Manager macht Werbung
Klöden im Vertragspoker
HAMBURG, 02.08.04 (dpa) - Der Tour de France-Überraschungs-Zweite Andreas Klöden hat seinen Vertrag bei T-Mobile noch nicht verlängert und wird von anderen Teams umworben. Der in der Schweiz lebende deutsche Meister könnte sich einen Wechsel vorstellen. «Typen wie er sind rar: Andreas kann Zeitfahren, ist stark am Berg und kann eine große Rundfahrt gewinnen. Ich sondiere die Angebote für ihn und werde mich in dieser Woche mit ihm zusammensetzen», sagte am Montag Klödens Manager Tony Rominger.
Der Schweizer Ex-Profi und ehemalige Stunden-Weltrekordler gibt T-Mobile die größten Chancen für eine Vertragverlängerung: «Das Team hat eine gute Struktur. Wenn Andreas in der kommenden Saison allerdings als Kapitän fahren will, müsste er sich verändern.» Unmittelbar nach der Tour hatte der 29-jährige Klöden noch erklärt, auch in Zukunft als Edelhelfer für seinen Freund Jan Ullrich arbeiten zu wollen.
Jetzt hat jedoch der Poker begonnen. «Vor der Tour hatte ich unseren Team-Manager Walter Godefroot um eine Vertragverlängerung für zwei Jahre zu den bisherigen Konditionen gebeten. Er lehnte aber ab. Jetzt hat sich meine Verhandlungs-Position verbessert», hatte Klöden am Sonntag in Hamburg nach dem Weltcup-Rennen HEW-Cyclassics erklärt. Zu den Interessenten an seinen Diensten gehört auch der nationale T-Mobile-Konkurrent Gerolsteiner. Klödens Wert dürfte inzwischen auf rund eine Million Euro pro Saison gestiegen sein.
http://radsportnews.net/2004/kloedenvertrag2.shtml
Ich denke Klöden sollte zu Gerolsteiner gehen. Die hätten endlich einen Podiumskandidat für die Tour (dazu noch einen Deutschen) und zudem bin ich sehr gespannt, was Klöden erreichen kann, wenn er nur für sich fährt. Den Tour Sieg traue ich ihm zwar eigentlich nicht zu, aber man weiß ja nie, wie sich ein Fahrer entwickelt. Hamilton hätte ich so einem Sprung auch nicht zugetraut, nachdem er zu CSC ging. Macht Klöden einen ähnlichen Sprung, kann er die Tour durchaus gewinnen.
Er ist jetzt 29 und sollte die Chance wahrnehmen, ordentlich Kohle zu verdienen und mal als Leader eine Tour zu bestreiten. Die Chance bekommt man schließlich nicht alle Tage.
Für den deutschen Radsport wäre das jedenfalls fantastisch.