Edit: Ich wurde beim Tippen unterbrochen und mittlerweile gab es einige Beiträge hier die sich mit meinen Zeilen überschneiden... Ich poste es jetzt trotzdem
Ich sehe das mittlerweile einfach anders, aber es kann im Endeffekt niemand beantworten, da es ja nur Vermutungen sind.
Shaq hatte gegen Sabonis stellenweise defintiv Probleme, man muss nur die Serie gegen Portland 2000 anschauen. Man konnte Shaq nie komplett stoppen, aber ausgebremst wurde nach Spiel 1 immer wieder. Divac z.B. hat in einem Interview zurecht gesagt, dass eine Menge von Shaqs Moves Offensivfouls waren. Da wäre heute ganz einfach abgepfiffen worden, noch dazu wenn die NBA Flopping wie heute belohnt. Da hier vor allem ältere User sind, die Shaq in Prime gesehen haben (wie ich ja auch), kommt man zu dem Schluss, so ein Spieler würde den Boden aufwischen...ja ich dachte auch so. Aber wie gesagt, Jokic als Schwergewicht, aber auch Emiid...die sind körperlich nicht weit weg. Von den Softskills sogar überlegen. So eindeutig sehe ich es einfach nicht mehr.
Und ja wie auch
@Joey denke ich eher hinsichtlich Titel, in der RS würde er sicher auch jedes Scoreboard platzen lassen.
Die damaligen Blazers waren ein extrem starkes Team mit einem überragenden Front Court. Die Big Man Rotation mit Sabonis, Pippen, Schrempf, Rasheed Wallace und Brian Grant. Das war viel Physis und Defensivqualität. Die waren so gut, dass selbst der junge Jermaine O`Neal kaum Minuten sah. Ich erinnere mich gut an jedes dieser Spiele und die Blazers haben den Lakers riesige Probleme bereitet... Aber doch nicht weil Sabonis im Eins gegen Eins Shaq stoppen konnte.
Jokic ist momentan der NBA Spieler dem ich am Liebsten zusehe und ich hoffe er wird MVP. Aber der ist kein guter Verteidiger in Korbnähe und hat seine Problemchen gegen physisch starke und athletische Big Man. Ausgerechnet bei ihm anzunehmen, dass er Shaq einschränken kann ist wirklich eine absurde These. Einfach nur viel "Masse" zu haben ist doch kein Erfolgsrezept gegen Shaq.
Und natürlich hätten die Refs Shaq in jedem Spiel 10 Offensivfouls anhängen können. Man hätte auch in jeder Partie die doppelte Anzahl Defensivfouls finden können.Shaq war für die Refs immer schwierig. Er müsste heute wahrscheinlich seine Ellbogen und Spin Moves etwas vorsichtiger einsetzen... Aber umgekehrt müssten auch die Verteidiger gegen Shaq vorsichtiger sein. Ich glaube man müsste sich keine Sorgen machen, dass Shaq ständig mit Foulproblemen auf der Bank wäre... Die NBA funktioniert in der Hinsicht ganz gut. Lebron und Giannis dürfen als Dampfwalzen zum Korb die Gegner über den Haufen rennen. Da gab es schon immer Sonderbehandlung für die Stars.
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Ganz grundsätzlich ist doch die größte Veränderung im Vergleich zu den früheren Jahren das Dreiervolumen und dadurch auch das Spacing. Und davon würden die früheren Stars in der Offensive extrem profitieren. Es gibt heute einfach mehr Raum für die Offense.
Ich habe schnell nachgeschaut. 1987 hatten Lakers und Celtics 170 bzw 210 verwandelte Dreier in der gesamten Saison. Also 2-3 Treffer pro Partie. Beide Teams hatten im ganzen Kader jeweils nur zwei Spieler die man heute als Shooter bezeichnen würde. Scott und Cooper sowie Bird und Ainge.
Das ganze Spiel fokussierte sich auf die Zone und dementsprechend eng und physisch hart war dort der Kampf.
In den 80ern war das Spiel teilweise auch ein wildes Hin und Her mit vielen Fast Breaks und leichten Punkten aber ab den 90ern waren die Spiele häufig ein zäher und harter Abnutzungskampf unter den Körben.
Heute sammeln Spieler wie Harden gemütlich die Defensivrebounds und die sind in den seltensten Fällen wirklich wertvoll. Teams lassen bewusst ihre Playmaker rebounden um das Tempo pushen zu können. Früher gab es nach Fehlwürfen ständig einen echten Fight um jeden Rebound weil 8 Spieler unter den Körben um den Ball kämpften. Heute zieht sich die Offensive schnell zurück um Fast Breaks zu verhindern und höchstens ein oder zwei Spieler spekulieren bzw kämpfen um einen Offensivrebound. Da hat sich der Stil schon sehr verändert.
Heute haben alle Teams fast immer mindestens 3 Shooter auf dem Feld und dementsprechend viel Raum steht zur Verfügung. Früher mussten Playmaker wie Bird und Co winzige Lücken finden um den Mitspieler freie Würfe unter dem Korb zu verschaffen. Heute ist das um ein Vielfaches einfacher. Spieler mit der Übersicht und Spielintelligenz von Larry Bird würden dir jede moderne Defense auseinandernehmen. Heute reicht ja schon ein schneller erster Schritt im Eins gegen Eins und dann folgt der einfache Pass an die Dreierlinie.
Für offensive Giganten wie Jordan, Bird oder Shaq wäre die heutige moderne NBA mit diesem Spacing ein Traum. Sie hätten viel mehr Zeit und Platz für ihre Moves. Doppeln wäre schwieriger und sie könnten viel einfacher offene Shooter finden. Die wären auch heute locker in den Rollen von damals einsetzbar...
Shaq wäre offensiv definitiv nicht zu stoppen und man würde die Defensive um seine Stärken und Schwächen bauen... Also viel Zone spielen um ihn in Korbnähe zu parken zu können. Für Ausnahmespieler würde man solche Anpassungen vornehmen und das Team entsprechend aufbauen.
Ich glaube aber, dass viele Rollenspieler aus früheren Jahren heute kaum Minuten sehen würden. Guards ohne Wurf oder auch viele Big Man wären in der heutigen NBA nicht spielbar.