Nun, kurz gesagt: Beim reinen Herren-Teamspringen wird gemessen, welches Land im Skispringen der Herren besonders gut gearbeitet hat. Bei einem Mixed-Teamspringen wird gemessen, welches Land insgesamt im Skispringen am besten gearbeitet hat. Ich erkenne da keinen großen Unterschied.
Es ist eher eine Frage der Tradition: Im Biathlon gibt es seit langer Zeit getrennte Staffeln für Männer und Frauen. Irgendwann, als Biathlon sehr populär geworden ist, hat man gemeint, dass man nach Einzel, Sprint, Verfolgung, Massenstart und Staffel unbedingt noch einen sechsten Wettkampf ins WM-Programm aufnehmen muss und hat dann die Mixed-Staffel erfunden. Da aber in einer Ausdauersportart wie Biathlon so viele Wettkämpfe in einer Woche irgendwann zu viel sind, war es zumindest am Anfang (wie es jetzt ist, weiß ich nicht mehr, ich verfolge Biathlon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr) die Topathleten einen Wettkampf ausgelassen haben. Das war meist die Mixed-Staffel, die dann natürlich schwächer besetzt war als die reinen Damen- und Herrenstaffel, wodurch der Wettkampf natürlich nicht so attraktiv war.
Bei den Alpinen, gab es lange Zeit überhaupt keinen Teamwettkampf, und als dann bei der WM 2005 erstmals einer ins WM-Programm aufgenommen wurde, war das gleich ein gemeinsamer Wettkampf für Damen und Herren. Das ist bei den Alpinen bis heute so - reine Damen- und Herrenteamwettkämpfe gibt es nicht. Das gleiche gilt beispielsweise für die Teamstaffel beim Rodeln (was auch zeigt, dass nicht nur FIS und IBU gern mixen).
Bei den Skispringern ist die Situation insofern anders, da hier nun einmal über viele Jahrzehnte überhaupt keine offiziellen Damenwettkämpfe ausgetragen wurden. Dadurch ist das Feld bei den Damen nach wie vor nicht so eng zusammen wie bei den Herren, was dazu führt, dass die Leistungen der Damen einen größeren Einfluss auf das Ergebnis haben wie die der Herren.
Nur: Solange die beiden besten Herren und die beiden besten Damen eines Landes antreten, ist es durchaus ein attraktiver Wettkampf. Die Gefahr, dass die Topleute - wie beim Biathlon - aus Desinteresse abwinken, sehe ich hier auch nicht.