Wir können gerne mal wieder einen "Es ist jemand gestorben. Zeigt Trauer und redet nur Gutes!"-Thread hier haben. Ich persönlich finde es allerdings interessanter (schon weil man eh nur die Fassade und überhaupt nicht den Menschen dahinter kannte), an so einer Stelle dann eben auch mal darüber diskutieren zu können, ob die Vielzahl der Berichte in den Medien tatsächlich zum Werk des Menschen passen.
Diesbezüglich war Whitney Houston auf jeden Fall in den USA einer der größten Stars in den 80ern und 90ern. Und wohl viel wichtiger (und zum Leidwesen etlicher) eine der Vorreiterinnen schlechthin für einige Künstlerinnen, die ihr nachfolgten, von Mariah Carey bis hin zu Christina Aguilera etc., die alle eine letztlich für viele Ohren eingängige, aber - aus meiner Sicht - fürchterlich unoriginelle Mischung aus Pop und Soul gut verkaufen konnten, über die sie mit mehr oder weniger guten Stimmen hinwegträllern.
Tatsache ist aber am Ende, dass sie in Deutschland nach den 80ern / frühen 90ern gar nicht mehr so sehr erfolgreich war, mit "I Will Always Love You" als absolutem Höhepunkt. Das Rezept, einen Song über einen Soundtrack populär zu machen, funktioniert dabei eh oft richtig gut, siehe auch Bruce Springsteens Song in "Philadelphia" oder Bryan Adams, der mit seinen Beiträgen für die Filme "Robin Hood - König der Diebe", "Die drei Musketiere" und "Don Juan DeMarco" seine einzigen drei Top 10-Hits in Deutschland hatte. So flackerte es dann nochmal kurz mit dem Soundtrack für "Rendezvous mit einem Engel" bei Whitney auf, und das war's. 30 Singles in den deutschen Charts, aber "nur" 8 in den Top 10, während viele nicht mal an der Top 30 kratzten.
Und darum ging es dann letztlich, wie man bei Les Selvages Kommentar sah: An so einigen ist ihr Werk für einen Superstar mit ihrem Ruf doch erstaunlich weit vorbeigegangen.