Als man sah, wie das Wasser vor Dietharts 2. Sprung runterfloss, war eigentlich schon klar, was kommen würde. Also ich meine, UNS Laien vorm Fernseher war das schon klar - da MUSS das den Verantwortlichen doch ebenfalls schon klar gewesen sein, oder?!? Es war also eine reine Farce. Pointner hat auch absolut Recht, dass er auf die Barrikaden gehen. Im Endeffekt regen sich hier ja auch jeden Winter viele über irreguläre Wettbewerbe auf, nur wenn Pointner das tut, dann regen sich die meisten hier plötzlich über ihn auf. Aber das ist ein andere Phänomen, das jetzt nix weiter zur Sache tut ...
Vor zig Jahren wurde mal eine Skiflug-WM 2 Springer vor Schluss abgebrochen. Damals ging so was. Heutzutage hat die FIS den Trend entwickelt, dass diese 2 Springer dann noch verheizt werden, damit man ein offizielles Ergebnis hat. Entweder lacht man sich ins Fäustchen, weil die 2 Springer selbst wieder mit Lift nach unten fahren, oder man schickt sie einfach nochmal runter, obwohl man ganz genau weiß, dass sie auf einer irregulären Spur anfahren müssen und keine Chance haben.
Dieser Trend ist auf jeden Fall falsch und muss gestoppt werden. Dass es jetzt mal wieder Pointner ist, der hier den Finger hebt, spricht für ihn und dafür, dass er seine Verantwortung als Teamchef auch ernst nimmt. Es ist seine Aufgabe, dass er hier seinen Athleten schützt - nicht nur heute, auch im Hinblick auf zukünftige Wettbewerbe. Man stelle sich vor, einer der beiden Athleten wäre in der Anlaufspur zum Sturz gekommen - dann wäre das Geschrei jetzt ganz groß. Es darf nicht erst ein Unglück passieren, bevor man einsichtig wird. Pointner tut gut daran, dass er hier etwas in Bewegung setzt. Ich hoffe, es nützt auch was. Der GAU wäre ja sicherlich, wenn man bei Olympia eine Entscheidung auf diese Weise durchdrücken würde.
Was ich bei Pointner aber besonders gut finde: Man merkt wirklich, wie sehr er seinen Athleten auch nahesteht. Er setzt sich ja auch nicht nur für Schlierenzauer ein. Bei den Stürzen von Morgenstern hat er auch stark mitgelitten, das konnte man ihm ja ansehen. Und jetzt hat sich natürlich auch für Diethart eingesetzt. Schuster hingegen hat mich diesbezüglich enttäuscht, weil er 3 gut platzierte Athleten hatte und Wellinger daher geopfert hat. Denke auch mal, dass die Gefahr eines psychischen Knicks bei Wellinger jetzt größer als bei Diethart ist, zumal Wellinger das jetzt 2 Wochen lang mit sich rumschleppen muss.