Fro
Nachwuchsspieler
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Pacer #33 schrieb:Sehe ich alles komplett anders.
1. Ich denke, dass der Druck durch die gestrige Niederlage für die Colts, vorallem in Hinblick auf die Saints und deren zwei Niederlagen in Folge nach Bruch des Perfektionismus, nur gestiegen ist. Das Medieninteresse richtet sich genau jetzt auf Indianapolis. Und genau jetzt, kurz vor den Playoffs, werden dadurch einzelne Spieler in ihrem Selbstvertrauen geschwächt und fangen an nachzudenken. Darüber, dass momentan kein Wideout der Colts gute Leistungen bringt. Darüber, dass Bob Sanders fehlt. Darüber, dass die Colts kein konstantes Running Game haben. Darüber, dass die Colts keinen Guru als Headcoach mehr haben.
Vorallem mit Hinblick auf den vermeintlichen Einbruck der Saints grinst jetzt die ganze Welt auf die Colts, die Experten machen nichts anderes, als zu diskutieren, ob das Benching gestern ein Fehler war.
Währenddessen erstarken die Patriots wieder, die Steelers sind lebendiger als noch nach der Niederlage gegen die Browns und der Angstgegner San Diego ist nun das Team mit dem längsten Streak und vermutlich dem größten Swagger in der Liga.
Mit Hinblick auf diese Faktoren stellt die Niederlage gegen die Jets einen Souveränitätsverlust dar, der jetzt medial ausgeschlachtet wird. Manning wird das weniger jucken, das Einzige was seine Ausnahmestellung gefährdet sind bekanntlich Interceptions. Aber ausgehend von den teilweise jungen Pfeilern in der Defense und dem Headcoach, den Medien und der Konkurrenz hätte gestern ein Sieg her müssen. Soviel dazu.
2. Die Niederlage der Patriots im Bowl vor zwei Jahren führe ich tendenziell doch eher konkret auf den Miracle Catch von Tyree zurück. Wer im Superbowl ist, der will ihn gewinnen, egal wie der Record der Regular Season, die Ereignisse in den Playoffs oder die Expertenmeinungen und der Medienrummel ist. So gesehen ist der Superbowl isoliert, alles fängt in diesem Spiel von 0 an, das ist ja auch der Ruf dieses Spiels. Und so ist es passiert, die Patriots hatten ein perfekt funktionierendes Team, fast eine Maschine. Die Giants an diesem Abend aber auch, nur dass das eben medial weitgehend untergegangen ist. Das bessere Team hat gewonnen, das hatte für mich nichts mit Medien oder Druck zu tun. Einfach weil es der Supebowl war und Brady da nicht zum ersten mal war.
Also grundsätzlich würde ich in den Playoffs sowieso schonmal gar nicht gegen die Pats wetten, solange die Belichick und Brady im Team haben, da könnte Indy auch einen Rekord von 50:0 haben. Noch viel grundsätzlicher gebe ich nichts auf die Meinung sogenannter Experten, weil die es sowieso immer hinterher besser wissen. Was hätten die gleichen Experten denn wohl erzählt, wenn es gestern durch unglückliche Umstände Peyton Manning das Kreuzband zerrissen hätte, weil man ihn hat durchspielen lassen? Genau... Wie konnte man bloß die ganze bisherige Arbeit für ein unbedeutendes Spiel aufs Spiel setzen.
Für mich wird einfach sehr wenig auf Sport- bzw. Sportlerpsychologie gegeben. Wir sind uns einig, dass jeder immer gewinnen will, nur besteht eben ein Unterschied zwischen gewinnen wollen und gewinnen können. Wenn du einem solchen Druck ausgesetzt bist, nämlich bei einem Sieg lediglich die Erwartungen erfüllt zu haben - und genau darauf lief es ja damals bei den Pats hinaus - oder aber als die absoluten Deppen darzustehen, dann wird eben bei dem einen oder anderen Spieler der Arm bzw. die Beine schwer, weil je länger das Spiel eng bleibt, desto mehr fängst du an nachzudenken, was sein könnte. Für die Giants war das ein riesiger Vorteil. Von daher glaube ich weiterhin, dass diese Niederlage für die Colts kein Nachteil ist. Probleme haben doch zu dieser Jahreszeit fast alle Teams.
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