Wie seht ihr die Zukunft des HW?


Zukunft des Schwergewichtes


  • Umfrageteilnehmer
    0

worldman

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.062
Punkte
0
Marco Huck schrieb eben auf seinre Fb Seite

MARCO HUCK: "(...) Anschließend wäre ich bereit gegen die Klitschko's oder Haye anzutreten. Ich bin der Meinung, ein angemessener Gegner für alle genannten Parteien zu sein. Mit einem fairen Ringrichter stünde mir nichts im Wege. Ich habe mich entwickelt und bin stärker als je zuvor. (...) Das Publikum hätte nichts zu bestaunen, es gäbe keine Spannung, es würde lediglich Geld in die Kassen der Favoriten fließen. Mit mir sähe das Ganze anders aus. (...)

:laugh2:

Marco Huck und Konjunktiv? Ganz sicher hat er das selbst geschrieben... :clown:
 

Emperor

F1-Tippspiel-Champion 2019
Beiträge
1.873
Punkte
113
Ort
Dortmund
Marco Huck schrieb eben auf seinre Fb Seite ;)

MARCO HUCK: "DAS SCHWERGEWICHT BRAUCHT MICH" Soeben las ich, dass Povetkin's Manager Hrunov einen Kampf zwischen seinem Schützling und Haye nicht ausschließen könne. Mich überrascht dieses Selbstbewusstsein. Wir haben vergangenen Samstag gesehen, dass Haye ein unglaublicher Kämpfer ist. Über Povetkin kann ich dies aus eigener Erfahrung nicht behaupten. Leider musste ich bei meinem Kampf gegen Povetkin zusätzlich gegen den Ringrichter ankämpfen. Dieser war klar gegen mich eingestellt. Dies wurde mir leider zum Verhängnis. Ich bin stets der Meinung, gegen Povetkin gesiegt zu haben. Ich habe sowohl klare als auch wirkungsvolle Treffer erzielt. Ich bin immer noch daran interessiert ins Schwergewicht zurückzukehren. Zu gerne würde ich erneut die Möglichkeit bekommen gegen Povetkin zu kämpfen, um meinen Fehler, ihn nicht vorzeitig besiegt zu haben, zu beheben. Ich möchte Povetkin persönlich den WM-Titel abnehmen, um der ganzen Welt beweisen zu können, dass meine Enttäuschung und Wut über das Urteil nicht ungerechtfertigt sind. Anschließend wäre ich bereit gegen die Klitschko's oder Haye anzutreten. Ich bin der Meinung, ein angemessener Gegner für alle genannten Parteien zu sein. Mit einem fairen Ringrichter stünde mir nichts im Wege. Ich habe mich entwickelt und bin stärker als je zuvor. Vergangenen Samstag gab es nach längerer Zeit einen spannenden Schwergewichtskampf. Dies möchte ich fortsetzen. Ich bin mir sicher, dass Povetkin keinerlei Chancen gegen Haye oder die Klitschko's hat. Das Publikum hätte nichts zu bestaunen, es gäbe keine Spannung, es würde lediglich Geld in die Kassen der Favoriten fließen. Mit mir sähe das Ganze anders aus. Das Schwergewicht braucht mich - mehr denn je! Ich hoffe, dass mein Management mir meinen Wunsch nicht verwehrt und mir die Möglichkeit gibt, das zu tun, was mir zusteht und wonach ich mich sehne. Ich möchte auch im Schwergewicht Weltmeister werden! Diesen Wunsch werde ich mir erfüllen! Marco Huck

:thumb: Emperor und 536 anderen gefällt das.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
48.699
Punkte
113
Ich glaube, der Fight Haye-Chisora war mal wieder n Ausreisser nach oben. Ansonsten liegt das Schwergewichtsboxen nun schon jahrelang auf der Intensivstation und ich seh nicht viel, was mich positiv stimmen könnte.

Zweifellos eine der schwächsten Perioden des Schwergewichtboxens der letzten 40 Jahre, soweit ich das beurteilen kann.

