Wilder vs Jennings und Klitschko vs Fury im Sommer (Ich meine mich erinnern zu können, dass Jennings nach seinem Sieg gegen Perez eigentlich auch zum Pflichtherausfoderer der WEBC ernannt würde).
Eigentlich ist Jennings der Pflichtherausforderer von Wilder, ja. Man kann natürlich bemängeln, dass Jennings selbst in Zeiten von Inaktivität die WBC-Rangliste herauf stolperte ... aber letztlich hat jener Verband den Kampf mit Perez als Eliminatpr betiteln lassen.
Aber was nützt das?
Punkt 1:
Wilder ist bei Al Haymon, Jennings bei Roc Nations ... da wird unter gar keinen Umständen eine Einigung erzielt. Bis der WBC einen Purse Bid steigen lässt kann eine lange Zeit vergehen ... das hat man auch schon bei Stiverne vs Wilder gesehen, als immer wieder Verzögerungen entstanden ... und das auf Nachfragen von der Herausfordererseite (!), weil Haymon Schiss vor einem Gebot durch Roc Nations hatte.
Würde Roc Nations eine Pflichtverteidigung von Wilder ersteigern, dann legt Wilder den Titel nieder (siehe Quillin).
Punkt 2:
Der WBC ist korrupt. Klar ... der halbe Boxsport (oder mehr) ist korrupt, aber der WBC sticht da nicht als seriöseste Institution hervor. Die Verbände veranschlagen ihre Gebühren mehr oder weniger nach den Börsen für die teilnehmenden Boxer. Der WBC ist gerade zu heiß darauf, dass hohe Börsen gezahlt werden ... dies ergibt hohe Gebühren und das verspricht für den WBC gute Einnahmen.
Mayweather hat daher Narrenfreiheit.
Cotto wird nie gegen Golovkin boxen müssen.
Für Chavez hat man extra Martinez ins Abseits geschoben.
Die Russland-Connection mit Povetkin steht schon in den Startlöchern, um mit einem prall gefüllten Geldkoffer einen Titelkampf zu holen. Wenn man sieht, was für Summen bei Klitschko-Povetkin geflossen sind, dann kann man sich vielleicht denken, dass der WBC davon gerne ein Stück abbekommen hätte.
Punkt 3:
Der WBC ist korrupt ... falls ich das noch nicht erwähnt habe. Klitschko und Jennings sind derzeit beide bei HBO gebunden ... aber wenn Wilder die Wahl zwischen den beiden hätte, dann würde er sich für Klitschko entscheiden ... bzw. Al Haymon würde dies so entscheiden ... schließlich ist Klitschko nicht bei Roc Nations.
Der WBC würde sich auch hier freuen ... denn Klitschko bedeutet Kohle.
Jennings mag der Pflichtherausforderer von Wilder sein ... aber zu dem Kampf wird es in naher Zukunft nicht kommen.
Haymon wird die Kuh erst melken, ggf. Börsen aus Russland einstreichen, vielleicht sogar einer Titelvereinigung zustimmen. Der WBC wird freudig die Termintreue für eine Pflichtverteidigung eine geringe Priorität beimessen ... und Jennings könnte laaaange auf einen Titelkampf warten ... welcher wahrscheinlicher würde, wenn Wilder den Gürtel an jemand anders verlöre.
Deswegen boxt Jennings gegen Klitschko.
Ich glaube Wladimir bleibt nichts anderes übrig als gegen Briggs zu Boxen, weil er keinen anderen Gegner findet.
Jennings ist der von HBO gewollte Gegner und danach darf man weiter sehen.
In zwei Monaten boxen Glazkov und Cunningham auf HBO einen IBF-Eliminator. Wenn HBO vom Sieger überzeugt ist, wird man bei K2 bitten, dass Klitschko gegen diesen boxen wird ... auch wenn der Glazkov-Cunningham-Sieger höchstwahrscheinlich ziemlich chancenlos sein wird.
Briggs ist vielleicht vom deutschen Blöd-Zeitungs-Publikum ein gewollter Gegner ... bei HBO (wo Briggs vermutlich das letzte Mal gegen McCline zu sehen war) interessiert man sich wenig für Briggs.
Einen Vertrag über 3 Kämpfe hat Klitschko mit HBO ... will man mehr, dann wird das mit Briggs nichts werden.
Jennings, Cunningham/Glazkov, Fury/Hammer ... das sind realistische Gegner. Briggs sollte besser nur eine Schlagzeile bleiben.