine Chance mehr.
Tja, wie wird es dieses Jahr laufen? Wer muss dieses Jahr seine Hoffnungen auf den Tourneesieg in Garmisch-Partenkirchen begraben? Bald werden wir es wissen.
Die Historie des Neujahrsskispringens reicht natürlich einige Zeit weiter zurück als nur 20 Jahre. Tatsächlich gelang es in den 67 Jahren Tourneegeschichte gar nicht so vielen Springern, den Wettkampf öfter als einmal zu gewinnen. Die Springer, denen das gelang, sind unten aufgelistet. Der erfolgreichste Starter beim Neujahrsspringen ist der legendäre Jens Weißflog (die Erinnerung an ihn wurde übrigens in der RTL-Ära recht stiefmütterlich behandelt); ihm gelang es als einzigem, viermal in Garmisch-Partenkirchen zu triumphieren.
4x: Jens Weißflog
3x: Bjoern Wirkola, Gregor Schlierenzauer
2x: Jochen Danneberg, Matti Nykaenen, Andreas Felder, Noriaki Kasai, Janne Ahonen, Anders Jacobsen
Schanzendaten
K-Punkt: 125 m
Hillsize: 142 m
Offizieller Schanzenrekord: 143,5 m (Simon Ammann, 1.1.2010)
Inoffizieller Schanzenrekord: 145 m (Anders Jacobsen, 31.12.2014)
Quelle: http://www.skisprungschanzen.com/DE...n/Garmisch-Partenkirchen/0593-Olympiaschanze/
Zeitplan
Montag, 30.12.2019
17.30 Uhr: Mannschaftsführersitzung
Dienstag, 31.12.2019
11.45 Uhr: Offizielles Training
14.00 Uhr: Qualifikation
Mittwoch, 01.01.2020
12.30 Uhr: Probedurchgang
14.00 Uhr: Wettkampf
Quelle: medias1.fis-ski.com/pdf/2020/JP/3123/2020JP3123PROG.pdf
TV-Zeiten
(wird sicher live übertragen)
Start- und Ergebnislisten
Zwischenstand in der Tourneewertung nach Oberstdorf
Startliste Training und Qualifikation
Ergebnis Training
Ergebnis Qualifikation
Startliste Wettkampf
Ergebnis Probedurchgang
Ergebnis Wettkampf
Zwischenstand in der Tourneewertung
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