Für den Hoffnungsschimmer sorgt Kult-User Hamburg Buam, wenn er richtigerweise anklickt: Irgendwann wirds wieder einen Muhammad Ali oder Mike Tyson geben. Davon ist tatsächlich auszugehen. :thumb:
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.766
Punkte
113
Es wird ein Stelldichein von Fettsäcken, Lautsprechern und dergleichen werden, von denen vielleicht 2% mit sowas ähnlichem wie einem austrainierten Körper in den Ring kommen. Und wir werden jede Menge "aber das ist mein Wooooohlfühlgewicht, nur so bin ich stark!" hören, und Meinungen die das verteidigen. Dass jemand in jedem Kampf mit der Physis eines Klitschkos in den Ring geht wird vielleicht gar nicht mehr kommen, braucht dann ja keiner mehr. Soviel muss man Haye immerhin zugestehen, der hat eine ähnliche Trainingseinstellung was das athletische angeht. Aber der will ja auch in Rente, möglichst noch vor Vitali.
 
Beiträge
10.247
Punkte
83
...

Für den Hoffnungsschimmer sorgt Kult-User Hamburg Buam, wenn er richtigerweise anklickt: Irgendwann wirds wieder einen Muhammad Ali oder Mike Tyson geben. Davon ist tatsächlich auszugehen. :thumb:

warum nicht ? ich hoffe, es noch zu erleben, dass es auch nach den klitschkos mal wieder einen anderen überflieger wie ali oder tyson geben wird. :smoke:
 

Das Böse

Nachwuchsspieler
Beiträge
687
Punkte
43
In den USA wird das HW nie mehr so werden wie es einmal war dazu haben talentierte athlethen mittlerweile zu viele alternativen.

Ich halte das für ein Märchen, das in Amerika verbreitet wird, um schönredend zu erklären, wieso die US-Amerikaner im Boxen nicht mehr erfolgreich sind.

Es muss doch objektiv betrachtet klar und nachvollziehbar sein, dass in dem Moment, in dem der Ostblock zerfiel und die Ost-Boxer Profis werden konnten, die Tage der "Ghetto-Fighter" usw. gezählt waren. Im Osten wurden die Leute schon als Kinder "gecastet", dann ihre Jugend lang geschult, getrimmt und für die Olympiaden fit gemacht; diese Boxer haben eine ganz andere und viel solidere Ausbildung durchlaufen und diejenigen, die DAS hinter sich haben und auch als Profis genügend Disziplin aufbringen, sind allein von ihrer Sportler-Biographie her jedem amerikanischen Ghetto-Fighter überlegen. Der Stil mag deutlich weniger spektakulär sein, aber effektiv. Die Klitschkos sind die Paradebeispiele dafür, aber es gibt auch andere..

Wladimir Klitschko ist ja nicht deshalb die unangefochtene Nummer 1 im Schwergewicht, weil er groß und langweilig ist, sondern weil er seine Jugend in einer Sportschule verbracht hat, Olympiasieger wurde und als Profi diszipliniert ist.
 

KhaosaiGalaxy

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.115
Punkte
0
Es wird ein Stelldichein von Fettsäcken, Lautsprechern und dergleichen werden, von denen vielleicht 2% mit sowas ähnlichem wie einem austrainierten Körper in den Ring kommen. Und wir werden jede Menge "aber das ist mein Wooooohlfühlgewicht, nur so bin ich stark!" hören, und Meinungen die das verteidigen. Dass jemand in jedem Kampf mit der Physis eines Klitschkos in den Ring geht wird vielleicht gar nicht mehr kommen, braucht dann ja keiner mehr. Soviel muss man Haye immerhin zugestehen, der hat eine ähnliche Trainingseinstellung was das athletische angeht. Aber der will ja auch in Rente, möglichst noch vor Vitali.

Fettsäcke und Lautsprecher....:thumb::laugh2:. Wenn es nicht so ernsthaft-traurig wäre, könnte man über den derzeitigen Zustand des HW auch irgendwie lachen. Wobei man dem Lautsprecher Haye zumindest lassen muß, daß er gut trainiert in den Ring steigt, wie schon von dir erwähnt.
 

KhaosaiGalaxy

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.115
Punkte
0
Ich halte das für ein Märchen, das in Amerika verbreitet wird, um schönredend zu erklären, wieso die US-Amerikaner im Boxen nicht mehr erfolgreich sind.

