@vash: passiver schwulenhass??
"ich habe nichts gegen schwule, will aber nicht für einen schwulen gehalten werden."
"ich habe nichts gegen handball, will aber nicht für einen handballfan gehalten werden."
"ich habe nichts gegen die unterschicht, will aber nicht für ein mitglied der unterschicht gehalten werden."
man will ganz einfach nicht etwas ausstrahlen, das man nicht ist. was hat das denn bitte mit hass zu tun?
Solche Aussagen trifft man, wenn man sich von einer Sache distanzieren will.
Die erste Frage die man dir mit stellen würde, wäre doch "warum willst du nicht für .... gehalten werden ?".
Du kannst mir nicht weiß machen, dass man damit bloß "nur" seine Identität schützen will. Das man nicht für etwas gehalten werden will, was man nicht ist. Wenn man sich so vehement dagegen wehrt, dann schützt man sich vor einer Eigenschaft, die man versteckt als schwer negativ empfindet.
Es sind immer subjektiv negative Dinge, von denen man sich distanziert.
Kaum einer hat sich die Mühe gegeben sich als Nicht-Fußballfan zu outen während der WM. Da war Fußball für die meisten Leuten plötzlich gesellschaftsfähig. Eine Freundin von mir hat sogar Fußball geguckt, obwohl sie den Sport nicht mag. Was sie aber daran nicht leiden, ist dieses nerdige Fanverhalten
wie hier
http://www.spymac.com/details/?1952951.:D
Deswegen will sie nicht für einen Fußballfan gehalten werden.
Jedoch wollte sie für einen Fußballfan während der WM gehalten werden.
Trotzdem trifft das alles nicht den Kern.
Wenn man wirklich nichts gegen eine Sache hat, dann muss man sich auch nicht davon distanzieren.
Wenn man nichts gegen Handball hat, dann kann es einem auch egal sein, ob man für einen Handballfan gehalten wird. Wenn man nichts gegen Schwule hat, dann kann es einem auch egal sein, dass einige wenige Leute einen für schwul halten können. Und wenn man nichts gegen die Unterschicht hat, dann sollte es auch kein Problem sein zu dieser dazu zugehören.
Aber dieses "nichts" hat natürlich nichts zu bedeuten
ganz davon abgesehen muss man auch nicht alles in der gesellschaft als normal und unterstützenswert ansehen. fände ich es toll, wenn mein einziges kind (hypothetisch) schwul wäre? sicherlich nicht. das heißt nicht, dass ich meinen sohn verstoßen würde, aber gefallen muss es mir deshalb noch lange nicht. von akzeptanz zu hass ist es ein weiter weg.
Bei solchen Aussagen hab ich immer das Gefühl, man spricht von einer Behinderung. Wenn mein einziges Kind schwul wäre, dann wäre es mir sowas von egal. Hauptsache mein Kind ist gesund und glücklich. Ob ich nun später Enkelkinder hab oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Schwul sein schließt sowas auch nicht aus.
Deine Aussage erinnert mich immer an diese Aussage: "Keine Moslems, mein Kind. Wir würden dass nicht so toll finden, wenn du einen moslemischen Freund hast, aber deswegen würden wir dich nicht gleich verstoßen"
Übrigens eine Aussage, die man verdammt oft von Eltern hört. Wie oft hab ich mir den Satz schon angehört "Zum Glück bist du kein Moslem".
Das ist alles hochgradig diskriminierend.