emkaes
Nachwuchsspieler
Magnin, Wome, Tosic, Abdennour, Boenisch, van Damme, Nery - in 6 Jahren. Jetzt Silvestre. Das hat knapp 10 Mio an Ablöse gekostet, von Gehältern und Handgeldern gar nicht erst zu sprechen. Magnin war noch der beste und das will was heissen. Tut mir leid, aber das ist nicht nur der Markt, das ist auch auf der Position grottenschlechtes Scouting und eines regelmäßigen Cl-Teilnehmers unwürdig. So gut Allofs in der Offensive transferiert, in Sachen LV ist das maximal Schulnote 5. KEIN Verein der BL, der um ähnliche Plätze spielt, steht seit Jahren so grundbesch*ssen auf der LV-Position da wie Werder. Keiner.
Das ist alles viel zu hart und sogar ein kleines bisschen unsachlich. Du vergleichst Äpfel mit Birnen und übersiehst einige wichtige Prämissen, was die Transfers angeht.
Die Prämissen:
1.) Werder hat finanziell grundsätzlich eine schlechtere Ausgangsposition als Schalke, der HSV, Bayern, Leverkusen und Wolfsburg. Je länger der BVB erfolgreiche Konsolidierung betreibt, desto konkurrenzfähiger wird er auch gegenüber Bremen, weil auch dort die Potenziale des Umfeldes deutlich größer sind. Was das Umfeld angeht, hat Bremen eher das Potenzial von Hannover, was heißt, dass selbst Standorte wie Frankfurt und natürlich auch Stuttgart deutlich besser sind.
2.) Daraus folgt, dass Werder immer einen konzentrierten Mitteleinsatz fahren muss. Mit anderen Worten Werder muss darauf achten, die wichtigsten Positionen stark zu besetzen, weil man nicht alle Positionen stark besetzen kann. Bremen kann sich kein Gehaltsgefüge (Fixkosten!) wie ein Großteil der o.g. Vereine leisten.Darüber hinaus finanziert Werder seine Mannschaft nicht nur über Gelder aus der CL, sondern insbesondere auch immer wieder durch Verkäufe von Leistungsträgern. Daher kann man es sich nicht leisten, in großem Maße Spieler zu holen, die keinen "Wiederverkaufswert" haben. Hiervon macht man nur in seltenen Fällen (Pizarro) Ausnahmen. Selbst Frings hätte, wäre er zu Juventus gewechselt vor einigen Jahren, einen deutlichen Gewinn gebracht.
Damit komme ich zu Deiner Aufzählung:
Contento/Badstuber ist besser und selbstgemacht. Schmelzer/Dede ist besser. Kadlec/Castro ist besser. Schäfer ist besser. Boka/Molinaro ist viel besser. Aogo/Jansen ist viel besser, eine andere Liga. Selbst Kobiashvilli/Schmitz/Pander war besser.
Fettmarkierte Teams haben ihre linke Seite viel teurer besetzt, als Werder das könnte. Bei Schmelzer steht das letzte Urteil noch aus. Dede hilft Bremen nicht weiter, Boka ist ebenfalls nicht stärker als das was Bremen hat. Contento und Badstuber sind beides Leute aus dem Nachwuchs, wo man nicht unbedingt steuern kann, auf welcher Position nun Topleute nachkommen. Werder hat dort bisher nicht viel produziert, das stimmt.
Klar ist aber natürlich auch, dass man etwa bei Molinaro und Schäfer ebenso zum Zuge hätte kommen können. Die Defensive wird bei Werder generell auch vernachlässigt und stattdessen dafür gesorgt, dass der stetige Aderlass (Micoud, Diego, Özil) in der Offensive kompensiert wird. Im übrigen hat diese Strategie ja dazu geführt, dass man in den letzten 7 Jahren 6x CL gespielt hat. Die Prioritäten sind richtig gesetzt. Aber natürlich würde man sich wünschen, dass man auf LV das Scouting intensiviert und mal einen Spieler im Bereich 2-5 Millionen holt, der auch einschlägt.
Pinola fällt wegen seines Alters raus. Zumal er nicht zu finanzieren gewesen wäre, als er noch eine Form hatte, mit der man ihn in der CL statt im BuLi Abstiegskampf einsetzen konnte.
So gut Werders Transferarbeit im Ganzen ist, im Defensivbereich ist sie seit 3, auf der LV-Position seit 5 Jahren unterirdisch und das ist selbstverschuldet.
Hätte man einfach einen Christian Schulz behalten, stünde man KLAR besser da als jetzt. Dem aber hat man, da kann emkaes behaupten, was er will, eben KEINE Perspektive gegeben.
Das ist Blödsinn. Christian Schulz hatte die Perspektive als LV bei Bremen zu spielen. Das wollte ER aber nicht. ER hat sich immer im DMF gesehen, wo es für ihn NIEMALS eine Perspektive gab. Wo da ein Fehler von Bremen lag, möchte ich mal sehen.