Es muss doch objektiv betrachtet klar und nachvollziehbar sein, dass in dem Moment, in dem der Ostblock zerfiel und die Ost-Boxer Profis werden konnten, die Tage der "Ghetto-Fighter" usw. gezählt waren. Im Osten wurden die Leute schon als Kinder "gecastet", dann ihre Jugend lang geschult, getrimmt und für die Olympiaden fit gemacht; diese Boxer haben eine ganz andere und viel solidere Ausbildung durchlaufen und diejenigen, die DAS hinter sich haben und auch als Profis genügend Disziplin aufbringen, sind allein von ihrer Sportler-Biographie her jedem amerikanischen Ghetto-Fighter überlegen. Der Stil mag deutlich weniger spektakulär sein, aber effektiv. Die Klitschkos sind die Paradebeispiele dafür, aber es gibt auch andere..

Wladimir Klitschko ist ja nicht deshalb die unangefochtene Nummer 1 im Schwergewicht, weil er groß und langweilig ist, sondern weil er seine Jugend in einer Sportschule verbracht hat, Olympiasieger wurde und als Profi diszipliniert ist.

Kann man das so allgemein sagen ? Und warum ist dann z. B. kein Solis (der doch auch eine harte Boxschule durchlaufen hat, s. Kuba = ähnlich wie im Ostblock) das Maß aller Dinge im HW ? Povetkin (auch ganz toll ausgebildet) quält sich gegen einen "Streetfighter" wie Huck usw. usw., nee, die Klitschkos sind - ZUSÄTZLICH zu ihrem boxschulmäßigen Background - auch irgendwie Ausnahmeleute. Und viele der möglichen US-Talente (fürs Boxen) suchen sich einfach andere - lukrativere - Betätigungsfelder. Es ist doch Fakt, daß man im Football, Basketball etc. erst mal schneller sein Bankkonto füllen kann als mit der Boxerei, Verlegung der Prioritäten, ganz einfach. Und es ist doch auch eine Legende, diese Sache vom "Ghetto-Fighter zum schillernden König des HW". Wie oft ist das denn wirklich passiert ? :skepsis: Und wo haben denn jetzt soooviele frühere Ostblockboxer das HW übernommen ? Ausnahme : Klitschkos.
 

Patrick

Nachwuchsspieler
Beiträge
15.290
Punkte
0
Ort
Bahnhof Hannover
Wenn die Klitschkos erstmal aufhören wird das Schwergewichtsboxen schlagartig interessanter, weil dann alle auf dem gleichen mäßigen Niveau boxen. Entsprechend gehypt stört das aber bei den großen Jungs keine Sau (siehe UFC-Altersheim).
 

holy Cow!

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.092
Punkte
83
Ich halte das für ein Märchen, das in Amerika verbreitet wird, um schönredend zu erklären, wieso die US-Amerikaner im Boxen nicht mehr erfolgreich sind.

Es muss doch objektiv betrachtet klar und nachvollziehbar sein, dass in dem Moment, in dem der Ostblock zerfiel und die Ost-Boxer Profis werden konnten, die Tage der "Ghetto-Fighter" usw. gezählt waren. Im Osten wurden die Leute schon als Kinder "gecastet", dann ihre Jugend lang geschult, getrimmt und für die Olympiaden fit gemacht; diese Boxer haben eine ganz andere und viel solidere Ausbildung durchlaufen und diejenigen, die DAS hinter sich haben und auch als Profis genügend Disziplin aufbringen, sind allein von ihrer Sportler-Biographie her jedem amerikanischen Ghetto-Fighter überlegen. Der Stil mag deutlich weniger spektakulär sein, aber effektiv. Die Klitschkos sind die Paradebeispiele dafür, aber es gibt auch andere..

Wladimir Klitschko ist ja nicht deshalb die unangefochtene Nummer 1 im Schwergewicht, weil er groß und langweilig ist, sondern weil er seine Jugend in einer Sportschule verbracht hat, Olympiasieger wurde und als Profi diszipliniert ist.

