Kurz und knapp:
Ich zieh nicht den Hut sondern verneige mich vor Djokovic! Er hat quasi 3 Tie-Breaks gebraucht um zu gewinnen, und dass dann so durchzuziehen hat nichts mit Glück oder Pech sondern eigener Stärke zu tun.
Ich glaub er ist der Einzige, der es insgesamt zwei mal (USO´10 oder ´11) schaffte gegen Federer zurück zu kommen, nachdem dieser im 5. Satz zum Match aufschlägt.
Federer hatte 8-7 und 40-15, das lässt er sich sonst nicht mehr nehmen, das hat auch Nadal noch nie geschafft gegen Federer zurück zu kommen wenn der Schweizer zum Match aufschlägt.
Djokovics Spielverständnis und analysieren des Gegners ist auch extrem geht, da kann sich Nadal was von abschneiden.
Während Rafa es nach wie vor immer und immer wieder über Rogers RH probiert (die früher und seit 2017 sehr stark war/ist) und einfach nicht peilt dass das nicht mehr gut klappt, variiert Djokovic sehr gut und erzwingt bei Federer häufig VH Fehler, weil er diese so schnell anspielt dass der Schweizer einen Moment zu lange braucht und den Ball nicht richtig trifft. Mit der RH schnelle Bälle durch eine kurze Bewegung blocken kann Roger sehr gut, aber bei der VH ist die Schwungbewegung länger und da ist er dann häufiger nen Moment zu spät. Beim Matchball Djokovic zum Titel war s genau das, ein langer, tiefer Ball auf Federers VH und der haut den Ball mit dem Rahmen in den Himmmel.
13-16 z. B. war Federers RH ein einziger Wackelpudding was Djokovic in den Finals von W 14/15 und USO15 perfekt nutzte. Aber gestern hat er gemerkt dass das nicht mehr so ist, und hat sein Spiel der neuen Situation angepasst.
Es war natürlich hauchdünn und jeder hätte es verdient gehabt zu gewinnen, Federer war auch in fast allen Statisitken besser. Aber im Tennis zählen halt die Big Points und da war Djokovic nen Hauch besser, der ihm dann das Match brachte.
Auch wenn es etwas OT ist, aber ich hatte mir die Tage nochmal viele Highlights von Wimbledon Matches der 80er und 90er angeschaut, habe u. a. die Wimbledon Videos von 85, 88, 89, 90, 91 und 93 daheim (mittlerweile auf DVD kopiert), und sage hier ganz klar:
Das ist heute nicht mehr mit dem von früher vergleichbar! Selbst ein Agassi konnte damals keine Ralley spielen der mal mehr als 5-10 Wechsel lang war, ganz egal gegen wen er spielte.
Der Andre hatte einfach nen perversen Return (hat
@Eric immer gut betont), stand direkt auf der Grundlinie und ballerte den S&V Spielern die Bälle in die Füße, das kann kein Djokovic oder Nadal auf diese Art, die Reaktionszeit ist viel kürzer bzw. heute länger.
Und selbst Agassi stand nur 2 mal im Finale wobei er 1 mal gegen den damals noch grünen Goran gewann (der nur wg seiner Nervenschwäche verlor, nicht weil Agassi der bessere Rasenspieler war, Ivanisevic ist auf Rasen besser!) und 1 mal sang und klanglos gegen Sampras verlor.
Die Bälle damals waren nicht nur deutlich schneller als heute und rutschten quasi durch, sondern sprangen auch sehr unregelmäßig vom Boden ab, nicht so gleichmäßig und berechenbar wie heute, ständig Verspringer dabei.
MIt dem Spiel von heute, das Djokovic und Nadal aber auch Federer größtenteils hier zeigen, hätte man damals kaum Chancen gehabt, da MUSSTE man einfach schnell an s Netz und den Volley weg knallen da jeder Wechsel zu große Gefahr eines UEs durch Ballverspringer mit sich brachte.
Selbst Borg und Lendl rannten immer direkt an s Netz obwohl sie das nicht mochten.
Mich würde es schon ziemlich wundern, wenn Djokovic nicht auch die USO gewinnt, wer soll ihn da stoppen?
Ich hoffe sehr es kommt in NY wieder zu Federer-Nadal. Dann wird man eindeutig sehen, ob Nadal noch in der Lage ist Federer ausserhalb von Sand zu schlagen oder nicht.