Grundsätzlich körperlich in der Lage sind sie schon, Flugschanzen zu meistern. Daniela Iraschko hat ja bereits im Jahr 2003 bei einem Testflug in Bad Mitterndorf die 200-Meter-Marke erreicht.
Auch ihre Mitpionierin Anette Sagen ist schon von Flugschanzen gesprungen
Und da das Ganze vor 15 Jahren war und sich das Skispringen der Damen seit damals doch etwas weiterentwickelt hat, dürfte es heute schon ein paar Damen mehr geben, die das durchaus hinbekommen. Allerdings wäre es aus meiner Sicht noch etwas zu früh, wirklich Weltcups von Flugschanzen zu veranstalten, weil die Dichte wohl noch etwas gering wäre.
Den Sturz von Straub würde ich persönlich eher als individuellen Fehler sehen - auch wenn ich nicht sicher ausschließen kann, dass da doch wieder etwas Wind eine Rolle gespielt hat. Gerade gegen Ende des ersten Durchgangs sind doch mehrere Sportlerinnen ungewöhnlich kurz gesprungen, ganz ruhig war es heute also auch nicht.
Insgesamt gab es aus meiner Sicht im Weltcup eigentlich keine auffällige Häufung von Stürzen der Damen auf
Großschanzen - insofern würde ich sagen, dass der Versuch der FIS, die Anzahl der Großschanzenwettbewerbe im Weltcup deutlich zu erhöhen, durchaus von Erfolg gekrönt war.
Wenn ich die Verletztenliste insgesamt betrachte (die leider auch im Nirvana verschwunden ist), dann hatte ich diese Saison schon das Gefühl, dass mehr Frauen als Männer betroffen sind (u.a Ema Klinec, Manuela Malsiner). Und ich kann mir schon vorstellen, dass das mit der etwas geringeren Kraft der Damen zu tun hat... dass sie in einer schwierigen Situation deshalb häufiger nicht mehr in der Lage sind, diese zu retten bzw. dass der Körper im Fall eines Sturzes nicht ganz so stabil ist. Den Eindruck hatte ich in der Vergangenheit auch bei den Alpinen immer wieder.