Ich halte wiederum das von dir hier Geschriebene für ein Märchen. Wirf doch mal einen Blick in die USA und schau wie sich die Sportszene dort entwickelt hat. Als Topathlet der frisch vom College kommt lässt sich mittlerweile genauso oder meist noch deutlich besser Kasse machen, wenn man Basketball oder Football dem Boxen vorzieht. Noch dazu sind beide Sportarten auf lange Sicht wohl deutlich gesundheitsschonender. Basketball und Football spielt man. Niemand "spielt" Boxen. Nicht zu unterschätzen, ist auch der MMA Sektor der mittlerweile etliche Leute die sich noch für Kampfsport begeistern können und z.B. aus dem College Wrestling kommen wegschnappt. Sehr bezeichnend ist, dass Seth Mitchell, der im Moment wahrscheinlich die größte US Hoffnung im HW darstellt, erst mit 20 Jahren zum Boxen kam, nachdem eine Knieverletzung seine Footballkarriere beendete. Man muss doch nur die Augen aufmachen und sieht, dass aus der Jugend kaum noch was nachkommt in dieser Gewichtsklasse.

Wieso hat denn die russische Boxschule bei aller Überlegenheit bis in die späten 90er Jahre auf Olympiaebene kaum mal einen Stich gegen Kubaner oder US Amerikaner gesehen? Und jetzt bitte nicht damit ankommen, dass die Kubaner die Ostblockschule 1:1 übernommen haben und deswegen so erfolgreich waren. Als die Sache in Kuba ankam, haben die mal richtig Kreativität reingebracht und um mehr als 2 Ecken gedacht.
Will mir jemand erzählen, dass Chagaev oder Povetkin ultimative Tests für Leute wie Holyfield, Bowe oder Tyson gewesen wären? Es wäre wahrscheinlich schon gegen Tony Tucker sehr eng geworden.

Imo ist die Mentalität der Amateurboxschule aus den Ostblockstatten im Vergleich zu Amerikanischen Boxsport deutlich uninspirierter und eindimensionaler gewesen. Da wurde/wird sehr viel und vorsichtig rumtaktiert, während anderswo auch mal 1 Treffer in Kauf genommen wurde um 2 zu geben. Man sieht die Ausläufer doch heute noch bei den alten DDR Coaches wie Wegner. Hohe Doppeldeckung, gerade Hände ab und zu mal n Uppercut. Wenig Raum für Neues, wir bleiben bei dem was wir seit 30 Jahren kennen.
Die K Brüder sind für mich die einzigen Schwergewichtsboxer aus dem ehemaligen Ostblock die sowas wie ATG Potenzial haben.

Schönes Zitat von Tim zu dem Thema.
Der steife europäische Doppeldeckungspanzer hat international noch immer gegen den lockeren amerikanischen Left Hooker verloren. Nur gibt's davon halt mittlerweile keine mehr.

d'accord
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Ich halte wiederum das von dir hier Geschriebene für ein Märchen. Wirf doch mal einen Blick in die USA und schau wie sich die Sportszene dort entwickelt hat. Als Topathlet der frisch vom College kommt lässt sich mittlerweile genauso oder meist noch deutlich besser Kasse machen, wenn man Basketball oder Football dem Boxen vorzieht. Noch dazu sind beide Sportarten auf lange Sicht wohl deutlich gesundheitsschonender. Basketball und Football spielt man. Niemand "spielt" Boxen. Nicht zu unterschätzen, ist auch der MMA Sektor der mittlerweile etliche Leute die sich noch für Kampfsport begeistern können und z.B. aus dem College Wrestling kommen wegschnappt. Sehr bezeichnend ist, dass Seth Mitchell, der im Moment wahrscheinlich die größte US Hoffnung im HW darstellt, erst mit 20 Jahren zum Boxen kam, nachdem eine Knieverletzung seine Footballkarriere beendete. Man muss doch nur die Augen aufmachen und sieht, dass aus der Jugend kaum noch was nachkommt in dieser Gewichtsklasse.

