Ok, also noch einmal kurz und abschließend zur U-Bahn Affäre :laugh2: ... (Obwohl ich es langsam leid bin, angeblichen Münchnern erklären zu müssen, was in ihrer komischen Stadt so abgeht):
U6
[...] Der Abschnitt zwischen Garching und der nächsten, für die Allianz Arena umgebauten Station Fröttmaning ist mit etwa 4,1 km der längste zwischen zwei Stationen im Münchner Netz. Im Zuge der Umbaumaßnahmen zwischen dem 10. Oktober 2002 und der Eröffnung am 4. Mai 2005 wurde der Bahnhof um etwa 100m nach Norden verschoben, der bestehende Bahnsteig abgerissen, ein zweiter Bahnsteig gebaut und nördlich des nun viergleisigen Bahnhofes eine neue Abstellanlage errichtet. Der jetzige Bahnhof ist komplett überdacht und verfügt jetzt auch am Nordende über einen Zugang, der sich direkt an die Esplanade der Allianz Arena anschließt.
[...]
Ausbau
Ertüchtigung des Bahnhofs Marienplatz.
Zur Erhöhung der Kapazität, die unter anderem durch den Bau der Allianz Arena notwendig ist, werden zusätzliche Fußgängertunnel erstellt, die die Umsteigebeziehungen zur S-Bahn entzerren sollen. [...] Baubeginn: 27. Mai 2003, Eröffnung: vsl. Mai 2006
Quelle: LHM-Baureferat, HA U-Bahn-Bau - München Stadt
Dann abschließend aus der Süddeutschen zur angeblichen Kostenneutralität des Großkotzprojektes zu Beginn der Baumaßnahmen in 2002:
Neues Stadion statt neuer Straßen
Die Stadt will Verkehrsprojekte verschieben, um die Erschließung der Fußballarena zu bezahlen.
Die rot-grüne Rathauskoalition will den Bau von geplanten Straßen und U-Bahnen verschieben, um mit dem so eingesparten Geld die Erschließung des Fröttmaninger Stadions zu bezahlen. Welche Verkehrsprojekte damit später oder gar nicht gebaut werden, soll Baureferent Horst Haffner, so will es ein gemeinsamer Antrag von SPD und Grünen, bis November darlegen.
Heute soll der Stadtrat dem Bebauungsplan zustimmen, der es erlaubt, dass die von den Fußballvereinen FC Bayern und TSV 1860 München gebildete „Allianz-Arena Stadion München GmbH“ am 21. Oktober den Grundstein für das neue Stadion in den Fröttmaninger Kies setzt.
Vor einer Woche sahen sich die Räte im Planungsausschuss dazu nicht in der Lage, weil Stadtbaurätin Christiane Thalgott nicht sagen konnte, wie viel die Stadt wirklich wird bezahlen müssen für U-Bahn- und Autobahn-Anschluss, Rettungswege und Grünanlagen – und vor allem, woher sie das Geld dafür nehmen will.
U-Bahn, Tunnel, Brücken müssen warten
Das wollen SPD und Grüne heute festschreiben: Die Mittel sollen aus dem Verkehrshaushalt kommen. Bis November soll Haffner dem Stadtrat darlegen, welche bereits in die städtische Investitionsplanung eingestellten Projekte verschoben oder gestrichen werden können.
Das heißt: Dem Stadionbau könnten anderswo geplante Straßen, die Verlängerung von U-Bahnen, aber auch die Tunnel am Mittleren Ring zum Opfer fallen. Aber auch die Sanierung von Brücken könnte auf die lange Bank geschoben werden.
„Welche Projekte es treffen wird, wissen wir noch nicht“, sagt SPD-Planungssprecherin Constanze Lindner-Schädlich. Ihr CSU-Kollege Walter Zöller warnt davor, die Ring-Tunnel zu gefährden: „Die sind heilige Kühe.“
Rund 50 Millionen Euro Mehrkosten erwartet
Dabei werden Thalgott und Haffner den Stadträten auch heute nicht mitteilen können, wie viel das Drumherum um das Stadion die Stadt kosten wird. „Seriöse Zahlen kann ich erst im Januar oder Februar bieten“, sagt Haffner, wenn die Verwaltung die Projektgenehmigung vorlegt.
Dann erst wird sich abzeichnen, wie weit die Kosten über den vom Stadtrat gesetzten Rahmen von 185 Millionen Euro hinausschießen. Eine Zahl kommt von Haffner selber: Es könnte, peilte der Referent über den Daumen, rund 50 Millionen Euro teurer werden.
Erst wenn die Summe feststeht, wird sich ausrechnen lassen, wie viel Land und Bund zuschießen. Und wie viel die Stadt selber zahlen muss – nach Grobschätzung ein gutes Drittel der Infrastrukturkosten.
Das wären zwischen 70 und 90 Millionen Euro. Bisher sind in der Investitionsplanung bis 2006 für den U-Bahn-Bau 61 Millionen Euro eingestellt (wovon die Stadt wohl 17 Millionen selbst bezahlen muss), für den Straßenbau erst 14 Millionen.
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Zu etwaigen Kosten über zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen für Kaiserslautern ist mir nichts geläufig (was aufgrund des bereits vor Jahren hervorragend ausgebauten P+R Systems sowie rein logisch – auf dem Betzenberg lässt sich nichts mehr neu bebauen! – unwahrscheinlich ist), werde aber noch einmal nachrecherchieren, dürften sich um Peanuts handeln. Trotzdem bereits hier ein erstes zusammenfassendes Fazit:
1.) Der FCK hat - dem Wunsch der auch nicht-vereinsaffinen Öffentlichkeit (nach Umfragen ca. 80%) zur Austragung der WM in KL entsprechend – den Besitz seines Stadion verloren, trägt trotzdem die Kosten des Umbaus FÜR DIE WM mit, und zahlt dafür auch sportlich einen teuren Preis, man spielt schon seit nunmehr Jahren gegen den Abstieg. Trotzdem ist der Verein – zwar finanziell nicht auf Rosen gebettet- dennoch schuldenfrei und saniert.
2.) Der FCB hat ohne Not (funktionstüchtiges, WM-taugliches Stadion vorhanden) aus reiner Geltungs- und Profitsucht die Münchner Bürger und die Stadt mit dem Neubau erpresst:
- vgl. Süddeutsche: Ude durch FCB und Aufsichtsratmitglied Stoiber unter Druck gesetzt
- Drohung Beckenbauers, die Stadt zu verlassen, auch symptomatisch für die soziale Verantwortung des Vereins gegenüber den Bürgern der Stadt (vor der Drohung war eine absolute Mehrheit der Bürger gegen den Neubau!)
auf Kosten des Steuerzahlers, und der Lebensqualität in der Stadt ein gigantomanisches Projekt auf Müllbergen aufgesetzt, an dem man sich nach den Aussagen solkskjaers eine goldene Nase verdient. Der Münchner Bürger, der allgemein ohnehin keine Ahnung von und Interesse an Fußball hat, schaut in die Röhre (die einmaligen Arena Besucher rekrutieren sich bekanntlich in der Mehrzahl aus der Landbevölkerung der umgebenden Kuhdörfer, einmaligen Arena Touristen und sektschlürfenden desinteressierten VIP-Verlegenheitsbesuchern).