Was betrübt euch?/Was findet ihr traurig?


pojo

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Bin da bei @LukaD77. Zynismus oder gar nicht. Ich merke, dass ich jedesmal, wenn ich was politisches lese, automatisch Pisslaune kriege.

Merke bei mir und meinem Umfeld, dass es immer mehr in die Richtung geht, sich ins Private zurückzuziehen. Ist mMn auch ein bisschen verständlich. Wenn du platt von der Arbeit heimkommst, ist es keine wirklich verlockende Option, sich noch über das Weltgeschehen zu informieren oder in irgendwelchen sozialen Netzwerken gegen Trolle und Trottel anzuschreiben, für die die ganze Nummer ein Fulltime-Job ist. Ist ja auch irgendwo müßig, die Gebrüder Braun oder Blau zu widerlegen, die ihre menschenverachtenden Fäkalien schon längst in sieben andere Springer-Kommentarspalten gecopypasted haben. Und wenn es tatsächlich zu einer "Diskussion" kommt, ist das Günstigste, was dir passieren kann, dass der Typ mit den blauen Herzchen in der Bio dir erzählt, dass er deine Familie vergewaltigen wird. Wenn es ungünstig läuft, hast du ne Dumpfbacke mit wenig Anstand aber viel Zeit und krimineller Energie am Hals, die keinen Weg scheut, dich zu doxen.

Natürlich kommt einem der Gedanke: Das ist doch genau das, was sie wollen. Die Menschen mürbe machen, damit das Internet/die sozialen Medien/die ganze Welt endgültig zu der Kloake verkommen, in der sie sich so gerne suhlen. Aber das Traurige ist, dass sie es schaffen. Bevor ich gehe, will ich auf dieser Kugel, die mit 105 000 Kilometern pro Stunde durch die Milchstraße fliegt, jedenfalls doch lieber noch ein paar Momente mit Menschen genießen, die mir was bedeuten. Und nicht ständig gegen hasserfüllten Stumpfsinn anschreiben.
 
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JL13

King Kong
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Merke an mir und meinem Umfeld, dass es immer mehr in die Richtung geht, sich ins Private zurückzuziehen. Ist ja auch irgendwo verständlich. Wenn du von der Arbeit heimkommst, ist es keine wirklich verlockende Option sich über das Weltgeschehen zu informieren oder in irgendwelchen sozialen Netzwerken gegen Trolle und Trottel anzuschreiben, für die die ganze Nummer ein Fulltime-Job ist. Ist ja auch irgendwo müßig, die Gebrüder Braun oder Blau zu widerlegen, die ihre menschenverachtenden Fäkalien schon längst in sieben andere Springer-Kommentarspalten gecopypasted haben. Und wenn es tatsächlich zu einer "Diskussion" kommt, ist das günstigste, was dir passieren kann, dass der Typ mit den blauen Herzchen in der Bio dir erzählt, dass er deine Familie vergewaltigen wird. Wenn es ungünstig läuft, hast du ne Dumpfbacke mit wenig Anstand aber viel Zeit und krimineller Energie an der Backe, die keinen Weg scheut, dich zu doxen.

Natürlich kommt einem der Gedanke: Das ist doch genau das, was sie wollen. Die Menschen mürbe machen, damit das Internet/die sozialen Medien endgültig zu der Kloake werden, in der sie sich so gerne suhlen. Aber das Traurige ist, dass sie es schaffen. Bevor ich gehe, will ich auf dieser Kugel, die mit 105 000 Kilometern pro Stunde durch die Milchstraße fliegt, jedenfalls doch lieber noch ein paar Momente mit Menschen genießen, die mir was bedeuten. Und nicht gegen hasserfüllten Stumpfsinn anschreiben.

Ist so. Irgendwo denke ich mir ja auch "wenn alle anfangen wegzusehen, gewinnen sie"...aber ja, ich gebe zu, dass ich langsam einknicke und mir nicht jeden Tag diese Gülle antun will.
 

Max Power

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Ich hab in der Pandemie für mich eine "bis hierhin und nicht weiter"-Haltung gefunden, und damit fahre ich ganz gut. Ich hab damals gemerkt, dass mir dieses permanente Doomscrolling einfach nicht gut tut und versucht, einen Spagat zu finden. Du kannst den Kopf ja einerseits nicht komplett in den Sand stecken, aber andererseits hat auch niemand was davon, wenn du dich selbst davon kaputtmachen lässt.

Ich hab mir auch angewöhnt, mit Leuten in meinem privaten Umfeld einfach gar nicht mehr über Politik zu reden. Gerade, wenn ich zu meiner Familie auf dem Land fahre, merke ich schon, dass die Uhren da teilweise noch ein bisschen anders gehen und sich der Diskurs ein bisschen nach rechts verschiebt ... da ist mir die Zeit, die ich mal zuhause bin, wirklich zu schade dafür, da lange Streitdiskussionen zu führen und mich zu ärgern.

Ich kann dieses "wenn man sich nicht wehrt, haben sie gewonnen" voll verstehen. Aber wie gesagt, man stößt halt irgendwann auch an den Punkt, wo man sich selber nichts Gutes mehr tut. Am Ende ist vielleicht ein "choose your battles" das Sinnvollste.
 

Malgani

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Merke an mir und meinem Umfeld, dass es immer mehr in die Richtung geht, sich ins Private zurückzuziehen. Ist ja auch irgendwo verständlich. Wenn du von der Arbeit heimkommst, ist es keine wirklich verlockende Option, sich über das Weltgeschehen zu informieren oder in irgendwelchen sozialen Netzwerken gegen Trolle und Trottel anzuschreiben, für die die ganze Nummer ein Fulltime-Job ist. Ist ja auch irgendwo müßig, die Gebrüder Braun oder Blau zu widerlegen, die ihre menschenverachtenden Fäkalien schon längst in sieben andere Springer-Kommentarspalten gecopypasted haben. Und wenn es tatsächlich zu einer "Diskussion" kommt, ist das Günstigste, was dir passieren kann, dass der Typ mit den blauen Herzchen in der Bio dir erzählt, dass er deine Familie vergewaltigen wird. Wenn es ungünstig läuft, hast du ne Dumpfbacke mit wenig Anstand aber viel Zeit und krimineller Energie an der Backe, die keinen Weg scheut, dich zu doxen.

Natürlich kommt einem der Gedanke: Das ist doch genau das, was sie wollen. Die Menschen mürbe machen, damit das Internet/die sozialen Medien/die ganze Welt endgültig zu der Kloake verkommen, in der sie sich so gerne suhlen. Aber das Traurige ist, dass sie es schaffen. Bevor ich gehe, will ich auf dieser Kugel, die mit 105 000 Kilometern pro Stunde durch die Milchstraße fliegt, jedenfalls doch lieber noch ein paar Momente mit Menschen genießen, die mir was bedeuten. Und nicht ständig gegen hasserfüllten Stumpfsinn anschreiben.

Geht Richtung neuer Biedermeier. Passt sogar zeitlich, es sind praktisch 200 Jahre vergangen seit dem letzten mal.
Ich komme auch praktisch nicht mehr vor die Tür. Zum einkaufen halt, ab und zu mal einen Spaziergang. Ansonsten regelt Balkon. Zeitung wird auch nur noch unregelmäßig gelesen. Kostet mich zwar täglich Geld, aber das lässt sich verschmerzen.
 
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