Wieso hat denn die russische Boxschule bei aller Überlegenheit bis in die späten 90er Jahre auf Olympiaebene kaum mal einen Stich gegen Kubaner oder US Amerikaner gesehen? Und jetzt bitte nicht damit ankommen, dass die Kubaner die Ostblockschule 1:1 übernommen haben und deswegen so erfolgreich waren. Als die Sache in Kuba ankam, haben die mal richtig Kreativität reingebracht und um mehr als 2 Ecken gedacht.
Will mir jemand erzählen, dass Chagaev oder Povetkin ultimative Tests für Leute wie Holyfield, Bowe oder Tyson gewesen wären? Es wäre wahrscheinlich schon gegen Tony Tucker sehr eng geworden.

Imo ist die Mentalität der Amateurboxschule aus den Ostblockstatten im Vergleich zu Amerikanischen Boxsport deutlich uninspirierter und eindimensionaler gewesen. Da wurde/wird sehr viel und vorsichtig rumtaktiert, während anderswo auch mal 1 Treffer in Kauf genommen wurde um 2 zu geben. Man sieht die Ausläufer doch heute noch bei den alten DDR Coaches wie Wegner. Hohe Doppeldeckung, gerade Hände ab und zu mal n Uppercut. Wenig Raum für Neues, wir bleiben bei dem was wir seit 30 Jahren kennen.
Die K Brüder sind für mich die einzigen Schwergewichtsboxer aus dem ehemaligen Ostblock die sowas wie ATG Potenzial haben.

Schönes Zitat von Tim zu dem Thema.


d'accord

klasse, so ist es :thumb:
 

treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
Ich halte wiederum das von dir hier Geschriebene für ein Märchen. Wirf doch mal einen Blick in die USA und schau wie sich die Sportszene dort entwickelt hat. Als Topathlet der frisch vom College kommt lässt sich mittlerweile genauso oder meist noch deutlich besser Kasse machen, wenn man Basketball oder Football dem Boxen vorzieht. Noch dazu sind beide Sportarten auf lange Sicht wohl deutlich gesundheitsschonender. Basketball und Football spielt man. Niemand "spielt" Boxen. Nicht zu unterschätzen, ist auch der MMA Sektor der mittlerweile etliche Leute die sich noch für Kampfsport begeistern können und z.B. aus dem College Wrestling kommen wegschnappt. Sehr bezeichnend ist, dass Seth Mitchell, der im Moment wahrscheinlich die größte US Hoffnung im HW darstellt, erst mit 20 Jahren zum Boxen kam, nachdem eine Knieverletzung seine Footballkarriere beendete. Man muss doch nur die Augen aufmachen und sieht, dass aus der Jugend kaum noch was nachkommt in dieser Gewichtsklasse.

Wieso hat denn die russische Boxschule bei aller Überlegenheit bis in die späten 90er Jahre auf Olympiaebene kaum mal einen Stich gegen Kubaner oder US Amerikaner gesehen? Und jetzt bitte nicht damit ankommen, dass die Kubaner die Ostblockschule 1:1 übernommen haben und deswegen so erfolgreich waren. Als die Sache in Kuba ankam, haben die mal richtig Kreativität reingebracht und um mehr als 2 Ecken gedacht.
Will mir jemand erzählen, dass Chagaev oder Povetkin ultimative Tests für Leute wie Holyfield, Bowe oder Tyson gewesen wären? Es wäre wahrscheinlich schon gegen Tony Tucker sehr eng geworden.

Imo ist die Mentalität der Amateurboxschule aus den Ostblockstatten im Vergleich zu Amerikanischen Boxsport deutlich uninspirierter und eindimensionaler gewesen. Da wurde/wird sehr viel und vorsichtig rumtaktiert, während anderswo auch mal 1 Treffer in Kauf genommen wurde um 2 zu geben. Man sieht die Ausläufer doch heute noch bei den alten DDR Coaches wie Wegner. Hohe Doppeldeckung, gerade Hände ab und zu mal n Uppercut. Wenig Raum für Neues, wir bleiben bei dem was wir seit 30 Jahren kennen.
Die K Brüder sind für mich die einzigen Schwergewichtsboxer aus dem ehemaligen Ostblock die sowas wie ATG Potenzial haben.

Schönes Zitat von Tim zu dem Thema.


d'accord

:thumb:

Da simma dabei, denn dat is' prima. ;) :D
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
48.699
Punkte
113
Ich halte das für ein Märchen, das in Amerika verbreitet wird, um schönredend zu erklären, wieso die US-Amerikaner im Boxen nicht mehr erfolgreich sind.

