In diesem Zusammenhang finde ich zwei Fragen interessant:
1.) Wie kann man diese hohen Gehälter rechtfertigen, wenn einige Teams Verluste schreiben?
2.) Wenn die NBA so bombig läuft (wie vom Vorredner gesagt), warum schreiben einige Teams dann Verluste?
Beide Fragen lassen sich doch pauschal gar nicht beantworten. Einige Teams werden auch Verluste schreiben, wenn man die Gehälter ligaweit um 20% senkt (womit dann die angeblichen 400 Mio. Gesamtverlust der Liga, die Stern angab, ausgeglichen wären). Die Nets oder die Bobcats hätten 2009 auch dann rote Zahlen geschrieben, da bei ihnen die Einnahmen fehlen.
Auf der einen Seite sind Teams wie die Lakers oder die Knicks, die über 200 Mio. Dollar im Jahr umsetzen, auf der anderen Seite dann die Grizzlies, Bucks oder Nets, die 90 Mio. Umsatz generieren. Auf der einen Seite sind dann die Lakers, Bulls und Pistons, die mit ca. 50 Mio. Gewinn im Jahr nach Hause gehen, oder dann eben die Nets oder Bobcats mit rund 15 Mio. Verlust. Dazu kommen Teams wie die Mavericks oder Trail Blazers, deren Besitzer sehr gern viel Geld zusätzlich in Spieler stecken, die sie nicht refinanzieren können (zumindest nicht beim Ticket- oder Trikotverkauf, etc.).
Da wir gerade in einer besonderen wirtschaftlichen Lage sind, wäre die Basis 400 Mio. Verlust keine gute. Nehmen wir also an, die jährlichen 200 Mio. Verlust stimmen (ich denke, die Zahl ist übertrieben, da anderenfalls nicht nur die Bobcats, Nets und Wizards neue Besitzer suchen würden, wobei bei den Wizards der Tod von Abe Pollin wohl eher der Grund ist).
So, die Liga hatte in der letzten Saison rund 3.6 Mrd. (gerundet, wie alle anderen Zahlen in dem Beitrag auch) eingenommen, die Spielergehälter lagen bei zusammen knapp 2.3 Mrd. Dollar. Davon erhielten die Besitzer knapp 0.2 Mrd. via Escrow zurück. Demnach macht die Liga bei 2.1 Mrd. Gehaltskosten ca. 200 Mio. Dollar Verlust. Aus diesen Zahlen schliesse ich, dass bei 1.9 Mrd. die schwarze Null steht. Das heisst also die Spieler sind im Schnitt aus dieser Perspektive betrachtet zumindest um rund 17% "überbezahlt".
Mein Tipp für das kommende CBA, die Gehälter dürfen insgesamt 53% nicht überschreiten (heute 57%), Escrow hoch auf 10% (heute 8%), Salary Cap bei 48% (heute bei 51%), 5 statt 6 Jahre Maximalvertrag.
Wie geschrieben, die 200 Mio. im Schnitt Verlust halte ich für stark nach oben gerundet.
Zu der Umfrage: Halte ich für stark unsinnig auf Basis von irgendwelcher Gefühlsduselei hier darüber zu debattieren, ob die Spieler zu viel oder zu wenig bekommen, oder wie viel jetzt aus meinem Bauch heraus angemessen ist.