Gorgonzola schrieb:
Ich bin jetzt mal völlig subjektiv, wenn's um Brock geht. Der Kerl boxt einen Stiefel herunter, dass es schon einer verdammt schwierigen Aufgabe gleichkommt, das interessant zu finden. Er ist für mich ein völlig nichtssagender Boxer ohne Esprit, Elan und Leidenschaft. Ein bißchen wie Guinn. Im heutigen Schwergewicht muss man mit Prognosen ja aufpassen, weil sich doch irgendwie immer ein Weg auftut, der eigentlich nicht da war, aber Brock ist nichts und wird nichts auf höherem Level. Er mag ein 1 A Clubboxer sein, aber mehr nicht (übertrieben gesagt).
Es stimmt schon das Brock oft nur seinen Stiefel herunter boxt und dabei nicht überzeugt aber besser er macht das jetzt so, als das er zuviel riskiert. Der Erfolg gibt ihm ja bis dato recht. Allerdings ändert sich das auch bei Brock ganz schnell und dann zeigt er auch Esprit, Elan und Leidenschaft, dazu braucht es bei ihm scheinbar nur einen sog. "wake-up-call", wie er ihn gegen McCall bekommen hat, als er sich plötzlich am Boden fand. Danach zeigte er das erste Mal (und wohl auch das einzige Mal bisher, wohl weil er es sonst nie zeigen brauchte), dass in ihm schon eine Warrior-Mentalität steckt und er auch mit Leib und Seele beim Sport dabei ist, indem er direkt zurückkam und sich auf den Schlagabtausch einließ, McCall schwer treffen konnte und diesen sogar angeschlagen hatte. Nach so einem schweren Niederschlag war dies schon für einen heutigen Schwergewichtler ein 'sensationelles' Comeback während der Runde, die man trotz des Knockdowns 10:09 werten konnte oder vielleicht sogar sollte (ich habe es getan, obwohl ich eigentlich immer bei einem Niederschlag 10:08 werte, egal was passiert, einfach aus Prinzip). Da hat er mich als Fan gewonnen und gezeigt, dass er tief in sich drin dieses gewisse Etwas hat, was einen Boxer auf Weltklasse-Niveau nicht fehlen darf. Heart, Courage, Determination. Leider lässt er dies viel zu selten heraus und zeigt nur das nötigste um zu gewinnen, anstatt beherzt und leidenschaftlich dabei zu sein. Das ist scheinbar beim "Boxing Banker" nur dann der Fall, wenn es absolut sein muss. Natürlich ist das schade aber er hat diese Leidenschaft und viielleicht ist es ja irgendwann soweit, dass er diese sehr oft in seinen Kämpfen zeigt und nicht nur das nötigste für einen Sieg tut. Vielleicht braucht es einen "Big-Fight" oder einen Gegner der ihm sehr gefährlich werden kann um das hervorzurufen, was man bei ihm leider des öfteren vermisst.
Zudem denke ich, dass man den Kampf gegen Zuri nicht als Maßstab nehmen darf, da Lawrence ein äußerst unbequemer Gegner ist und niemand, gegen den man besonders glänzen kann sondern eher ein Boxer, bei dem man sich nur darauf konzentrieren sollte, zu gewinnen. Und das tat Brock, eindrucksvoll, mit einem der besten KO's dieses Jahres. Die Gegnerwahl ist auf jeden Fall zu respektieren aber leider die Falsche um die Zuschauer von einem Mann wie Brock zu überzeugen, der wie gesagt, wohl eine richtig schwere Aufgabe brauch um zu zeigen, wie gut er wirklich ist. Lawrence ist zwar eine schwere Aufgabe aber nunmal nicht passend um besonders glänzen zu können und dem Publikum zu gefallen.