Es muss doch objektiv betrachtet klar und nachvollziehbar sein, dass in dem Moment, in dem der Ostblock zerfiel und die Ost-Boxer Profis werden konnten, die Tage der "Ghetto-Fighter" usw. gezählt waren. Im Osten wurden die Leute schon als Kinder "gecastet", dann ihre Jugend lang geschult, getrimmt und für die Olympiaden fit gemacht; diese Boxer haben eine ganz andere und viel solidere Ausbildung durchlaufen und diejenigen, die DAS hinter sich haben und auch als Profis genügend Disziplin aufbringen, sind allein von ihrer Sportler-Biographie her jedem amerikanischen Ghetto-Fighter überlegen. Der Stil mag deutlich weniger spektakulär sein, aber effektiv. Die Klitschkos sind die Paradebeispiele dafür, aber es gibt auch andere..

Interessante These. Dagegen könnte man aber Laszlo Papp anführen. Mit Sicherheit ein grosses Aushängeschild des Ostblocks. Vielleicht sogar mit Teofilo Stevenson zusammen DER erfolgreichste Amateurboxer überhaupt. Nun, solide Ausbildung ja, technisch guter Boxer ja, Herz auf dem rechten Fleck ja, als Profiboxer ungeschlagen ja. ein guter Profiboxer jein. Wieso komme ich auf jein? Dass Papp einen wie Bubi Scholz geduckt hat, erachte ich nach meinem Wissensstand für historisch als erwiesen. Zudem ist das eine Unentschieden in seinem Kampfrekord umstritten. Das Videostudium ergibt meines Erachtens das Bild eines guten, schnellen Mannes, keine Frage. Papp hat sich seine Erfolge verdient und es ist ein Produkt guter, ehrlicher Arbeit. Allerdings war Papp boxerisch imo kein ABSOLUTER Ueberflieger, runtergebrochen kein ABSOLUTER all time great. Ich seh das eher so, dass er einfach zur richtigen Zeit die richtigen Leute geboxt hat. Damit keine Missverständnisse entstehen: Papp war ein Klassemann, aber hatte imo nicht die Anlagen zum absoluten Profisuperstar. Da gabs aus den Ghettos immermal wieder härtere Jungs, und die Ghettos dürfen ruhig auch in Elendsviertel in Panama, in Mexico oder auf den Philippinen umgetauft werden.

Wieso aus den US-Ghettos keine guten Schwergewichtler mehr herkommen? Da wird vieles mitspielen: Bildungschancen, andere Sportarten, usw. ist für mich kein Cliché, die USA haben sich gerade für Afro-amerikaner seit den Zeiten Alis sehr verändert. Da wurden die USA fundamental erschüttert. Das hatte auch Auswirkungen bis hin zum Profiboxen.
 

Dicke Lippe

Nachwuchsspieler
Beiträge
559
Punkte
0
klasse, so ist es :thumb:

Es ist wirklich ermüdend. Da wird doch tatsächlich die gesamte us amerikanische Schule in die "Getto-Schublade" gesteckt und die ostblockboxer sind der Inbegriff der Diszipliniertheit. Ich frag mich, wieviel Klischees dieses Forum noch vertragen kann.......
 

Lipfit2000

Bankspieler
Beiträge
2.620
Punkte
113
Ich halte wiederum das von dir hier Geschriebene für ein Märchen. Wirf doch mal einen Blick in die USA und schau wie sich die Sportszene dort entwickelt hat. Als Topathlet der frisch vom College kommt lässt sich mittlerweile genauso oder meist noch deutlich besser Kasse machen, wenn man Basketball oder Football dem Boxen vorzieht. Noch dazu sind beide Sportarten auf lange Sicht wohl deutlich gesundheitsschonender. Basketball und Football spielt man. Niemand "spielt" Boxen. Nicht zu unterschätzen, ist auch der MMA Sektor der mittlerweile etliche Leute die sich noch für Kampfsport begeistern können und z.B. aus dem College Wrestling kommen wegschnappt. Sehr bezeichnend ist, dass Seth Mitchell, der im Moment wahrscheinlich die größte US Hoffnung im HW darstellt, erst mit 20 Jahren zum Boxen kam, nachdem eine Knieverletzung seine Footballkarriere beendete. Man muss doch nur die Augen aufmachen und sieht, dass aus der Jugend kaum noch was nachkommt in dieser Gewichtsklasse.

