2014 muss man dann sehen, wer Vitalis Nachfolge beim WBC angetreten hat: Mitchell, Arreola, Solis, Cunningham (?)
Dem WBC ist - denke ich - zuzutrauen, dass sie nach einem etwaigen Rücktritt Vitalis dann Wladimir direkt um den vakanten Titel boxen lässt, obgleich dieser schon in anderen Verbänden Weltmeister ist.
Man will sich sicher keine hohen Sanktionssgebühren entgehen lassen
Schließlich hatte man ähnliches ja auch damals mit Ward vs Bika vor, bevor man sich dann doch entschloss, dass Froch und Abraham um den WBC-Titel boxen dürfen.
GBP wird ihn nie und nimmer mit Wladimir in den Ring stecken. Ist auch gut so. Der Mann ist noch lange kein fertiger Boxer.
Ok ... jetzt aber mal ehrlich, wie lang ist mittlerweile die Liste an Boxern, welche "noch nicht fertig" oder "noch nicht bereit für einen Kampf mit Wladimir" sind?
Mitchell, Fury, Boytsov, Helenius, Gerber, Price, Pianeta, Glazkov ... Teddy Atlas würde auch Povetkin nennen ... und so weiter ... und so weiter.
Da bleiben dann am Ende Leute wie Mormeck und Lawrence über oder Adamek, der gegen einen Klitschko soviele Chancen hat wie Don Quijote gegen eine Windmühle.
Da Lob ich mir schon glatt die Chisoras, die Wachs, die Sosnowkis, die Charrs ... die sich einfach sagen "Ach was solls, ich probiers einfach und krieg dafür nen Batzen Kohle. Was hab ich schon zu verlieren?"
Zum Beispiel ist der Abstand der Klitschkos auf den Rest der Welt bei BoxRec so groß, dass zumindest dort einen eine Niederlage nicht zurück wirft ... und in den Verbandsranglisten hält sich das auch in den Grenzen, oder ist innerhalb eines Jahres wieder aufholbar (siehe Adamek).
Niemand würde beispielsweise Mitchell stecken, dass er der Größte ist und dass er als Favorit in den Ring steigt, wenn er gegen einen Klitschko boxen würde. Mitchell würde vielleicht vorgeführt ... aber er würde daran nicht zerbrechen, weil er - denke ich - doch genug Selbsteinschätzung hat, um im Vorfeld sich selbst nicht als Favorit zu sehen.
Mitchell vs einen Klitschko? Das würde kein Dilemma nach sich ziehen wie Pavlik, der gegen Hopkins favorisiert, aber dann von diesem vorgeführt wird und sich danach aus Frust (oder so) besäuft.
Mitchell, Fury, Boytsov, Helenius, Gerber, Price, Pianeta, Glazkov ... das sind dann am Ende die Typen, welche die Post-Klitschko-Ära erwarten und sich dann um die Titel reißen, ohne vorher von einem Klitschko vorher eins auf den Deckel zu bekommen (würde ja die Reputation schädigen).
Wenns selbst hier im Forum irgendwann die Legimitation dafür gibt, dass Angebote von Klitschkos nicht angenommen werden, weil der potentielle Gegner "noch nicht bereit" ist ... dann braucht sich keiner mehr wundern, warum den Zuschauern Gegner wie Mormeck, Wach und Briggs präsentiert werden.
Wo sollen denn die starken Gegner herkommen, wenn es diese nicht gibt oder die existierenden (noch) nicht wollen?
Übrigens darf man hier nochmal ganz klar und deutlich mit dem Finger auf die Verbände zeigen. Wladimir Klitschko hat 3 WM-Titel. Aber die Verbände bekommen es kaum hin eine Dynamik in die Ranglisten zu bringen, dass an deren Spitze auch wirklich Boxer stehen, welche gegen Wladimir Klitschko boxen wollen (bei Boytsov fraglich). Ganz zu schweigen von Pflichtverteidigungen und Purse Bids (versteigert wurde in den letzten Jahren nur Vitali-Solis).
Wladimir ist seit 2006 IBF-Weltmeister, seit 2008 WBO-Weltmeister und sei 2011-WBA-Weltmeister.
13 Mal hat er seitdem geboxt.
3 IBF-Pflichtverteidigungen (Austin, Rahman, Thompson)
2 WBO-Pflichtverteidigung (Thompson, Chambers)
2 Titelvereinigungen (Ibragimov, Haye)
6 freiwillige Titelverteidigungen
Nun, bei der WBO werden Titelvereinigungen afaik ist Pflichtverteidigungen gewertet, aber dennoch kann man nicht wirklich behaupten, dass die Fristen von jeweils 12 Monaten bis zur nächsten Pflichtverteidigung von den Verbänden angestrebt werden.
Die IBF gibt sich immerhin etwas Mühe ... die jedoch teilweise vergeben war.
1. Ein verfetteter Sultan Ibragimov zeigt eine sehr schwache Performance gegen Ray Austin, der damit Ranglisten-Zweiter bleibt.
2. Povetkin rennt gegen eine Baumwurzel, wird später von Teddy Atlas nicht für bereit erklärt und nimmt den WBA-Weg. Rahman ist seltsamerweise der nächstbeste in der Rangliste.
3. Mehrere Boxer sagen einem weiteren IBF-Turnier ab, Thompson kann sich seine Chance gegen Maurice Harris erboxen, auch weil Chambers dem Kampf gegen Thompson verletzt absagen muss.
Bei der WBO muss man schon anklopfen, damit sie einen Eliminator ansetzt (Krasniqi-Thompson, Dimitrenko-Chambers ... evntl. auch Fury-Boytsov) ... von selbst kommt die da garnicht drauf.
Das Schwergewicht kränkelt an Boxern die sich nicht trauen.
Es kränkelt an Verbänden, denen vieles egal ist, solange die Sanktionsgebühren fließen.
Es kränkelt auch an Böntes Bedingungen, die so manchem zuwieder sind ... wobei das Schwergewicht dann widerum auch daran kränkelt, dass die Boxer - welche nicht zu den Bedingungen der Klitschkos in freiwillige Titelverteidigungn steigen wollen - nicht bereit sind das Risiko von Ausscheidungskämpfen einzugehen.
Mein Fazit:
Wenn Mitchell gegen Banks gewinnt, aber nicht gegen Klitschko ranwill (als wenn ein 2016-Mitchell bessere Chancen hätte) und man dafür Verständnis hat, dann muss man genauso Verständnis haben, wenn Klitschko nächstes Frühjahr gegen Andrzej Wawrzyk oder so boxt...