Schulz ist "Geisteskrank":
Transfermarkt.de: Herr Schulz, wie kam es nach 12 Jahren Werder Bremen zum Wechsel zu Hannover 96?
Christian Schulz: Ich habe mir das damals natürlich genau überlegt. Ich hatte in Bremen 12 wundervolle Jahre, habe Champions League gespielt und bin deutscher Meister geworden, hatte dann aber den Punkt erreicht, an dem ich mir gesagt habe, dass ich noch einmal etwas anderes machen und auf einer anderen Position spielen wollte. Da kam Hannover 96 gerade recht.
Hier gleich noch einmal:
Transfermarkt.de: Als Sie von Bremen nach Hannover gewechselt sind, begründeten Sie dies unter anderem durch die Möglichkeit auf der zentralen Position zu spielen. Nun mussten Sie aber doch wieder häufig als LV aushelfen. Wurmt Sie das nicht?
Christian Schulz: Natürlich war es nicht die Wunschvorstellung, die ich hatte, als ich nach Hannover kam, aber es ist nun mal so: Wir haben darüber auch bereits gesprochen, dass ich als Backup die Position von Michael Tarnat, wenn er ausfallen sollte, übernehmen kann, obwohl ich lieber im Mittelfeld spielen wollte. Das hat am Anfang ja auch richtig gut geklappt hat. Jetzt musste ich bereits in der letzten Rückrunde nach der Verletzung von Michael Tarnat dort aushelfen und habe gesagt, dass es kein Problem ist. Jetzt ist allerdings der Supergau eingetreten, dass die alte Verletzung wieder aufgebrochen ist und ich wohl die nächsten drei bis vier Monate weiterhin auf links hinten spielen muss. Das ist zwar eine Position die ich spielen kann, aber es ist auch klar, dass es nicht die Position ist, die ich unbedingt spielen möchte. Aber sie muss ja besetzt werden und da ich dort bereits einige Erfahrung, auch in der Champions League, gesammelt habe, ist es eigentlich kein Problem.
Was ich letztlich damit sagen will: Natürlich die LV - Position seit Jahren nicht anständig besetzt. Aber die Fundamentalkritik ist mir doch etwas zu altklug. Man hat einiges in den letzten Jahren versucht.
1.) Nery ein unbestrittenes Talent, das nicht zurechtgekommen ist in Europa, obwohl er in Brasilien stets ein guter Spieler war.
2.) Wome ein international erfahrener Akteur im besten Alter, der durchaus gute Leistungen gezeigt hatte und natürlich nur deshalb für Werder finanzierbar war, weil die Leistungen vor seinem Wechsel abgefallen sind.
3.)Abdennour: Eine Wundertüte, mit dem schlechtmöglichst umgegangen wurde, was sich KA und TS an die Brust zu heften haben.
4.) Boenisch: Junges Talent, von dem man gehofft hat, dass sich seine körperlichen Voraussetzungen irgendwann mit technischen Fähigkeiten paaren.
Dazu muss man auch einsehen, dass man es durchaus auch versucht hat, eine gute Lösung zu finden. Spieler wie Andre Santos, Riise oder Obradovic waren dann aber nicht finanzierbar. Also letztlich ist die Situation auf LV seit Jahren unbefriedigend. Das liegt aber auch daran, dass das Augenmerk auf anderen Baustellen lag, dass der Erfolg auch ohne starken LV da war und dass die Versuche einer großen Lösung an den finanziellen Mitteln gescheitert sind.
Aus meiner Sicht ergibt das für KATS noch immer ein ausreichend , vor allem deshalb, weil sie zu spät eingesehen haben, dass das mit Boenisch nichts wird.
Sich nur hinzustellen und zu gucken, wer kam und versagt hat und dann zu behaupten, man hätte verkackt ist zu einfach. Eine faire Bewertung muss auch die Umstände miteinbeziehen, die dann dazu führen, dass man eine gewünschte bessere Lösung nicht realisieren konnte.
@Big Shot:
Fathi hat keine Offensive, Petri hat keine Offensive. Fathi ist als LV etwas stärker defensiv und hat nen linken Fuß. Dafür soll Werder dann Kohle in die Hand (Ablöse/Handgeld/Gehalt für 3 Jahre dürfte auch so um die 8 Millionen bewegen) nehmen? Fathi ist selbst auf BuLi-Niveau nur Mitläufer. Das kann Pasanan auch gegen 2/3 der BuLi-Teams spielen. Ist mir wohl dabei, wenn ich Malik Fathi auf LV dann gegen die Oberschicht (internationale Klasse) der BuLi (Farfan, Robben) stehen habe? Nein.
Dann hoffe ich lieber darauf, dass dank der Einnahmen für Özil in der Winterpause eine etwas größere Lösung kommt. Die kostet vielleicht mehr dafür ist das Geld auch in eine deutlich spürbarere Hilfe besser angelegt.