...

Schon irgendwie ein Widerspruch.

Wobei, da war doch mal was, Football und Spätfolgen mit Hirnverletzungen...
Gefunden

Ob nun Football besser für die Gesundheit ist als Boxen, lässt sich sicherlich nicht so einfach feststellen. Fakt ist, Football ist nicht wirklich gesund.
 

treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
Schon irgendwie ein Widerspruch.

Wobei, da war doch mal was, Football und Spätfolgen mit Hirnverletzungen...
Gefunden

Ob nun Football besser für die Gesundheit ist als Boxen, lässt sich sicherlich nicht so einfach feststellen. Fakt ist, Football ist nicht wirklich gesund.

Ne, ist es nicht unbedingt.

Aber die Wahrscheinlichkeit, dass man im Football, Baseball oder Basketball ein halbwegs ordentliches Gehalt bekommt, ist alleine ob der Tatsache, dass es sich um Mannschaftssportarten handelt, viel höher.
Da die einfach mehr Athleten brauchen. ;)

Bis man im Boxen in die 'Ordentlicher Verdienst'-Ränge kommt, ist es ein viel weiterer, und vergleichweise einsamer, Weg, als wenn man im College-Football/Basketball/Baseball, mit der Aussicht auf ein Stipendium, spielt, und dann die Aussicht auf einen NFL/NBA/MLB Draft hat.
Das Grundgehalt, nach dem man gedraftet worden ist, dürfte das 'Grundgehalt' einens 'aufstrebenden' Boxers doch überbieten. Und, selbst wenn man ein 'Rohrkrepierer' ist, oder sich verletzen sollte, sollte dieses Gehalt auch für mindestens zwei Saisons zur 'Lebenssicherung' bereitstehen...

Sollte man den Sprung vom College-Sport zu den Profis nicht schaffen, steht da immer noch der Studienweg, für die weitere Lebenssicherung offen.
Etwas, das es beim Boxen auch nicht unbedingt gibt...
 

holy Cow!

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.092
Punkte
83
Schon irgendwie ein Widerspruch.

Wobei, da war doch mal was, Football und Spätfolgen mit Hirnverletzungen...
Gefunden

Ob nun Football besser für die Gesundheit ist als Boxen, lässt sich sicherlich nicht so einfach feststellen. Fakt ist, Football ist nicht wirklich gesund.

Leistungssport ist generell nicht gesund auf lange Sicht.
Ich habe nicht geschrieben, dass Footballer oder Basketballspieler verletzungsfrei sind. Natürlich gibt es auch dort ein Risiko. Nur gehe ich davon aus, dass der Sport in dem man vorsätzlich darauf aus ist den Gegner zu verletzen oder zumindest mental und physisch zu brechen, als allgemein gefährlicher und abschreckender empfunden wird. Das habe ich versucht mit "Man spielt Boxen und Basketball. Niemand spielt Boxen." auszudrücken.
 

Snipes

Bankspieler
Beiträge
2.749
Punkte
113
Letztlich ist die Entwicklung im HW durch ganz viele Faktoren beeinflusst worden

- Dominanz der Ks
- Physische Überlegenheit der Ks in einem Kleinwuchs- Fettsucht- HW
- Schwaches US- HW
(- Schwache Amateur- Szene??)
- Mangelnde Lukrativität des Boxens (Wasserkopfartige Verteilung der Gelder)
- zu viele Verbände und Titel
- Inflationäre Karriereverläufe - 1 Defeat im Rekord und man wird eventuell vom Promoter gekickt
- hohe Konzentration in der Promoterszene
- Dominanz von HBO

Die Liste ist nicht abschliessend... projiziert man die Liste auf die 80er oder 90er Jahre, wird deutlich, dass man bei vielen Aspekten kein Häkchen machen kann.
 
Oben